Profilbild von schnaeppchenjaegerin

schnaeppchenjaegerin

Lesejury Star
offline

schnaeppchenjaegerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit schnaeppchenjaegerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.08.2022

Roman über eine Autistin - etwas spröde, nüchtern und wenig lebendig. Der Geschichte fehlt es an fesselnden Momenten, Dramatik und Witz.

Wie Ellie Carr zu leben lernt
0

Elvira Carr ist 27 Jahre alt und lebt bei ihrer Mutter Agnes, ihr Vater ist bereits verstorben. Als Agnes einen Schlaganfall erleidet und letztlich ins Pflegeheim muss, ist Ellie zum ersten Mal in ihrem ...

Elvira Carr ist 27 Jahre alt und lebt bei ihrer Mutter Agnes, ihr Vater ist bereits verstorben. Als Agnes einen Schlaganfall erleidet und letztlich ins Pflegeheim muss, ist Ellie zum ersten Mal in ihrem Leben auf sich allein gestellt, was in ihrem Alter nicht weiter ungewöhnlich ist, aber Ellie ist Autistin. Ihr fällt es schwer, Emotionen zu zeigen und einzuordnen, zu kommunizieren und die "normalen" Menschen zu verstehen. Sie hat keinen Sinn für Ironie oder Redewendungen und nimmt jedes Wort für bare Münze. Ellie hat nach der Schule keinen Beruf erlernt und war seitdem rund um die Uhr mit der Betreuung ihrer körperlich gebrechlichen Mutter beschäftigt. Diese hat Ellie nicht viel zugetraut und ihre Entfaltungsmöglichkeiten - auch aus Schutz vor Anfeindungen - stark eingeschränkt. Ellie kennt das wirkliche Leben nicht, denn weiter bis zum Supermarkt ist sie kaum gekommen.

Aus Angst, selbst in ein Heim zu müssen, strengt sich Ellie an, ein eigenständiges, selbstständiges Leben zu führen und stellt für sich sieben Regeln auf, die ihr den Umgang mit anderen Menschen erleichtern sollen, um nicht unangenehm aufzufallen. Hilfe erhält sie von ihrer Nachbarin Sylvia, die die Carrs schon lange kennt und Ellie mit Rat und Tat zur Seite steht. Ellie wagt es sodann aus sich herauszugehen und nimmt sogar ein Ehrenamt in einem Tierpark an.
Auch wenn sie immer wieder auf Schwierigkeiten stößt, andere vor den Kopf stößt und selbst vom Verhalten der "normalen" Menschen irritiert ist, lässt sie sich nicht unterkriegen. Sie stellt sich selbst zudem Fragen, auf die sie noch keine Antworten bekommen hat, denn das Verhältnis ihrer Eltern konnte sie nicht begreifen und auch welches Geheimnis ihr Vater verbarg, ist ihr bisher schleierhaft.

"Wie Ellie Carr zu Leben lernt" ist der passende Titel, denn er fasst den Inhalt des Romans treffend zusammen. Ellie ist Autistin, deshalb aber nicht weniger intelligent als andere Menschen. Sie hat Probleme mit dem Sozialverhalten und dem Umgang mit anderen Menschen. Diese Schwierigkeiten werden durch diverse Beispiele aus ihrem Alltag anschaulich geschildert. Auch wenn man sich nicht wirklich in Ellies Denkweise hineinversetzen kann, ist es von außen betrachtet nachvollziehbar, weshalb die soziale Interaktion mit anderen gestört ist und sich Ellie in Gesellschaft unbeholfen und unsicher fühlt. Selbst wenn sie sich anstrengt, genau das Richtige zu tun, macht sie Fehler, mit denen sie nicht gerechnet hat.

Ihre Mutter wird als unsympathisch und herrisch dargestellt, die ihre Tochter unterdrückt und von der Außenwelt abgeschottet hat. Durch Ellies Erlebnisse und Erinnerungen muss jedoch auch in Betracht gezogen werden, dass sie Ellie vor Fettnäpfchen bewahren und vor Verletzungen schützen wollte. Dennoch wirkt sie verbittert und als würde sie Ellie für ihr Schicksal verantwortlich machen.

Die Geschichte ist etwas spröde, zu nüchtern und wenig lebendig. Das Leben eines autistischen Menschen wird dabei plakativ dargestellt. Ähnlich wie in einem Ratgeber werden typische Probleme von Autisten aneinandergereiht, um diese Entwicklungsstörung anderen Menschen näher zu bringen und Verständnis dafür aufzubringen. Die Gedanken von Ellie wiederholen sich, auch werden immer wieder in den Dialogen aufgesetzt Redewendungen verwendet, die künstlich für Probleme sorgen. Auf die Dauer ist Ellie enervierend begriffsstutzig und gutgläubig und der Roman entwickelt sich nach dem Einschnitt zu Beginn nicht wirklich weiter. Ellie macht, nachdem sie sich mit dem Alleinleben arrangiert hat, keine entscheidende persönliche Entwicklung mehr durch. Die Aufdeckung des Geheimnisses des Vaters hätte der Geschichte einen neuen Impuls verleihen können, sein Handeln wirkte jedoch unglaubwürdig und arg konstruiert. Die Aufklärung dieser Räuberpistole wird durch die Unbeholfenheit Ellies zäh in die Länge gezogen.
Ich habe schon mehrere Bücher über Autisten gelesen, aber bei diesem fehlte mir der Charme. Ein wenig Spannung kam durch Ellies Überlegungen hinsichtlich des Geheimnisses ihres Vaters auf, dennoch fehlte es dem Roman an fesselnden Momenten, Dramatik und Witz.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.08.2022

Oberflächlicher Roman mit unnahbaren Figuren und wenig Einblicken in Hemingways Leben. Letztlich bleibt unklar, was die Frauen an dem Lebemann so faszinierte.

Als Hemingway mich liebte
0

1926 verbringen Ernest Hemingway und seine Ehefrau Hadley den Sommer in Antibes in Südfrankreich. Neben Cocktailpartys mit anderen aufstrebenden oder etablierten Künstlern verbringen sie die Tage mit Pauline ...

1926 verbringen Ernest Hemingway und seine Ehefrau Hadley den Sommer in Antibes in Südfrankreich. Neben Cocktailpartys mit anderen aufstrebenden oder etablierten Künstlern verbringen sie die Tage mit Pauline "Fife" Pfeiffer, die Hadley eingeladen hat. Sie ist ihre Freundin und gleichzeitig die Geliebte ihres Ehemanns. Hadley hatte den Plan, Ernest mit der dauerhaften Anwesenheit von Fife und der unsäglichen Ménage-à-troi von ihr zu lösen, doch der Plan ging nach hinten los. Nach einem Ultimatum von 100 Tagen erfolgte die endgültige Trennung. Ernest heiratet Fife, doch auch sie wird mit ihm eine Ehe zu dritt führen, die deshalb ebenfalls zum Scheitern verurteilt ist.
Insgesamt viermal wird Ernest Hemingway heiraten und keine seiner Ehefrauen, die mit seiner Untreue ganz unterschiedlich umgehen, glücklich machen.
"Als Hemingway mich liebte" ist ein Roman über die vier Ehefrauen von Ernest Hemingway und sollte deshalb besser "Als ich Hemingway liebte" heißen. Aus der Perspektive aller vier Frauen werden chronologisch ihre Affären und Ehen mit Hemingway beschrieben, wobei in ihren Erzählungen Rückblenden in die Vergangenheit erfolgen, was mit Dopplungen einzelner Szenen verbunden ist.
Alle Frauen scheinen dem Charme von Hemingway verfallen, dem es offenbar aufgrund seiner Ausstrahlung, schon als er noch nicht als Schriftsteller erfolgreich war, mühelos gelungen ist, unverhohlen mehrere Liebesbeziehungen gleichzeitig zu führen und von einer Ehe nahtlos in die nächste überzugehen. Leidtragende sind die Ehefrauen, die ihren Mann vor den Augen der anderen teilen müssen.
Aufgrund der beschränkten Sicht der Ehefrauen und der ständigen Abwesenheit Hemingways erfährt man nur wenig über den Schriftsteller und Kriegsberichterstatter als Person. Seine Rastlosigkeit und Untreue werden damit genauso wenig erklärbar, wie seine Anziehungskraft, die die Frauen an ihn bindet. Auch wenn man die Gefühlswelt der Frauen nachempfinden kann, bleibt nicht nachvollziehbar, was sie an diesem Mann so faszinierend finden.
Jede Frau ist unterschiedlich und geht anders mit Ernest um, leidet mehr oder weniger stark unter seinen Affären. Während Hadley eher reflektiert und nüchtern ist, erscheint Fife leidenschaftlich und besitzergreifend. Martha ist selbstbewusst und bietet Ernest die Stirn, lässt sich jedoch auch über sieben Jahre hinweg betrügen. Marys Sichtweise ist stark vom Tod Hemingways geprägt, so dass sie selbst reichlich blass und unscheinbar bleibt. Davon abgesehen ändern sich die Situationen der vier Frauen bis auf die Schauplätze nur marginal, was die Geschichte etwas ermüdend eintönig gestaltet.
Ein wenig mehr Persönlichkeit Ernest Hemingways, zu seinem Schreiben und Wirken als Schriftsteller und Kriegsberichterstatter, mehr Alltag aus den Ehen und weniger Erniedrigung der Frauen hätten diesem fiktiven Roman, der aufgrund der Recherchen sicher nah am Leben von Hemingway und seinen Ehefrauen ist, gut getan. Nach meinem Empfinden wäre es besser gewesen, sich auf eine Ehefrau und eine Geliebte aus dem Leben Hemingways zu beschränken. So hätte der Roman mehr Tiefe erhalten und die Charaktere hätten nahbarer werden können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.08.2022

Der Holodomor in der Ukraine - eine fiktive Geschichte mit einem wahren Hintergrund, die nicht nur vor dem aktuellen Hintergrund fesselnd und erschütternd ist, traurig und wütend macht.

Denk ich an Kiew
0

Cassies Ehemann ist vor 14 Monaten bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und seitdem spricht ihre fünfjährige Tochter Birdie nicht mehr. Beide sind in ihrer Trauer gefangen, weshalb Cassies Mutter ...

Cassies Ehemann ist vor 14 Monaten bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und seitdem spricht ihre fünfjährige Tochter Birdie nicht mehr. Beide sind in ihrer Trauer gefangen, weshalb Cassies Mutter Anna beschließt, dass Cassie zurück in ihrer Heimat Illinois und zu ihrer Großmutter Bobby ziehen soll, die immer seltsamer wird und erste Anzeichen von Demenz zeigt. Dort findet Cassie ein Tagebuch, dass sie jedoch nicht lesen kann, da es ihre Großmutter auf Ukrainisch verfasst hat. Erst durch den hilfsbereiten Nachbar Nick, der selbst ukrainische Wurzeln hat und vor allem wieder in Birdies Leben mehr Freude bringt, wird Cassie gewahr, was ihre Großmutter in der Ukraine während des Holodomor erleben musste.
Der zweite Erzählstrang handelt von Katja und ihrer Familie, die in den 1930er-Jahren in einem Dorf in der Nähe von Kiew wohnten und Bauern waren. Sie werden der Kollektivierung unterworfen und gezwungen, der Kolchose beizutreten, nachdem jeder Widerstand zwecklos war und so viele Menschen in ihrer Umgebung getötet oder deportiert wurden. Katja hat ihrem Ehemann versprochen, alles in ihrem Tagebuch für ihre Nachkommen aufzuschreiben, was sie erleiden müssen, um die Erinnerungen am Leben zu erhalten.

Beide Erzählstränge handeln von Verlust und Trauer und auch wenn man mit den jeweils betroffenen Figuren innig mitfühlen kann, erschüttert doch vor allem die Handlung in der Vergangenheit, die Jahre 1929 bis 1934, als die Sowjetunion die Bauern in der Ukraine zwangsweise kollektivierte und ihren Besitz verstaatlichte. Schon bevor Millionen von Menschen an Hunger starben, wurde all diejenigen, die sich nicht beugten oder gar zur Wehr setzten, deportiert oder direkt getötet. Ganze Familien wurden ausgelöscht und auch Katja musste miterleben, wie sie alles, was sie sich eigenhändig erwirtschaftet hatten, verloren und sich von geliebten Menschen trennen mussten.

Nicht nur vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignissen macht die schreiende Ungerechtigkeit und die Grausamkeit in der Umsetzung wirtschaftlicher und politischer Ziele unfassbar wütend. So ist auch nachvollziehbar, dass Katja einfach nur vergessen wollte und weder ihrer Tochter noch ihrer Enkelin von ihrem Leben erzählte, bevor sie nach Amerika kam. Erst an ihrem Lebensende löst sie ihr Versprechen ein, die Tragödie durch ihr Tagebuch offenzulegen.

Während der Erzählstrang in der Vergangenheit fast ausschließlich schmerzhaft ist, setzt die Gegenwart im Frühsommer 2004 einen Gegenpol und schenkt Hoffnung bei der Aussöhnung mit der Vergangenheit, bei der Verarbeitung von Traumata und dem Mut, dem Leben eine zweite Chance zu geben.
Auch wenn die positive Entwicklung etwas schnell und fast wie von allein voranschreitet, ist "Denk ich an Kiew" eine fesselnde Geschichte über Generationentraumata, Familiengeheimnisse und den Versuch, Frieden zu finden und gleichzeitig eine Geschichte über Liebe - die romantische Liebe und die zur Familie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.08.2022

Geschichte der Lichtwächterin, die Menschenleben rettete und die fiktiven Folgen für die Familie - ein Roman über Sehnsucht und die Suche nach Glück, voller Dramen und Emotionen, der jedoch nicht durchgängig fesseln kann.

Nur einen Ozean entfernt
0

Grace Darling lebt seit ihrer Kindheit in einem Leuchtturm auf Longstone Island vor England und unterstützt dort die Arbeit ihres Vaters als Leuchtturmwärter. Auch wenn sie weiß, dass sie als Frau nie ...

Grace Darling lebt seit ihrer Kindheit in einem Leuchtturm auf Longstone Island vor England und unterstützt dort die Arbeit ihres Vaters als Leuchtturmwärter. Auch wenn sie weiß, dass sie als Frau nie in seine Fußstapfen treten wird, fühlt sie sich mit dem Leuchtturm und dem abgeschiedenen Leben eng verbunden und kann sich keinen Alltag als Ehefrau vorstellen. Über ihre Vorstellungen gerät sie ins Grübeln als sie den Künstler George Emmerson kennenlernt und sich Gefühle in ihr regen. Ihm kommt sie jedoch erst nach einem verheerenden Unglück näher, bei dem seine Schwester Schiffbruch erleidet. Es ist Grace, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz dafür sorgte, dass ein Teil der Reisenden und der Mannschaft gerettet und auf dem Leuchtturm Schutz vor dem Sturm finden konnte. Sie wird anschließend landesweit als Heldin gefeiert und auch von George porträtiert werden.
Dieses Gemälde findet 100 Jahre später die Irin Matilda Emmerson in Amerika wieder. Sie ist neunzehn Jahre alt, unverheiratet und schwanger und wurde von ihren Eltern zu einer entfernten Verwandten, einer Leuchtturmwärterin auf Rhode Island geschickt, wo sie das Kind zur Welt bringen soll. Matilda wird neugierig auf die anmutige Frau und das unfertige Porträt.

"Nur einen Ozean entfernt" handelt auf zwei Zeitebenen. Die Vergangenheit schildert das historisch belegte Schiffsunglück am 7. September 1938 sowie die Folgen für die Tochter des Leuchtturmwärters Grace Darling. Der zweite Erzählstrang setzt die Geschichte 100 Jahre später fort, als Matilda Emmerson, deren Urururgroßmutter Sarah von Grace gerettet wurde, auf das Porträt stößt.
Beide Handlungsebenen beginnen spannend, denn sowohl Grace, die ungewollt zur Heldin wird, als auch Matilda, die ungewollt schwanger von ihren Eltern verstoßen wird, haben mit lebensverändernden Ereignissen umzugehen. Beide verlieben sich und ahnen doch, dass ihre Liebe aus unterschiedlichen Gründen keine Zukunft haben wird.
Während Grace von Anbeginn sympathisch ist, ein sehr zurückgezogenes Leben führt, der Augenschein ihrer Eltern ist und mit der Situation als stilisierter Heldin überfordert ist, agiert Matilda, die Schande der Familie, zunächst trotzig und verwöhnt, bevor sie allmählich reift.
Der Mittelteil, der die zarten Romanzen beider junger Frauen schildert, ist dagegen ereignislos und zieht die Geschichte etwas in die Länge bis ein Familiengeheimnis gelüftet wird und es am Ende noch einmal zu dramatischen Szenen kommt.

Die Autorin verknüpft ein wahres Ereignis mit einer fiktiven Geschichte und rückt damit insbesondere die vergessene Grace Darling in den Mittelpunkt, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens neun Menschen das Leben rettete. Es ist die Geschichte über eine mutige Tat und weiterhin eine Geschichte über zwei unterschiedliche Frauen zu unterschiedlichen Zeiten - eine heldenhafte Frau und ein gefallenes Mädchen - die beide lernen müssen, ihren Weg zu gehen.
Es ist ein Roman über Sehnsucht und die Suche nach Liebe und Glück, voller Dramen und Emotionen, der jedoch nicht durchgängig fesseln kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.08.2022

Abwechslungsreiche, unterhaltsame RomCom, die auch ernste ernste Töne anschlägt - eine Geschichte über Selbstverwirklichung und die Suche nach Glück.

Der schönste Zufall meines Lebens
0

Nachdem Penny ihre Krebserkrankung überstanden hat, erfolgreich ein kleines Café in London führt und inzwischen seit fünf Jahren Single ist, fragt sie sich, was sie in Liebesdingen falsch macht. Da begegnet ...

Nachdem Penny ihre Krebserkrankung überstanden hat, erfolgreich ein kleines Café in London führt und inzwischen seit fünf Jahren Single ist, fragt sie sich, was sie in Liebesdingen falsch macht. Da begegnet ihr der Koch Francesco und es ist Liebe auf den ersten Blick. Die beiden verbringen drei wunderschöne Wochen, bis Penny London verlassen muss, um sich um den Pub ihres erkrankten Onkels in Derbyshire zu kümmern. An ihrem Abschiedstag sieht sie Francesco mit einer anderen Frau und ist froh, dass sie sich in Derbyshire bei der Arbeit ablenken kann. Doch auch das Kennenlernen von Thomas und Priyesh und das was sie mit ihnen erlebt, ohne von einer romantischen Beziehung zu träumen, führt dazu, dass sie ihren Liebeskummer zunächst ausblenden kann. Als Francesco seine Zelte in London abbricht und nach Derbyshire kommt, steht Penny plötzlich zwischen drei Männern, die Interesse an ihr zeigen, sie aber nicht weiß, wer sie letztlich glücklich machen kann.

Als Penny schon kaum mehr an die Liebe glaubt und ihre Pläne umsetzen möchte, allein mittels einer Leihmutter ein Baby zu bekommen, begegnen ihr durch Zufälle kurz hintereinander drei attraktive Männer, zu denen sie sich hingezogen fühlt. Alle drei sind ganz unterschiedlich und haben verschiedene Vorstellungen davon, eine Beziehung zu führen. Während Francesco eine Freundschaft als Basis favorisiert, lehnt Thomas monogame Beziehungen ab und für Priyesh scheint die körperliche Lust im Vordergrund zu stehen. Mit allen dreien beginnt Penny Affären und stößt sie damit unweigerlich vor den Kopf. Erst als sie dann wieder alleine dasteht, begreift sie, dass sie sich klar werden muss, was sie wirklich im Leben möchte, um glücklich zu werden.

"Der schönste Zufall meines Lebens" ist eine abwechslungsreiche, unterhaltsame RomCom, die durch Pennys Vergangenheit, den Verlust ihrer Mutter und ihre eigene Krebserkrankung auch viele ernste Töne anschlägt. Es ist eine Geschichte über Liebe und Freundschaft, aber vor allem auch über Selbstfindung und die Suche nach dem Glück - und letztlich auch nach dem passenden Mann, der Wünsche respektiert und Zukunftspläne unterstützt. Der Roman ist voller interessanter Figuren, die individuell gezeichnet sind und trotz ihrer Eigenarten nicht überzeichnet sind. Nicht nur durch Vorstellung, dass es eine Frau ist, die Herzen bricht, sondern auch durch die Involvierung von LGBTQ und Familienkonstellationen, die von der klassischen Variante Vater-Mutter-Kind abweichen, ist es ein zeitgemäßer und moderner Liebesroman über eine Frau, die zu neuem Selbstbewusstsein findet und mutig ihren Weg geht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere