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Veröffentlicht am 03.11.2017

Der Augenöffner

Der Augenjäger
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Der Augenjäger ist der zweite Band der Augenserie Fitzeks, aber in meinen Augen stellt er ein eigenständiges Werk dar. Den Augensammler habe ich nicht gelesen, aber auch keine Informationen vermisst.
Handlung:
Tagsüber ...

Der Augenjäger ist der zweite Band der Augenserie Fitzeks, aber in meinen Augen stellt er ein eigenständiges Werk dar. Den Augensammler habe ich nicht gelesen, aber auch keine Informationen vermisst.
Handlung:
Tagsüber helfender Augenchirurg und nachts bösartiges Monster, so kann man wohl die zwei Seiten Dr. Sukers beschreiben.
Seine Opfer sind allesamt Frauen, denen er im Keller seiner Klinik erst die Augenlider entfernt, sie anschließend vergewaltigt und hinterher laufenlässt.
Bisher haben alle Frauen Suizid begangen.
Um dem Täter auf die Spur zu kommen, wird die blinde Physiotherapeutin Alina Gregoriev um Mithilfe gebeten.
Gemeinsam mit Alexander Zorbach geht sie auf die Suche.


Die beiden Hauptcharaktere werden in den Vordergrund des Buches gerückt. Dabei sind beide ausgesprochen außergewöhnliche Charaktere.
Alina wird mit fast schon übersinnlichen Fähigkeiten beschrieben und ihre einnehmende Persönlichkeit macht ihre Reaktionen in der Handlung gut nachvollziehbar.
Fragwürdig (daher auch nur 4 Sterne) ist für mich folgende Tatsache: Alexander Zorbach schießt sich in den Kopf und geht Monate später wieder auf Verbrecherjagd.
Der Täter agiert als Bösewicht nebenher, wird aber erschreckend als interessantes Genie beschrieben, leider ist er letztendlich ein wahnsinniger Psychopath.
Einige Fährten zum Täter führen den Leser in die Irre und wenn der Irrtum bemerkt ist, geht die Handlung wieder in die entgegengesetzte Richtung.
Das baut eine fesselnde Spannung auf.

Schon auf dem Cover steht eine eindeutige Aussage: PSYCHOTHRILLER.
Das will ich wohl meinen!
Solche abartigen Gruseltaten und brutalen Ideen lassen dem Leser kaum Luft zum Atmen. Die Fahrt in der Achterbahn der Angst und Ungewißheit saust ungebremst durch das Buch. Einzig das Ende überzeugte mich nicht wirklich, daher für mich volle 4 Sterne!

Veröffentlicht am 03.11.2017

Gemischt-Teil-Kirchen, aha!

Schöne Grüße aus Mixing Part Churches
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Familie Telemann aus Norwegen möchte im Sommer bei der deutschen Vermieterfamilie Bader in Garmisch-Partenkirchen Urlaub machen. Baders sprechen kein Englisch und lassen die E-Mails von einem Internetprogramm ...

Familie Telemann aus Norwegen möchte im Sommer bei der deutschen Vermieterfamilie Bader in Garmisch-Partenkirchen Urlaub machen. Baders sprechen kein Englisch und lassen die E-Mails von einem Internetprogramm übersetzen - mit irrwitzigem Ergebnis.
Telemanns reisen nach Mixing Part Churches!


Der Urlaub beginnt und eine Ehekrise dazu. Heiter folgt man dem munteren Treiben der Urlauber und wird gut unterhalten.
Der Roman ist durch viele Dialoge sehr nah und enthält einige verrückte Ideen und Ansichten von Seiten Herrn Telemanns.

Insgesamt eine nette Lektüre für vergnügliche Lesezeit, vielleicht im Urlaub?

Veröffentlicht am 03.11.2017

Berührende Schicksale

Drachenläufer
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Schauplatz ist Afghanistan in den 70er Jahren mit der folgenden politischen Entwicklung von Unruhen und Krieg.
Dieses Land rückte bei mir durch TV-Berichte (meist Folgen von Selbstmordattentaten oder bewaffneten ...

Schauplatz ist Afghanistan in den 70er Jahren mit der folgenden politischen Entwicklung von Unruhen und Krieg.
Dieses Land rückte bei mir durch TV-Berichte (meist Folgen von Selbstmordattentaten oder bewaffneten Angriffen auf Soldaten) in die hinterste Ecke des Interesses. Dabei spielte auch das Unverständnis der Mentalität und Sitten der Afghanischen Völker eine große Rolle.
Als ich dieses Buch vor circa 8 Jahren erstmals las, war ich sehr betroffen über die erzählte Geschichte. Jetzt las ich es erneut und bin wieder völlig berührt.


Drachenläufer klärt auf über Sitten, Religion, Ehre, Stammeskämpfe, Möglichkeiten der Bevölkerung, Rolle der Frau und althergebrachte Denkweisen in Afghanistan.
Doch über allem steht die Freundschaft als dankbarstes Gut. Aber Frieden und Freiheit, wunderbare Errungenschaften bei uns , sind leider nicht überall auf der Welt allen Menschen zugänglich und erlebbar. Das macht traurig und nachdenklich. Ein Buch, das Menschen nachdenken lässt, hat 5 Sterne verdient.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Ein toller Kinderklassiker

Das Sams 1. Eine Woche voller Samstage
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Paul Maar hat hier eine ganz besondere Buchfigur geschaffen: das Sams!

Herr Taschenbier hat eine sehr kuriose Woche hinter sich. Am Sonntag Sonne. Am Montag kam sein alter Freund Herr Mohn zu Besuch. ...

Paul Maar hat hier eine ganz besondere Buchfigur geschaffen: das Sams!

Herr Taschenbier hat eine sehr kuriose Woche hinter sich. Am Sonntag Sonne. Am Montag kam sein alter Freund Herr Mohn zu Besuch. Am Dienstag hatte er Dienst. Am Mittwoch war Mitte der Woche. Am Donnerstag donnerte es und am Freitag hatte er frei. Am Samstagmorgen wird er von seiner Haushälterin und Vermieterin Frau Rotkohl vor die Tür gescheucht, er solle endlich mal raus an die frische Luft. Da findet er das Sams, nimmt es mit nach Haus und das Abenteuer als Papa beginnt.


Paul Maar hat einen eingänglichen
Schreibstil und die Dialoge sind sehr lustig geschrieben. Das Buch lebt
durch seinen Witz und die besonderen Charaktere. Gerade das freche vorlaute Sams finden Kinder so toll!

Selten konnte ich so oft lachen und schmunzeln wie bei diesem Buch!
Das abendliche Vorlesen für meine Kinder war ein toller Spaß und ein bleibendes Erlebnis.
Einfach ein geniales Lese-/ Vorleseerlebnis für alle, die gern lachen!

Veröffentlicht am 03.11.2017

Zivilisationsmensch lernt von Aborigines

Traumfänger
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Die Ärztin Marlo Morgan engagiert sich in der Gesundheitsvorsorge und in der Arbeit mit jungen Aborigines.
Als Dank erhält sie eine Ehrung: es ist eine Einladung zu einem Walkabout durch den australischen ...

Die Ärztin Marlo Morgan engagiert sich in der Gesundheitsvorsorge und in der Arbeit mit jungen Aborigines.
Als Dank erhält sie eine Ehrung: es ist eine Einladung zu einem Walkabout durch den australischen Busch mit einer Gruppe von Aborigines. Sie wird in die sprirituelle Welt eines Naturvolkes entführt und macht trotz anfänglicher Schwierigkeiten sich auf diesen schwierigen ungewöhnlichen Weg und findet zu sich selbst.
Sie lernt die Natur zu achten und zu respektieren und die Kultur und Weisheiten dieser Menschen kennen.



Dieses Buch regt eindeutig zum Nachdenken an. Es liest sich interessant und stellt eine außergewöhnliche Geschichte dar.
Wie weit hat sich der "zivilisierte" Mensch von seinen Urwurzeln mit der Ausrichtung auf überlebenswichtige Notwendigkeiten inzwischen entfernt?
Ist die Achtung der Natur und der sorgsame Umgang mit unserer Welt nicht das ureigenste Anliegen aller Menschen?
Brauchen wir wirklich so viel Ballast?
Ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.