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Veröffentlicht am 20.03.2017

Handlung hätte mehr Potenzial gehabt, leidet jedoch unter eindimensionalen und wenig sympathischen Charakteren

The Couple Next Door
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Das Ehepaar Anne und Marco Conti ist bei einer Party bei seinen Nachbarn Cynthia und Graham, als ihre sechs Monate alte Tochter Cora entführt wird. Sie haben sie zum ersten Mal allein mit einem Babyphone ...

Das Ehepaar Anne und Marco Conti ist bei einer Party bei seinen Nachbarn Cynthia und Graham, als ihre sechs Monate alte Tochter Cora entführt wird. Sie haben sie zum ersten Mal allein mit einem Babyphone zu Hause gelassen, da die Babysitterin kurzfristig abgesagt hatte.

Die Polizei in Person des Detective Rasbach verdächtigt als erstes die Eltern, da diese in den meisten Fällen von Gewalt gegenüber Kindern selbst die Täter sind. Es gibt auch keine Einbruchsspuren oder sonstige Spuren, die auf einen fremden Täter hindeuten.

Anne, die unter postnatalen Depressionen leidet, macht sich schwere Vorwürfe. Sie wollte Cora nie allein lassen, aber Marco hatte sie letztlich dazu überredet, zumal sie stündlich nach dem Baby sehen wollten.
Annes Eltern sind Muli-Millionäre, weshalb der Verdacht nahe liegt, dass es sich doch um einen Fall von Kindesentführung handeln könnte, um die Großeltern zu erpressen.

Die Nerven liegen bald bei allen Beteiligten blank, als keine Lösegeldforderung eingeht. Nach und nach werden sowohl Informationen über Anne als auch Marco bekannt, die als Indizien für eine Beteiligung am Verschwinden von Cora gewertet werden. Hat Anne die Kontrolle über sich verloren und das kleine Mädchen versehentlich im Affekt getötet? Gab es einen Unfall? Hilft Marco dabei, den Vorfall zu vertuschen, um seine Ehefrau zu schützen? Oder ist er gar aufgrund seiner finanziellen Notlage der Schuldige?

"The Couple Next Door" ist ein Psychothriller, der zeigt, dass es hinter der Fassade einer scheinbar intakten Familie brodeln kann. Schon während der Party bei den Nachbarn wird offensichtlich, dass die Beziehung zwischen Anne und Marco nicht intakt ist. Als Cora verschwunden ist, misstrauen und verdächtigen sich die Protagonisten gegenseitig.

Während die Ermittlungsarbeit der Kriminalpolizei nur eine untergeordnete Rolle spielt, werden immer mehr Hintergründe über Anne und Marco und die Nacht der vermeintlichen Entführung von Cora bekannt. Der Thriller bleibt durch überraschende Wendungen und neue Offenbarungen bis zum Ende spannend.

Die Charaktere sind allerdings eindimensional und wenig sympathisch. Detective Rasbach legt eine überhebliche Art an den Tag und ermittelt von Anbeginn sehr einseitig gegen die Eltern. Auch Anne und Marco sind beides keine Personen, deren Schicksal berührt. Ihr Verhalten ist oft übertrieben bis unrealistisch, was den Thriller etwas konstruiert wirken lässt. Dennoch bietet er gute Unterhaltung bis fast zum Schluss. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse und die Handlung nach der Auflösung des Falls hätte die Autorin meiner Meinung nach besser nicht weiterspinnen sollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 18.03.2017

Ein Roman voller Wärme und emotionaler Tiefe über Familie, Vertrauen, Verlust und den Mut zu einem Neuanfang

Der Tag, an dem der Sommer begann
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"Der Tag, an dem der Sommer begann" ist ein Roman über drei Generationen von Frauen. Im Zentrum der Handlung steht die 40-jährige Joana, genannt Jo, die vor zehn Jahren auf tragische Weise ihren ersten ...

"Der Tag, an dem der Sommer begann" ist ein Roman über drei Generationen von Frauen. Im Zentrum der Handlung steht die 40-jährige Joana, genannt Jo, die vor zehn Jahren auf tragische Weise ihren ersten Ehemann Stephen verloren hat und vor Kurzem von ihm zweiten Ehemann Richard für das Au-Pair-Mädchen verlassen wurde. Sie ist nun alleinerziehende Mutter ihrer ältesten Tochter Lydia und den beiden Jüngsten, Oscar und Iris.
Schon mit dem ersten Kapitel wird man sehr anschaulich mit Jos anstrengendem, vollgepacktem Alltag konfrontiert. Dennoch schafft sie es durch ihre geduldige, liebenswürdige und selbstlose Art allen Widrigkeiten zum Trotz ihr Leben zu meistern, immer das Positive zu sehen und als Problemlöser stets Tee und Gebäck zu servieren.

Für sie ist es auch selbstverständlich, ihre ruppige Schwiegermutter Honor, die Mutter ihres verstorbenen Mannes, zu sich in Pflege zu nehmen, als sie in ihrem Haus von der Treppe stürzt und sich die Hüfte bricht, Honor ist ein richtiges Biest, was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass sie sich nicht gern bemuttern lässt und schon gar nicht akzeptieren kann, mit 75 Jahren ihre Selbstständigkeit aufgeben zu müssen. Als ihr dann bewusst wird, dass Lydia ihre letzte lebende Verwandte ist, versucht sie zumindest zu ihr eine Beziehung aufzubauen und öffnet anschließend auch die Augen dafür, was die in ihre Augen viel zu nette und naive Jo leistet, ohne auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten.

Lydia steckt mitten in den Abschlussklausuren, die sie als sehr gute Schülerin eigentlich mit Bravour leisten müsste, sieht sich aber mit ganz anderen Problemen eines Teenagers belastet und trägt all ihre inneren Konflikte mit sich selbst aus. In Tagebucheinträgen öffnet sie nur dem Leser ihre Gefühlswelt.

Honor, Jo und Lydia wohnen zwar zusammen, verschweigen aber Dinge, die sie belasten bzw. die sie aus Angst vor Ablehnung nicht offenbaren können. Die Beweggründe sind menschlich und nachvollziehbar, machen den Frauen allerdings ihr Leben schwer, was am Ende fast zur Katastrophe führt.

"Der Tag, an dem der Sommer begann" ist der vierte Roman, den ich von Julie Cohen gelesen habe und der wie die Vorgänger berührend geschrieben ist und Schicksale von ganz normalen Frauen beschreibt, so dass sich jede Leserin in einer der Frauen wiederfinden kann.

Einziger Kritikpunkt ist für mich der Titel der deutschen Ausgabe des Romans. Das Original wurde unter dem Titel "Falling" (bzw. später "After the Fall") veröffentlicht, der in seiner Knappheit sehr viel Aussagekraft besitzt und optimal zur Handlung passt. Das "Fallen" zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman, beginnend mit dem Sturz Honors, erstreckt sich über einen Rückblick zu Stephens Unfalltod und wird im dramatischen Schluss noch einmal aufgegriffen.

Bücher von Julie Cohen sind voller Wärme und emotionaler Tiefe geschrieben, ohne kitschig zu sein oder auf ein gewolltes Happy End hinzuarbeiten. Mit einer Leidenschaft beschreibt sie tiefgründige Charakteren, in deren Leben man buchstäblich eintaucht.

"Der Tag, an dem der Sommer begann" ist ein Roman über Familie, Vertrauen, Verlust und den Mut zu einem Neuanfang, der mit vergnügliche Lesestunden bereitet hat und zu schnell vorbei war. Gerne hätte ich noch länger am Leben von Jo, ihrer Schwiegermutter und Teenager-Tochter und ihrer beiden quirligen Kleinsten teilgehabt.

Veröffentlicht am 13.03.2017

Tiefgründiger, emotionaler Roman, der zeigt, wie wichtig Beziehungsarbeit ist

Wenn die Liebe hinfällt
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Die 35-jährige Alia ist im letzten Abschnitt ihres Studiums angelangt und schreibt gerade an ihrer Magisterarbeit. Als Mutter einer kleinen Tochter findet sie zu wenig Zeit sich auf den Abschluss ihres ...

Die 35-jährige Alia ist im letzten Abschnitt ihres Studiums angelangt und schreibt gerade an ihrer Magisterarbeit. Als Mutter einer kleinen Tochter findet sie zu wenig Zeit sich auf den Abschluss ihres Studiums zu konzentrieren und ist zusätzlich genervt von ihrem Freund, der auch noch Ansprüche an sie erhebt. Da die beiden trotz ihrer eheähnlichen Gemeinschaft und der gemeinsamen Tochter getrennte Zimmer in ihrer gemeinsamen Wohnung haben, hat jeder einen Rückzugsraum für sich. Die Streitereien zwischen den beiden gehen jedoch so weit, dass Leander nur noch nach Hause kommt, um Katie in den Kindergarten zu bringen und ansonsten in seiner kleinen Wohnung aus Single-Zeiten über seiner Kneipe schläft.
Die beiden entfernen sich immer weiter voneinander, bis Leander Alia gesteht, dass es eine andere Frau in seinem Leben gibt. Es handelt sich nicht nur um eine Affäre, offensichtlich hat sich Leander in die rassige Brasilianerin verliebt, die schon bald bei ihm einzieht.

Trotz ihrer schon seit längerem sehr distanzierten Beziehung kommt dies für Alia sehr überraschend. Für sie bricht eine Welt zusammen. Sie kann nicht akzeptieren, dass Leander eine andere Frau an seiner Seite hat und möchte ihn zurückgewinnen, auch wenn vor allem ihre beste Freundin Majken ihr davon abrät.

Alia ist mit den Nerven völlig am Ende und muss ihr Studium unterbrechen und die Prüfungen um ein halbes Jahr verschieben. Als sie einen psychischen Zusammenbruch erleidet, wird sie eine Woche in einer Klinik untergebracht. Um ihr Leben wieder auf die Reihe zu kriegen, wird ihr eine absolute Kontaktsperre zu Leander empfohlen. Nach ihrer Entlassung beschließt Alia deshalb, sich eine Auszeit zu nehmen und für drei Monate zusammen mit ihrer Tochter zu ihrer Mutter nach Cornwall zu gehen.

Als sie zurückkommt, sieht sie sich nicht nur mit den Problemen ihrer Freundin Bianca und ihres sehr hilfsbereiten Nachbarn konfrontiert, sondern auch mit Annäherungsversuchen Leanders.

"Wenn die Liebe hinfällt" ist eine schöne Metapher, die den Inhalt des Buches sehr gut zusammenfasst. Dreh- und Angelpunkt des Romans ist die Liebe zwischen Alia und Leander, die vor dem Aus steht. Beide haben sich im Alltag von Beruf, Studium und der Erziehung der kleinen Tochter keine Zeit mehr für sich als Paar genommen und keine Mühe mehr um einander gegeben. Sie haben nur noch aneinander vorbei gelebt, zunächst räumlich und dann auch noch emotional getrennt.

Leander lernt eine neue Frau kennen, die ihn begehrt und ihm wieder das Gefühl gibt, ein Mann zu sein. Gleichzeitig verbindet ihn aber auch durch die zehnjährige Beziehung und die gemeinsame Tochter Katie, die er regelmäßig sehen möchte, viel mit Alia.

In Rückblenden erfährt man als Leser, wie sich Alia und Leander kennengelernt haben und wie romantisch ihre Beziehung zu Beginn war. Auch der Absturz von Alia, wie sie unter der Trennung leidet, ist sehr bewegend geschrieben.

Auch wenn die Liebesgeschichte zwischen Alia und Leander im Vordergrund steht, überzeugt der Roman auch mit interessanten Nebencharakteren, deren Probleme Stoff für eine eigene Geschichte geben würden.

"Wenn die Liebe hinfällt" ist ein tiefgründiger, emotionaler Roman ohne Längen, der mich bis zum Schluss sehr gut unterhalten hat und der zeigt, wie wichtig es ist, an einer Beziehung zu arbeiten, so dass die Liebe nicht ins Stolpern gerät.

Veröffentlicht am 11.03.2017

Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, die mich nicht fesseln konnte

Das Labyrinth der Wörter
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Germain Chaze ist 45 Jahre alt und lebt in einem Wohnwagen auf dem Grundstück seiner Mutter. Schon von jeher wurde er von ihr als dumm und ungewollt abgelehnt und entsprechend vernachlässigt. Nicht nur ...

Germain Chaze ist 45 Jahre alt und lebt in einem Wohnwagen auf dem Grundstück seiner Mutter. Schon von jeher wurde er von ihr als dumm und ungewollt abgelehnt und entsprechend vernachlässigt. Nicht nur aufgrund der mangelnden Liebe und Unterstützung seiner Mutter sowie der unzureichenden Schulbildung, ist er geistig unterentwickelt.

Mit handwerklichen Gelegenheitsjobs verdient er sein Geld, anonsten beschäftigt er sich mit dem Gemüseanbau in seinem Garten und geht regelmäßig in die Dorfkneipe auf ein Bier, wo er aber auch nicht wirklich ernst genommen wird.

Im Park, wo er die Tauben zählt und ihnen sogar Namen gibt, lernt er die 86-jährige Margueritte kennen, die die erste Person ist, die sich unvoreingenommen mit ihm unterhält. Von ihrer gewählten Ausdrucksweise ist er zunächst ein wenig irritiert, freundet sich mit der älteren Dame aber bald an, die für ihn wie eine "Oma" wird. Sie beginnt, ihm aus Büchern vorzulesen, so dass Germain den Ehrgeiz entwickelt, diese verstehen zu wollen. Als Marguerittes Sehfähigkeit dann immer eingeschränkter wird, ist es Germain selbst, der sich aus der Bibliothek Bücher leiht und ihr daraus vorliest.

Durch Margueritte hat Germain mit 45 Jahren erstmalig erfahren, wie es ist, geschätzt zu werden und Liebe und Vertrauen zu empfinden. Dieses Gefühl von Geborgenheit, das ihm durch seine neue "Oma" vermittelt wurde, wirkt sich auch positiv auf seine bisher rein auf das Sexuelle reduzierte Beziehung zu der jüngeren Annette aus.

Der kurze Roman gibt inhaltlich nicht viel für eine Handlung her, weshalb sie mich nicht fesseln konnte. Der Großteil der Geschichte spielt sich in den Gedanken von Germain ab, was mich irritierte, da er geistig eingeschränkt sein sollte. Er denkt aber so viel über Gesagtes nach, macht sich Gedanken über einzelne Wörter und kann sich viele Details aus Wörterbüchern und Lexika merken, dass ich dies für einen bewusst als sehr einfach dargestellten Menschen unrealistisch empfand.

Mit der gutmütigen, zierlichen, sanften Omi konnte der Gegensatz zu dem bulligen Germain mit der Fäkalsprache nicht größer sein, weshalb das Buch etwas Schwarz-Weiß-Malerisch ist.

Der Roman zeigt jedoch, dass für die Entwicklung eines Menschen nicht (nur) angeborene, genetische Faktoren ausschlaggebend sind, sondern dass die erste Sozialisation, Familie, Liebe und Vertrauen einen Menschen prägen und fördern oder verkümmern lassen.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Originelle Idee, aber zähes Lesevergnügen mit fragwürdigem Ende

Er ist wieder da
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Timur Vermes' Satire-Bestseller wurde in 41 Sprachen übersetzt und kam im Jahr 2015 als Spielfilm in die Kinos.
Auch ich empfinde es als originelle Idee für ein Buch, Adolf Hitler im Jahr 2011 in Deutschland ...

Timur Vermes' Satire-Bestseller wurde in 41 Sprachen übersetzt und kam im Jahr 2015 als Spielfilm in die Kinos.
Auch ich empfinde es als originelle Idee für ein Buch, Adolf Hitler im Jahr 2011 in Deutschland wieder auferstehen zu lassen.

Hitler ist zunächst irritiert, 66 Jahre nach seinem Ableben in Berlin zu erwachen. Weder ist der Traum eines Endsiegs in Erfüllung gegangen, noch wurde Deutschland komplett zerstört. Hitler passt sich schnell an die neuen Gegebenheiten an und findet zunächst Unterschlupf bei einem Kioskbesitzer, bevor er fürs Fernsehen entdeckt wird. Statt auf Ablehnung zu stoßen, sind die Deutschen neugierig auf diesen Comedian, der dieselben Parolen so authentisch verbreitet wie zu Zeiten des Dritten Reiches.

Natürlich handelt es sich um eine unwirkliche Situation, weshalb niemand glaubt, dass DER Hitler tatsächlich wieder da ist. Vielmehr wird davon ausgegangen, dass es sich bei dem "Führer" um einen Grimme-Preis-verdächtigen Schauspieler handelt, der in der Rolle des Adolf Hitler völlig aufgeht.

Hitler begegnet im Alltag der Bevölkerung, wo er erstaunlich viele Fans hat, so dass sich Hitler auch für das ein oder andere Selfie nicht zu schade ist. Er wird schnell zum Youtube-Star und führt Gespräche mit Politikern, macht sich gar Gedanken über die Parteienlandschaft und geeignete Koalitionen. Als einzige Partei kommt für ihn "Die Grünen" in Frage, schließlich sei Umweltschutz gleich Heimatschutz. Die NPD lehnt er schon aufgrund der Bezeichnung als "Demokraten" ab, zudem war sein Besuch in der wenig eindrucksvollen Parteizentrale in Berlin-Köpenick für ihn ernüchternd.

Zu Beginn ist es recht unterhaltsam, wie auf Hitler, aus dessen Ich-Perspektive die Satire verfasst ist, die Dinge einprasseln, die er ironisch-böse analysiert und mit markigen Sprüchen darauf reagiert. Ab spätestens einem Drittel des Buches ist der Gag eines wieder auferstandenen Hitlers, der völlig unreflektiert zu einem Comedy- und Fernsehstar avanciert, nicht mehr neu. Die rechten Gedankengänge wiederholen sich, weshalb das Buch für mich zu lang gewesen ist.

Abgesehen von den Stellen, an denen man über Hitler noch lachen kann, fragt man sich als Leser, ob es wirklich möglich ist, dass ein Hitler 2.0 in Deutschland wieder Gehör findet. Vom Publikum gefeiert, nutzen die Medien ihn insbesondere aufgrund der Quote und aus kommerziellen Gründen. Hat Deutschland wirklich nichts dazugelernt, auch wenn in der Schule das Dritte Reich und Nazi-Deutschland einen so großen Part einnehmen? Nachdem Hitler bereits in den 20er-Jahren unterschätzt wurde und Jahre später als Alleinherrscher die Macht übernahm, wird auch Hitler 78 Jahre nach der Machtergreifung als Impro-Comedian abgetan und die Gefahr nicht ernst genommen.

Am Ende muss jeder Leser selbst wissen, ob er das Buch als Klamauk bzw. fiktive, überspitzte Unterhaltung sieht oder ob er es mehr als Warnung ansehen sollte, wie leicht sich Geschichte im schlimmsten Fall wiederholen könnte.
So endet "Er ist wieder da" in meinen Augen äußerst fragwürdig mit den Worten "Es war nicht alles schlecht."