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Veröffentlicht am 04.06.2024

Von Ostpreußen in den Gulag

Von Ostpreußen in den Gulag
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Wenn Marcel Krueger als Kind bei seiner Großmutter war, verwöhnte sie ihn immer mit reichlich gutem Essen und erzählte ihm von ihrem Leben und Ostpreußen und ihre Zwangsarbeit im Gulag. Damals hörten sich ...

Wenn Marcel Krueger als Kind bei seiner Großmutter war, verwöhnte sie ihn immer mit reichlich gutem Essen und erzählte ihm von ihrem Leben und Ostpreußen und ihre Zwangsarbeit im Gulag. Damals hörten sich für ihn diese Geschichten so unwahrscheinlich als. Nun als Erwachsener macht er sich nun auf dem Weg und bereits die Stätten, an denen seine Großmutter war. Er reist mit dem Zug nach Polen und nach Russland und läßt sich durch die ihm damals benannten Ort und Lager führen. Ende des zweiten Weltkrieges wurde Cilly Barabasch zur Zwangsarbeit verschleppt, In Viehwaggons wurden sie transportier, mußten schwere Abreit leisten, verlaust, krank, immer hungrig. Viele der Frauen überlebten diese Behandlung nicht. Cilly erkrankte zwar auch, durch ihre robuste Statur und ihren Willen wurde sie immer wieder gesund, ging nach ihrer Entlassung aus der Gefangenschaft zu Verwandten nach Solingen, heiratete und bekam einen Sohn. Zeitlebens sparte sie nicht am Essen, kochte alles sehr kalorienreich. Das Buch besteht aus zwei Handlungssträngen, die sich immer abwechseln. Einmal im heute und dann in der Gefangenschaft. Der Autor schildert uns diese grausamen Umstände teils so genau, dass man das Buch erstmals zur Seite legen muß, denn man hat mit diesem verzweifelten Menschen Mitleid. Da mich diese Zeit sehr interessiert, habe ich das Buch ziemlich schnell ausgelesen. Die vielen Fotos haben alles noch anschaulicher gemacht. Wir als Nachgeborene müssen froh sein, diese Zeit nicht miterlebt zu haben und dürfen hoffen, dass dies nicht mehr geschieht, obgleich in der Welt jetzt wieder überall Krieg herrscht. Ein wirklich guter Rückblick in diese unmenschlichen Verbrechen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.06.2024

Ein fast perfekter Herzog

Ein fast perfekter Herzog
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1815 auf einem Gutshof in Brandenburg. Friederike von Cossin lebt dort mit ihren Eltern und den Geschwistern. Die Mutter ist eine vornehme Französin, der Vater ein burschikoser Gutsherr, der so viele ...

1815 auf einem Gutshof in Brandenburg. Friederike von Cossin lebt dort mit ihren Eltern und den Geschwistern. Die Mutter ist eine vornehme Französin, der Vater ein burschikoser Gutsherr, der so viele Spielschulden angehäuft hat, dass sein Hof samt den Pferden an Herzog Leopold von Ritteysen geht. Dies kann nur dadurch abgewendet werden, wenn die Cossins dem Herzog die Furcht vor den Pferden nehmen können. Friederike ist praktisch mit den Pferden aufgewachsen und sie fühlt sich bereit dazu, dem Herzog diese Angst zu nehmen. Zuerst ist Friederike von der barschen Art des Herzogs angewidert, aber dann nach einem Gewittersturm kommen sich die Beiden näher. Aber Friederike hat eine große Enttäuschung hinter sich und der Herzog soll sich gegen seinen Willen mit einer Adeligen verloben. Und so nimmt das Schickal seinen Lauf. Wird sich alles zum Guten wenden? Christina Herzog versteht es total, den Leser zu fesseln und ihn in ihren Bann zu ziehen, wie sie es auch schon bei der Sternberg-Saga getan hat. Dies ist der erste Teil der Cossin-Saga und man wartet voller Spannung, wie sich das Leben der Cossins und von Ritteysen weiter entwickelt. Das Buch fühlt so authentisch an und man meint, mitten im Geschehen zu sein als stummer Zaungast. Die Sprache und Ausdruckweise sind sehr gut zu lesen, man merkt, dass hier sehr umfangreich recherchiert wurde, so genau ist diese Zeit und die Menschen darin beschrieben. Schon allein Friederikes Geschwister nehmen so in der Geschichte einen bereichernden Platz ein, wie auch Tante Tilly und die anderen Protagonisten. Wenn man das Buch aus der Hand legt, dann ist man noch einige Zeit gedanklich in einer anderen Welt. Das Cover ist natürlich dem Inhalt sehr gut angepaßt. Es zeigt eine junge Frau in einem bezaubernden Spitzenkleid.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Das Lied der Biene

Das Lied der Biene
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Marga, um die 40, seit Jahren schon geschieden, mit der studierenden Tochter so gut wie fast keinen Kontakt, lebt mehr recht als schlecht so dahin. Ihre Freundinnen beknien sie, endlich aus dem Leben etwas ...

Marga, um die 40, seit Jahren schon geschieden, mit der studierenden Tochter so gut wie fast keinen Kontakt, lebt mehr recht als schlecht so dahin. Ihre Freundinnen beknien sie, endlich aus dem Leben etwas zu machen. Sie ist seit vielen Jahren Haushälterin bei dem Unternehmer Paul Alprecht. Nun hat sie vorgenommen zu kündigen, da sie Alprechts Verlobte Sybille sehr von oben herab behandelt. Doch bevor sie die Kündigung bei ihrem Chef abgeben kann, stirbt die junge Frau. Da Marga vor vielen Jahren selbst einen herben Verlust hinnehmen mußte, möchte sie ihren Dienstherrn ein wenig trösten. Sie schreibt ihm tröstende und aufbauende emails, ohne sich erkennen sich zu geben. Und Paul antwortet ihr, hat er doch eine alte Bekannte für die Trostmails im Fokus. Als Paul dann geschäftlich nach Portugal muß, wo er ebenfalls ein Haus besitzt, bitter er Paula, ihn zu begleiten, um dort nach dem Rechten zu sehen. Doch dann geschieht das Ungeheuerliche, Paul sieht auf Margas PC die Mails und außerdem liegt auf dem Schreibtisch noch ein Buch, wie man sich einen Mann angelt. Paul ist tief enttäuscht und dann beginnt das Schicksal seinen Lauf zu nehmen. Weiter will ich auf den Inhalt nicht eingehen, denn alles weitere wäre Spoilern. Die Autorin schreibt hier unter einem Pseudonym und ich habe schon mehrere Bücher von ihr gelesen, die mich alle sehr beeindruckt haben. Gabriele hat die Gabe, den Leser voll in das Buch integrieren zu lassen und man meint selbst, mitten im Geschehen zu sein. Sie läßt ihre Protagonisten leben, alle haben ihre Fehler und Macken. Ihre Ausdrucksweise ist sehr gewählt, man kann sich total in das Buch vertiefen und trotz es ein Liebesroman ist, ist er spannender als mancher Krimi. Sie läßt Marga anfangs als langweilige Frau rüberkommen, die sich aber dann im Laufe des Buches voll entwickelt und emanzipiert. Hier werden Zweierbeziehungen aufgearbeitet und auch wie sich das Umfeld dem Paar gegenüber verhält. Ich habe das Buch geliebt, verschlungen und mit Marga und Konsorten gelitten und gefiebert. Die Schriftgröße ist ideal, man kann das Gelesene gut erfassen und auch die Kapitel sind nicht zu lang. Ich hätte das Buch schon alleine wegen seines Covers in die Hand genommen, reife, saftige Pfirsiche zieren den Einband, unterbrochen von blühenden Zweigen. Und am Rand ist ziemlich unscheinbar die Biene, die die ganze Geschichte ins Rollen gebracht hat.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 30.05.2024

Grado in Angst

Grado in Angst
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Dies ist der neunte Band in der Grado-Reihe und wie immer, sehr spannend und mysteriös. Zudem werden wir wieder mit italienischem Flair bedient, das gute Essen, der Wein. Man bekommt Sehnsucht, selbst ...

Dies ist der neunte Band in der Grado-Reihe und wie immer, sehr spannend und mysteriös. Zudem werden wir wieder mit italienischem Flair bedient, das gute Essen, der Wein. Man bekommt Sehnsucht, selbst in Grado sein zu dürfen. Der Gynäkologe Gianluca Pirandelli hat Hals über Kopf seine Praxis in Mailand aufgegeben und ist mit seiner Frau Gianni und dem kleinen Sohn nach Grado, um dort als Frauenarzt zu wirken. Doch dann sterben einiger seiner Patientinnen an Krebs, die bei ihm in Behandlung waren, ohne von ihrer Krankheit zu wissen. Dann stirbt auch noch Bibiana, die engste Freundin von Commissaria Maddalena. Jetzt will sie der Sache auf den Grund gehen. Und auch Gianlucas Ehefrau hegt gegen ihn einen Verdacht. Sie meint, dass er sie mit seiner Sprechstundenhilfe betrügt. Sie will deshalb in der Praxis nach Beweisen suchen und macht dort eine fatale Entdeckung. Doch als die Commissaria Gianluca zur Rede stellen will, ist er plötzlich verschwunden. Doch dann ergeben sich weitere Vorfälle und Maddalena muß nicht nur gegen einen Täter vorgehen. Die Autorin schildert derart lebensnah, sie beschreibt den Schmerz und die Tragödie des Ehemannes und der kleinen Tochter von Bibiana, dass man selbst beim Lesen unheimlich traurig ist. Auch die Mitarbeiter von Maddalena sind Menschen wie du und ich, es werden ihre Gefühle und Emotionen, die beruflichen Querelen voll in den Krimi mit eingebracht. Ein wirklich ganz hervorragendes Buch, das wirklich alles beinhaltet. Und am Ende ist noch ein wirklich gutes Rezept zum Nachkochen. Das Cover zeigt die Adria und Grado in der rotglühenden untegehenden Sonne und ich warte schon auf dEN Zehnten GARDO-Krimi.

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Veröffentlicht am 29.05.2024

Am liebsten würde ich auf der Waage eine Null stehen haben

Am liebsten würde ich auf der Waage eine Null stehen haben - Mein Leben mit der Magersucht - Autobiografie
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Alleine schon das Titelbild des Buches macht einen Angst und Bange. Eine junge Frau, der Kopf erscheint riesig, der Körper dürr und die Beine wirklich wie Streichhölzer. Und ich frage mich immer wieder, ...

Alleine schon das Titelbild des Buches macht einen Angst und Bange. Eine junge Frau, der Kopf erscheint riesig, der Körper dürr und die Beine wirklich wie Streichhölzer. Und ich frage mich immer wieder, warum hat die Mutter sie nicht in ein Krankenhaus einweisen lassen, wo ihr Körper wieder zu Kräften kommt und einen guten Psychiater oder Psychologen für ihre Tochter gesucht, damit die Seele geheilt wird. Und auch der Hausarzt hat außer Blutabnahme und schlechten Werten auch nichts in die Wege geleitet. Das einzige, was ihre Mutter gemacht hat, einen Umzug zu organisieren und nach Mallorca zu gehen, aber dort gefiel es der Tochter auch nicht, dann ging man wieder zurück nach Deutschland in eine neue Stadt. Der Vater, an Parkinson erkrankt, wurde zurückgelassen, da die Tochter ihn angeblich nich ertragen kann. Steckt da nicht schon in der Familie der Schlüssel für die Magersucht? Auf den Fotos trägt Brigitte teuere Klamotten, Markentaschen. Mir scheint, sie hat alles bekommen, außer eine gute Behandlung zur Heilung. Schon mit neun Jahren fühlte sich Brigitte zu dick, war immer ein Außenseiter, sie redere sich ein häßlich zu sein, unbeliebt. Aber sie war der Klassenprimus. Ihre Tage verbrachte sie mit tiefen Depressionen im Bett, mit Kalorienzählen und mit Wiegen. Ich selbst bin Mutter und Oma, wenn eines meiner Kinder so reagiert hätte, hätte ich sofort etwas unternommen. Das Buch erzählt eigentlich immer nur, wie schlecht es der Protagonisten geht, sie will nicht mehr leben, alles ist ihr zu viel, die Tage zu anstrengend, am besten im Bett und alles Dunkel: Auch haben die vielen Schulwechsel an ihrer Situation nichts geändert. Hier lesem wir nur eine Anzahl von Gejammere. Ob Brigitte jemals ein richtiges Leben führen kann, bleibt abzuwarten. Ich hätte mir mehr von diesem Buche erwartet. Was positiv zu bewerten ist, sind die vielen Fotos und die zeigen, dass Brigitte einstmals ein sehr schönes Mädchen war.

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