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Veröffentlicht am 22.11.2023

Wer Agatha Christie mag, wird Nicholas Blake lieben ...

Tod im Wunderland
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„Wonderland“ ist ein beliebtes Feriencamp in einer englischen Provinz, dessen Aufenthalt sich nicht nur die Reichen und Schönen, sondern auch gutbürgerliche Familien leisten können und deshalb umso beliebter ...

„Wonderland“ ist ein beliebtes Feriencamp in einer englischen Provinz, dessen Aufenthalt sich nicht nur die Reichen und Schönen, sondern auch gutbürgerliche Familien leisten können und deshalb umso beliebter und erfolgreicher ist. Vermutlich kann man die Wonderland GmbH mit dem heutigen Robinson Club vergleichen, denn es wird sehr viel Wert auf Sport, Freizeitaktivitäten und Geselligkeit gelegt.⁣

In diese scheinbare Idylle taucht nun der sog. „Verrückte Hutmacher“ auf, der schon bald die anwesenden Gäste mit seinen Streichen in Angst und Schrecken versetzt, was natürlich ein schlechtes Licht auf den guten Ruf Wonderlands wirft. Eine Stornierung nach der anderen trifft ein, sobald die Vorkomnisse in der örtlichen Presse erwähnt werden. ⁣

Als die Hobbydetektive vor Ort nicht weiterkommen, beschließt einer unter ihnen einen gewissen Mr. Strangeways mit einzubeziehen, einen echten Ermittler, den er aus vergangenen Zeiten kennt. Besagte Person reist an und beginnt 1 und 1 zusammenzuzählen. ⁣

Bei diesem Roman sollte man nicht vergessen, dass er bereits 1940 veröffentlicht wurde und die Sprache, sowieso das Verhalten der Protagonisten altbacken erscheinen. Zudem darf man hier weder einen extremen Spannungsbogen, noch großartige Blut- oder Greueltaten erwarten.⁣

Das Buch konzentriert sich eher auf die Ermittlungsarbeit und das Legen falscher Fährten. Nicht sonderlich ausgeklügelt, aber dennoch nett und unterhaltsam. Wer Miss Marple bzw. Agatha Christie mag, wird „Tod im Wunderland“ lieben. Der Schreibstil ist angenehm und die Seiten lassen sich schnell weglesen, obwohl die Kapitel länger gehalten sind. Leider gibt es viele Rechtschreibfehler, was aufgrund des hübschen Covers und der gebundenen Ausgabe sicherlich ärgerlich und unverständlich ist. ⁣

Nicholas Blake ist übrigens nur ein Pseudonym für Cecil Day-Lewis, der nicht nur Krimiautor, sondern auch der Vater des bekannten Hollywood Schauspielers Daniel Day-Lewis war. Cecil verstarb bereits 1972 als Daniel gerade mal 15 Jahre alt war.⁣

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Veröffentlicht am 08.11.2023

"very british", kurzweilig, nett - aber eben leider auch nicht mehr ...

The Marmalade Diaries
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In England gibt es das sog. „Share & Care Homeshare“ Programm, in dem ältere, hilfebedürftige Menschen günstigen Wohnraum anbieten, wenn ihnen im Gegenzug jemand bei diversen Alltagsaufgaben zur Hand geht. ...

In England gibt es das sog. „Share & Care Homeshare“ Programm, in dem ältere, hilfebedürftige Menschen günstigen Wohnraum anbieten, wenn ihnen im Gegenzug jemand bei diversen Alltagsaufgaben zur Hand geht. Da die Mieten astronomisch teuer sind und Ben eine Bleibe sucht, lässt er sich auf das Abenteuer ein, ohne zu Wissen, dass bald der erste Lockdown kommen wird, denn wir befinden uns mitten in der Coronazeit.

Winnie besitzt ein wunderschönes Haus mit Garten, ist ein Urgestein in der Nachbarschaft und isst leidenschaftlich gerne Vollkorntoast mit selbstgekochter, bittersüßer Orangenmarmelade. Es gibt strikte Abläufe und Tätigkeiten zu vollführen, die ihr Untermieter mit einer Engelsgeduld über sich ergehen lässt.

Nach und nach gewöhnt sich das ungleiche Paar aneinander und vor allem nach einem unschönen Vorfall bemerkt Ben, wie sehr Winnie ihm ans Herz gewachsen ist.

Die Geschichte der Beiden beruht auf einer wahren Begebenheit, die der Autor in seinen Tagebüchern festgehalten hat und genau so liest sich dieses Buch auch. Jeder Abschnitt beginnt mit einem Datum und enthält die Aufzeichnung der Ereignisse des Tages, mögen sie auch noch so banal sein.

Durch die zumeist sehr kurzen Einträge, fliegt man geradezu durch die Seiten, obwohl, wenn man ehrlich ist, eigentlich nichts Großartiges passiert. Der Roman regt eher zum Nachdenken über die Kostbarkeit des Lebens und den Umgang mit dem Älterwerden an. Ben reflektiert sich sehr viel selbst und lässt uns an seinen Erkenntnissen teilhaben.

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Ein solider Horror-Thriller in einem tollen Setting.

Amazement Park
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14 Kandidaten erhalten das Angebot, an einer Art Probelauf für eine zukünftige Reality Show teilzunehmen. Der Ort des Geschehens ist ein stillgelegter Freizeitpark, der aufgrund seiner vielen Wege und ...

14 Kandidaten erhalten das Angebot, an einer Art Probelauf für eine zukünftige Reality Show teilzunehmen. Der Ort des Geschehens ist ein stillgelegter Freizeitpark, der aufgrund seiner vielen Wege und Abzweigungen einem Labyrinth gleicht. Die Teilnehmer sollen sich dort 7 Tage lang bis Sonnenaufgang ein geeignetes Versteck suchen und müssen bis Sonnenuntergang unerkannt bleiben, während sog. „Sucher“ hinter ihnen her sind. Der Gewinner erhält 50.000$ - derjenige, der am Ende übrig und unerkannt bleibt.⁣

Nach und nach scheiden immer mehr Leute aus, komische Geräusche sind zu hören und einige schlimme Situationen entwickeln sich. Außerdem wird bald klar, dass mehr hinter dieser angeblichen Reality Show steckt und die Männer und Frauen nicht zufällig ausgewählt wurden. Des Weiteren scheint irgendetwas in der Mitte des Parks zu wohnen.⁣

Das düstere Lost Place Setting und die ganze Kulisse mit verfallenen Karussells, Achterbahnen und Buden, sowie die Horroratmosphäre, konnte die Autorin sehr gut wiedergeben. Die Protagonisten waren interessant, die Story kreativ und solide, aber am Ende auch nichts Besonderes oder ein Highlight.⁣

Dennoch war der Roman, trotz der langen Kapitel, kurzweilig und hat mich gut unterhalten. Eine Verfilmung könnte ich mir hier auch sehr gut vorstellen. Leider gibt es viele Rechtschreibfehler im Buch, weshalb der Piper Verlag dringend nochmal drüber schauen sollte. ⁣

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Altbackener Krimi, aber irgendwie liebenswert.

Der Dienstagabend-Klub
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Endlich habe ich in der Miss Marple Reihe weitergelesen und den 2. Band zur Hand genommen. ⁣

In dieser Geschichte trifft sich besagte Dame mit einigen Bekannten aus ihrem Wohnort St. Mary Mead, sowie ...

Endlich habe ich in der Miss Marple Reihe weitergelesen und den 2. Band zur Hand genommen. ⁣

In dieser Geschichte trifft sich besagte Dame mit einigen Bekannten aus ihrem Wohnort St. Mary Mead, sowie ihrem Neffen. Aus einer Laune heraus geben nun die Protagonisten gegenseitig ungelöste Mordfälle zum Besten, auf dessen Rätsels Lösung stets Miss Marple kommt. Als in der Nachbarschaft ein Unglück geschieht, scheint nur die schrullige Hobbydetektivin den richtigen Riecher zu haben.⁣

Agatha Christies Erzählstil ist erfrischend kurzweilig und sympathisch. Die Kriminalfälle in diesem Roman sind durchaus kreativ, wenn man bedenkt, wann er verfasst wurde. Es sind stets viele Personen involviert und dennoch behält man den Überblick. Muss Marple zu lesen macht einfach Spaß und deshalb sind Band 3 und 4 bereits auf dem Weg zu mir.⁣

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Interessantes Setting, düstere Atmosphäre, aber leider ein schwaches Ende.

Das Sanatorium
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Passend zur kühler werdenden Jahreszeit, hat mir das Setting in einer abgelegenen Schneelandschaft in den Alpen besonders gut gefallen. Die Autorin hat eine wirklich spannende Atmosphäre konstruiert, in ...

Passend zur kühler werdenden Jahreszeit, hat mir das Setting in einer abgelegenen Schneelandschaft in den Alpen besonders gut gefallen. Die Autorin hat eine wirklich spannende Atmosphäre konstruiert, in der ein ehemaliges Sanatorium der Hauptschauplatz einiger grausamer Morde wird. Der Roman ist quasi ein Kammerspiel, was ich ja liebe.⁣

Bereits der Prolog ist vielversprechend und beklemmend. An den Schreibstil musste ich mich zwar erst mal gewöhnen, da ich eigentlich lieber aus der Sicht des jeweiligen Hauptprotagonisten und nicht aus der Erzählerperspektive lese. Dennoch schreibt Sarah Pearse sehr flüssig und hält die Kapitel äußerst kurz, was mir sehr gut gefallen hat.⁣

Alle, die ich verdächtig hatte, waren es nicht. Schon mal ein Pluspunkt für die Autorin. Was am Ende jedoch daraus gemacht wurde, also die Auflösung, fand ich eher enttäuschend, relativ banal und das Motiv sehr weit an den Haaren herbeigezogen. Genau das ist ja leider oft das Problem bei Thrillern. Die Geschichte ist super erzählt, aber der Showdown dann nichts Besonderes mehr. ⁣

Elin Warner als Ermittlerin war mir trotzdem sympathisch und ich würde auf jeden Fall noch den Folgeband „The Retreat“ lesen, sobald er auf Deutsch erhältlich ist. Da er erst im Juni 2023 auf Englisch erschien, dauert es wohl noch eine Weile.⁣

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