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Veröffentlicht am 20.08.2024

Der Fluch von Manvers Mansion – eine moderne Gruselstory

The House Trap
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„Heut Abend spielen wir ein Spiel,
an dessen End sich ändert viel.
Löst all die Rätsel hier im Haus,
Logik allein hilft euch hinaus.“ (S. 34)

Meine Meinung:
Die Badwell Woods, ein legendenumwobener & ...

„Heut Abend spielen wir ein Spiel,
an dessen End sich ändert viel.
Löst all die Rätsel hier im Haus,
Logik allein hilft euch hinaus.“ (S. 34)

Meine Meinung:
Die Badwell Woods, ein legendenumwobener & düsterer Wald, und eine geheimnisvolle & baufällige Villa mitten darin. Vier Kinder verirren sich dort hinein – und sind auf einmal gefangen in einem perfiden Spiel, dem man kaum entkommen kann…

Rasend schnell hat mich dieses Buch mit seiner düsteren und mysteriösen Atmosphäre gepackt! Ab der Ankunft der Kids in der Manvers Mansion dominiert die gruselige Atmosphäre dieses Settings die Geschichte und sorgt für zahlreiche Gänsehaut-Momente. Doch im Folgenden war ich zunächst etwas enttäuscht, denn der Kurzbeschreibung nach hatte ich eine Art „Escape Room“-Buch zum miträtseln erwartet, vielleicht sogar in der Form eines Spielbuches. Doch in diese Richtung entwickelt sich die Geschichte nicht.

Nachdem ich aber diese unerfüllten Erwartungen - recht zügig! - verdaut hatte, konnte ich mich voll und ganz auf diese Geschichte einlassen, denn sie nahm eine Entwicklung, die absolut nach meinem Geschmack ist: Mystery & Grusel! Undefinierbare Kinderstimmen in den Wänden des Hauses, leere Blicke ausgestopfter Tiere, ein toter Vogel im brackigen Wasser eines Brunnens, mysteriöse & verstörende Botschaften und noch viel mehr sorgen für regelmäßige Gänsehaut-Momente und zusammen für ein Gruselgefühl, dass sich von einem unguten Bauchgefühl bis zu einer echten Scary Story immer weiter auswächst und mich mehr als einmal an die Klassiker von Stephen King erinnert hat. Dabei stellt Autorin Emma Read ihre vier Protagonisten nicht nur immer wieder vor neue Rätsel, sondern beschert uns auch ein ums andere Mal überraschende Wendungen. Das sorgt für einen unglaublichen Spannungslevel und einen außerordentlichen Sog dieser Geschichte, so dass ich das Buch bis zum Schluss kaum noch aus der Hand legen mochte. Apropos Schluss: Das Ende ist kein „rundum Wohlfühl-Ende“, doch allemal ein „legitimes“ und passendes Ende für diese Geschichte, auch wenn ich es mir ein kleines bisschen anders gewünscht hätte.

Wer auf der Suche nach einer fesselnden Geschichte mit atemberaubender Atmosphäre ist, wird sie hier finden. Vorausgesetzt aber, man mag Mystery und Grusel. Der offiziellen Leseempfehlung ab 12 Jahren kann ich mich unter den genannten Voraussetzungen anschließen.

FAZIT:
Escape-Room meets Twilight Zone – eine absolut fesselnde Story!

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Veröffentlicht am 18.08.2024

Wie Percy Jackson – und doch ganz anders!

Peregrine Quinn – Chaos auf dem Olymp
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„Peregrine blinzelte. Sie hatte einen Faun getroffen, sie war vor Echsenmännern davongelaufen, sie hatte ein U-Boot gefahren, aber irgendwie war es die gegen die Teekanne tretende Ente, die ihr Hirn überforderte.“ ...

„Peregrine blinzelte. Sie hatte einen Faun getroffen, sie war vor Echsenmännern davongelaufen, sie hatte ein U-Boot gefahren, aber irgendwie war es die gegen die Teekanne tretende Ente, die ihr Hirn überforderte.“ (S. 126)

Meine Meinung:
Peregrine Quinn ist ein ganz normales, sterbliches zwölfjähriges Mädchen. Nur mit dem Unterschied, dass ihre Mutter ständig in der Welt umherreist und sie deshalb in der Obhut ihres Patenonkels Daedalus aufwächst - seines Zeichens unsterblicher (Ex-)Großarchitekt des Olymps. Als dieser auf einmal von zwielichtigen Typen entführt wird, heftet sich Peregrine kurzerhand an die Fersen der Fieslinge und taucht ab in ein mystisches Abenteuer!

Dieses Buch hat alles, was ein rundum gelungenes Abenteuerbuch (nicht nur) für junge Lesende braucht: nervenzerreißende Spannung, furiose Action, geheimnisvolle Rätsel, atmosphärische Settings, viel Humor und vor allem eines: echt coole Charaktere! Allen voran natürlich das toughe Zweierteam aus der mutigen Peregrine und der findigen Rowan, Baumnymphe und Bibliothekarin in Ausbildung (erster Tag!). Ihnen steht remote der Faun Callumachus „Cal“ Thorn zur Seite, der sich insbesondere durch seine außerordentliche Haarigkeit und seinen Hang zum nicht-mutig-sein auszeichnet – und sich doch im Verlauf der Geschichte zu einem wertvollen Gehilfen mausert.

Wo coole Protagonisten am Start sind, dürfen natürlich auch die passenden Antagonisten nicht fehlen, von denen es hier gleich mehrere gibt und die immer wieder sowohl für Gefahr, als auch immer wieder für Lacher sorgen. Überhaupt kommen hier immer wieder auch die Lachmuskeln zum Einsatz, etwa wenn ein wütender Zentaur einen Echsenmenschen mit einer Handtasche verdrischt-

Neben dem also sehr gelungenen Set an Charakteren, die die Story vorantreiben, haben mir aber insbesondere die liebevoll entwickelten Side-Kicks gefallen, sei es die oft grummelige Ente Arthur, das hilfreiche Mini-Duo FlatterKrabb und BrummKrabb oder insbesondere die zarte Topfpflanze namens Bernadette, die in Peregrines Rucksack das ganze Abenteuer mit durchsteht.

Zusammen mit diesen Figuren erlesen wir hier ein atemloses Abenteuer, das uns weit bis in das „Untere Reich“ hinabführt. Eine coole Idee, die mit der „Unter Untergrund Bahn“ (Netzplan hinten im Buch!) Gleich über das passende Transportsystem verfügt.

FAZIT:
Peregrine Quinn braucht sich vor den altbekannten Helden des Olymp nicht zu verstecken – im Gegenteil!

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Veröffentlicht am 12.08.2024

Ein phantastisches Abenteuer mit genialen Illustrationen

Die Oaknight-Chroniken (Bd. 1)
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„In der Ferne kroch der Nebel über das Moor und bereitete die Bühne für zahllose Irrlichter. Krumme, knorrige Äste verwandelten sich unter der silbernen Berührung des Mondlichtes in gespenstische Krallenhände, ...

„In der Ferne kroch der Nebel über das Moor und bereitete die Bühne für zahllose Irrlichter. Krumme, knorrige Äste verwandelten sich unter der silbernen Berührung des Mondlichtes in gespenstische Krallenhände, die hinauf zu ihrem Herrscher deuteten. Verdichtete Finsternis sickerte in die Welt und zupfte an den Schatten der Krähen wie an den Saiten eines Instruments.“ (S. 121)

Meine Meinung:
Schon der Untertitel „Werwolfjagd ist Familiensache“ und das geniale Cover verraten auf den ersten Blick, worum es in diesem Buch geht: Werwölfe! Und ich muss sagen, dass mich seit Markus Heitz´ „Ritus“ und „Sanctum“ (2006!) kein einziges Wehrwolf-Buch so dermaßen fasziniert und gefesselt hat wie A. E. Leinkenjost „Oaknight Chroniken“, auch wenn diese eigentlich für jüngere Leser*innen gedacht sind.

Schon der Start nimmt einen gefangen mit dem mysteriösen Setting des altehrwürdigen Oaknight-Manor, den tollen Charakteren und den sich überschlagenden Ereignissen. Von hier aus entspinnt sich eine abenteuerliche Geschichte, bei denen der Autor klassische Motive gekonnt mit ganz eigenen Ideen kombiniert. Wechselnde Erzähl-Perspektiven (auch Nebencharaktere kommen hier sehr unterhaltsam zu Wort!) und gerade zu Beginn viele humorvolle Szenen, die wohl dosiert manchmal schon slapstick-artig wirken, lassen die Seite nur so dahinfliegen.

Sehr gut haben mir auch die vielen kleinen Anspielungen, wie z.B. auf das Märchen Rotkäppchen, und die zeitgenössischen Details gefallen, wie etwa der Verweis auf Madame Tussaud, auch wenn es der Autor zu Gunsten der Atmosphäre und im Sinne der schriftstellerischen Freiheit nicht immer ganz genau nimmt mit den historischen Daten (z.B. was die Eisenbahn anbelangt).

Allein diese Geschichte macht dieses Buch für mich zu einem absoluten Lesehighlight, aber das ist noch nicht alles: Denn Illustrator Helge Vogt hat diesem Buch zahlreiche, wirklich geniale Illustrationen verpasst, von dem großartigen Cover, über phantastische Umschlaginnenseiten bis hin zu diversen „Portraits“ der einzelnen Werwolf-Klassen. Großartig, wirklich großartig!

Ich kann kaum glauben, dass dieses Buch wirklich ein Erstlingsroman des Autors ist, über den im Internet nicht viel mehr zu finden ist, als die offizielle Kurzvorstellung. Wenn es nicht ein Bild zu ihm gäbe und Markus Heitz jüngst ein anderes Jugendbuchprojekt vorgestellt hätte („Die Traumgänger“), hätte ich ihn stark in Verdacht gehabt, dieses Buch geschrieben zu haben…

FAZIT:
Was für ein Erstlingsroman – bitte mehr davon!

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Ein bewegender und sehr fantasievoller Start in eine „neue“ Reihe

Wächter der Magie – Aufbruch nach Artimé (Wächter der Magie 1)
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Meine Meinung
Dies ist der erste Band der „Unwanted“-Bestseller-Reihe, deren sieben Bände von 2011 bis 2016 im Original erschienen sind. Nun startet diese Reihe also auch auf Deutsch und wir können eintauchen ...

Meine Meinung
Dies ist der erste Band der „Unwanted“-Bestseller-Reihe, deren sieben Bände von 2011 bis 2016 im Original erschienen sind. Nun startet diese Reihe also auch auf Deutsch und wir können eintauchen in die faszinierende und magische Welt von Artimé.
Schon der Beginn ist spannend und zutiefst bedrückend zugleich, denn im fiktiven totalitären Staat Quill ist es üblich, die Kinder in ihrem dreizehnten Lebensjahr nach „gewollt“, „notwendig“ und „ungewollt“ zu sortieren und anschließend die Ungewollten zu liquidieren. Das ist harte Kost zu Beginn, die bitter an die „arische Denkweise“ der Nationalsozialisten erinnert.
Aber eben diese Grundidee ist auch der zentrale Pfeiler, auf den sich diese Geschichte stützt. Glücklicherweise muss man dieses furchtbare Szenario am Anfang nicht allzu lange aushalten. Denn sowohl die diesjährigen Ungewollten als auch uns Lesende erwartet eine dicke Überraschung!
Nach diesem nervenaufreibenden und sehr bewegenden Start begibt sich die Geschichte über längere Zeit erstmal wieder in ruhigeres Fahrwasser. Lisa McMann nimmt sich Zeit, ihre Kern-Charaktere einzuführen und widmet sich dem Worldbuilding. Dies ist unterhaltsam, schön und sehr flüssig zu lesen, dennoch hätte es für mich ein wenig mehr Spannung sein dürfen, denn diese meldet sich erst auf den letzten rund 100 Seiten zurück – dann aber so richtig, mit allem „Drum und Dran“!
Da es der erste Band einer ganzen Reihe ist, kann ich diesen längeren „Anlauf“ verstehen und freue mich nun auf die Bände, die noch kommen. Da die Originale bereits alle veröffentlicht sind, brauchen wir zum Glück nicht lange auf Band zwei warten! 😊


FAZIT:
Dieser Auftakt hat mich überzeugt und macht sehr neugierig auf die Folgebände!

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Veröffentlicht am 25.07.2024

Teils rabenschwarz und bissig böse

Die schreckliche Adele 09
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Dies hier ist mein erster „Adele“ und schon die Charaktervorstellung hat mich zum Grinsen gebracht. Da wird sehr schnell deutlich, dass Adele alles andere als ein niedliches, kleines und „harmloses“ Kind ...

Dies hier ist mein erster „Adele“ und schon die Charaktervorstellung hat mich zum Grinsen gebracht. Da wird sehr schnell deutlich, dass Adele alles andere als ein niedliches, kleines und „harmloses“ Kind ist, sondern es faustdick hinter den Ohren hat!
Und das wird bei den kurzen Comic-Strips auch ganz schnell deutlich. Fiese Gedanken und Sprüche, schurkenartige Experimente und immer wieder mal mehr mal weniger heimtückische Angriffe auf das kleine, possierliche Katzenbaby Ajax (das mir wirklich leidtut!). Ja, Adele kann ein echter Satansbraten sein! Und doch kann man sie beim Lesen der Comics durchaus manchmal verstehen, gerade wenn sie ihren schminkwütigen Topmodel-Mitschülerinnen Contra gibt. Irgendwie ist sie wie das kleine imaginäre Teufelchen, was wohl jede/r von uns manchmal auf der Schulter sitzen hat. Und Adele hat keine Hemmungen, ihrer diabolischen Seite freien Lauf zu lassen.
So hat mich dieser Comic auch wirklich gut unterhalten. Denn manchmal muss Humor einfach „schwarz“ und gemein sein.
Nur, ganz ehrlich: Die Altersempfehlung ab 8 kann ich nicht wirklich teilen. Ja, einige der Comic-Strips sind durchaus für dieses Alter geeignet, aber in meinen Augen bei Weitem nicht alle. Nicht nur wegen mancher ihrer Taten, sondern auch, weil Zweitklässler sicherlich noch nicht alles verstehen können (siehe z.B. den Comicstrip über die Französische Revolution).

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