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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.08.2023

Ein kostbares Band der Freundschaft

Heldenhörnchen und Drachenfreund
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„Es ist okay, wenn man das hat, Angst und Neugierde und Traurigkeit und Aufregung und Abenteuerlust und Sehnsucht und Wut. Wut auch. Und Liebe. Man sollte dann nur irgendwann gucken, was man damit macht.“ ...

„Es ist okay, wenn man das hat, Angst und Neugierde und Traurigkeit und Aufregung und Abenteuerlust und Sehnsucht und Wut. Wut auch. Und Liebe. Man sollte dann nur irgendwann gucken, was man damit macht.“ (S. 100f.)

Dieses Buch konnte meine Aufmerksamkeit noch vor Erscheinung gewinnen. Der Klappentext klang einfach zu niedlich und auch das farbenfrohe Cover machen viel her. An dieser Stelle würde man definitiv eine niedliche Geschichte vermuten, dass diese jedoch über Tiefgang und eine starke Umsetzung von Akzeptanz verfügt, überrascht und lässt das Buch noch länger nachhallen.

Das Cover: Auf diesem wurden Bo und Merlin schön in Szene gesetzt. Schön zentral mit floralen Elementen als Umrandung lässt sich bereits eine Freundschaft zwischen den beiden vermuten. Sehr gelungen!

Die Handlung: Einmal ein Held sein – das ist der Traum des Eichhörnchens. Dieses lebt mit vielen weiteren Waldtieren auf einer Lichtung im Wald und wird von den meisten ignoriert und von oben herab behandelt. Als es eines Tages einen Drachen in einer Höhle findet sieht es seine Chance gekommen. Es soll den Drachen unter einem Vorwand von der Lichtung wegbringen und wird danach als Held gefeiert. Doch was passiert, wenn sich auf dieser Reise herausgestellt, dass die beiden sich doch mehr ähneln, als zuerst angenommen. Ist es überhaupt noch wichtig ein Held zu werden, wenn man damit jemanden verletzt?

Meine Meinung: Die Geschichte startete etwas langsam, weswegen ich ein wenig brauchte, bis ich vollständig im Geschehen war. Dafür wurde das Leben des Eichhörnchens eingehend beleuchtet und ein intensiver Einblick in den frustrierenden Alltag wurde gewährt. Themen wie Mobbing oder Ausgrenzung wurden hier sehr einfühlsam und nachvollziehbar angesprochen und umgesetzt. Am Ende wurde alles mit einer tollen Botschaft abgerundet und regte zum Nachdenken an. Doch auch abseits des Tiefgangs verspricht die Geschichte eine Menge Schmunzler und hält eine herzergreifende Geschichte bereits. Auch der Schreibstil überrascht mit wundervollen Vergleichen und Beschreibungen von Gefühlen. Besonders die Beschreibung, in welcher das Eichhörnchen „die Angst an die Hand nimmt“ war so anschaulich, nachvollziehbar und niedlich zugleich, dass sie sich direkt in mein Herz geschrieben hat.

Die Illustrationen: Im Buch lassen sich viele (farbige) Illustrationen finden, die sich entweder über beide Seiten erstrecken oder auch einfach nur eine Ecke einer Seite zieren. Sie sprühen nur voller Charakter und Emotionen. Haben mir sehr zugesagt!

Fazit: Ein Kinderbuch, welches ich nur empfehlen kann. Aufgrund der Tiefgründigkeit hat es mich positiv überrascht, weswegen ich für diese berührende Geschichte 4,5/5 Sternen gebe.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Charaktere zum Gernhaben

Let's be bold
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„Dieses Gefühl, wenn man an einen Ort kam, wo Träume verwirklicht wurden. Wo man sein konnte, was man sich draußen nicht traute, wo man losließ, alles von sich gab und immer irgendwer da war, der einen ...

„Dieses Gefühl, wenn man an einen Ort kam, wo Träume verwirklicht wurden. Wo man sein konnte, was man sich draußen nicht traute, wo man losließ, alles von sich gab und immer irgendwer da war, der einen auffing.“ (S. 54)

Ariana, Evie, Shae und Tyler habe ich innerhalb der beiden Bände wirklich sehr liebgewonnen. Auch wenn es sich hierbei offiziell um den letzten Band handelt, so gäbe es noch so viel über die vier zu erzählen, weshalb ich mir sehr stark wünsche, dass es nicht nur bei den beiden Bänden bleibt. Wir brauchen mehr!

Das Cover: Die angenehme Farbpalette springt direkt ins Auge. Auch diese Illustration versprüht wieder dieses Freiheitsgefühl, dass der erste Band auf seinem Cover ebenfalls einfangen konnte. Gefällt mir sogar noch besser als das erste Cover!

Die Handlung: Nachdem Ariana, Evie, Shae und Tyler zueinander gefunden haben, festigt sich das Band der Freundschaft zwischen den vieren nur noch mehr. Zwar klopfen neue Hürden im Alltag der Gruppe an, doch gemeinsam geben sie sich Halt. Doch egal wie hart die Realität auf einen oder eine der Clique niederprasselt, so gibt es immer ein Netz, das sie sofort auffängt.

Meine Meinung: Anabelle und Nicole haben eine Freundesgruppe geschaffen, die so dynamisch aufregend und unterhaltsam ist, dass man eigentlich nur lächeln kann beim Lesen. Diese Leichtigkeit gepaart mit der Gesellschaftskritik und das Aufgreifen wichtiger Themen ergibt eine tolle Mischung, die die Geschichte länger im Kopf herumschwirren lässt. Beide Autorinnen beweisen, dass Unterhaltung auch ernste Seiten haben kann, ohne als Wohlfühlroman einbüßen zu müssen. Die Gespräche, Neckereien und die vollste Unterstützung haben die Geschichte so liebenswert gemacht, dass man von Anfang an mitfiebert. Dennoch hat mir Band 1 etwas besser gefallen, da ich bei diesem noch etwas mehr emotional involviert war. Ebenso hat mir beim Auftakt so gut gefallen, dass der Fokus wirklich auf der Freundschaft lag – in diesem Band wurde doch den romantischen Beziehungen sehr viel Raum geschenkt, wodurch die Freundesgruppe etwas zu kurz kam. Aber das ist nur meine persönliche Präferenz.

Die Charaktere: Vielfältig, erfrischend und mitreißend. Aus allen Perspektiven habe ich gern gelesen, was wirklich für die Charaktere spricht. Jede einzelne Szene zwischen ihnen habe ich mit Freude gelesen, gleichzeitig konnten sie auch fernab der Clique überzeugen. Meine persönliche Favoritin war jedoch Layla, die in diesem Band auch mehr Szenen bekommen hatte – ein toller Nebencharakter!

Fazit: Ein gelungener Abschluss, der für mich jedoch keiner ist. In meinem Kopf gibt es noch viele weitere Abenteuer, die die vier zusammen unternehmen und hoffe daher, dass Anabelle und Nicole noch weitere Bände in dem Universum schreiben dürfen. Für mich gibt es hier 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Ein unzufriedenes Eichhörnchen

Ich will kein Eichhörnchen mehr sein
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„Niemand will den ganzen Tag allein verbringen und auf der Suche nach Kiefernzapfen von Ast zu Ast zu springen.“

Eichhörnchenkinderbücher werden wohl immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben, ...

„Niemand will den ganzen Tag allein verbringen und auf der Suche nach Kiefernzapfen von Ast zu Ast zu springen.“

Eichhörnchenkinderbücher werden wohl immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben, da ich sie seit meiner Kindheit selbst am liebsten mochte. Daher musste auch dieses hier direkt einziehen.

Das Cover: Es ist wohl eines der niedlichsten Cover, die ich je gesehen habe. Der drollige, direkte Blick des Eichhörnchens, welches leicht konfus auf einem Baumstamm sitzt ist einfach nur gelungen. Es weckt direkt Interesse und man würde am liebsten direkt herausfinden, warum es denn kein Eichhörnchen mehr sein möchte.

Meine Meinung: So niedlich! Es ist humoristisch, ein wenig frech und vor allem eins: zu keiner Zeit langweilig. Die dynamischen und sehr ausdrucksstarken Illustrationen unterstützten die Charakterentwicklung des Eichhörnchens, welches immer frustrierter und ausgelaugter wird, je länger es versucht eine falsche Fassade aufrecht zu erhalten. Der Fokus liegt definitiv auf der Situationskomik und den Schlussfolgerungen und Entscheidungen des Eichhörnchens. Am Ende wird sogar eine Message mitgegeben, dass man sich selbst lieben darf und dass es anstrengend ist, etwas aufrechtzuerhalten, was man nicht ist. Einzig die Texte hätten etwas länger sein können. Auch den Anfang empfand ich als zu abrupt, aber für Kinder ist die Länge bestimmt perfekt.

Von mir gibt es hier 4,5/5 Sternen für eine lockere und lustige Kindergeschichte!

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Veröffentlicht am 04.07.2023

So unterschiedlich und doch so viel Verständnis füreinander

No Longer Alone - Mulberry Mansion
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„Wenn Augen die Fenster zur Seele waren, glaubte ich, dass das eigene Zimmer deren Eingangsbereich war.“ (S. 57, Willow)

Wolfsstunden im Villagarten, auf dem Boden liegend Sternenhimmelprojektionen an ...

„Wenn Augen die Fenster zur Seele waren, glaubte ich, dass das eigene Zimmer deren Eingangsbereich war.“ (S. 57, Willow)

Wolfsstunden im Villagarten, auf dem Boden liegend Sternenhimmelprojektionen an der Dachbodendecke bewundern und den Geruch von frischen Bachwaren bis zum Treppenhaus riechen: das alles beherbergt die Mulberry Mansion wie einen Schatz. Für den letzten Besuch in der Villa werden die Lesenden vom Gartenjungen und Catkin durch die Geschichte begleitet. Ein wundervoller Abschluss, einer noch wundervolleren Reihe!

Das Cover: Wie auch die beiden Vorgänger: zart, schlicht und dennoch ein Hingucker. Für mich spiegeln sie perfekt die leicht poetische und verträumte Stimmung der Trilogie wider.

Die Handlung: Willow ist ehrlich und ein Wirbelwind, Maxton hingegen verbringt die meiste Zeit im Garten der Villa und sehr ruhig. Doch die beiden ergänzen sich seit Jahren in ihrer Freundschaft perfekt. Als Maxton in einer Studierendenverbindung aufgenommen werden möchte, ist Willow zwar nicht begeistert, hilft ihm jedoch bei der Bewältigung der Aufgaben. Während dieser Prüfungen verbringen die beiden nicht nur viel Zeit miteinander in zusammenschweißenden Situationen, sondern auch Gefühle, die Willow nicht mehr für möglich gehalten haben, kämpfen sich an die Oberfläche.

Meine Meinung: Auf diesen Band habe ich am meisten hingefiebert – bereits seit dem Auftakt der Trilogie. Maxton und Willow sind so vielschichtige und interessante Charaktere, die selbst während den wenigen gemeinsamen Auftritten in den vorherigen Bänden bereits sehr neugierig machten. Ihre Geschichte wird den beiden nur gerecht. Sie ist emotional, verträumt und vor allem eins: voller Gefühle. Selten fiebert man bei einem Paar so sehr mit, wie bei den beiden, bei welchen die Hürden keinesfalls künstlich wirkten, sondern so geschickt hineinverwoben wurden, dass man teilweise mitgelitten hatte. Doch auch die gesamte Atmosphäre der Geschichte, das Gartensetting, die kleinen Ausflüge zur Pflanzenkunde und die Gedankenwelten der beiden haben das Gesamtpaket einfach nur perfekt komplettiert. Dennoch muss ich sagen, dass ich die Atmosphäre von Band 1 und 2 ein wenig vorziehe, weil es da noch mehr Szenen in der Mulberry Mansion gab, die ich hier ein wenig vermisste. Generell hätte ich mir ebenso noch mehr Szenen mit der Clique der Mansion gewünscht, aber das ist nur meine persönliche Präferenz – auf der anderen Seite finde ich es gut, dass man das Setting durch die Prüfungen noch etwas ausweitet.

Die Charaktere: Liebe, Liebe, Liebe. Die beiden sind einfach so nachvollziehbar, voller Ecken und Kanten und Emotionen, die sich direkt auf die Lesenden übertragen. Ihre Gespräche miteinander waren so greifbar und wundervoll geschrieben, dass ich beinahe das Gefühl hatte, selbst an den Konversationen teilzunehmen. Da ist so viel Verständnis bei zwei so unterschiedlichen Menschen, das mich einfach nur berührt hat. Doch auch der Rest der Gruppe konnte mich erneut begeistern. Ich finde es beinahe ein wenig schade, dass es zu Sienna, Beckett oder Helen keine Geschichte geben wird.

Fazit: Mein liebster Band wird wohl immer der zweite Band bleiben, da ich an diesen noch immer regelmäßig zurückdenke und nun May und Wes einfach mein Herz haben. Band 1 hatte die wundervollsten Zitate und tollste Buchplaylist, die ich kenne und Band 3 konnte mich emotional am meisten mitnehmen. Von mir gibt es für den Abschluss 4,5/5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Bildgewaltiges Inselleben

Zur See
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„Sie ist nicht unfreundlich, sie baut nur keine Brücken. Bleibt, wo sie ist, und sieht dem Gegenüber zu, wenn es ins Leere läuft und strampelnd in der Luft hängt.“ (S. 87)

Dörte Hansen hat mit „Zur See“ ...

„Sie ist nicht unfreundlich, sie baut nur keine Brücken. Bleibt, wo sie ist, und sieht dem Gegenüber zu, wenn es ins Leere läuft und strampelnd in der Luft hängt.“ (S. 87)

Dörte Hansen hat mit „Zur See“ einen eindrucksvollen und bildlichen Roman veröffentlicht, der mich die Inselluft riechen und den Sand zwischen den Zehen spüren ließ.

Das Cover: Farblich sehr angenehm und passend zu den anderen Werken der Autorin. Mir hätte die Walfischflosse allein schon gereicht, jedoch kann ich mir dann vorstellen, dass man es direkt mit Moby Dick assoziiert hätte. Dennoch finde ich das Boot ein wenig zu groß; irgendetwas stört die Komposition.

Die Handlung: Es dreht sich alles rund um die Familie Sander, die in einem Dorf auf der Nordseeinsel lebt. Viele Stürme hat sie bereits erlebt – sowohl in der Natur, wie auch in der Familie selbst. Doch schon bald sehen sie sich großen Veränderungen ausgesetzt, die den größten Sturm erst noch ankündigen könnten.

Meine Meinung: Wenn man Urlaub sucht, aber auch einer sehr nachdenklichen und melancholischen Stimmung nicht abgeneigt ist, dann eignet sich diese Geschichte ausgezeichnet. Das Inselleben wird in all seinen Farben, aber auch Stürmen und Fluten beschrieben und die Bewohner:innen mit all ihren Stärken und Eigenheiten vorgestellt. „Zur See“ ermöglicht ein bildgewaltiges und eindrückliches Leseerlebnis, an welches ich noch gern zurückdenke. Es ist an manchen Stellen doch ein wenig düster – das muss man mögen – ich fand es hingegen sehr passend zu seinen Charakteren. Die Handlung und der gedankenversunkene Schreibstil funktionieren unglaublich gut und dennoch hätte ich mir gewünscht, emotional noch mehr verwickelt zu sein. Es geschehen einige aufwühlende Ereignisse, doch ich hatte das Gefühl, meist aus weiter Ferne diese zu beobachten, anstatt mitten in der Gefühlswelt zu stecken oder vor Ort zu sein. Da hätte ich mir gern noch mehr Nähe zur Geschichte gewünscht.

Die Charaktere: Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass man diese nie richtig durchschaut. Es gab meist immer einen großen Zwischenraum zu ihnen. In den meisten Fällen würde mich das stören, hierbei hat es jedoch die Spannung gesteigert. Man hat stets nach Motiven gesucht, die sie antreiben, probiert die Hintergründe zu erraten und sich dabei selten in Sicherheit gewiegt. Wirklich interessante Personen, die Dörte Hansen erschaffen hat.

Fazit: Mein erster Roman der Autorin, der mich überzeugen konnte. Aufgrund der Distanz zum Buch vergebe ich hier 4/5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.

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