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Veröffentlicht am 13.01.2024

Die Wahrheit ist manchmal kaum zu glauben!

Aber da war ein Mammut!
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Im Schneiderbuch Verlag erscheint Alex Willmores Bilderbuch "Aber da war ein Mammut!" für Kinder ab 3 Jahren

Willkommen in der Antarktis! Dort leben Tausende Pinguine verteilt auf achtzehn verschiedene ...

Im Schneiderbuch Verlag erscheint Alex Willmores Bilderbuch "Aber da war ein Mammut!" für Kinder ab 3 Jahren

Willkommen in der Antarktis! Dort leben Tausende Pinguine verteilt auf achtzehn verschiedene Arten, die auf einer Forschungsmission beobachtet werden sollen. Überall wimmelt es von außergewöhnlich vielen, sehr niedlichen Pinguinen. Aber ständig nur Pinguine, das findet ein kleiner Polarforscher dann doch recht langweilig und zieht alleine los. Bis er auf ein Mammut stößt und es kaum selbst glauben kann! Die sind doch ausgestorben, dabei fährt es hier Skateboard und wirkt quietschlebendig. Von seinen Kumpels will ihm niemand glauben, die sehen das eine Mammut vor lauter Pinguinen nicht!

Dieses Bilderbuch erweckt ein prähistorisches und ausgestorbenes Wollhaarmammut wieder zum Leben und es ist witzig, das Mammut dabei zu beobachten, wie es Skateboard fährt. Natürlich will das niemand glauben, der es nicht selbst gesehen hat, diese Tiere gibt es nicht mehr. Kann man glauben, was nicht sein darf? Diese Frage stellt sich mir beim Ansehen des Buches, den Kindern ist das völlig egal. Sie sind begeistert von den Aktionen des außergewöhnlichen Mammuts und begleiten die Bilder mit Freude.

Die bunten Illustrationen sind etwas skurril, wimmelig und sehr amüsant anzusehen. Auf den Buchseiten ist ziemlich viel los, die Pinguine wirbeln durchs Bild, die großen Textzeilen wiederholen in großen Lettern das Wort "Mammut" und die Charaktere versprühen unterschiedliche Emotionen, die auch kleinere Kinder schon gut einschätzen können.

Für mich als Erwachsene ist dieses Buch jedoch etwas befremdlich, weil ich weiß, dass es keine Mammuts mehr gibt und mit ihnen auch kein Tutu oder eine Sonnenbrille verbinde. In diesem Buch vermisse ich Informationen über die Polarregion und über das Leben von Pinguinen. Meiner Kritik zum Trotz lieben Kinder dieses Buch und erfreuen sich an den turbulenten und recht schrägen Ansichten.

Ganz am Ende finden sich dann einige Sätze über Mammuts und über Pinguine.

Ein wimmelig illustriertes, spaßiges, außergewöhnlich schräges Bilderbuch, das Kindern besser gefällt als Erwachsenen.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Konnte mich leider nicht mitreißen!

Die Insel der Pelikane
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Bei Tinte & Feder erscheint Hannah Hopes Liebesroman "Die Insel der Pelikane" als erster Band der Reihe Geheimnisse der Brandung.

Lisas Arbeit an einem Projekt zur Umsiedelung von Halsbandsittichen in ...

Bei Tinte & Feder erscheint Hannah Hopes Liebesroman "Die Insel der Pelikane" als erster Band der Reihe Geheimnisse der Brandung.

Lisas Arbeit an einem Projekt zur Umsiedelung von Halsbandsittichen in Heidelberg ist erfolgreich abgeschlossen, nun sucht sie einen neuen Job. Sie erfährt, dass braune Pelikane auf "Lobos Island", einer Insel vor dem Küstengebiet von Big Sur, vor 30 Jahren fast ausgestorben waren und sich ihre Population inzwischen wieder erholt und stabil angewachsen ist. Die Gründe dafür sind nicht bekannt, aber vielleicht weiß der Leuchtturmwärter der Insel nähere Einzelheiten darüber, denn nur er darf die Insel betreten. Lisa hat Glück und bekommt von ihrem Professor weitgehende Unterstützung für einen Forschungsauftrag.

Die Szenerie der landschaftlich schönen kalifornischen Küste und das Thema um die besagte Pelikan-Population haben mich gereizt und ich wollte unbedingt mehr wissen über die Vögel und ihre Insel.


Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven beschrieben. Lisa bedient den Strang der Gegenwart und erzählt, was sie nach ihrer Ankunft in Carmel erlebt. Von Finnlay erfahren wir die Geschichte seiner Kindheit, als er mit seinem Großvater Lobos Island und die braunen Pelikane besucht und später mit seinen Eltern dort lebt. Diese Kindheit ist geprägt von der Gewalt des alkoholkranken Vaters und einer führsorglichen Mutter, die irgendwann in Depressionen versinkt und Mann und Kind verlässt. Später als Erwachsener übernimmt Finn dann den Posten als Leuchtturmwärter auf Lobos Island und trifft Lisa, die dort in Kalifornien Forschungen betreiben möchte.

Die flüssige Erzählweise macht diesen Roman leicht lesbar. Finnlays Kindheit machte mich betroffen und er bekam mein Mitgefühl, das Erlebte erklärt auch sein Verhalten und seine zurückgezogene Art. Es gibt ein dunkles Geheimnis der Insel und Lisa versucht, dahinter zu kommen. Doch sie stößt auf Widerstand. Mich konnte die Geschichte zwar unterhalten, aber irgendwie kommt die Handlung erst spät in Fahrt und wurde für mich erst zum Ende hin spannend. Davor werden Finnlays Kindheitserlebnisse auserzählt und Lisas Aufenthalt und ihre Erkundigungen plätschern ziemlich vor sich hin. Allein die schönen landschaftlichen Beschreibungen waren sehr lesenswert und sorgten für ein angenehmes Lesevergnügen.

Die im Buch vorkommenden Figuren sind ein Mix aus Gut und Böse, wobei Finn und Lisa natürlich zu den Guten gehören. Die Charakterschilderungen fand ich teilweise zu einseitig und recht klischeehaft und die Geschichte entwickelt sich sehr vorhersehbar. Außerdem scheint man es den Lesern dieses Buches nicht zuzutrauen, dass ihnen der Begriff der "Ornithologie" bekannt ist und so wird er im Text noch erklärt. Sehr seltsam finde ich auch eine Biologin, die am Meer Pelikane erforscht, sich in einem kleinen Ruderboot aufs Meer wagt und nicht einmal schwimmen kann. Aber solche Dramatik kommt scheinbar gut an und wird auch belohnt mit einem Retter, der sich mutig in die Wellen begibt.

Bei diesem Roman hatte ich auf interessante biologische Fakten über Pelikane gehofft, leider aber nicht erhalten. Und ich hatte damit gerechnet, dass Lisa und Finn gemeinsam die Pelikane beobachten und dass sich dabei eine Liebesgeschichte entwickelt. Doch die Emotionen kamen nur schwer in Fahrt und man spürt sie erst auf den letzten Seiten. Dafür lief Finnlays Kindheit wie ein Film ab und ich konnte es mir sehr genau vorstellen, was er alles durchmachen musste und deshalb die Natur und die Pelikane den Menschen vorzog. Als Lisa sich auf die Suche nach Finns Geheimnis macht, gibt es einige Personen und Widrigkeiten, die sie daran hindern wollen. Diese Intrigen und Hindernissen erscheinen zwar logisch denkbar, aber im Großen und Ganzen wirkt der Hergang doch sehr konstruiert und gipfelt in einem erlösenden und glücklichen Ende.

"Die Insel der Pelikane" liest sich flüssig und unterhaltsam, sie konnte aber leider meine Erwartungen in Bezug auf Vogelkunde und eine spannende Handlung nicht erfüllen.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Warmherzige und lehrreiche Geschichte über Freundschaft und Zugehörigkeit!

Jimmy und der Club der dicken Brummer
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Im Coppenrath Verlag erscheint "Jimmy und der Club der dicken Brummer" von Barbara Rosslow mit Illustrationen von Almud Kunert. Das Buch eignet sich für Kinder ab fünf Jahren.

Im Bienenstock erblickt ...

Im Coppenrath Verlag erscheint "Jimmy und der Club der dicken Brummer" von Barbara Rosslow mit Illustrationen von Almud Kunert. Das Buch eignet sich für Kinder ab fünf Jahren.

Im Bienenstock erblickt mit Jimmy ein Neugeborenes die Welt, der besonders laut brummt, ziemlich pummelig und total pelzig behaart ist. So etwas hat man hier noch nie gesehen. Und weil er so groß ist, hat er auch Appetit für drei Bienen. Aber warum ist Jimmy so anders als die übrigen Bienen?

Man versucht für Jimmy die richtige Aufgabe zu finden, die er im Bienenstock übernehmen kann. Beim Pollensammeln lernt er den tolpatschigen Maikäfer Bruno, die schüchterne Schmeißfliege Helga und die rosa "Würgeschlange" Oscar kennen. Die vier werden Freunde, gründen den Club der dicken Brummer und entdecken die Hummelprinzessin Bonnie, die Hilfe benötigt. Das Treffen mit Bonnie verändert Jimmys Leben!

Als Jimmy schlüpft, wundern sich die anderen Bienen über sein Aussehen, sie kümmern sich rührend um ihn und versuchen, ihm den gewohnten Ablauf des Lebens im Bienenstock beizubringen und für ihne eine geeignete Aufgabe zu finden. Aber das ist nicht so leicht, denn Jimmy ist irgendwie anders als andere Bienen. Schließlich findet Jimmy Freunde und entdeckt mit ihnen das Geheimnis seiner Herkunft.

Diese Geschichte erzählt wissenswerte Dinge aus dem Reich der Insekten und liest sich ganz zauberhaft. Auf kindgerechte Art wird von Freundschaft, Zusammengehörigkeit und Anderssein erzählt. Und es gibt auch spannende Abenteuer, die Jimmy gemeinsam mit seinen ganz unterschiedlichen Freunden erlebt und die zeigen, wie hilfreich es ist, wenn man sich untereinander helfen und sich gegenseitig unterstützen kann. Alles wird wunderbar untermalt mit den entzückenden farbenfrohen Illustrationen mit vielen Details, in die ich mich gleich verliebt habe.

Es wird lehrreich gezeigt, wie das Leben unter Bienen, Wespen und Hummeln so abläuft, wozu sie einen Stachel haben und wie sie ihn einsetzen.

Diese warmherzige Geschichte ist humorvoll und spannend, es wird gereimt und gesungen und damit unterhält das Buch auf besondere Weise und zeigt, wie es in der Welt der Insekten zugeht.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Der Lockruf des Eises

Eismusik
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Im Droemer Verlag erscheint Angela Lunds historischer Roman "Eismusik".

Oslo, Ende des 19. Jahrhunderts: Der Zoologe und Polarforscher Fridtjof Nansen und die Sängerin Eva Sars lernen sich beim Wintersport ...

Im Droemer Verlag erscheint Angela Lunds historischer Roman "Eismusik".

Oslo, Ende des 19. Jahrhunderts: Der Zoologe und Polarforscher Fridtjof Nansen und die Sängerin Eva Sars lernen sich beim Wintersport kennen, beide haben ihre großen Träume und werden später ein Paar. Doch diese Ehe setzt beide vor Probleme, denn durch die Arktis-Expedition muss Fridtjof seine Eva für eine unbestimmte Zeit verlassen und Eva hat in dieser Ehe kaum Raum für ihren Traum von einer großen Gesangskarriere.



Für die erfolgreiche Grieg-Interpretin Eva Sars steht die Welt offen, sie möchte als Sängerin Karriere machen. Als dann Fridtjof Nansen in ihr Leben tritt, erobert dieser Abenteurer, Frauenheld und Forschergeist mit seinen Träumen und der starken Persönlichkeit ihr Herz.

In diesem Roman wird der Blick in ein vergangenes Zeitalter gelenkt, es geht um die Erforschung des Nordpols durch Fridtjof Nansen und das Leben seiner Frau Eva Sars. Die Autorin verbindet in ihrer Erzählung reale Vorgänge mit fiktiven Romanszenen und baut geschickt Zeitzeugen in die Geschichte ein.
Die landschaftlichen Beschreibungen lesen sich wunderbar und man kann sich den Anblick der Gletscher, die unendliche Weite, die große Kälte und das spezielle Licht gut vorstellen. Und auch die unterschiedlichen Stationen während der Expedition in der Arktis, die in einer dramatischen Zwei-Mann-Aktion enden, werden sehr bildhaft und realistich beschrieben. Ich habe mit den Menschen, aber auch mit den Tieren gelitten und wurde von Fridos überheblich wirkender Art auch abgestossen.

Angela Lund hat aufwendig recherchiert und beschreibt sehr anschaulich, wie der Polarforscher Fridtjof Nansen 1892 bis 1896 die Expedition zum Pol unternahm. Man kann sich anhand der gezeigten Einzelheiten und verschiedenen Abschnitte der Fram auf ihrem Weg in den hohen Norden sehr gut vorstellen, welche Schwierigkeiten ihnen im Polareis begegneten. Es ist erstaunlich, welche Willensstärke, Kraft und Ausdauer in Frido und seinem Begleiter Hjalmar Johansen gesteckt haben muss, als sie sich mit Hundeschlitten auf den Weg zum Pol machten.

Interessanterweise bringt Angela Lund mit den Schlittenhunden und ihrer Tötung auch abstossende Details zu Sprache, die ich bisher noch nie in einem Bericht über solche Expeditionen erfahren. Das macht die Handlung sehr authentisch und man kann sich die Gefühlsqualen und körperlichen Schwierigkeiten in der dauerhaften Kälte gut vorstellen.

Aber in diesem Roman spielt ja auch die Beziehung und Liebe zu Eva eine Rolle und während der einzelnen Phasen der Expedition bringen die abwechselnd eingefügten Kapitel über Eva Aufschluss darüber, wie sie in dieser Zeit ihr Leben mit Tochter Liv und Haushälterin Marthe verbringt und dabei die lange Abwesenheit Fridos während der Expedition erträgt. Glücklicherweise konnte sie durch ihre Liebe zur Musik auch damit wieder Fuß fassen, hatte Auftritte und Erfolge, dabei auch Umgang am Königshof und es machten ihr andere Männer Avancen. Doch so sehr sie auch Gefühle entwickelt hat, sie hatte sich aufs Warten auf Frido verlegt, natürlich ohne die Garantie, dass er wieder heil zurück kehren würde. Durch diese Perspektivwechsel konnte die Spannung im Buch gehalten werden. Manche Phasen fand ich etwas auserzählt, doch im Ganzen hat mich dieser Roman auf interessante Weise näher über die Expedition zum Pol und über die Beziehung des Ehepaares Nansen aufgeklärt.

Angela Lund beschreibt recht sachlich, wie die lange räumliche Trennung dem Paar zusetzt und was beide für sich in dieser Zeit erleben. Es wird deutlich, dass Eva immer wieder an der Beziehung zweifelt, sie aber aufrecht erhält und weiter auf die Rückkehr ihres Mannes wartet. Man ahnt, welche inneren Kämpfe sie mit sich austrägt, aber wie die Emotionen in ihr und vielleicht auch in Fridtjof toben, wird nicht mitgeteilt. Dadurch kamen mir die Figuren auch nicht sehr nah.

Auf anschauliche Weise bringt uns diese Romanbiografie Nansens Pol-Expedition und die Liebe und das Leben seiner Frau Eva Sars näher.

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Veröffentlicht am 07.01.2024

Ein abwechslungsreicher Burgenlandkrimi!

Ausgstochen
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Im Gmeiner Verlag erscheint mit Ausg´stochen der vierte Band der Reihe "Klub der Grünen Daumen" von Martina Parker.

Zur Eröffnung des Adventmarktes wird der Bürgermeister vermisst, dann findet man ihn ...

Im Gmeiner Verlag erscheint mit Ausg´stochen der vierte Band der Reihe "Klub der Grünen Daumen" von Martina Parker.

Zur Eröffnung des Adventmarktes wird der Bürgermeister vermisst, dann findet man ihn als Leiche zwischen den Kufen eines Pferdeschlittens. Wer könnte der Täter sein? Ein Verdächtiger wird schnell ermittelt, aber sollte es so einfach sein? Die Polizisten Marlies und Franz machen sich zwischen den Weihnachtsmarktständen auf die Suche und werden vom Detektiv-Gartenklub unterstützt.


Dieser Regionalkrimi spielt in der Vorweihnachtszeit und inmitten eines für Beschaulichkeit sorgenden Weihnachtsmarktes platzt unvorhergesehen eine Leiche. Die Beziehungen des Toten und seiner Spezies wird nun genauer unter die Lupe genommen. Und da gibt es einige Menschen, die mit ihm nicht ganz sympathisierten.

Jedes Kapitel startet mit wissenswerten Infos über die Natur. Dieses Wissen ist zwar sehr interessant zu lesen, führt meiner Meinund nach aber weg von der eigentlichen Handlung. Der Krimi spielt sich im Südburgenland ab und es sind viele Dialoge im Dialekt vorhanden, die in Fußnoten übersetzt werden. Das hat meinen Lesefluss etwas gestört, es gibt damit aber auch den regionalen Charakter wieder. Es gibt ein reichliches Personenaufkommen, dabei hatte ich Mühe, die vielen lebendig beschriebenen Charaktere einordnen zu können. Vielleicht sorgt das Lesen der Reihen von Anfang an ja für einen besseren Durchblick. Gut gefallen hat mir der immer wieder durchscheinende Humor, der für einige Schmunzelmomente verantwortlich ist.

Der Schreibstil ist locker und durch den vielen Dialekt etwas gewöhnungsbedürftig, die Figuren sprühen vor Leben und führen in unterhaltsamer Weise durch die Handlung.

Bei den Charakteren hat man wie gesagt eine große Auswahl an unterschiedlichen Figuren. Ich mochte Großmutter Hilde und ihre Ansichten und ihr neu erwachtes Interesse für Tik Tok. Und die ermittelnden Personen erfassen nach und nach unterschiedliche Fakten, die durch die Mitglieder vom Gartenklub hilfreich ergänzt werden. Aber eine Person hat mein besonderes Interesse geweckt, es ist die Figur eines naturliebenden Öko-Städters, der aufs Land zieht, m sich dann ständig mit Anzeigen gegen die Besitzer von krähenden Hähnen und den beißenden Güllegeruch zu wehren. Kein Wunder, dass mit so einem Typen dann Konflikte entstehen, die für die Landbevölkerung nur als nervig angesehen werden.

Hier gibt es viele Nebenhandlungen, die an sich interessant sind, wie die Geschichte um ein Findelkind, die Schwangerschaft einer Person oder ein paar Liebesbriefe an eine unbekannte Dame. Doch in der Menge führen mich diese Szenen doch für einen Krimi etwas an der Sache vorbei.

Martina Parker streut dank ihrer Gartenklub-Mitglieder viel informatives Wissen rund um Garten, Pflanzen (auch giftige), sowie über einige regionale Weihnachtsbräuche in die Handlung ein. Das liest sich informativ und abwechslungsreich. Der Krimi gerät aber erst im letzten Drittel wieder soweit in Fahrt, dass ich von der Spannung mitgerissen wurde.

Den Abschluss des Buches macht ein kulinarischer Anhang in Form von regionalen Rezepten und Kochanleitungen, was den Regionalcharakter des Buches noch unterstützt.

Ein abwechslungsreicher, mit österreichischen Gebräuchen gespickter Gartenkrimi, der mich gut unterhalten hat.

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