Dide tödliche Rezeptur
Die tödliche RezepturIch liebe den spröden Charm des Hamburger Autors. Dies ist der erste Band seiner Nordsum-Reihe und ich bin total begeistert davon, muß ich doch gestehen, dass ich den zweiten Band schon vorab gelesen habe. ...
Ich liebe den spröden Charm des Hamburger Autors. Dies ist der erste Band seiner Nordsum-Reihe und ich bin total begeistert davon, muß ich doch gestehen, dass ich den zweiten Band schon vorab gelesen habe. Hermann Jöhns ist ein 82jähriger Witwer. Er war ein sehr begnadeter Bierbrauer und in seinem frühere Chef sah er eine Vaterfigur. Doch die Brauerei wurde an den Sundbaek-Konzern verkauft und nichts war so wie früher. Im Leben des Herrmann Jöhns, hat es doch mit dem Ableben seines alten Chefs eine grundlegende, tiefgreifende Ungerechtigkeit ergeben, die ihn aus seine, geregelten Leben riss und ihn zum Alkohol greifen ließ was er bis heute nicht verarbeiten kann. Als dann seine alte Brauerei einen Tag der offenen Tür veranstaltete, wo die alten Exponate seiner früheren Brauerei ausgestellt wurden, sah er seine letzte Chance, seine Ehre wieder herzustellen und den letzten Willen seines alten Chefs und Förderer zu erfüllen. Und dann gibt es einen Mord just in dieser Ausstellung und sein Enkel Krister erkennt auf einem unscharfen Video seinen eigenen Großvater. Nun beginnt er seinen inzwischen verschollenen Großvater zu suchen, sucht alte Kollegen und Weggefährten seines Opas auf und kommt auf eine sehr dunkle Vergangenheit in seiner Familie. Er will seinem Großvater helfen und kommt selbst ins Visier der Polizei und wird als Mörder betrachtet. Das Buch ist derart spannend und interessant. Langsam aber sicher führt uns der Autor in alte längst vergangene Tage, die sich bis ins Jahr 1986 zurückverfolgen lassen, wo all das Unglück und die falschen Verdächtigungen ihren Anfang nahmen. Beim Lesen wird uns der herbe Charakter dieser Nordlichter so richtig bewußt. Besonders der Ermittler Borg ist kein Sunnyboy, sondern ein griesgrämiger Bär, der seine Emotionen nicht zeigt. Der Krimi fängt ganz geruhsam am, steigert sich dann aber von Kapitel zu Kapitel in seiner Spannung, bis am Schluß wirklich der große Knall die ganze Sache zur Auflösung bringt. Man kann die Geschichte um Jöhns gut lesen, die Ausdruckweise des Autors ist klar und knapp, ohne viel Schnörcksel und Beschönigungen. Er sagt uns kurz, was Sache ist. Man darf sich schon an den dritten Fall freuen. Das Cover ist dunkle und düster gestaltet und zeigt uns den Abgang in einen alten Keller.