Warmherzige und berührende Geschichte über ein Familiengeheimnis, kombiniert mit einer zarten Liebesgeschichte.
Der Herzschlag deiner WorteAlex ist Bassist und Songwriter einer Band, die gerade durchstartet. Er selbst ist seit knapp zwei Jahren nicht mehr aktiv dabei seit er sich als alleinerziehender Vater um seine zweijährige Tochter Leni ...
Alex ist Bassist und Songwriter einer Band, die gerade durchstartet. Er selbst ist seit knapp zwei Jahren nicht mehr aktiv dabei seit er sich als alleinerziehender Vater um seine zweijährige Tochter Leni kümmert. Diese ist bei einem One-Night-Stand mit einem Groupie entstanden, die die überforderte Mutter Alex unvermittelt zur Fürsorge gebracht hat. Zusammen mit seiner jüngeren Schwester Cassie, die bei ihm eingezogen ist, schafft er es inzwischen den Alltag zu bewältigen. Da stirbt unerwartet sein Vater Vincent an einem Herzinfarkt. Bei der Beerdigung begegnet er zum ersten Mal bewusst seiner Patentante Jane, die er nur aus Briefen kennt. Jane leidet an ALS und sitzt im Rollstuhl. Alex versteht sich auf Anhieb mit Jane, durch die er nicht nur ungeahnte Familiengeheimnisse lüftet, nachdem seine Eltern beide tot sind, sondern auch die Autorin Maila kennenlernt, in die er sich verliebt, die jedoch nicht bereit für eine Beziehung ist.
Anonym als weiblicher Fan sucht er den Kontakt zu ihr und findet dabei heraus, wie zufällig ihre Leben miteinander verbunden sind.
"Der Herzschlag deiner Worte" ist eine sehr gefühlvolle Geschichte, die überwiegend aus Sicht von Alex, aber auch aus der Perspektive des sich sorgenden und verstorbenen Vaters Vincent geschildert ist. Der Roman ist nicht allein eine Liebesgeschichte - diese spielt überhaupt erst ab der zweiten Hälfte des Buches eine Rolle - sondern eine Familiengeschichte voller Geheimnisse, die es nach dem Tod von Vincent mit Hilfe von Jane zu ergründen gilt, durch die Alex Einblick in die Vergangenheit seiner Eltern erhält.
Wie schon in "Immer wenn es Sterne regnet" konnte ich Susanna Ernst durch ihren sehr eingängigen, warmherzigen Erzählstil überzeugen. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, man leidet und fiebert unweigerlich mit ihnen mit, so dass sich das Buch kaum aus der Hand legen lässt. Es ist flüssig und leichtgängig zu lesen, überrascht durch Wendungen innerhalb der Geschichte und bleibt spannend, bis zum Schluss alle Fäden zusammenlaufen.
Mich hat der Roman wunderbar unterhalten und berührt, auch wenn ein wenig zu sehr Schicksal gespielt wird, die Geschichte von zahlreichen Zufällen getragen wird und mir die Protagonisten in ihrer Gesamtheit zu eindimensional blieben, ein wenig zu sehr vom "Gutmenschentum" geprägt waren.