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Veröffentlicht am 13.01.2021

Zwei Frauen kämpfen um ihre Freiheit - spannendes Drama mit Thrillerelementen, das schlüssig aufgelöst wird

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg.
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Claire Cook ist mit Rory Cook, einem aussichtsreichen Kandidaten für einen Sitz im Senat verheiratet. Sie selbst engagiert sich für gemeinnützige Projekte der einflussreichen Familie Cook. Was die Öffentlichkeit ...

Claire Cook ist mit Rory Cook, einem aussichtsreichen Kandidaten für einen Sitz im Senat verheiratet. Sie selbst engagiert sich für gemeinnützige Projekte der einflussreichen Familie Cook. Was die Öffentlichkeit nicht weiß, ist, dass Rory seine Ehefrau lückenlos kontrolliert, unterdrückt und körperlich züchtigt. Nach Monaten der Vorbereitung hat Claire endlich einen Weg gefunden vor Rory zu fliehen, doch ihr Plan wird durch eine kurzfristige Änderung von Rorys Reisevorhaben zunichte gemacht.
Am Flughafen JFK trifft Claire auf Eva James aus Berkeley, die wie Claire aus ihrem Leben flüchten möchte. Sie unterbreitet Claire das Angebot, die Reisepässe und Flugtickets zu tauschen. In Kalifornien angekommen, fühlt sich Claire jedoch nur kurzfristig sicher, denn die Geschichte, die ihr Eva für ihre Fluchtgründe erzählt hat, stellt sich als unwahr heraus.

Der Roman wird abwechselnd aus der Perspektive von Claire bzw. Eva erzählt. Während in Bezug auf Claire die Geschichte in der Gegenwart erzählt wird, handelt der Erzählstrang Evas in der Vergangenheit, sechs Monate vor dem Tausch. Auf diese Weise erfährt man Evas Beweggründe für ihre Flucht aus Berkeley und wie es zu dem Aufeinandertreffen beider Frauen auch dem Flughafen in New York kam, was auch den zu Beginn etwas konstruiert wirkenden Zufall schlüssig erklärt.
Die Geschichte beginnt vor allem am Anfang spannend, entwickelt sich im Verlauf des Romans allerdings mehr in Richtung Drama als Thriller. Beide Frauen und ihre Schicksale sind unterschiedlich, aber bei beiden ist nachvollziehbar, weshalb sie ihre Leben ändern möchten und sie in ihrer Verzweiflung keinen anderen Weg sehen, als von der Bildfläche zu verschwinden. Beide fürchten letztlich um ihr Leben, weshalb sie eine neue Identität benötigen.
Aufgrund der wechselnden Perspektiven und kurzen Kapitel ist der Roman kurzweilig und dynamisch. Trotz der anfänglichen Irritation über den Tausch ist die Geschichte zudem durchweg glaubwürdig und nachvollziehbar. Überzeugend ist dabei, wie die beiden Handlungsstränge erst ganz Ende zusammengeführt werden und für Klarheit sorgen. Auch wenn die Charaktere distanziert bleiben, kann man mit den Frauen mitfühlen und ist gespannt, ob beide letztlich genügend Mut finden, sich ihren Peinigern stellen und einen legalen Ausweg aus ihrer bedrohlichen Lage finden.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Weniger Krimi als vielmehr ein Porträt einer Nachbarschaft und eine gesellschaftskritische Geschichte über Gewalt an Schulen- nur am Ende spannend

An einem Tag im November
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An einem Samstag im November büxt die fünfjährige Emilie aus und verschwindet spurlos. Die Eltern melden sie erst Stunden später bei der Polizei als vermisst. Sie hatten zunächst auf eigene Faust nach ...

An einem Samstag im November büxt die fünfjährige Emilie aus und verschwindet spurlos. Die Eltern melden sie erst Stunden später bei der Polizei als vermisst. Sie hatten zunächst auf eigene Faust nach ihr gesucht.
Für Kommissar Klinkhammer, der vor Jahren in einem Vermisstenfall Fehler gemacht hat, ist es ein persönliches Anliegen, die Fünfjährige zu finden, bevor es zu spät ist. Er hat einen Verdächtigen im Visier, doch handfeste Beweise kann er nicht vorlegen. Nur allmählich wird ihm bewusst, was seit Monaten in der sonst so idyllischen Nachbarschaft vor sich geht, welche Faktoren die Tragödie hervorgerufen haben.

Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir einen spannenden Kriminalfall um ein verschwundenes kleines Mädchen erwartet. Der Roman entwickelte sich jedoch ganz anders als gedacht. Der Start war schwierig, was nicht nur der ungeheuren Vielzahl an Personen geschuldet war, mit der man schon zu Beginn konfrontiert wird. Eigenartig ist vor allem der Schreibstil, der eher berichtend und wenig lebendig ist und viel zu sehr ins Detail geht. Gerade am Anfang werden so viele Nebensächlichkeiten von Haupt- und Nebencharakteren erwähnt, dass zunächst kein roter Faden zu erkennen ist. Auch der Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen, die nur wenige Monate auseinanderliegen, Protagonisten und Handlungssträngen trägt zur Verwirrung bei. Den Roman empfand ich deshalb lange als arg zäh, langweilte mich aufgrund der Fülle an Details zu Erzählungen über Durchfallerkrankungen, Einkäufen bei KIK und MäcGeiz oder persönlichen Befindlichkeiten, die nur eine sehr untergeordnete Rolle für die Handlung spielten.
Bei so vielen Nebensächlichkeiten und Randaspekten tritt das Schicksal und die Sorge um das verschwundene Mädchen deutlich in den Hintergrund. Der Roman liest sich über weite Teile wie eine Dokumentation über eine bürgerliche Gesellschaft und eine gewalttätige Schülergang, vor der kapituliert wird.

"An einem Tag im November" ist weniger Krimi als vielmehr ein Porträt einer Nachbarschaft und eine gesellschaftskritische Geschichte über Gewalt an Schulen, mangelnde Integration, Parallelgesellschaften, die Rolle der Frau und die schwierige Balance zwischen Familie und Beruf.
Für einen wirklich spannenden Kriminalroman hätte man die Handlung auf die Hälfte der Seiten reduzieren können. Erst spät entwickelte sich eine Dynamik des Falles, während der sich die vielen kleinen Puzzlestücke zusammenfügten. Nur die letzten Seiten konnten durch überraschende Wendungen für Spannung sorgen.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Bewegender und gleichzeitig fesselnder historischer Roman über zwei starke Frauen während der beschwerlichen Nachkriegszeit

Trümmermädchen
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Anna wächst bei ihrer Tante Marie auf, die den Bäckermeister Matthias geheiratet hat. Während des Zweiten Weltkriegs dehnt sich das Einzugsgebiet ihrer Bäckerei im Buttermarkt weit über die Innenstadt ...

Anna wächst bei ihrer Tante Marie auf, die den Bäckermeister Matthias geheiratet hat. Während des Zweiten Weltkriegs dehnt sich das Einzugsgebiet ihrer Bäckerei im Buttermarkt weit über die Innenstadt Kölns aus, da viele andere Bäckereien nicht mehr zur Versorgung der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Als Matthias 1941 doch noch in den Krieg eingezogen wird und an die Ostfront muss, bricht es Marie das Herz. Trost findet sie in der Schwangerschaft und der Geburt des Sohns Karl, insbesondere seit Matthias als vermisst gilt. Mit Hilfe eines polnischen Zwangsarbeiters kann der Bäckereibetrieb wenige Monate aufrechterhalten werden, bis das Haus mit der Bäckerei durch einen Bombenangriff zerstört wird.
Nach Beendigung des Krieges wohnen Marie, Anna und Karl in den Trümmern, bis ihnen die Erlaubnis von den Behörden entzogen. Notgedrungen nehmen sie das Angebot für eine Kammer bei Bäcker Bell an, bei dem Marie eine Anstellung gefunden hat und für minderwertiges Brot bis zur Erschöpfung arbeitet. Auch Anna leidet unter dem abscheulichen Bäckermeister und versucht ihr Glück beim Handel auf dem Schwarzmarkt.
Beide Frauen tragen ihren Teil zum Überleben der kleinen Familie bei und vermissen dabei sehnlichst ihre beiden Liebsten, Marie ihren Ehemann Matthias und Anna den polnischen Zwangsarbeiter Joseph, in den sie sich verliebt hatte.

Inspiriert von ihrer eigenen Familiengeschichte hat die Journalistin Lioba Werrelmann unter dem Pseudonym Lilly Bernstein einen wunderschönen, bewegenden und gleichzeitig fesselnden historischen Roman geschrieben. Der Schwerpunkt des Buches liegt dabei nicht auf den Kriegsjahren, sondern der entbehrungsreichen Zeit nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs. Viele Menschen haben ihr Zuhause verloren, der Schwarzhandel blüht, Hunger und Krankheiten herrschen vor und die kalten Wintermonate bringen die Menschen an ihre Belastungsgrenze. Marie und Anna sind ein Beispiel von zwei Frauen, die sich ohne Schutz durch ein männliches Familienoberhaupt allein durchkämpfen müssen, dabei mutig ihren Weg gehen, aber auch viele Momente voller Ungerechtigkeit, Überforderung, Zweifel und eines Gefühls des Verlassenseins und der Einsamkeit erleben.

Marie und Anna, aber auch Matthias und Joseph sowie der kleine Karl sind liebenswürdige Charaktere, so dass ihre Schicksale und Erlebnisse zu Herzen gehen. Durch den anschaulichen Schreibstil kann man sich nicht nur Köln als Schauplatz in den Kriegs- und Nachkriegsjahren bildhaft vorstellen, auch die Handlung ist mehr als nur eine Nacherzählung von Kriegserlebnissen von Zeitzeugen, nämlich lebendig und packend. Spannend ist zu lesen, wie Marie und Anna mit immer neuen Widrigkeiten zu kämpfen haben und berührend, wie sie unter der Abwesenheit ihrer Männer und der Ungewissheit leiden, was mit ihnen geschehen ist und ob sie sie jemals wieder sehen werden.

Auch wenn ich schon viele Roman #gegedasVergessen gelesen habe, die den Zweiten Weltkrieg zum Thema haben, ist "Trümmermädchen" an keiner Stelle langweilig. Das Buch ist vor allem durch die Perspektive der noch jungen Anna eine einfach geschriebene Geschichten, die aber deshalb nicht weniger glaubwürdig ist. Das Leid, das die Protagonisten erleben, aber auch die vielen kleinen Glücksmomente, die es trotz allem gibt, sind berührend, während die Herausforderungen, denen sich Marie und Anna stellen müssen sowie das Warten auf ihre Liebsten für Spannung sorgen.

"Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück" ist ein Kriegsdrama über zwei starke Frauen, bei dem man das Herzblut der Autorin für die Thematik auf jeder Seite spüren und das frisch gebackene Brot aus der Backstube riechen kann.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Porträt einer fiktiven Band - ein Roman allein in Form eines Interviews, was ich etwas ermüdend zu lesen fand

Daisy Jones and The Six
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"Daisy Jones & The Six" ist das Porträt einer fiktiven Band, die Ende der 1970er-Jahre, ihre größten Erfolge feierte. Die Band "The Six" bestand bereits, bevor die Singer-Songwriterin Daisy Jones dazu ...

"Daisy Jones & The Six" ist das Porträt einer fiktiven Band, die Ende der 1970er-Jahre, ihre größten Erfolge feierte. Die Band "The Six" bestand bereits, bevor die Singer-Songwriterin Daisy Jones dazu kam. Der Roman gibt den Werdegang der Band in Interviewform wieder. Dabei kommen nicht nur die Mitglieder der Band, sondern auch Daisys Freundin Simone, die Ehefrau des Sängers Billy Dunne sowie Produzenten, Manager oder Journalisten zu Wort.
Dieser Schreibstil ist kreativ und außergewöhnlich, erschwert es jedoch, Zugang zu den einzelnen Charakteren zu gewinnen, da man als Leser nur einen sehr eingeschränkten Einblick erhält. Alle Gedanken bleiben außen vor und es ist nur anhand der Aussagen zu erahnen, was die Protagonisten fühlen.
Man erhält einen Blick hinter die Kulissen einer Band, zu Studioaufnahmen, Produktion von Singles und Alben und zu Live-Auftritten. Im Vordergrund stehen dabei die Beziehungen untereinander, die Dynamik in der Band und die Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Musiktitel. Billy ist der Leadsänger, der nach einer ausschweifenden Anfangsphase Drogen abgeschworen hat und seiner Ehefrau und Kindern treu bleiben möchte. Er ist ein Charakter, der sehr von sich überzeugt ist und vor allem im Hinblick auf die Musik keine alternativen Meinungen zulässt. Für ihn kann es keine Gleichberechtigung innerhalb der Band geben. Während die anderen Musiker seine Chefallüren zähneknirschend hinnehmen, ist Daisy weniger kompromissbereit. Sie schreibt selbst Songs, die sie mit der Band performen möchte, was häufig zu Konflikten führt, da ihre Songs tatsächlich gut und erfolgversprechend sind. Für den Erfolg der Band kann deshalb auch Billy nicht umhin, sie an seiner Seite zu akzeptieren. Im Gegensatz zu Billy ist Daisy jedoch hemmungslos und hat ein heftiges Drogenproblem.
Aufgrund der Exzentrik der Bandmitglieder ist es letztlich keine Überraschung, dass sich die Band nach nur wenigen Jahren auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs auflöste. Schön ist jedoch zu sehen, dass die Gründe dafür nicht nur eigennützig sind, sondern dass vor allem Billy und Daisy erkannt haben, dass es wichtiger Dinge gibt, als Rock'n'Roll, Erfolg und Geld.

Die Schilderungen von Sex, Drugs and Rock'n'Roll sind nicht uninteressant und durch die sehr echt wirkenden Aussagen aller Beteiligten glaubt man am Ende wirklich, dass es diese Band in dieser Konstellation gegeben hat. Selbst die Musik hat man durch die eindringliche Beschreibung im Ohr.

Ein komplettes Buch in Form eines Interviews zu lesen und dies einer fiktiven Band zu widmen, fand ich dennoch zu einseitig, für eine Geschichte zu wenig und letztlich ermüdend zu lesen. Mir hätte die Handlung in Form eines herkömmlichen Romans weitaus besser gefallen. So hätten auch die Charaktere die Chance gehabt, weniger klischeehaft zu wirken und die Geschichte durch anschaulichere Beschreibungen des Alltags einer Band und der Konflikte untereinander, lebendiger werden zu lassen. So liest sich das Buch wie eine Sonderausgabe einer Musikzeitschrift. In Form eines Romans ist es für mich ein mutiges Experiment, das mich allerdings nicht ganz überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Beklemmende Familiengeschichte, die von Armut und Schuld handelt - durch Wiederholungen etwas langatmig erzählt, aber mit überraschendem Ende

Niemals ohne sie
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Die Cardinals sind eine Familie mit 21 Kindern, die in den 1960er-Jahren in einem Dorf in Kanada leben. Der Vater, Albert Cardinal, hatte Zink in einer Mine entdeckt und sich anschließend Anteile an der ...

Die Cardinals sind eine Familie mit 21 Kindern, die in den 1960er-Jahren in einem Dorf in Kanada leben. Der Vater, Albert Cardinal, hatte Zink in einer Mine entdeckt und sich anschließend Anteile an der Firma Northern Consolidated gesichert, die das Zink abbaute. Die ganze Familie träumte davon, mit dem Gewinn ihrem tristen Dasein zu entfliehen, aber vorher ist die Mine erschöpft. Während der Vater nun nach Goldvorkommen sucht, kommt Geronimo, einer der älteren Söhne, der von seinem Vater den Umgang mit Dynamit erlernt hat, auf eine ganz andere Idee, um das Selbstbewusstsein der Cardinals zu demonstrieren. Mit dem Unglück, das er damit anrichtet, konnte er allerdings nicht rechnen.
Dreißig Jahre später kommt die Familie erstmalig wieder zusammen, als der Vater als "Erzsucher des Jahres" geehrt werden soll.

"Niemals ohne sie" ist die Geschichte über ein ungewöhnliche Familie, die aus der Perspektive von sechs der Kinder erzählt wird. Sie sind unterschiedlich alt, mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte auseinander, und haben die 1960er-Jahre und die letzte Explosion in der Mine sowie deren Folgen ganz unterschiedlich erlebt. Dabei wird das Geheimnis, das die Familie belastet und dazu geführt hat, dass sie nie wieder vollständig zusammengekommen ist, sukzessive enthüllt. Jedes inzwischen erwachsene Kind gibt andere Details preis, bis sich die ganze Tragödie dem Leser eröffnet.

Es ist nicht nötig, den Überblick über alle 21 Kinder zu behalten, von denen jedes einen charakteristischen Spitznamen hat, denn in so einer Großfamilie spielen Individuen keine Rolle. Jedes der Kinder kämpft deshalb für sein Alleinstellungsmerkmal, wobei keine Rücksicht aufeinander genommen wird. Bei den Cardinals regiert das Recht des Stärkeren. Für die Geschichte wichtig sind der Jüngste und die Ältesten sowie der engste Gefährte des Vaters und die beiden Zwillinge Carmelle ("Tommy") und Angèle.

Die ersten Schilderungen sind am interessantesten, um die Familienzusammenhänge zu verstehen, anschließend sind die Erzählungen, die sich auf die Vergangenheit fokussieren, in Teilen wiederholend und etwas langatmig. Erst die Offenbarung des Geheimnisses und was die Explosion auslöste, ist dann wieder erhellend und sorgt für Spannung, ob während der Ehrung die ganze Wahrheit ans Licht kommt.

Es ist eine beklemmende Familiengeschichte, die von Armut und Schuld handelt. Das Ende ist überraschend und zeugt wohl eher von der Verdrängung der Wahrheit durch alle Beteiligten als von der tatsächlichen Wahrung eines Familiengeheimnisses. Es beweist jedoch auch, wie eng das Band der Familie und wie stark der Wunsch nach einem Gefühl der Zugehörigkeit ist.
Aufgrund der ungewöhnlichen Familienkonstellation hatte ich mir jedoch einen größeren Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehungen und das familiäre Zusammenleben als solches erhofft.

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