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Veröffentlicht am 04.02.2024

Zwei Frauen in unterschiedlichen Zeiten und ihre Liebe zur Natur - wie schon in Band 1 kann die vernachlässigte Familiengeschichte nicht überzeugen

Glückstöchter - Einfach lieben
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Anna von Quast ist auf der Tonkaalm, einem Familienbesitz, der seit mehreren Jahren unbewohnt ist, angekommen. Oben in den Bergen und weitab von den nächsten Nachbarn möchte sie ein neues, unabhängiges ...

Anna von Quast ist auf der Tonkaalm, einem Familienbesitz, der seit mehreren Jahren unbewohnt ist, angekommen. Oben in den Bergen und weitab von den nächsten Nachbarn möchte sie ein neues, unabhängiges Leben beginnen. Zwischen Gemüsebeet und Töpferscheibe ist Anna in ihrem Element, aber auch unweigerlich den Unwägbarkeiten von Natur und Witterung ausgesetzt.
Eva fühlt sich wohl in ihrer WG in München, arbeitet in einer Apotheke und setzt ihr Studium fort. Sie vermisst ihre Freundin Maja, die nach Indien gegangen ist, hat aber in Mitbewohner Milo einen Ersatz gefunden. Sie hadert noch immer damit, als Adoptivkind nicht ihre Herkunft zu kennen, ist selbst schwanger und unsicher über die Vaterschaft. Ihr Interesse für Naturkosmetik ist ungebrochen und auch die Müsliproduktion findet auf dem Wochenmarkt Anklang. Der Traum von einem Naturkostladen zusammen mit ihren Mitbewohnern rückt in greifbare Nähe.
"Glückstöchter - Einfach lieben" ist die Fortsetzung von "Glückstöchter - Einfach leben", der erste Band der Dilogie, der noch viele Fragen offen ließ.
Wer Band 1 mochte, wird Band 2 lieben. Wer seine Problem mit dem ersten Teil hatte, wird auch im zweiten Teil Kritikpunkte haben.

Mit über 600 Seiten ist "Glückstöchter - einfach leben" sehr lang, was spekulieren lässt, ob eine ursprünglich als Trilogie (mit "Glückstöchter - einfach träumen") angedachte Reihe gekürzt wurde und der Roman am Ende arg gerafft wirkt.

Der Roman handelt wie schon in Band von der Liebe zur Natur und dem Leben im Einklang mit ihr. Das wird auf beiden Zeitebenen sehr anschaulich und lebendig geschildert. Hierbei wird viel Wissen über Pflanzen und deren Wirkung, über Naturkosmetik und Naturheilkunde in die Handlung miteingebaut. Die Familiengeschichte, die Verbindung zwischen Anna und Eva sowie die Umstände für die Adoption geraten im Vergleich zu langen Schilderungen über das Anlegen von Beeten oder vielen nebensächlichen Details, die einfach nur den Rahmen ausschmücken, aber keinen Mehrwert haben, zu kurz.
Anna und Eva machen keine wesentliche Entwicklung durch. Anna bleibt die liebenswertere Hauptfigur, während Eva eher polarisiert.
Der Roman hat zwar einzelne dramatische Episoden, ist für seine Länge aber viel zu wenig ereignisreich. Dabei werden einige interessante Themen angesprochen und Impulse gesetzt, jedoch nicht vertieft dargestellt. Anti-AKW, Frauenrechte, Straßenproteste, Nationalsozialismus und Entnazifizierung verbleiben bei deren Erwähnung. Insgesamt fehlt es der Geschichte an Spannung - nicht einmal die Suche nach Evas Wurzeln kann fesseln, da sie lange nur halbherzig erfolgt und am Ende weitgehend per Epilog im Schnelldurchlauf abgearbeitet und was vergangen ist, erklärt wird. Die Erläuterungen darin sind jedoch nicht alle schlüssig und lassen immer noch Fragen offen.
Ärgerlich sind in dem Roman zudem wenig realistische Zufälle und auffallend viele Fehler - von kleineren Ungenauigkeiten wie Schwiegermutter statt Stiefmutter bis zu gravierenden Schnitzern wie ein falsches Geburtsdatum oder eine Tote, die wieder lebendig wird.

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Veröffentlicht am 01.02.2024

Ein starkes Band von Freundinnen zu düsteren Zeiten und eine mutige Entscheidung - dramatischer historischer Roman

Sturmmädchen
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Elli und Käthe sowie Margot aus Aachen, die die Ferien stets mit ihren Eltern im Rurtal in der Eifel verbrachte, sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen. Zusammen mit ihnen kann Elli sie selbst sein ...

Elli und Käthe sowie Margot aus Aachen, die die Ferien stets mit ihren Eltern im Rurtal in der Eifel verbrachte, sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen. Zusammen mit ihnen kann Elli sie selbst sein und schämt sich nicht für ihre Behinderung, die ihr den grässlichen Spitznamen "Hinkemädchen" eingebracht hat.
Doch dunkle Zeiten ziehen auf, als die Nationalsozialisten an die Macht kommen und die Gesetze vor allem für die jüdische Bevölkerung verschärfen und die übrigen Menschen mit ihrem unmenschlichen Gedankengut indoktrinieren.
Elli muss fassungslos zusehen, wie ihre Freundin Käthe sich der Frauenschaft anschließt und sie sich immer weiter entfremden, wie Margot und ihre Familie zwangsenteignet wird und schon bald in Lebensgefahr zu schweben scheint.
Sie entwickelt daraufhin einen stoischen Mut, möchte die Dinge nicht einfach nur so hinnehmen und findet in Hans einen verlässlichen Freund an ihrer Seite, in dessen Gegenwart ihr Herz höher schlägt. Doch die Liebe zu ihm scheint keine Zukunft zu haben, ist er doch längst einer anderen Frau aus dem Dorf versprochen.

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog im Jahr 1933, als die Welt für die drei Freundinnen noch in Ordnung ist. Fünf Jahre später setzt die Geschichte an und die Stimmung ist eine ganz andere. Von einer unbeschwerten Fröhlichkeit ist nichts mehr zu spüren.
Der Roman ist aus der Perspektive der nun 20-jährigen Elli geschildert, die ihre besten Freundinnen an die Nationalsozialisten zu verlieren droht - Käthe, die sich der Ideologie beugt und in der NS-Frauenschaft aufgeht und Margot, die als Jüdin immer mehr unter den sich verschärfenden Gesetzen zu leiden hat.
Elli, die eingangs mit ihrer Behinderung hadert und sich minderwertig und unnütz fühlt, entwickelt eine stoische Zivilcourage und hat sich fest vorgenommen, Margot und ihrer Familie zu helfen. Dabei geht sie jedes Risiko ein, ist mit ihrem Stolz und Wagemut sogar bereit, auf ihre Liebe zu verzichten.

Der Roman versetzt die/ den LeserIn anschaulich in ein fiktives Dorf in der Eifel unweit der Grenze zu Belgien. Das Alltagsleben im Dorf, wo man abgelegen nicht alle Repressalien des Regimes mitbekommen kann oder möchte, fängt den Zeitgeist ein und macht die Charaktere nahbar. Das Leben auf dem Hof ist beschwerlich und für die Halbwaise Elli von Armut geprägt. Das hindert sie jedoch nicht daran, anderen selbstlos zu helfen. Sie hat das Herz auf dem rechten Fleck und findet über ihre Mutter, eine tüchtige Hebamme, heraus, wie sie noch mehr helfen kann.

"Sturmmädchen" ist eine fiktive Geschichte, die als historischer Roman jedoch einen wahren Hintergrund hat und von der düsteren Zeit zu Beginn und unmittelbar vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges erzählt. Neben all dem Leid, das ungeschönt geschildert wird, ist es eine Geschichte, die zeigt, dass es in dieser dunklen Zeit auch hilfsbereite und selbstlose Menschen gab, die kein Risiko scheuten, um Schwächeren zu helfen. Es ist ein dramatisch und empathisch geschriebener Roman, der Emotionen weckt, traurig und wütend macht und dabei beweist, wie wichtig es ist, nicht wegzuschauen und Verantwortung zu übernehmen und damit vorbildhaft für alle Zeiten ist. "Sturmmädchen" ist nicht nur dramatisch, sondern durch die ungewissen Schicksale und geheimen Machenschaften darüber hinaus spannend. Das Ende ist hoffnungsvoll und versöhnlich und bietet sogar Potenzial für eine Fortsetzung.
"Sturmmädchen" macht Geschichte lebendig und ist nach "Trümmermädchen" und "Findelmädchen" erneut ein empathischer Roman gegen das Vergessen.

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Veröffentlicht am 30.01.2024

Wendungsreicher Whodunit-Krimi mit Thrillerelementen über verhängnisvolle Freundschaften und ein Wiedersehen im Schneesturm.

Schneesturm
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Cara und ihre fünf Freunde aus ihrer Kindheit möchten sich anlässlich eines traurigen Jubiläums wieder auf der Insel Inishmore treffen. Vor zehn Jahren starb mit Caras Ehemann Cillian einer aus ihrer Clique ...

Cara und ihre fünf Freunde aus ihrer Kindheit möchten sich anlässlich eines traurigen Jubiläums wieder auf der Insel Inishmore treffen. Vor zehn Jahren starb mit Caras Ehemann Cillian einer aus ihrer Clique bei einem Bootsunglück. Als alle auf der Insel kurz vor Silvester eingetroffen sind, zieht ein Schneesturm auf, so dass erst einmal keine Fähren mehr auf das Festland gehen.
Am zweiten gemeinsamen Abend erscheint Maura, die als Grundschullehrerin auf der Insel heimisch geblieben ist, nicht und wird am nächsten Morgen nach einem anonymen Hinweis von Cara tot aufgefunden. Die Spuren belegen eindeutig, dass es sich nicht um einen Unfall, sondern um Mord handelt. Auch wenn Cara als Sergeant nicht für ein derartiges Verbrechen zuständig ist, beginnt sie zu ermitteln, um ihre Freundin zu rächen. Der Mörder ist noch auf der Insel und während sich unter den Freunden erste Spannungen zeigen, Geheimnisse zwischen ihnen stehen und offen gestritten wird, könnte der Mörder auch ihnen gefährlich werden - oder sogar unter ihnen sein.

Der Thriller ist atmosphärisch geschildert. Die Abgeschiedenheit auf einer Insel, auf der jeder jeden kennt, das verheerende Wetter, fehlendes WLAN, ausfallender Strom und nur eine einzige lokale Polizistin, die zudem noch emotional in den Mordfall verwickelt ist, erschweren eine schnelle Aufklärung und lösen Beklemmung und Angst aus. Auch der Mörder konnte nach seiner Tat nicht von der Insel entkommen, ist noch sehr präsent und scheint nicht nur Maura im Fokus gehabt zu haben.

Die Suche nach einem ominösen Päckchen und Caras Befragungen im Umfeld lassen reichlich Raum für Spekulationen zu, denn von den Freunden verhält sich jeder verdächtig oder hat etwas zu verbergen. Seamus, der Drehbuchautor aus Hollywood, verstrickt sich in Lügen, Sorcha ist psychisch am Ende und stellt sich mit Medikamenten ruhig und Ferdy verhält sich ausgesprochen feindselig. Nur Daithí, der solide Pubinhaber, gibt sich zurückhaltend und macht sich gerade dadurch verdächtig. Auch Maura, die so beliebt war und von allen geschätzt wurde, scheint "zwei Gesichter" gehabt zu haben.
Es ist zu ahnen, dass der Mord in der Gegenwart eine Verbindung in die Vergangenheit zu Cillians Unfall hatte.

Die Geschichte ist kein nervenaufreibender Thriller, sondern ein Genre-Mix aus Drama, Whodunit-Krimi und Thriller, der jedoch wendungsreich und fesselnd ist. Bis die einzelnen Puzzlestücke zusammengefügt werden können und bis der Mörder überführt wird, lauert die Gefahr im Hintergrund. Die Geschichte ist unterhaltsam und regt unaufhörlich zum Miträtseln an. Das Ende ist schlüssig und beseitigt alle Unklarheiten, die Art und Weise einer wortreichen Erklärung à la Hercule Poirot fand ich für den sonst gelungenen Plot weniger passend.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Schwerfälliger und schwermütiger Roman über Selbstbestimmung und Selbstakzeptanz, der das Potenzial um Mystik und Magie von Geistererscheinungen nicht voll ausschöpft

Happy Spirits
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Nach der Trennung von ihrem Freund und dem Verlust ihres Jobs ist Sabrina notgedrungen wieder in ihre Heimat Wisconsin zurückgekehrt, wo sie für ihre Erzfeindin Erika "Duck"-Touren durch die örtliche Touristenattraktion, ...

Nach der Trennung von ihrem Freund und dem Verlust ihres Jobs ist Sabrina notgedrungen wieder in ihre Heimat Wisconsin zurückgekehrt, wo sie für ihre Erzfeindin Erika "Duck"-Touren durch die örtliche Touristenattraktion, den Wasserpark, führt, um ihr Studiendarlehen abzubezahlen. So schnell wie möglich möchte sie wieder zurück nach Washington D.C., um den Geistern der Vergangenheit zu entkommen. Buchstäblich - denn Sabrina hat die Gabe ihrer Vorfahren geerbt und kann Verstorbene sehen, die noch eine Aufgabe zu erledigen haben und deshalb noch nicht im Jenseits sind. Für Sabrina ist die Gabe ein Fluch, denn sie bringt sie immer wieder in peinliche Situationen und hindert sie daran, Beziehungen einzugehen. Ohnehin leidet sie an Angstattacken und versucht den Kontakt zu fremden Menschen zu meiden.
Ray, der erst vor Kurzem den Supper Club seines inzwischen verstorbenen Onkels übernommen hat, hat ein Auge auf die scheue Sabrina geworfen und möchte sie kennenlernen. Er spürt, dass sie auch etwas für ihn übrig hat, weiß aber nicht, was sie zurückhält.

Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht von Sabrina als auch Ray erzählt, wobei Sabrinas Leben den größeren Anteil hat. Während Ray vor Selbstbewusstsein strotzt, neu in Wisconsin Dells ist und sich mit seinem Restaurant etwas aufbauen und von seinen Eltern abnabeln möchte, ist Sabrina eine unsichere, introvertierte junge Frau, die lieber wieder in die Anonymität einer Stadt flüchten möchte, als in dem Ort zu wohnen, wo sie aufgewachsen ist und mitunter schlechte Erfahrungen gesammelt hat.

Der Klappentext lässt einen warmherzigen und humorvollen, etwas skurrilen Roman mit einer Prise Magie erwarten, ist aber vor allem zu Beginn schwerfällig und sprüht nicht gerade vor Charme. Das Potenzial der - geistreichen - Idee wird nicht vollständig ausgeschöpft.
Die Hauptfigur leidet unter einer Angststörung, die zwar beschrieben, nicht aber wirklich zu spüren ist. Das Mobbing ihrer Erzrivalin wirkt kindisch und dem Alter nicht angemessen.

Die Geister spielen eine irritierend kleine Rolle. Dauergeist Molly erscheint zwar ab und an, nimmt aber keinen entscheidenden Einfluss auf die Handlung. Ihr Bezug zur diesseitigen Welt sowie Rays Versuch, den letzten Willen seines Urgroßvaters zu erfüllen sind leicht vorhersehbar und hätten spannender inszeniert werden können.
In Teilen ist die Geschichte nicht ganz stimmig. So erscheint unglaubwürdig, dass Sabrina, die Angst vor Menschen hat und unter Panikattacken leidet, als Saisonarbeiterin Touristen auf einem Boot unterhält. Auch dass sich Ray schon bei der ersten Begegnung Hals über Kopf in Sabrina verguckt und hartnäckig um sie wirbt, obwohl er Sabrina nur besudelt angetroffen hat, lässt die Liebesgeschichte etwas voreilig erscheinen.

Im weiteren Verlauf der Geschichte kommt man den Charakteren jedoch näher und kann ihre Motive und Handlungen besser nachvollziehen. Schön sind auch so manch kreative Idee wie die Welpenschule oder das versteckte Restaurant. Liebevoll beschreibt die Autorin ihre Heimat, so dass man sich im Gegensatz zu Sabrina in Wisconsin Dells sofort wohlfühlt. Rays Leidenschaft für Essen und regionale Lebensmittel ist spürbar und streut Fakten über lokale Spezialitäten gefällig in die Handlung ein.

"Happy Spirits" ist schwermütiger als erwartet und nicht ganz rund erzählt. Die Botschaft kommt am Ende aber dennoch an. Es ist eine Geschichte über den Wunsch nach Selbstbestimmung über Selbstakzeptanz sowie Liebe für sich und seine Mitmenschen, die trotz der ein oder anderen Geistererscheinung nicht ins Fantastische abdriftet, sondern von sehr realen Problemen handelt.

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Veröffentlicht am 25.01.2024

Grenzüberschreitende Ermittlungen in einem für Krammer persönlichen Fall - spannendes Teamwork vor Alpenkulisse

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
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Chefinspektor Krammer vom LKA Tirol ist in Sorge um seine Kollegin Roza, die abrupt aus dem Präsidium verschwunden ist. Auf der Suche nach ihr findet er In ihrer Wohnung eine männliche Leiche aufgebahrt. ...

Chefinspektor Krammer vom LKA Tirol ist in Sorge um seine Kollegin Roza, die abrupt aus dem Präsidium verschwunden ist. Auf der Suche nach ihr findet er In ihrer Wohnung eine männliche Leiche aufgebahrt. Krammer möchte Roza nicht in Schwierigkeiten bringen, solange ungeklärt ist, vor was sie so eine Angst hatte, von wem sie bedroht wurde oder ob sie selbst in kriminelle Machenschaften verwickelt ist und ermittelt zunächst auf eigene Faust.
Unterstützung erhält er von Oberkommissarin Alexa Jahn er Kripo Weilheim, da Roza zuletzt in Deutschland am Walchensee gesehen wurde.
Weitere Spuren deuten nach Ungarn, während sich beide Polizeibeamten ernsthaft fragen, ob Roza überhaupt noch am Leben ist.

"Grenzfall - In den Tiefen der Schuld" ist der vierte Band der grenzüberschreitenden Krimireihe um die junge deutsche Kommissarin Alexa Jahn und den erfahrenen Inspektor Bernhard Krammer aus Österreich, die erst vor Kurzem erfahren haben, dass sie Tochter und Vater sind.
Der Kriminalfall des vierten Bandes schließt nahtlos an Band 3 an, in dem Roza Szabo mit einer Briefbombe und Manipulation an ihrem Fahrzeug gedroht worden war.

Auch wenn der Kriminalfall in sich geschlossen ist, ist es hilfreich die ersten drei Teile der Buchreihe zu kennen, um die handelnden Personen besser einordnen zu können, da auch ihr Privatleben eine Rolle spielt, das zudem ihren Charakter geformt hat.
Vater und Tochter kommen sich in diesem Band näher, arbeiten vertrauensvoll zusammen und sorgen sich um einander.

Die Empathie für die Charaktere gibt der Krimireihe noch mehr Gehalt, macht sie menschlicher und lässt die Hauptfiguren mit ihren kleinen Fehlern authentisch erscheinen.

Bei "In den Tiefen der Schuld" handelt es sich vor allem für Krammer um einen sehr persönlichen Fall, denn mit Roza Szabo steht eine Polizeibeamtin im Mittelpunkt, mit der er eng zusammenarbeitet und die er glaubt, gut zu kennen. Die Ermittlungen gestalten sich dennoch schwierig, da Rozas Verschwinden offenbar mit ihrer Vergangenheit in einem Zusammenhang steht, die Krammer fremd ist.

Krammer und Jahn ermitteln parallel in Österreich und Deutschland, ergänzen sich und führen ihre Ergebnisse zusammen, wobei die einzelnen Puzzlestücke zunächst nicht zusammenzupassen scheinen.

Der Kriminalfall wird in kurzen Kapiteln erzählt und handelt innerhalb weniger Tage, was ihn trotz der vielen Sackgassen, in die die Ermittler stoßen, dynamisch macht. Die Ortsbeschreibungen von Oberbayern, Tirol und dem Burgenland sind anschaulich und versetzen die/ den LeserIn bildhaft in die malerische Alpenkulisse.

Weitere Kapitel in kursiver Schrift aus Opfersicht ergänzen die Perspektive der Ermittler, lassen erahnen, welche kriminellen Machenschaften dem Fall zugrunde liegen, nicht jedoch sofort, inwiefern Roza darin verwickelt ist.

"In den Tiefen der Schuld" ist ein erneut spannender Fall des grenzüberschreitenden Ermittlerduos, der einer Schnitzeljagd gleicht. Die Gedankenspiralen um die familiäre Verbindung der Hauptfiguren sowie die Sorge und Ungewissheit über das Schicksal einer Kollegin wecken Emotionen und geben der Krimireihe neben dem regionalen Bezug ihre eigene, persönliche Note.
Und so darf man auf mindestens einen weiteren Band gespannt sein, der am Ende bereits durch einen Hilferuf angekündigt wird. "Grenzfall - Ihre Spur in den Flammen" erscheint im Februar 2025.

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