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Veröffentlicht am 01.05.2020

Brutale Mordserie

Der Künstler
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Der Kommissar Alexander Michelsen wird zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen, 2 Köpfe ohne Torso sind künstlerisch angeordnet, wie auf einem Bild. Das stellt Kommissar Michelsen und seinen Kollegen Stanojevic ...

Der Kommissar Alexander Michelsen wird zu einem ungewöhnlichen Tatort gerufen, 2 Köpfe ohne Torso sind künstlerisch angeordnet, wie auf einem Bild. Das stellt Kommissar Michelsen und seinen Kollegen Stanojevic vor große Rätsel. Es gibt keine Spuren und auch die Körper sind verschwunden. Gleichzeitig fängt eine neue Praktikantin Laura in der Verkehrsabteilung der Essener Polizeidienststelle an und langweilt sich. Die ersten Hinweise sind Tätowierungen, die die beiden Toten aufwiesen, außerdem werden in einem Waldstück die Körper der Toten gefunden. Die einzige Möglichkeit sehen die Kommissare in der Beteiligung der Öffentlichkeit. Ein weiteres Todesopfer taucht auf, ähnlich hergerichtet wie die beiden ersten Toten. Ein weiteres Kunstwerk und auch tätowiert. Eine SOKO wird gebildet und vom LKA kommt der Ermittler Dreyfuss nach Essen, in Michelsens Augen ein arrogantes A…… Doch in diesem Fall müssen sie zusammenarbeiten. Doch auf eine wichtige Spur bringt sie Laura, die auf die kommende Ausstellung in Essen und auf Bilder, die dort ausgestellt werden, hinweisen. Doch dann geschieht ein neuer Mord und wieder ist ein Bild Vorlage des Mordes. Der Mörder ist ein wahrer Künstler und der Weg zu ihm ist noch weit, aber er legt Spuren, da er gefunden werden will.
Der Thriller von Paul Buderath ist sehr spannend geschrieben und die Story hat es in sich, sehr brutale Morde, künstlerisch ausgestellt nach Vorlagen berühmter Maler. Man muss nicht sehr viel Fantasie aufwenden, da das Geschehen sehr plastisch dargestellt wird. Und es ist nachzuvollziehen, dass die Kommissare vor einem Rätsel stehen, da es nur sehr weinig Hinweise gibt. Doch nach und nach gibt der Autor einiges preis, erst Tätowierungen, dann der Verweis auf die Ausstellung. Ein sehr vorsichtiger, aber fein austarierter Spannungsbogen. Auch die Beschreibungen der handelnden Charaktere ist spannend. Der „Muskelberg“ Alexander Michelsen und sein Kollege Stanojevic, der mitleitende Kommissar der SOKO, Dreyfuss, als starker Gegenpol des Essener Teams und dann die Praktikantin Laura , die frischen Wind in die Ermittlungen bringt und die entscheidende Hinweise liefert. Also eine spannende Mischung, die dem Mörder auf der Spur ist.
Zu guter Letzt muss ich feststellen, dass mich dieser Thriller von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat, da er sehr flüssig und interessant geschrieben ist. Immer wenn ich das Buch aus der Hand gelegt habe, kam der Gedanke auf, dass ich doch gerade jetzt etwas verpassen würde. Es sind sehr drastische Beschreibungen der Geschehnisse, aber trotz allem nicht abstoßend, sondern wichtig für den Thriller. Für mich sehr empfehlenswert.

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  • Charaktere
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  • Cover
Veröffentlicht am 19.04.2020

Gefährliche Immobilien

Die Schlange
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Die Journalistin Susanne Mikula sucht einen neuen Job, nachdem sie zwar einen Skandal aufgeklärt hat, aber nun an einem posttraumatischen Belastungssyndrom leidet. Ein Jahr lang hat sie sich jetzt treiben ...

Die Journalistin Susanne Mikula sucht einen neuen Job, nachdem sie zwar einen Skandal aufgeklärt hat, aber nun an einem posttraumatischen Belastungssyndrom leidet. Ein Jahr lang hat sie sich jetzt treiben lassen. Nachdem der Gerichtsvollzieher in ihrer Wohnung Geld eingetrieben hat, fasst sie den Entschluss in ihrem Leben etwas zu ändern. Eine Bewerbung beim Hamburger Abendblatt, zu dem sie ihre Freundin Iris treibt, bringt sie erfolglos hinter sich. Doch als sie aus der Redaktion kommt erwartet sie der Chauffeur des Milliardärs Heiner Stagemann, der ihr einen Job bei der Stage Bau anbietet, um einen Skandal um die Mieter der Immobilienfirma zu kümmern. Nachdem eine 94-jährige Mieterin stirbt geht sie diesem Verbrechen nach. Doch sie kommt in den Häusern der StageBau noch mehreren Ungereimtheiten auf die Spur. Doch in ihr toben auch innere Stimmen, die sie zu beeinflussen versuchen. Die Unsicherheit steigt und sie kann sich nur auf Marion verlassen, der Personalchefin von StageBau, die sie unterstützt und die Verbindung zu ihrem Auftraggeber herstellt. Doch sie quält ihre Ohnmacht, aber es hilft ihr keine außer ihre Tante Martha, bei der sie wohnt, übrigens auch ein StageBau Haus. Hier geschehen ebenfalls mysteriöse Dinge und dann brennt auch noch ein Haus und Patricia Stagemann beäugt sie sehr kritisch. Auch das Hamburger Abendblatt verhält sich im Bezug zu ihrer Arbeit sehr zurückhaltend. So ganz alleine macht sie sich an die weitere Aufklärung der dieses Mietermobbings. Doch der Weg ist noch lang und es geschehen unglaubliche Dinge auf dem Weg, der auch von Toten begleitet wird.
Der Kriminalroman „Die Schlange“ von Martin Wehrle zeichnet sich durch einen sehr interessanten Spannungsbogen aus. Von der ersten bis zur letzten Seite ist die Story total interessant und lässt keine Wünsche übrig. Diese Geschichte ist absolut nachvollziehbar und aktuell. Die Story ist flüssig beschrieben, so dass man das Buch gar nicht aus den Händen legen mag. Es ist immer wieder etwas zu entdecken. Das Verhalten von Susanne ist geprägt von ihren inneren stimmen, die sie immer wieder verzagen lassen. Auch dieses Verhalten ist absolut nachvollziehbar und charakterisiert die Zerrissenheit dieser Person. Aber auch die anderen Charaktere sind interessante Persönlichkeiten. Tante Martha ist eine tolle Unterstützung von Susanne. Die Journalistin Jane zeigt die Probleme von Hierarchien nur allzu deutlich auf. Auch ihre Freundin Iris unterstützt Susanne, wo sie kann. Aber auch die andere Seite der Macht wird hervorragend dargestellt. Dann ist da noch der Straßenlotse, der Menschen über die Straße ins Jenseits führt und seine Taten akribisch beschreibt.
Alles in allem ist dieses Buch sehr lesenswert, spannend und unterhaltsam, genau das was ich von einem Krimi erwarte. Sehr empfehlenswert.

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  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 14.04.2020

Ein amüsanter, regionaler Krimi

Nur Rudi tanzte schräger
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Jupp der Oberkommissar hat wieder einen neuen Fall. Julio, sein Tangolehrer ist tot und es ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob er ermordet wurde oder nur unglücklich gestürzt ist. Jupp „engagiert“ ...

Jupp der Oberkommissar hat wieder einen neuen Fall. Julio, sein Tangolehrer ist tot und es ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, ob er ermordet wurde oder nur unglücklich gestürzt ist. Jupp „engagiert“ sein Familienteam, seine Frau Inge und seine Oma Käthe, die die Internet Recherchen durchführt. Es ist nicht ganz einfach in einem kleinen Ort, wie Hirschweiler Ermittlungen durchzuführen. Das ganze Dorf hat Ohren, aber Jupp kennt sich aus. Er war schließlich auch in den Tangokurs, den der Julio als letztes gegeben hat. Mit Hilfe seines Teams macht sich der Jupp an die Arbeit, doch es gibt nicht so viele, die den Julio nicht gemocht haben. Jupp tappt im Dunkeln, doch beharrlich verfolgt er einen Plan und sein Team unterstützt ihn da redlich. Da kommt Rudi, der Besitzer des Tanzlokals, auf die Idee einer Tanzveranstaltung zu Ehren von Julio auszurichten. Gelingt hier der Durchbruch? Verdächtige gibt es mittlerweile genug!
Hirschweiler im Saarland, da ist der Name Programm. Hier im idyllischen Saarland geschieht ein Mord und das ist wahrlich etwas Besonderes und genauso kommt der Krimi „Nur Rudi tanzt schräger“ beim mir als Leser an. Ich kenne das Saarland ein wenig, aber Freunde in St. Wendel und viele, die mir über die Eigenarten dieser Region berichteten. Deshalb finde ich die Darstellung der Typen dieses Krimis sehr gelungen. Der Oberkommissar Jupp mit seine Pöscho, ich sag mal Bauernschlau, seine Frau Inge, die weiß was sie will und ihren Jupp in und auswendig kennt und Om Käthe, die zwar nicht ganz frisch ist, aber trotzdem immer auf der Höhe. Auch alle anderen Figuren sind sehr herzlich beschrieben, wie z.B. Babsi, die Liebesautorin oder Prosecco-Doris, die doch lieber Bademeisterin werden möchte als im Rathaus-Glaskasten zu sitzen. Oder der Verehrer von Oma Käthe, Karl-Heinz, ein Mensch, der der Freikörper Kultur anhängt und für Käthe alles tun würde. Nur Käthe, kann ihn nicht ausstehen. Eine Ansammlung von liebenswerten und skurrilen Menschen, da passt ein Mord nun gar nicht ins Bild. Ich finde die Umsetzung dieser Figuren in eine Geschichte ist dem Autor sehr gut gelungen.
Ich mag das Buch, da es sehr gut unterhält, mit einem kräftigen Augenzwinkern. Diese Story ist mit viel Herzblut und Verständnis für die Saarländer geschrieben. Wer diese Art von regionalen Krimis mit viel Humor mag, ist hier absolut richtig. Ich mag sie!!!

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Ein spannender Sylt - Krimi

Schweigende See
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John Benthien und sein Team von der Flensburger Kripo ermitteln mal wieder auf Sylt. Eine verkohlte Frauenleiche wird am Strand gefunden. Schnell ist ihre Identität geklärt, es handelt sich um Brigitte ...

John Benthien und sein Team von der Flensburger Kripo ermitteln mal wieder auf Sylt. Eine verkohlte Frauenleiche wird am Strand gefunden. Schnell ist ihre Identität geklärt, es handelt sich um Brigitte Wilkens, die mit ihrer Schwester Hannah Landsberg gerade erst nach Sylt, in das Haus ihres verstorbenen Mannes, umgezogen sind. Der Fall ist mysteriös, da die Frau an einem Herzinfarkt gestorben war. In diesem Fall gibt es für unsere Kommissare verschiedene Ansatzpunkte die wie lose Fäden vor ihnen liegen. Verdächtig hat sich die Stieftochter der Schwester der Toten gemacht, da sie das Haus unbedingt verkaufen wollte um mit ihrem Geliebten, dem Sohn von Hannah Landsberg, nach Italien umsiedeln wollte. Davide Balabine, der >Sohn von Hannah, ein Künstler, der auch sehr gut im Reproduzieren alter Meister war, gehört auch zu der langen Liste der Verdächtigen. Ebenso ist da die junge Illka Haller und ihr Freund, bei denen der Ring der getöteten auftaucht. Aber irgendwie passt für das Ermittlerteam nichts zusammen. Zu guter letzt taucht auch noch Alessandro Balabine; Hannahs Ex auf Sylt auf. Doch langsam, aber sicher entwirren die Kommissare das Faden Knäuel, doch es bleiben noch viele Fragen bis zum erfolgreichen Abschluss dieses spannenden Falles.

Dieser Nordsee-Krimi von Nina Ohlandt zeichnet sich durch ihren sehr spannenden Verlauf aus. Die Story bietet einen sehr schönen Spannungsaufbau, der den Leser bis zum Ende in Atem hält. Gerade die sehr gute Darstellung der Hauptpersonen ist für diese Spannung verantwortlich. Das Ermittlerteam um John Benthien und sein Lebensgefährtin Lily verdeutlichen die genaue Arbeit der Polizei bei den Ermittlungen in diesem Mordfall. Auch die Schilderung der Abläufe um den engeren Verdächtigenkreis, wie Illka Haller und Freund, Fenja Gregorius und Davide Balabine, Allessandro Balabine, Doro und die beiden Schwestern Brigitte und Hannah sind sehr interessant und spannend dargestellt. Ebenso die Figur des Ingo Domos wirft viele Fragen auf, die dem Verlauf des Krimis guttun.
Als Spannungsverstärker dient auch das Tagebuch, dessen Erzählungen das Verwirrspiel noch erhöhen, da hier der lesende Ermittler gefragt ist.

Alles in allem hat mich dieser Band "Schweigende See" von Nina Ohlandt sehr überzeugt, da ich es für sehr spannend und unterhaltsam halte. Was kann ich als Leser mehr erwarten und deshalb kann ich dieses Buch sehr empfehlen, vor allen Dingen für Leser, die Krimis mit Lokalkolorit mögen.

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Veröffentlicht am 07.04.2020

Verdeckte Ermittlungen

Verkauft
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Alma Liebekind, Psychiaterin in Wien, ist nach einem Abort in eine Klinik eingeliefert worden und sieht dort wie eine tote Frau abtransportiert wird. Die Frau scheint aus einem nahegelegenen Flüchtlingsheim ...

Alma Liebekind, Psychiaterin in Wien, ist nach einem Abort in eine Klinik eingeliefert worden und sieht dort wie eine tote Frau abtransportiert wird. Die Frau scheint aus einem nahegelegenen Flüchtlingsheim zu stammen, wie Alma herausfindet. Doch der Täter ist schnell gefunden, da es sich um einen Ehrenmord handeln soll. Mit ihrer umtriebigen Mutter ermittelt sie verdeckt weiter. Obwohl sie nach dem Abort noch sehr geschwächt war, kann sie es nicht lassen, sich um den Fall zu kümmern. Auch ihre Freundin Kommissarin Ecker ist das nicht recht, ebenso wenig Almas Freund Michael. Doch davon lassen sich Alma und ihre Mutter nicht ablenken. Alma bewirbt sich als ehrenamtliche Psychiaterin dort und ihre Mutter als Vorlese Oma. Doch so kommen sie nicht weiter. Also versuchen sie alles um mehr Informationen zu bekommen und bearbeiten ihre Quellen, den Gerichtsmediziner und die Kommissarin. Doch außer Ärger kommen sie nicht weiter, sie bemerken nur, das in dem Flüchtlingsheim viele Frauen schwanger sind. Das macht Alma stutzig, vor allem da der gynäkologischen Leiter der Klinik, in der sie den Abort auskuriert, irgendwie darin verwickelt scheint. Aber da gibt es viele Fragezeichen, die Alma noch bearbeiten muss um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Der Kriminalroman „Verkauft“ von Constanze Dennig bietet alles was eine gut Story ausmacht, Spannung, Unterhaltung, Humor und in diesem Fall eine Menge Wiener Schmäh. Die Hauptpersonen sind sehr gut dargestellt und erweisen sich als Meister ihres Fachs. Ein tolles Buch, das ich gerne weiterempfehlen kann.

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