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Veröffentlicht am 29.03.2022

Der Dorfbulle

Flüssiges Gold
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Montegiardino ist ein hübscher, idyllischer Ort in der Toskana. Hier ist Commissario Luca zu Hause und sorgt für Ordnung. Er ist hier geboren und so ist der Umgang mit den Menschen hier im Ort sehr fürsorglich. ...

Montegiardino ist ein hübscher, idyllischer Ort in der Toskana. Hier ist Commissario Luca zu Hause und sorgt für Ordnung. Er ist hier geboren und so ist der Umgang mit den Menschen hier im Ort sehr fürsorglich. Er kennt sozusagen jeden, mit seinen Stärken und Schwächen. Da ist es verwunderlich, das eines Morgens, auch noch an einem Markttag auf Fabrizia, einer hiesigen Olivenöl Produzentin geschossen wurde. Natürlich wird die Polizei in Siena und auch in Florenz benachrichtigt. Aus Florenz kommt die Vize Questora Aurora, die sehr selbstbewusst auftritt. Doch das wirkt hier in Montegiardino gar nicht. Also bittet Luca sie, bei den Befragungen im Hintergrund zu bleiben. Fabrizia geht es bald wieder gut, doch bleibt immer noch die Frage, wer auf sie geschossen hat und warum. Ein weiterer Ölproduzent hate vor Jahren einen Schlaganfall und liegt seitdem im Koma, doch es sieht so aus, als wolle er in Kürze aufwachen. In die Ermittlungen platzt das Attentat auf einen jungen Olivenbauern, der ebenfalls schwerverletzt wurde. Luca und Aurora machen sich weiter auf die Verfolgung des Mörders und des Motivs, das langsam aus dem Ermittlungsnebel auftaucht.
Flüssiges Gold von Paolo Riva ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi. Die Beschreibung Bella-Italia-Krimi trifft hier den Nagel auf den Kopf. Die Beschreibung der Toskana um diesen wunderschönen Ort Montegiardino mit seinen interessanten Einwohnern, gelingt dem Ort Autor sehr gut. Die Charaktere diese Krimis sind sehr gut aufgezeichnet und der Leser erfährt nach und nach mehr von der Lebensgeschichte jedes Einzelnen. Da sind der „Dorfbulle“ Luca und seine Tochter Emma, die Dottoressa Chiara, mit der Luca einen sehr liebevollen Umgang pflegt und die Vize Questora Aurora, die unter ihrer harten Schale auch einen weichen Kern besitzt. Dann wären da noch die Olive Produzenten und natürlich, wie in jedem Dorf, die Bar auf dem Markplatz, wo alle Neuigkeiten schnell ihre Runde machen. Die Idylle perfekt. Der Schuss, der sie Stille des Morgens zerreisst, ist sicher etwas störend für diese Idylle, zeigt aber auch das auch in noch so schöner Umgebung, wirtschaftliche Interessen nicht außer Acht zu lassen sind. Diese Beschreibung ist dem Autor sehr gut gelungen und vor allem sehr authentisch. Nicht nur die Charaktere passen hier in die Landschaft, sondern leider auch das Verbrechen.
Ich finde diesen Bella-Italia-Krimi sehr ansprechend, da dem Autor hier eine gelungene Symbiose zwischen Schönheit der Gegend und spannendem Krimi gelungen ist. Ich hatte keinen blutrünstigen Krimi erwartet. Sondern eine gute Unterhaltung und Stoff für mein Kopfkino und das hat wunderbar geklappt.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Undurchsichtiges Spiel

Merano mortale
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Eines morgens wird die Angestellte der Banca di Poppolo in Meran erschlagen aufgefunden. Das ruft Ispettore Emmenegger, auch Emmi genannt, auf den Plan. Die Ermordete Lisa Granelli war kein unbeschriebenes ...

Eines morgens wird die Angestellte der Banca di Poppolo in Meran erschlagen aufgefunden. Das ruft Ispettore Emmenegger, auch Emmi genannt, auf den Plan. Die Ermordete Lisa Granelli war kein unbeschriebenes Blatt und hatte eine Menge Feinde. Deshalb ist es für Emmi auch nicht leicht die Ermittlungen durchzuführen, gerad hier im beschaulichen Meran, wo jeder jeden kennt. Aber Ispettore Emmenegger ist auch so ein sehr verständiger Polizist. So nimmt er den jungen Paul Tschugg auf, der wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses aufgegriffen wurde und auch mit seinen Freunden aus dem Motorradclub „Flying Taifl“ ist er sehr nachsichtig. Nur dieser Mordfall macht ihm arge Kopfschmerzen, denn das Opfer war nicht sehr beliebt und es gibt deswegen auch eine Menge Verdächtige. Mit zum Ermittlerteam gehört Eva Marthaler, auf die er nicht nur ein Auge geworfen hat, und sein Vorgesetzter Branga, den er noch nicht richtig einschätzen kann. Doch langsam laufen die Ermittlungen in eine Richtung, doch es gibt noch einige Überraschungen.
Das hat allen noch gefehlt, ein Mordfall in Meran. Aber dieses Bild ist der Autorin Elisabeth Florin sehr gut gelungen. Die Darstellung der Charaktere sehr passend für diese Region, die Beschreibung der Umgebung, zum Träumen. Und in diese Idylle ein Mord einer Frau, die alle kennen und, so wie es aussieht keiner mag. Es gibt so in der Beschreibung dieses Kriminalromans so keinen, der in die Rolle des Mörders passt, oder sagen wir mal sehr wenige. Toll wie so langsam, aber sicher herausgearbeitet wird, welche Geheimnisse auch die Freunde von Ispettore Emmenegger mit sich herumtragen. Das trägt alles zu dieser idyllischen, aber auch sehr angespannten Situation bei. Das ist das Salz in dieser Suppe, die Elisabeth Florin angemischt hat. Eigentlich reichen die schönen Bilder von Meran und Umgebung aus, aber nein, das Spannungselement ist die Unverbindlichkeit der Verdächtigen und die bis zum Schluss hoch gehaltene Anspannung Miträtseln ist zwar möglich hat mich aber nicht weitergebracht, so habe ich der Autorin vertraut und mich diesem Szenarium hingegeben und bin nicht enttäuscht worden. Wenn die Story am Anfang auch nur plätscherte, am Ende kamen die überraschenden Effekte von ganz alleine. Und natürlich gab es auch mehr als einen romantischen Part, aber lest selber.
Ich habe es genossen diesen Krimi zu lesen und irgendwann war er einfach zu Ende, nicht ganz überraschend, aber ich hätte mich noch weiter treiben lassen können in dieser Story und dieser wunderbaren Region. Also keine Frage „Merano Mortale“ von Elisabeth Florin ist sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Der Baulöwe

Allgäuer Höhenrausch
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Bauunternehmer Alois Leibacher hat ein Lebensprojekt: der Bau einer Staumauer und die Erstellung eines großen Hotels in Reichweite der Staumauer. Doch 1986 funken ihm die Grünen und einige Landschaftsschützer ...

Bauunternehmer Alois Leibacher hat ein Lebensprojekt: der Bau einer Staumauer und die Erstellung eines großen Hotels in Reichweite der Staumauer. Doch 1986 funken ihm die Grünen und einige Landschaftsschützer in seinen Plan. Er heckt mit seinem Kumpel Bill Grätner einen Plan aus, doch bevor er diesen ausführt, bringt er noch sein Gold in Sicherheit. Dabei werden sie von einem Mitarbeiter HellWatt gestört, den Bill erschlägt. Danach plant Alois seinen Abgang und inszeniert einen Unfall, die dem Bill auch gleich die Leiche des HellWatt Mitarbeiters verschwinden lässt. Alois Leibacher nimmt eine fremde Identität an und lässt sich in Liechtenstein nieder. 25 Jahre später bekommt Alois, nun Anton Brandner, seine zweite Chance, um seine Pläne auszuführen. Doch es kommen ihm einige Menschen in die Quere, die er von Bill beseitigen lässt. Doch mittlerweile hat die Polizei die Spur aufgenommen.
Allgäuer Höhenrausch von Wolfgang Heinl ist Kriminalroman, der in der Baubranche spielt, oder vielmehr die Machenschaften von Baulöwen unter die Lupe nimmt. Dieser Alois Leibacher ist vielleicht nur ein Beispiel der Umtrieb von Machtmenschen, aber nachvollziehbar ist der Fall hier durchaus. Dieser Roman fast die Geschehnisse von rund 30 Jahren zusammen und zeigt, wie hartnäckig manche Menschen sind, um ihre Ziele zu erreichen. Aber es zeigt auch, dass diese Dinge auch immer mehr als einen Menschen betreffen und man nie so richtig sicher sein kann. Der Autor diese Krimis beschreibt sehr gut nachvollziehbar diese Geschichte und lässt sie authentisch erscheinen. Auch die Morde, die geschehen, scheinen logisch und nachvollziehbar. Doch es ist sicherlich eine fiktive Story mit glaubhaftem Hintergrund. Vielleicht nicht in dieser Ausprägung, aber aber. Auf jeden Fall ist es dem Autor gelungen die Spannung recht hochzuhalten und immer wieder überraschend Wendungen einzubauen.
Ich habe diesen Krimi mit großem Interesse gelesen, da ich mir diese Situation um den Baulöwen Leibacher gut vorstellen konnte, da die Sprache des Buches sehr lebendig daherkam. Ich habe mich beim Lesen sehr gut unterhalten und ich kann dieses Buch gut empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Serienmörder

Lilienopfer. Dein Tod gehört mir
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In Frankfurt wird eine nackte tote Frau aufgefunden, die mit Lilien bedeckt wurde. Das gab es schon mal, doch der vorherige Mörder, Carl Weinert, sitzt hinter Gittern. Das treibt die Kommissare Jack Diehl ...

In Frankfurt wird eine nackte tote Frau aufgefunden, die mit Lilien bedeckt wurde. Das gab es schon mal, doch der vorherige Mörder, Carl Weinert, sitzt hinter Gittern. Das treibt die Kommissare Jack Diehl und sein Team fast zum Wahnsinn. Ein neuer Lilienmörder wird schon von der Presse ausgerufen. Doch Viola, die Psychologin, will das so nicht stehen lassen und trifft sich im Gefängnis mit Carl Weinert, doch ohne Erfolg. Das Verhältnis zwischen Viola und Jack ist nicht ganz einfach, sie waren mal zusammen, aber sind doch total unterschiedlich. Natürlich sucht die Polizei auch die Familie Weinert auf, um Verbindungen zu dem Mörder zu suchen. Dann gibt es eine weitere tote Frau, an einem abgelegenen Ort abgelegt. Auch hier ist die Fotografin Berenice zur Stelle, um Aufnahmen zu machen. Allerdungs finden Jack und sein Team keine weiteren Spuren und sie tappen weiterhin im Dunkeln. Jack bekommt einen Anruf aus dem Gefängnis, dass Weinert mit ihm sprechen will. Der Anwalt begleitet ihn doch es kommt Jack vor, das Weinert ihn auf den Arm nehmen möchte, doch sie müssen allen Spuren nachgehen. Doch dann wird die nächste tote Frau gefunden und der Druck auf die Polizei wird immer größer.
„Lilienopfer“ von Leo Born ist ein sehr spannender Thriller. Die Charaktere, die der Autor hier aufzeigt, haben alle Ecken und Kanten. Jack Diehl, der Cowboy, bekannt für seine unkonventionellen Ermittlungswege. Viola, die Psychologin, deren Beziehung zu Jack wie Feuer und Wasser zu beschreiben ist. Dann ist da noch die junge Polizeifotografin Berenice, das jüngste Mitglied im Team und auch sehr selbstbewusst. Dann ist da noch Kornfeld, der Chef des Teams. Er ist etwas Besonderes, denn er ist als Chef so ganz anders und steht hinter seinen Kollegen und vor allem vermittelt er häufig zwischen Jack und Viola. Dieses ganz Spannungsfeld tut dem Thriller sehr gut, weil dadurch nicht nur die bizarren und äußerst brutalen Morde für Spannung sorgen, sondern auch das Innenverhältnis bei der Polizei einen großen Teil dazu beiträgt. Sehr im Unklaren sind die Rollen der Weinerts, vor allen die des verurteilten Mörders Carl, der sich als Justizopfer darstellt und sein Anwalt. Spannend ist auch die Inszenierung der Morde, alle mit Lilien bedeckt, daher der Titel, aber auch der immer wiederkehrenden Beschreibung aus einem Lilienhaus, das schon einige Hinweise auf die taten gibt. Das trägt alles dazu bei, dass der Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht erhalten bleibt, obwohl es auch immer wieder Hinweise gibt. Ganz elegant finde ich die vor jedem Mord eingeschobenen literarischen Gedichte.
Ich finde den vorliegenden Thriller von Leo Born sehr gelungen und seine sehr kraftvolle Schreibweise sehr anregend. Ich kann diesen Thriller nur all zu gerne weiterempfehlen und ich bin davon überzeugt das die Fangemeinde der Figuren von Leo Born weiterwachsen wird.

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Versteckspiel

So kalt der See
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Ein Toter der wie ein umgedrehtes Kreuz an einer Autoburg hängt, ruft das Kripoteam Lindau auf den Plan. Cora, die noch zu Hause ist, wird an einer Ampel auf eine Frau aufmerksam, die um Hilfe bittet. ...

Ein Toter der wie ein umgedrehtes Kreuz an einer Autoburg hängt, ruft das Kripoteam Lindau auf den Plan. Cora, die noch zu Hause ist, wird an einer Ampel auf eine Frau aufmerksam, die um Hilfe bittet. Sie folgt dieser Frau und wird Zeuge eines Mordes an einem Familienvater. Bevor sie die Verfolgung aufnehmen kann, ist das Auto verschwunden. Doch wie hängen die beiden Fälle zusammen. Das Team ermittelt auf Hochtouren, gerade weil sie entdecken, das Mann und Kind der Fahrerin verschwunden sind. Das Kripoteam findet eine Verbindung zur Psychiatrischen Einrichtung von Dr. Gerda Bach. Außerdem finden sie ein Bild, das eine Gruppe von Kindern zeigt und sie fragen sich, wo die Verbindung zwischen den Kindern und den beiden Toten liegt. Doch dann wird eine weiter Person gefunden, die auf dem Weg ins Krankenhaus stirbt. Dieser Tote und das verschwundene Kind treiben die Kommissare an. Doch dann gibt es Hinweise des Kollegen Christian, doch wie hängt das alles zusammen?
Der hier vorliegende Krimi des Lindauer Kripoteams ist einer, der von der ersten bis zur letzten Seite Hochspannung bietet. Allerdings hat es eine ganze Weile bei mir gedauert, bis ich dem Plot auf die Spur gekommen bin. Die Beschreibung der Beteiligten war sehr umfassend und die Rollen von Anfang an bei mir noch nicht so durchgedrungen. Allein schon die Figuren aus dem Lindauer Kommissariat und alle haben ihre Alleingänge ohne Rückendeckung durchgezogen. Das Ganze war für mich wie ein großes Puzzle, das zusammengefügt werden wollte und das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Auch das Thema des Krimis, Rache wurde immer deutlicher und je deutlicher es wurde auch wieder in Frage gestellt. Die Widersprüchlichkeit der Ermittlungen hat allerdings auch sehr zur Spannung beigetragen, da immer wieder eine neue Theorie überprüft werden musste. Der Leser also ganz nah an der Aufklärung. Also die Geschichte sehr gut erzählt und den Spannungsbogen sehr gut auch durch die Kürze der Kapitel immer sehr hoch gehalten und am Ende wurde der Leser mit dem letzten Puzzlestein belohnt – geschafft. Außerdem noch die sehr schöne Beschreibung des Bodensees im Winter, mal ein anderes Szenarium und ein durchaus gelungenes.
Alles in allem war Bodensee-Krimi „So kalt der See“ von Tina Schlegel ein spannender Krimi, den ich gerne weiterempfehle.

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