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Veröffentlicht am 23.03.2019

Etwas langatmige Geschichte mit stereotypen Charakteren, die wenig Spannung erzeugt

Pfauensommer
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Maggie kehrt von Sydney nach Cloud Green in England zurück, wo die Stiefmutter ihres Vaters, die sie großgezogen hat, allein auf dem Anwesen Cloudesley Manor lebt und sich nach einem Unfall gerade im Krankenhaus ...

Maggie kehrt von Sydney nach Cloud Green in England zurück, wo die Stiefmutter ihres Vaters, die sie großgezogen hat, allein auf dem Anwesen Cloudesley Manor lebt und sich nach einem Unfall gerade im Krankenhaus befindet. Für Maggie ist die Rückkehr nicht leicht, denn sie wird nach ihrem fluchtartigen Aufbruch im vergangenen Jahr, der einige Einwohner der Kleinstadt vor den Kopf gestoßen hat, argwöhnisch beäugt. Nach Lillians Entlassung beschließt Maggie dennoch, sich um sie zu kümmern und stellt dabei fest, in welch denkbar schlechtem Zustand das Herrenhaus ist.

1955 lebt die junge Lillian auf Cloudesley Manor wie in einem goldenen Käfig. Vor vier Jahren hatte sie Charles Oberon geheiratet, der verwitwet ist und einen kleinen Sohn hat. Sie könnte glücklich sein, so einen wohlhabenden Ehemann zu haben, der auch für die Pflege ihrer behinderten Schwester aufkommt, zudem liebt sie Albie wie ihren eigenen Sohn. Doch Charles ist nicht der verletzliche, liebende Ehemann, denn sich Lillian erträumt hat, sondern entpuppt sich zunehmend als Despot. Da engagiert er eines Sommers den Künstler Jack, um das ehemalige Kinderzimmer im Westflügel mit Fresken zu gestalten, mit dem Lillian eine Affäre eingeht, die tragische Folgen haben wird.

"Pfauensommer" wieder so ein Roman, der auf zwei Zeitebenen handelt, abwechselnd aus der Sicht einer der handelnden Protagonistinnen zu lesen ist und bei dem ein Familiengeheimnis aufgedeckt wird. Ich lese gerne solche Geschichten, in denen Vergangenheit und Gegenwart miteinander verwoben werden, aber diese Erzählung konnte mich weder auf der einen noch auf der anderen Zeitebene wirklich packen.
Die Geschichte Lillians ist sehr melodramatisch angelegt und auch wenn man verstehen kann aus welchen Gründen sie sich in der schrecklichen Ehe mit Charles gefangen fühlt, ist nicht nachvollziehbar, warum sie auf Cloudesly Manor verbleibt und sich kopflos in eine Affäre mit dem Maler stürzt. Die Liebesgeschichte der zwei ist denkbar kitschig und entwickelte sich für mich zu abrupt mit der beschriebenen Leidenschaft. Lillians Opferhaltung war selbst unter Berücksichtigung der damaligen Verhältnisse zu viel für mich.
Maggie blieb mir zu blass, ihre vergangenen Fehler passten für mich nicht zum Rest der Geschichte, hätten aber durchaus Platz für einen eigenen Roman gehabt.

Ich empfand die Geschichte als langatmig und vermisste in beiden Zeitebenen die Spannung. Der Plot plätscherte dahin und das verschlossene Zimmer, das so viel Platz für Rätselhaftigkeit und Nachfragen - gerade für Maggie in der Gegenwart - bot, spielte lediglich am Ende eine Rolle, als der tragische Höhepunkt des verhängnisvollen Sommers 1955 entlarvt wird.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Porträt einer modernen Familie und die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe, die vor großen Herausforderungen steht

Das Leuchten des Mondes
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Sunny Mann ist mit Maxon verheiratet, mit dem sie den gemeinsamen Sohn Bubber hat und ist erneut schwanger. Während sie sich auf der Erde um Bubber kümmert, der Autist ist, und sich Sorgen um ihre Mutter ...

Sunny Mann ist mit Maxon verheiratet, mit dem sie den gemeinsamen Sohn Bubber hat und ist erneut schwanger. Während sie sich auf der Erde um Bubber kümmert, der Autist ist, und sich Sorgen um ihre Mutter macht, die im Sterben liegt, befindet sich Maxon im Weltall. Er ist Wissenschaftler und Astronaut und in einer bemannten Mission unterwegs, um Roboter zum Mond zu bringen, die diesen kolonialisieren sollen.
Als Sunny einen Autounfall erleidet, der eigentlich glimpflich abläuft, bei dem sie jedoch ihre Perücke verliert, gerät sie aus dem Gleichgewicht. Von Geburt an hat sie keine Haare und beschließt nun mit dem Versteckspiel in der Vorstadt aufzuhören und keine Perücke mehr zu tragen, zudem setzt sie Bubbers Medikamente ab, um wieder den echten Bubber zu erleben.
Diese Veränderungen macht sie ganz allein mit sich aus und dann wird die Rakete, in der sich Maxon befindet, von einem Meteoriten getroffen. Der Kontakt bricht ab.

"Das Leuchten des Mondes" ist das Porträt einer modernen Familie. In Gegenwart werden wir mit den Problemen konfrontiert, die alle gleichzeitig auf Sunny einprasseln und die sie in dem Moment, in dem sie mal wieder allein ohne ihren Mann ist, überfordern.
In Rückblenden erfährt man, wie sich die beiden als Kinder kennengelernt haben. Beide waren sie Außenseiter: Sunny ein kahles Mädchen, das als Tochter eines christlichen Missionars einen Teil ihrer Kindheit in Birma verbracht hat und Maxon, ein Junge mit autistischen Zügen, dem es schwerfällt, die Reaktionen seiner Umwelt einzuordnen und unter einem gewalttätigen Vater zu leiden hat. Sunny hilft ihm dabei, seine Kompetenz für Mathematik und Physik - seine Formeln und Gleichungen, die er im Kopf hat - in Emotionen umzuwandeln. Aus der Freundschaft entwickelte sich eine besondere Liebe.

Mit dem Wunsch nach Normalität beginnt Sunny ihr Leben umzukrempeln, wobei lang gehegte Geheimnisse aus der Vergangenheit zutage treten, die sie quälen und erkennt gleichzeitig, dass sie ohne ihren Mann, mit dem sie vor dem Raketenstart im Streit auseinander gegangen ist, nicht leben möchte.

"Das Leuchten des Mondes" ist eine ungewöhnliche Liebesgeschichte, eine Liebe, die nur von einem Partner zum Ausdruck gebracht werden kann. Erzählt wird der Kampf um den Erhalt einer Verbindung, denn trotz aller Widrigkeiten ziehen sich Sunny und Maxon gegenseitig an wie Erde und Mond.

Veröffentlicht am 20.03.2019

Sympathische Charaktere, unterhaltsame Handlung und sommerliche Stimmung - Wohlfühlroman über eine Auszeit in Frankreich, der nur ein wenig vorhersehbar ist

Das Honigmädchen
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Camilla ist geschieden, Mutter einer 15-jährigen Tochter und arbeitet im Betrieb ihres Vaters, einem Feinkosthandel in München. Während ihr Exmann erfolgreicher Küchenchef auf Sylt ist, ist sie allein ...

Camilla ist geschieden, Mutter einer 15-jährigen Tochter und arbeitet im Betrieb ihres Vaters, einem Feinkosthandel in München. Während ihr Exmann erfolgreicher Küchenchef auf Sylt ist, ist sie allein verantwortlich für die rebellierende Tochter Marie, die sich trotzig von ihrer Mutter überhaupt nichts mehr sagen lässt und heimlich die Schule schwänzt. Probleme gibt es zudem mit einer französischen Honigmanufaktur, die ihren Lieferungen nicht mehr nachkommt, weshalb sie Camilla abstoßen möchte. Ihr Vater hält allerdings an dem Traditionsbetrieb fest und bittet seine Tochter stattdessen, nach Frankreich zu fahren, um sich ein Bild vor Ort zu machen. Ihren Aufenthalt in Frankreich soll sie zudem nutzen, um sich ihrer Tochter wieder anzunähern.
Wie zu erwarten war, sträubt sich Marie gegen einen einen gemeinsamen Urlaub mit Mama, kann aber durch Nachbar Tobias überredet werden, der sich sehr zum Leidwesen von Camilla, die ihn als Frauenheld und Störenfried ablehnt, den Reisenden anschließt.
Im Bergdorf Loursacq in der Haute-Provence erwartet sie kein Hotelurlaub, sondern die Mitarbeit auf dem Hof des mürrischen Imkers Henri.

"Das Honigmädchen" ist ein sommerlicher Roman, der die Leserin an einen malerischen Ort nach Frankreich versetzt. Durch die anschauliche Beschreibung des Settings ist die Atmosphäre in dem verschlafenen Bergdorf, das von Familienfehden geprägt ist und auf dem heruntergekommenen Hof spürbar.
Auch die Charaktere wirken authentisch und nahbar. Gerade die Hilflosigkeit von Camilla in Bezug auf ihre schwierige Tochter Marie, die ihre Grenzen austestet, aber auch das Gefühl der Unzulänglichkeit im Hinblick auf ihre Stellung in der Firma ihres Vaters ist nachvollziehbar. Für eine Beziehung zu einem Mann ist kein Platz in Camillas Leben. Marie ist enttäuscht von ihrer Mutter, der sie die Schuld an der Scheidung gibt und würde lieber bei ihrem Vater auf Sylt leben. In Nachbar Tobias hat sie eine männliche Bezugsperson gefunden, mit der sie offener als mit ihrer Mutter sprechen kann, die gefühlt keine Zeit für sie hat.
In Frankreich erwartet sie körperliche Arbeit, aber auch die Gelegenheit, sich auszusprechen und Pläne für die Zukunft zu machen.

Der Roman ist durch die sympathischen Charaktere, die unterhaltsame Handlung und die sommerliche Stimmung angenehm und flüssig zu lesen. Ich empfand den Sinneswandel Maries trotz der malerischen Umgebung abrupt, so dass sich die Stimmung zwischen Mutter und Tochter fast wie von selbst verbesserte.
Auch ist die Rolle von Tobias, der sich mir zu spontan den beiden Frauen auf seinem Motorrad anschloss, vorhersehbar. Da "Das Honigmädchen" aber keine reine Liebesgeschichte ist, sondern ein Roman über eine Frau, die durch eine Auszeit in Frankreich wieder Vertrauen in sich und andere gewinnen soll, ist dies verzeihlich.
Die Lösung der familiären und wirtschaftlichen Probleme wird stark vereinfacht dargestellt und gerade in Bezug auf die Honigmanufaktur und die Verbindung Henris nach Deutschland hatte ich mir mehr Spannung erhofft. Dennoch bietet das Buch eine gute Unterhaltung und lässt einen vom kommenden Sommer und einem Urlaub in Frankreich träumen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Langweilige Handlung, bei der die gute Idee des Romans mit Nebensächlichkeiten überfrachtet wird

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Vor langer Zeit wurde die Welt in zwei schwebende Himmelshälften geteilt, die nun als Archen bekannt sind. Ophelia lebt auf der Arche Anima, ist ein Mädchen, das in Gegenständen lesen und durch Spiegel ...

Vor langer Zeit wurde die Welt in zwei schwebende Himmelshälften geteilt, die nun als Archen bekannt sind. Ophelia lebt auf der Arche Anima, ist ein Mädchen, das in Gegenständen lesen und durch Spiegel reisen kann. Sie führt auf Anima ein Museum und versteckt sich hinter ihrem Schal und ihrer großen Brille. Nachdem sie mehrere Heiratskandidaten abgelehnt hat, wurde sie nun Thorn versprochen, einem Adeligen der anderen Arche Pol. Um ihrer Familie keine Schande zu bereiten, muss Ophelia ihre Heimat verlassen und auf das frostige Pol ziehen. Begleitet wird sie von ihrer Patentante Roseline, die als Anstandsdame dient.
Auf Pol angekommen, wird Ophelia von Thorns Drachenclan versteckt, offensichtlich soll niemand von der Verlobung wissen. Ophelia ist rätselhaft, warum gerade sie als Thorns Braut ausgewählt wurde und versucht durch ihr ablehnendes Verhalten zu verhindern, dass Thorn sie heiratet. Sie hat allerdings nicht damit gerechnet, dass auf Pol noch viel größere Gefahren lauern als das scheinbar kalte Herz von Thorn.

"Die Verlobten des Winters" ist Band 1 der bislang dreiteiligen Spiegelreisenden-Saga, einer Jugendbuchreihe, die große Erfolge in Frankreich feierte und in mehrere Sprachen übersetz wurde.

Die Autorin hat mit der Buchreihe eine fantastische Welt erschaffen, die für mich beim Lesen aber nicht ganz greifbar war. Mir fehlten anschauliche Beschreibungen der beiden Archen, der Himmelsburg und des Mondscheinpalastes, die meine Fantasie angeregt hätten, weshalb ich mich schwertat, mir das Setting vorzustellen. Leichter fiel mir dies bei den Charakteren. Diese werden sehr lebendig beschrieben, wobei ihre äußeren Merkmale - Ophelias Schal und Brille, das Pferdegebiss von Roseline, Thorns Größe und Narben - ermüdend oft Erwähnung finden.

Spannung wird nur am Anfang aufgebaut, als man sich wie Ophelia selbst fragt, warum die Familiengeister Artemis und Faruk ausgerechnet Ophelia als Braut für Thorn ausgewählt habe, welche Gefahren ihr auf Pol drohen und ob sie die Heirat irgendwie verhindern kann. Diese flacht jedoch rasch ab, bevor diese Fragen geklärt werden können, da die Handlung gerade im Mittelteil auf der Stelle tritt. Am Ende treten dann so viele Details zutage, dass die Geschichte um die Machenschaften des mächtigen Drachenclans mir zu verworren war.

Ophelia verhält sich als Heldin des Romans sehr passiv und schon fast unterwürfig, aber vor allem hätte ich mir gewünscht, mehr von ihren magischen Fähigkeiten zu erleben. Für die Handlung spielte das Lesen in alten Gegenständen und das Reisen von Spiegel zu Spiegel nur eine unwesentliche Rolle.

Mir fehlte die Vorstellungskraft für die beiden Archen und auch die Geschichte um die rätselhafte Verlobung und die Intrige, die auf Pol gesponnen wurde, konnte mich nicht wirklich packen. Der Auftakt der Reihe konnte meine Neugier auf die folgenden Romane der Spiegelreisenden-Saga insofern nicht wecken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Originalität
  • Amtosphäre
Veröffentlicht am 16.03.2019

Interessante Idee, aber viel zu komplex, so dass sich kein Lesefluss einstellt und keine Emotionen spürbar sind

Drei mal wir
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Eva und Jim lernen sich 1958 als Studenten in Cambridge kennen, als Eva eine Reifenpanne mit ihrem Fahrrad hat und Jim ihr seine Hilfe anbietet. Das ist die Ausgangssituation der Geschichte, die in drei ...

Eva und Jim lernen sich 1958 als Studenten in Cambridge kennen, als Eva eine Reifenpanne mit ihrem Fahrrad hat und Jim ihr seine Hilfe anbietet. Das ist die Ausgangssituation der Geschichte, die in drei unterschiedlichen Versionen fortgesetzt wird. In Version eins wird Eva Jims Angebot annehmen und sich zu einem Drink einladen lassen. In Version zwei bleibt es bei einem flüchtigen Kontakt, bevor Eva ihren Freund David trifft. In Version drei werden Eva und Jim gemeinsam in einen Pub gehen, aber letztlich wird Evas Vernunft sich über ihr Herz hinwegsetzen, so dass es zu keinem tieferen Kennenlernen kommen wird.
Bis 2014 begleitet der Leser Eva und Jim als Paar, als flüchtige Bekannte, als Geliebte, als Ehepaar und als Geschiedene.

Der Roman dreht sich durchweg um die Frage: Was wäre wenn? Die drei Versionen von Evas und Jims Geschichte zeigen sodann, welchen Effekt eine Entscheidung auf ein ganzes Leben haben kann. Eva und Jim scheinen für einander bestimmt zu sein, aber nur in einer Version ist ihnen das bewusst, können ihre Liebe aber dennoch nicht über die Jahre in trauter Harmonie aufrecht erhalten. In den anderen Versionen besteht stets eine Anziehungskraft, die einmal magisch ist und einmal tragisch und voller Leidenschaft.
Durch die Beschreibung drei verschiedener Abläufe eines gemeinsamen, eines getrennten und eines zeitweise gemeinsamen Lebens ergeben sich verschiedenste Familienkonstellationen, Kinder, Stiefkinder, Enkelkinder, Ehepartner und Geliebte, so dass der Roman bis zum Schluss hochkomplex und nur mit voller Konzentration und hilfsweise Notizen zu durchdringen ist, um den Überblick über die Handlungsstränge zu behalten.

"Drei mal wir" liest sich, als hätte die Autorin drei unterschiedliche Romane mit den selben Hauptfiguren in eine willkürliche Anzahl von Kapiteln zerschnippelt und diese chronologisch zusammengefügt. Es kommt kein Lesefluss auf - hat man sich in ein Szenario wieder hineingedacht, beginnt schon wieder eine andere Version.

Eine interessante Idee, die aber viel zu komplex und letztlich ohne Aussagekraft umgesetzt wurde. Dass das Schicksal Eva und Jim für einander bestimmt hat, wollte bei mir in keiner der drei Versionen ankommen. Nicht einmal in Version eins, die so glücklich begann, konnte ich die große Liebe zwischen ihnen spüren.