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Veröffentlicht am 24.01.2021

Wichtige und berührende Familiengeschichte

Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind
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„Ich machte mich auf, die Familie zu finden, die meinen Vater während des Krieges versteckt hatte, und zu versuchen, etwas über die Schwester herauszufinden, die ich nie gekannt hatte. Ich machte mich ...

„Ich machte mich auf, die Familie zu finden, die meinen Vater während des Krieges versteckt hatte, und zu versuchen, etwas über die Schwester herauszufinden, die ich nie gekannt hatte. Ich machte mich auf, ein Schtetl zu finden, das es, allem Anschein nach, nicht mehr gab. Ich machte mich auf, mehr über meinen Vater herauszufinden. Ich machte mich auf, etwas über meine Schwester zu erfahren. Ich machte mich auf, um meine Vorfahren wissen zu lassen, dass ich sie nicht vergessen habe. Dass wir noch immer da sind.“

Esther Safran Foer wurde 1946 in Polen geboren. Wenige Jahre später emigrierte die Familie an die Ostküste der vereinigten Staaten. Lange wusste Esther kaum etwas über die Familiengeschichte. Man sprach nicht darüber. Ihre Mutter erwähnte eines Tages beiläufig, dass die erste Frau und Tochter des Vaters im Holocaust ermordet wurden – eine Erkenntnis, welche Esther dazu bewegte, sich auf die Suche nach der Familiengeschichte zu machen. Und so beginnt eine Spurensuche durch die ganze Welt, über Südamerika, Israel und schließlich in die Ukraine. Durch diese Spurensuche entstand unter anderem das erste Buch ihres Sohnes, Jonathan Safran Foer (Alles ist erleuchtet).

Esther Safran Foer ist eine bewundernswerte, kluge und interessante Frau mit einer hervorragenden Erzählungsgabe. Sie rekonstruiert das Leben der Vorfahren in der heutigen Ukraine, was oft sehr aufwendig und schwierig ist. Durch viele Zufälle kommt sie schließlich ans Ziel, sie findet die Orte, wo ihr Vater und ihre Mutter aufgewachsen sind. Sie findet die Familie, die ihren Vater während dem Krieg versteckt hat. Und sie findet jemanden, der sich an ihre Schwester erinnert. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, trotz dem Ernst der Materie. Safran Foer will eines mit ihrem Buch erreichen: sie möchte, dass ihre Vorfahren nicht vergessen werden. Dass das ganze Leiden nicht vergessen wird. Und mehr als alles andere würde sie sich wünschen, dass ihre Vorfahren wissen, dass sie und ihre Familie existieren, dass sie überlebt haben. Und dass sie noch da sind.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Langsame Erzählung

Bären füttern verboten
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"Manchmal sieht Einsamkeit so aus. Eine Liste in einem nagelneuen Notizbuch. Eine einzelne Tulpe auf einem grauen Teppich. Eine Frau, die am Meer tanzt. Eine Frau, die von einem Fenster aus zuschaut."

Sydney ...

"Manchmal sieht Einsamkeit so aus. Eine Liste in einem nagelneuen Notizbuch. Eine einzelne Tulpe auf einem grauen Teppich. Eine Frau, die am Meer tanzt. Eine Frau, die von einem Fenster aus zuschaut."

Sydney ist Freerunnerin und Zeichnerin. An ihrem 47. Geburtstag reist sie allein nach St. Ives, an den Ort, an dem sie nicht mehr war, seit sie 10 Jahre alt war. Der Ort, an dem die Familie damals zerbrochen ist. In St. Ives bleibt sie erstmal allein, bis ein tragischer Unfall sie und eine Reihe der skurrilen Bewohner zusammenbringt.

Die Erzählung entwickelt sich sehr langsam, erst im letzten Viertel nimmt das Buch Fahrt auf. Ich brauchte mehrere Anläufe. Das liegt unter anderem daran, dass die Kapitel wild durcheinander gewürfelt sind und manches erst ganz am Schluss Sinn macht. Die Autorin springt zwischen unterschiedlichen Zeiten und Erzählern, welche ohne Anführungszeichen sprechen, sodass es oft schwierig ist, den Überblick zu behalten. Auch die Gedanken des Hundes finden ihren Platz in der Erzählung. Die ersten drei Viertel des Buches wusste ich nicht, was diese scheinbar wahllose Aneinanderreihung von Geschichten soll, bis sich am Schluss alles fügte. Der Schluss hinterließ bei mir ein warmes, wohliges Gefühl und ein Lächeln auf meinen Lippen. Insgesamt zwar ein schönes Buch, aber nicht einfach zu lesen.

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Veröffentlicht am 22.12.2020

Hin- und hergerissen

Super fresh
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Donna Hay verspricht in diesem Kochbuch schnelle und frische Rezepte ohne viel Aufwand. Darunter verstehe ich Gerichte, die auch Montag bis Freitag nach der Arbeit noch schnell zusammengeworfen werden ...

Donna Hay verspricht in diesem Kochbuch schnelle und frische Rezepte ohne viel Aufwand. Darunter verstehe ich Gerichte, die auch Montag bis Freitag nach der Arbeit noch schnell zusammengeworfen werden können. Erstmal zur Aufmachung: das Kochbuch umfasst mehr als 200 Seiten, welche mit einem Softcover zusammengehalten sind. Die Texte und Rezepte sind weiß auf dunklem Hintergrund, ebenfalls sind die Gerichte stets auf dunklem Hintergrund fotografiert. Das gibt dem Buch etwas Bedrückendes. Die Zutaten waren für mich nicht alle einfach zu erhalten. Für manche Rezepte wird zudem eine Küchenmaschine benötigt – da reicht meine „basic“ Ausstattung in der Küche schon mal nicht. Die Rezepte sind im Allgemeinen gut beschrieben und es ist klar, was zu machen ist. Ich habe auch einige sehr leckere Rezepte ausprobiert, die ich definitiv wieder kochen werde. Leider scheinen die meisten Rezepte (zumindest für mich) nicht so einfach „schnell“ zu kochen zu sein. Die Zutaten wiederholen sich im Buch häufig, viele Rezepte enthalten Kohl und Spinat. Insgesamt enthält das Buch eher winterliche Zutaten, sodass ich es besser gefunden hätte, wenn das Buch in diese Richtung vermarktet worden wäre. Die dunkle Aufmachung des Buches finde ich persönlich nicht sehr ansprechend, was mich auch manchmal davon abhält, Rezepte auszuprobieren. Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht eindeutig überzeugen.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Spannender, spektakulärer Bildband

Nanga Parbat – Mein Schlüsselberg
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Bei diesem Buch handelt es sich um eine Neuauflage von "Diamir - König der Berge" von 2008. Reinhold Messner erzählt die Geschichte dieses sagenumwobenen Berges, von den ersten Expeditionen bis heute. ...

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Neuauflage von "Diamir - König der Berge" von 2008. Reinhold Messner erzählt die Geschichte dieses sagenumwobenen Berges, von den ersten Expeditionen bis heute. Mit zahlreichen Bildern, seriösen Quellen und detaillierter Sprache macht Messner die Geschichte des Berges greifbar. Er beschreibt den ersten Besteigungsversuch durch Mummery im Jahr 1895 und weitere Pioniere, und schließlich die erfolgreiche Erstbesteigung über die Rakhiot-Seite durch den 28-jährigen Hermann Buhl in 1953. Es folgen weitere Expeditionen und neue Routen. Ein doch erheblicher Teil des Buches beschreibt auch die Expedition von 1970, an der Reinhold und sein Bruder Günther teilnahmen. Reinhold Messner gelingt die erste Überschreitung auf die Westseite. Sein Bruder Günther wird im Abstieg von einer Lawine in den Tod gerissen. Damit beginnt eine schwere Zeit für Reinhold Messner, da er einerseits über den Tod des Bruders und damit verbundene Schuldgefühle hinwegzukommen versucht, vor allem aber, da andere Expeditionsteilnehmer Lügen über ihn verbreiten. Es soll acht Jahre dauern, bis Reinhold Messner den Berg wieder in Angriff nimmt. Noch länger dauert es, bis die Anschuldigungen vom Tisch sind.. Das Buch beschreibt alle Expeditionen am Berg bis 2019, unter anderem die erste Winterbesteigung in 2016.

Dieser Bildband ist gelungen: detaillierte Bilder im Großformat laden zum Träumen ein. Messners Beschreibungen, gespickt mit historischen Quellen wie Tagebuchauszügen der Teilnehmer, lassen den Leser ganz vorne mit dabei sein. Die Geschichte wird greifbar. Ein tolles Buch für Bergliebhaber, welches sich gut als Geschenk eignet.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Unterhaltsamer Vorlesespaß

Gans Ernst von Jimmy Kimmel
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Gans Ernst ist - wie der Name schon sagt - eine sehr ernste Gans, und nichts und niemand kann ihn zum Lachen bringen. Aber probieren kannst du es. Es wird nur nichts bringen. Ganz bestimmt nicht. Das steht ...

Gans Ernst ist - wie der Name schon sagt - eine sehr ernste Gans, und nichts und niemand kann ihn zum Lachen bringen. Aber probieren kannst du es. Es wird nur nichts bringen. Ganz bestimmt nicht. Das steht fest. Oder gibt es etwa doch eine Möglichkeit? Ist er vielleicht doch weniger ernst, als man zuerst annimmt?

Gans Ernst ist eine sehr ernste Gans, die in diesem Buch zum Lachen gebracht werden soll. Dies kann zum Beispiel mit Grimassen oder Witzen versucht werden. Das scheint erstmal unmöglich, und das ist offensichtlich das, was in Amerika so gut angekommen ist. Dort war das Buch nämlich auf der New York Times Bestsellerliste. Das Buch überzeugt mit einem Hardcover Einband und dicken Seiten. Das Vorlesebuch ist nett gestaltet, mit vielen Bildern der Gans und Text in großer Schrift. Die Sprache ist einfach gehalten. Insgesamt ist es ein unterhaltsames Vorlesebuch, jedoch kann ich den Hype nicht ganz nachvollziehen. Mir fehlt das gewisse Etwas.

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