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Veröffentlicht am 04.06.2023

Mord im Rheingau

Winterwein
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Julian Somerset hat zu einer Weinverkostung auf dem Rhein eingeladen. Jaspal Wöhler hat diese Chance genutzt auch mal mit dem Weinjournalisten zu reden. Auch sein Künstlerfreund Paul Zeehse ist mit an ...

Julian Somerset hat zu einer Weinverkostung auf dem Rhein eingeladen. Jaspal Wöhler hat diese Chance genutzt auch mal mit dem Weinjournalisten zu reden. Auch sein Künstlerfreund Paul Zeehse ist mit an Bord. Doch am ersten Morgen ist nichts mehr, wie es einmal war. Julian Somerset wird tot aufgefunden, wie es aussieht Selbstmord. Die Koblenzer Polizei kommt an Bord und nimmt die Ermittlungen sehr zurückhaltend auf. Am Abend trifft Jaspal Charlotte Noll, die deutliche Zeichen von Angst aufweist und auch die Vermutung äußert das Somerset keinen Selbstmord begangen hat. Am Ende des Gesprächs springt Charlotte von Bord in den Rhein und bleibt verschwunden. Jaspal ist neugierig geworden und macht sich so seine Gedanken. Doch wer soll hier die Hand im Spiel haben, Jaspals ehemaliger Arbeitgeber, ein Aromafabrik in Köln, die eine Art Trockenwein herstellen wollen? Manchmal spielt auch der Zufall eine Rolle. Um diesen Fall aufzuklären.
„Winterwein“ von Jens Burmeister begibt sich in die tiefe Materie des Weinbaus und alles, was hiermit zu tun hat. Ich habe wieder mal viel über Wein und deren vielfachen Aromen kennengelernt und ich bin wahrlich kein Neuling in diesem Metier. Aber der Autor versteht es geschickt die Themen Wein und Mord und Totschlag zu verbinden., und es ist eine sehr spannende Verbindung. Schon das Cover macht deutlich um was es geht. Doch es wird eine spezielle Sorte des Weines angesprochen, sehr selten und vielleicht irgendwo vergleichbar mit den Morden und Motiven der Mörder, nicht nur in diesem Band. Es handelt sich hier um Eiswein, dem Winterwein, da er nur nach Frost geerntet werden kann. Der Wein ist also etwas ganz Besonderes, genau wie die Menschen, die diesen Wein machen, wie Jaspal, seine Freundin Susanne, Lea, Jaspals Tochter, aber auch Charlotte Noll und auch Julian Somerset, der Kritiker. Diese Personen sind sehr interessant beschrieben und geben diesem Krimi eine ganz besondere Note. Aber auch die Kommissare Bäumler und König sind gut beschrieben und auch deren Motivation und Wege bei der Ermittlung. Das die beiden noch ein sehr spezielles Verhältnis haben gibt dem Ganzen auch noch einen besonderen Geschmack. Auch Paul Zeehse passt in dieses Bild sehr gut hinein. Alles in allem ist der Krimi regional und auch Spannungstechnische sehr gut entwickelt und hat bis zum Ende einige Überraschungen parat. Das allererste Fragezeichen taucht schon nach dem Prolog auf. Doch keine Sorge alles ist am richtigen Platz.
Dieser Krimi ist genau das, was ich erwartet habe. Viel über Wein, Aromen und den Rheingau zu erfahren und einen spannenden Krimi zu lesen. Ich habe mich sehr gut unterhalten.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.06.2023

Vive la France

Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 2)
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Guillaum Lipaire und seine Getreuen, die Unverbesserlichen, stürzen sich in ein neues Abenteuer. Es verändert sich viel in Port Grimauld. Die Familie der Vicomte planen ihr eigenes Herzogtum und eine Ablösung ...

Guillaum Lipaire und seine Getreuen, die Unverbesserlichen, stürzen sich in ein neues Abenteuer. Es verändert sich viel in Port Grimauld. Die Familie der Vicomte planen ihr eigenes Herzogtum und eine Ablösung von Frankreich. Deshalb sollen alle normalen Leute ihre Arbeit und ihren Beruf verlieren, um so ein Herzogtum für Reiche zu errichten. Es existiert eine Urkunde, die dieses bestätigt. Diese haben auch noch unsere Unverbesserlichen entdeckt. Doch die Vicomtes haben ihre Rechnung ohne die Unverbesserlichen gemacht und diese entwickeln auch schon einen Plan, um dieses Spiel zu unterbinden. Doch es ist gar nicht so einfach die Urkunde wieder verschwinden zu lassen. Auch weil Jacky, die die meisten guten Ideen hatte, momentan in den USA weilt. Doch da gibt es auch noch ein Phantom, dass den Unverbesserlichen immer mal wieder Informationen zukommen lässt. Als Jacky dann wieder aus den USA zu Hause ankommt nimmt der Plan Konturen an.
„Die Unverbesserlichen“ Von Klüpfel/Kobr ist ein außergewöhnlicher regionaler Krimi. Das Cover zeigt schon die Atmosphäre, ein Sonnenuntergang über dem Meer und man kann die Wärme, die von diesem Bild ausgeht, noch spüren. Doch diese Atmosphäre täuscht und unsere Unverbesserlichen geht es momentan gar nicht gut. Eigentlich geht es um ihre Existenz und das Leben in Port Grimault das momentan in Gefahr ist. Deshalb müssen sie auch eingreifen. In einem sehr charmanten und amüsanten Schreibstil gelingt es den Autoren Bilder zu malen in den Köpfen der Leser. Es sind schöne, aber auch bedrohliche und man kann sich gut vorstellen, wie diese Machtübernahme der Vicomte vorgehen soll. Es geht, wie immer, um Macht und Geld. Natürlich sonnen sich einige Menschen in dieser Sonne, wie der Bürgermeister, aber auch der Schattenseite gibt es auch genug Menschen, sie unserem Unverbesserlichen, die genau in diesen Momenten abgehängt werden. Die Story bewegt sich auch in einem sehr sozialkritischen Rahmen und das macht unsere Ganoventruppe und ihre Unterstützer sehr sympathisch. Die Autoren haben das Buch in verschiedene Kapitel aufgeteilt und sie auch mit Überschriften versehen, dass sich der Leser entlang hangeln kann. Zum Schluss, und das entspricht auch dem Spannungsbogen, werden die Kapitel kürzer und unterstützen die Spannung. Interessant ist natürlich das Phantom, sozusagen der Unbekannte Unterstützer.
Ich finde diesen regionalen Krimi sehr gut geschrieben und ich mag dieses Augenzwinkern, das immer mal wieder aufflackert. Die Charaktere sind sehr gut beschrieben und passen gut zueinander. Toller Krimi in deiner tollen Region mit einem sozialkritischen Zeigefinger Ich mag ihn auch wenn es nicht um Mord und Totschlag geht.

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2023

Gruselig

Grazer Hexenjagd
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Armin Trost ist Sonderermittler in Graz. Sein neuester Fall hat etwas mit altertümlichen Foltermethoden zu tun. Esther Befana besucht ihn im Kommissariat und weist ihn auf ihre Folterungen hin, doch keiner ...

Armin Trost ist Sonderermittler in Graz. Sein neuester Fall hat etwas mit altertümlichen Foltermethoden zu tun. Esther Befana besucht ihn im Kommissariat und weist ihn auf ihre Folterungen hin, doch keiner glaubt ihr. Dann werden schnell hintereinander drei Tote gefunden, alle mit Foltermerkmalen versehen. Das Polizeipräsidium steht Kopf und die Presse sitzt ihnen im Nacken. Es ist eine wahre Hexenjagd im Gange. Aber Armin hat des Öfteren Tagträume, die ihm den Weg weisen. Doch auch in der Familie gibt es Veränderungen, die für Armin nicht schön sind und ihn auf sein Alter hinweisen. Sein Sohn will ausziehen und sein eigenes Leben leben. Als die nächste Leiche auftaucht verstärkt die Polizei die Suche nach Esther Befana, denn die ist spurlos verschwunden. Dann taucht eine Spur nach Italien auf und Armin geht der nach und nimmt seinen Sohn mit noch mal mit ihm Zeit zu verbringen. Ob das in dieser gruseligen Story gut geht?
„Grazer Hexenjagd“ von Robert Preis ist ein spannender und einigen Teilen auch sehr gruseliger Krimi. Die Schreibweise ist sehr bildhaft und ja man kann sich die Taten lebhaft vorstellen, aber es wird immer wieder auch an die Person des Ermittlers geknüpft. Was die Bilder auf dem Ermittler fokussiert, wie auch seine eigenen Alp- und Tagträume. Das macht den Krimi zwar sehr gruselig, doch das Thema des Buches ist es halt, was man schon im Titel nachlesen kann. Das, was nicht so wirklich passend ist, ist das Cover. Aber hier kommt dann das regionale zum Tragen. So ist das eine gute Einleitung in das Thema. Genauso wie der Prolog, gruselig und mysteriös daherkommt. Genau der richtige Einstieg in diesen Krimi. Dieses wird in den unterteilten Abschnitten, die mit sehr wegführenden Überschriften versehen sind. Dieses Buch hat einen sehr interessanten Hauptcharakter, der wie gemacht ist für dieses Thema: die Hexenjagd. Er hat ein gewisses Faible, oder sollte ich sagen einen tieferen Zugang zu diesem Thema und er ist sehr eigensinnig und geht seinen eigenen Weg. Das ist es was im Kommissariat nicht gut ankommt, doch Armin hat einen Zugang zu höheren Charge, da seine Erfolge für ihn sprechen. Seine Wege sind ungewöhnlich, aber erfolgreich. Aber er hat auch Unterstützung. Diesmal seinen alten Freund Gattuso in Italien. Die Story erscheint zwar sehr weit hergeholt, doch ich finde sie trotzdem nachvollziehbar. Also rundum gelungen, da auch der Spannungsbogen punktgenau zum Ende sich aufbaut und ein überraschendes Ende findet.
Ich habe zu Beginn mit diesem Krimi gefremdelt, da ich mir etwas anderes darunter vorgestellt habe. Nun das war in meinem Kopf und ich muss sagen von Seite zu Seite hat mir dieser Krimi aus Graz und Umgebung immer besser gefallen. Daumen hoch für alle Interessierten.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Tote Kinder

Eric Holler: Glück Auf, Tod! - Eric Holler ermittelt
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Der Privatdetektiv Eric Holler hat gehört, dass in einer Kinderklinik eine Anhäufung von Sterbefällen Neugeborener vorgefallen ist. Das ruft ihn auf den Plan, weil er dort ein privates Interesse an einer ...

Der Privatdetektiv Eric Holler hat gehört, dass in einer Kinderklinik eine Anhäufung von Sterbefällen Neugeborener vorgefallen ist. Das ruft ihn auf den Plan, weil er dort ein privates Interesse an einer Aufklärung hat. Nachdem eine Mutter eines Babys verschwunden ist, wird der Fall immer brisanter. Er lernt im Krankenhaus eine Krankenschwester kennen und lieben und hofft das sie ihm weiterhelfen kann. Die Polizei ermittelt momentan noch nicht, da es keine Anzeichen auf Unregelmäßigkeiten gab. Doch Eric lässt das keine Ruhe und ermittelt weiter.
„Glück auf, Tod!“ von Roman Just ist ein Gelsenkrimi, der in Gelsenkirchen spielt, wie
aus dem Titel zu entnehmen ist. Der Privatdetektiv mit CIA-Vergangenheit ermittelt hier auf eigene Kappe, da es seinem Gerechtigkeitssinn entspricht. Das ist eine ungewöhnliche, aber sehr sympathische Eigenschaft. Auch die Liebesbeziehung, die in dem Krimi beschrieben ist, entspricht seiner zurückhaltenden Natur. Eric Holler ist ein liebenswerter Detektiv. Auch die Zusammenarbeit mit der Polizei und hier mit Kommissar Werthofen ist hervorzuheben. Manchmal ist Eric es, der die Polizei erst einmal auf die Spur eines Verbrechens setzt. Es ist eine sehr nachvollziehbare Story, hohe Kindersterblichkeit, die hier vorgeschoben wird, die einen Detektiv schon mal neugierig werden lässt. Auch hier lässt Eric wieder seine Kontakte zur CIA spielen, um an Informationen zu kommen. Manchmal ist mir der Schreibstil ein bisschen zu leger. Bis zum Ende ist dieser Krimi spannend aufgebaut und er hat schon Überraschungen zu bieten.
Alles in allem ist auch dieser Gelsenkrimi spannend und interessant aufgebaut und kann den Lokalkolorit des Autors nur schwer verbergen. Er gefällt mir recht gut und ist lesenswert.

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Mörderische Küste

Tatort Nord 2
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In diesem Sammelband „Tatort Nord 2“ gibt es ein Stelldichein von verschiedenen Mördern oder anderen Tätern oder Täterinnen, die etwas Unsauberes im Schilde führen. Es sind verschiedene Tatorte entlang ...

In diesem Sammelband „Tatort Nord 2“ gibt es ein Stelldichein von verschiedenen Mördern oder anderen Tätern oder Täterinnen, die etwas Unsauberes im Schilde führen. Es sind verschiedene Tatorte entlang der Nord- und Ostseeküste. Es sind Storys, die so um die Ecke klingen, dass man sie kaum glauben kann. Aber auch handfeste Motive schwingen in den Geschichten mit. Manchmal sind es auch einfach nur Dinge, die man unter blöd gelaufen abspeisen kann. Alles in allem sind es spannende und Krimis, die manchmal mit einem Augenzwinkern daherkommen, eben typisch norddeutsch.
Ich habe mich sehr schnell in diese Kurzkrimis hineingefunden, obwohl zu Beginn ein bisschen Skepsis da war, wie man denn einen Krimi auf wenige Seiten entwickeln kann. Aber diese Skepsis hat sich sehr schnell gelegt und Neugier machte sich breit. Es ist in dieser Kürze immer wieder gelungen spannende Sachverhalte kurz und präzise aufzuschreiben. Außerdem kommt man immer sehr schnell zum Ende und man muss nicht lange warten, um die Lösungen, manchmal auch sehr ungewöhnliche, präsentiert zu bekommen. Ich habe schon von einigen Autor:innen normale Krimis gelesen und war begeistert. Hier ist den Beteiligten etwas gelungen, dass ich so nicht erwartet hatte. Kurz und knapp zum Ende zu kommen und damit einen kriminalistischen Schnellimbiss in Form eines Sternemenüs hinzulegen. Das fand ich grandios. In jedem Dieser Kurzkrimis war ein eigener Spannungsbogen verfolgt worden, der absolut stimmig zum Ende führte. Schon das Cover ist für diese Sammlung bezeichnend. Eine typische Strandszene in der Dunkelheit. Das kann überall in dem regionalen Bereich sein, in dem diese kurzen Krimis spielen. Diese Regionalität ist auch etwas Besonderes, man lernt mehrere Regionen im Norden kennen.
Ich glaube ich bin auf den Geschmack gekommen, mal öfter kurze Stories zu lesen. Mir hat dieses Buch viel Unterhaltung geboten, gerade weil ich die regionalen Geschichten mag. Deshalb mehrere Daumen hoch, super Krimi Sammlung.

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