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Veröffentlicht am 07.01.2025

Ende gut, alles gut

Die Telefonistinnen - Verbindungen fürs Leben
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Verbindungen fürs Leben ist nun der letzte Teil der Telefonistinnen-Trilogie von Nadine Schojer und spielt wieder in Köln. De Protagonistinnen haben sich im Nachkriegsdeutschland eingelebt und setzen ihren ...

Verbindungen fürs Leben ist nun der letzte Teil der Telefonistinnen-Trilogie von Nadine Schojer und spielt wieder in Köln. De Protagonistinnen haben sich im Nachkriegsdeutschland eingelebt und setzen ihren Weg gemeinsam fort. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Auf dem Cover finden wir die vier Frauen wieder, die auch auf den beiden Vorgängercovern zu sehen sind. Insoweit ist ein hoher Wiedererkennungswert gegeben.

Dieser dritte Teil kann auch gelesen werden, wenn man die beiden anderen Romane nicht kennt. Zum besseren Verständnis würde ich aber empfehlen mit Band 1 zu beginnen.

Die Geschichte nimmt von Anfang an Fahrt auf, so dass der Eindruck entsteht, dass Nadine Schojer den Lesern in diesem Teil möglichst viel präsentieren möchte, wobei wenig Überraschendes passiert, alles läuft auf ein Happy End für alle Protagonistinnen hinaus. Die Handlungen sind im Kontext der Geschichte glaubhaft, lassen aber Tiefe vermissen. Mir ist sehr wohl bewusst, dass es sich um einen Roman handelt, aber so läuft das Leben nicht. Vieles ist mir zu konstruiert.

Allein das Familiengeheimnis von Julia hat mich überrascht und Emotionen ausgelöst sowie der Brief von Giselas Mann, der Größe gezeigt hat.

Für mich war es am Ende zu viel Friede, Freude Eierkuchen. Die Geschichte der vier Frauen hätte mehr hergegeben, da hat die Autorin das Potential leider nicht voll ausgeschöpft.

Trotz meiner Kritik hat mich die Autorin gut unterhalten. Für Leser, die auf Happy Ends stehen, ist die Trilogie bestens geeignet, für mich war es insgesamt zu wenig.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 15.12.2024

Gwenllian hat es nicht leicht

Die Tochter der Drachenkrone
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In Die Tochter der Drachenkrone nimmt uns Sabrina Qunaj mit nach Wales in das 12./13. Jahrhundert und lässt uns teilhaben am Leben der Fürstentochter Gwenllian.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich ...

In Die Tochter der Drachenkrone nimmt uns Sabrina Qunaj mit nach Wales in das 12./13. Jahrhundert und lässt uns teilhaben am Leben der Fürstentochter Gwenllian.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Das Cover ist schön gestaltet und hat als Eyecatcher in der Mitte das Wappen mit Drachen und Krone und ist somit auf den ersten Blick als historischer Roman zu erkennen.
Sehr hilfreich waren auch die im Anhang abgedruckten Stammbäume, da auf den über 600 Seiten viele handelnde Personen vorkommen mit gleichen oder ähnlichen Namen.
Nach dem Tod ihres Vaters, des Fürsten von Südwales, kommt es zu einer Fehde um die Macht zwischen ihren Brüdern und sie wird zum Spielball und muss sich entscheiden, auf wessen Seite sie stehen will. Beide Brüder wollen sie, um Bündnisse zu schmieden, verheiraten. Nach zwei gescheiterten Verlobungen heiratet sie den Seneschall des Fürsten von Nordwales, da sie glaubt, damit ihrem Volk am meisten zu dienen. Am Hof des Fürsten fällt ihr die Aufgabe zu, dessen junge Gemahlin Joan, die illegitime Tochter des Königs von England, im Auge zu behalten und diese im Sinne des Fürsten zu manipulieren. Die geschlossenen Bündnisse sind immer nur von kurzer Dauer, so dass sich die Machtverhältnisse ständig verschieben und von Frieden keine Rede sein kann. Ob sie an der Seite ihres Gemahls ihr Glück finden wird bleibt abzuwarten.
Die Autorin schildert die Lebensverhältnisse im 12./13. Jahrhundert authentisch. Die Handlungen der Protagonisten sind stimmig und nachvollziehbar. Sie führt uns vor Augen, wie brutal das Leben zu dieser Zeit war, wobei sie auf detailliert beschriebene Kriegshandlungen verzichtet. Töchter wurden zu Bündniszwecken verheiratet und hatten kein Mitspracherecht. Nach verlorenen Schlachten wurden Kinder als Geiseln übergeben, um so das Wohlverhalten der unterlegenen Partei sicherzustellen.
Gwenllian als starke Frau hat es zu dieser Zeit nicht leicht, gilt sie doch als stur und unangepasst, weiß sie doch genau, was sie will. Diese Stärke hilft ihr, sich in unruhigen Zeiten zu behaupten.
Für jeden Leser, der in die Geschichte von Wales eintauchen möchte, ist dieser Roman genau das Richtige. Mich hat die Autorin mit der ersten Seite abgeholt, spannend unterhalten und neugierig auf die Fortsetzung gemacht.

Veröffentlicht am 13.11.2024

Eine gelungene Fortsetzung

Vergiss nie deine Wurzeln
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Der zweite Teil - Vergiss nie deine Wurzeln – der Zwei-Kontinenten-Saga von Florence Jones/Marion Stadler schließt zeitlich an den ersten Teil – Vergiss den Ami – an. Die Fortsetzung lässt sich auch lesen, ...

Der zweite Teil - Vergiss nie deine Wurzeln – der Zwei-Kontinenten-Saga von Florence Jones/Marion Stadler schließt zeitlich an den ersten Teil – Vergiss den Ami – an. Die Fortsetzung lässt sich auch lesen, wenn man den ersten Teil nicht kennt, da im zweiten Teil darauf eingegangen wird. Ich würde aber mit dem ersten Teil beginnen, da mich dieser sehr berührt hat und man sonst wirklich etwas verpasst.

Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut lesen. Das Buch ist spannend und die Autorin schafft es, dass man unbedingt wissen will, wie es weitergeht. Die Handlungen der Protagonisten sind glaubhaft und nachvollziehbar.

Da ist Tommy, der seine Erstgeborene über alles liebt und gar nicht merkt, dass er seine weiteren Kinder damit vor den Kopf stößt und somit Neid und Zwietracht zwischen den Geschwistern säet. Seine Erfahrungen im zweiten Weltkrieg und der Tod seiner ersten Ehefrau Anna haben dazu geführt, dass er leicht die Beherrschung verliert und ungerecht wird.

Seine zweite Ehefrau Pamela hat ihn aus Liebe geheiratet, merkt aber schnell, dass er ihre Gefühle nicht in gleichem Masse erwidert. Lange gibt sie nicht auf und arrangiert sich schlussendlich mit der “Zweckgemeinschaft”, bis sie endgültig zerbricht.

Victoria möchte unbedingt nach Deutschland und das Heimatland ihrer Mutter kennenlernen. Bei ihren Verwandten in Bayern lernt sie ein unbeschwertes Familienleben kennen, wo es egal ist, ob es sich um Halbgeschwister handelt oder nicht und findet die große Liebe.

Auch Tommy stellt sich in Deutschland seiner Vergangenheit und es gelingt ihm, seine erste Frau Anna loszulassen und sich einer neuen Liebe zuzuwenden.

Alles könnte so schön sein, doch dann erreichen die beiden aus Amerika traurige Nachrichten und sie kehren zurück.

Die Autorin hat mich gut unterhalten und ich bin schon neugierig, wie es mit Tommy und Victoria weitergeht. Der erste Teil hat mich allerdings stärker berührt, liegt wahrscheinlich daran, dass mir Anna sehr ans Herz gewachsen war.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2024

Viel Chaos im Café Engel

Café Engel
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Café-Engel: Ein frischer Wind ist der vierte Teil um die Wiesbadener Familie Koch und ihr Traditionscafé von Marie Lamballe. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Etwas gestört haben ...

Café-Engel: Ein frischer Wind ist der vierte Teil um die Wiesbadener Familie Koch und ihr Traditionscafé von Marie Lamballe. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Etwas gestört haben mich die Passagen auf französisch, immer dann, wenn der Ehemann von Hilde ins Spiel kam. Das kann aber auch daran liegen, dass mein französisch nur rudimentär vorhanden ist. Die Handlungen der Protagonisten sind glaubhaft und nachvollziehbar.

Der Autorin gelingt es vortrefflich, uns in den Anfang der 60iger Jahre mitzunehmen. Sie schildert authentisch das Leben und die Lebensumstände zu dieser Zeit und lässt uns wieder teilhaben am Leben der Familie Koch mit all ihren Höhen und Tiefen.

Da ist Hilde, die im Café alles im Griff hat, ihre Mutter, die sich aufs Abstellgleis geschoben fühlt und der Vater, der gerne seinen Frieden hätte.

Auch bei den anderen Familienmitgliedern geht es hoch her:

Hildes Bruder Wilhelm, ein arbeitsloser Schauspieler, und seine Frau Karin, Fernsehschauspielerin und gut im Geschäft, haben Eheprobleme. Wilhelm mischt sich in die Führung des Cafés ein und bringt damit Hilde gegen sich auf, da das Finanzielle so gar nicht sein Metier ist.

Hildes Bruder August ist ein Workaholic und vernachlässigt seine Frau, die ihre Einsamkeit mit Geldausgeben kompensiert und für das Café kocht, was ihm nicht wirklich recht ist.

Luisas Mann möchte aus seiner jüngeren Tochter eine Geigenvirtuosin machen, merkt aber nicht, dass es durch die Ungleichbehandlung der Kinder unter diesen zu Spannungen kommt. Seine Tochter soll das schaffen, was ihm verwehrt geblieben ist.

Hildes Mann Jean-Jacques hat es auf seinem Weinberg nicht leicht, will es ihm doch nicht gelingen, einen guten Rotwein herzustellen und wird von seiner Schwiegermutter nicht ernstgenommen.

Es herrscht also ein ziemliches Chaos und es bleibt abzuwarten, ob sich alles zum Guten wendet.

Marie Lamballe hat mich gut unterhalten, wenn es im einen oder anderen Fall vielleicht ein bisschen viel Drama war. Es handelt sich ja um einen Roman und nicht das wirkliche Leben.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Eine sehr gelungene Fortsetzung

Im Nordlicht
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Im Nordlicht ist der zweite Teil der Nordwind-Saga von Miriam Georg und schließt nahtlos an den ersten Teil an. Dieser Teil kann auch gelesen werden, wenn man den ersten Band nicht kennt. Zum besseren ...

Im Nordlicht ist der zweite Teil der Nordwind-Saga von Miriam Georg und schließt nahtlos an den ersten Teil an. Dieser Teil kann auch gelesen werden, wenn man den ersten Band nicht kennt. Zum besseren Verständnis würde ich aber mit Teil 1 (Im Nordwind) beginnen.

Auf dem Cover ist die gleiche Frau abgebildet wie beim ersten Teil. Es hat einen hohen Wiedererkennungswert und passt sehr gut zum Buch. Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Die Handlungen der Protagonisten sind glaubhaft und nachvollziehbar.

Der Autorin gelingt es vortrefflich, uns in die Zeit am Anfang des 20. Jahrhunderts mitzunehmen. Sie schildert authentisch das Leben der einfachen Leute und deren Kampf ums Überleben, insbesondere den Willen der Frauen um Anerkennung und Gleichberechtigung.

Aber auch in der “feinen” Hamburger Gesellschaft tun sich Abgründe auf. Es ist mehr Schein als Sein.

Alice arbeitet als Kleinmädchen im Haushalt der Familie Reeven und sucht nach ihrer Tochter Rosa, die ihr ihr Ehemann weggenommen hat und vor ihr verborgen hält. Er benutzt das Kind als Druckmittel, um Alice zu zwingen, zu ihm zurückzukehren. Hilfreich zur Seite steht ihr John Reeven, in den sie sich verliebt hat und der ihre Gefühle erwidert, selbst aber gebunden ist und sich –auch aufgrund der Standesunterschiede – nicht zu ihr bekennen kann. Alice Ehemann versucht etwas über ihre Vergangenheit in Erfahrung zu bringen, um sie vor Gericht zu diskreditieren.

In Rückblenden erfahren wir mehr über Alice Leben und die damit einhergehende Angst, vor Gericht nicht bestehen zu können.

Inzwischen ist der erste Weltkrieg ausgebrochen und das Bankhaus Reeven gerät in Schieflage. Gibt es für Alice und John eine gemeinsame Zukunft, wird sie ihre Tochter wiedersehen und kann John das Bankhaus retten?

Miriam Georg ist es gelungen, mich sehr zu berühren, so dass es mir schwergefallen ist, das Buch aus der Hand zu legen.

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