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Veröffentlicht am 31.01.2022

Eine Selbstanalyse, die mich nicht durchgängig fesseln konnte

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
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Im Tropen Verlag erscheint die Biografie "Manifesto - Warum ich niemals aufgebe" von Bernardine Evaristo.

Bernardine Evaristo wächst als eines von 8 Kindern mit einer englischen Mutter und einem nigerianischen ...

Im Tropen Verlag erscheint die Biografie "Manifesto - Warum ich niemals aufgebe" von Bernardine Evaristo.

Bernardine Evaristo wächst als eines von 8 Kindern mit einer englischen Mutter und einem nigerianischen Vaters in Großbritannien auf. In dieser Großfamilie musste sie sich früh behaupten, als Farbige ist sie in den sechziger Jahren den Anfeindungen durch Rassismus ausgesetzt und ihre spätere Homosexualität ist ein weiterer Punkt, der ihr Leben nicht gerade leichter machte.

Als Memoir und Meditation über ihr Leben bezeichnet Bernardine Evaristo ihr biografisches Buch und lässt uns in ihre Familiengeschichte eintauchen, an ihrem weiteren Lebensweg und ihrer Persönlichkeitsbildung teilhaben. Die Auszeichnung mit dem Booker-Preis 2019 als erste Schwarze Frau war für sie die krönende Auszeichnung für ihren Kampfgeist und ihr Durchhaltevermögen in langen Durstperioden des Schreibens.

Der Erzählstil wirkt auf mich wie eine distanzierte Stilform, die sich Evaristo in ihrer Prosa anerzogen hat. Dabei geht sie auf ihre persönlichen Erfahrungen mit Rassendiskriminierung ein, berichtet von ihren Liebesbeziehungen und zeigt, welcher Stellenwert für sie die Schriftstellerei besitzt. Sie spürt ihren Vorfahren nach, einem Mix aus mehreren Kontinenten und berichtet aus ihrem Familienleben als eines von 8 Kindern. Von Kindesbeinen an ist sie ständig Anfeindungen gegen ihre Hautfarbe ausgesetzt und lernt, sich dagegen zu behaupten. Man kann schon sagen, dass sie ein sehr ausgeprägtes, starkes Selbstbewusstsein besitzt. Vielleicht eine Folge ihrer Abstammung. Auf ihre Vorfahren ist sie stolz, sie stammen verschiedenen Herkunftsländern und mussten sich alle erst ihren Platz im Leben erkämpfen. Mit den Erfolgen in der Schriftstellerei zahlt sich endlich Bernardines Kampfgeist aus, sie fühlt sich als Vorreiterin für die Bewegung der people of colour.

Einzelne Teile des Buches fand ich etwas sperrig zu lesen, manche aber sehr interessant, dazu gehört auch die interessante und lebendig erzählte Geschichte ihrer Kindheit und ihres Erwachsenwerdens. Danach geht es um ihre Liebschaften, um ihre Zeit als Schauspielerin und in alle Lebensbereiche, die sie ausprobiert hat. Ihre Erzählung dreht sich zwangsläufig um ihre Schreiberfahrungen und ihre Bücher, immer wieder um die Liebe, um Anfeindungen, zahlreiche Umzüge, Niederlagen und den späten Erfolg als Autorin. Manchmal hatte ich den Eindruck, sie sei etwas zu ichbezogen und selbstsüchtig. Wahrscheinlich wird man so, wenn man sich gegen Anfeindungen behaupten will. Aber die Selbstdarstellung ist immer eine trügerische Form in autobiografischen Büchern, weil nur die einzelne Autorin selbst Zeugnis über sich ablegt.

Durch das gesamte Buch zieht sich die Botschaft Evaristos, indem sie dazu rät, sich niemals aufzugeben und für seine persönliche Entfaltung zu kämpfen. Konkrete Beispiele macht sie speziell an ihren persönlichen Lebenserfahrungen fest. Das ist zwar ein mutmachender Ansatz, hilft aber in Einzelfällen nicht praktisch weiter und jeder Lebensweg ist anders. Aber sie macht mit ihrem persönlichen Werdegang allen (farbigen) Frauen Mut, ihren eigenen Weg zu gehen und sich zu selbstbewussten Persönlichkeiten zu entwickeln.

Es ist ein mutmachender Gedanken- und Werdegang einer starken und selbstbewussten Frau und zeigt persönliche Lebensereignisse, Misserfolge und Wendungen in ihrem Leben. Evaristo möchte ihre Leserinnen dazu ermuntern, ihren ganz eigenen Lebensweg zu gehen, allen Widrigkeiten zum Trotz.

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Veröffentlicht am 29.01.2022

Heitere Krimiunterhaltung mit regionalem Touch

Die letzte Pille bringt den Tod
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Der Allgäu-Roman "Die letzte Pille bringt den Tod" ist das Debüt von Romina Angeli aus dem Harper Collins Verlag.

Burglbach ist ein friedliches, verschlafenes Dörfchen im Allgäu, aber als der Apotheker ...

Der Allgäu-Roman "Die letzte Pille bringt den Tod" ist das Debüt von Romina Angeli aus dem Harper Collins Verlag.

Burglbach ist ein friedliches, verschlafenes Dörfchen im Allgäu, aber als der Apotheker Ludwig Fischlinger tot aufgefunden wird, ist es mit der Ruhe erst einmal aus und vorbei. Eine willkommene Gelegenheit für Walli Schimmel, die flippige, umtriebige Rentnerin, die sich sofort an die Ermittlungen macht. Die Polizei geht nicht von Mord aus, aber Walli schon. Nun muss sie nur noch ihren begriffstutzigen Sohn Wolfi, Polizist, aber nicht gerade ein Top-Ermittler, davon überzeugen. Aber am besten, sie übernimmt selbst die Suche nach dem Mörder!

Bei diesem Buch darf man sich auf eine humorvolle Unterhaltung freuen, die mit einer Krimiermittlung unterlegt wurde und im ländlichen Allgäu spielt.

Walli ist eine verrückte Nudel mit speziellem Kleidungsstil, sie lebt mit ihrem Sohn Wolfi, Ü40 und Polizist, unter einem Dach. Für ihr Alter ist sie noch sehr agil und mit dem richtigen Riecher für Krimifälle ausgestattet. Als ihre Freundin Friedl den toten Apotheker Fischlinger findet, wirft Walli gleich mal ein Auge auf die Leiche. Der wurde ermordet, so lautet ihre Schlussfolgerung. Und weil sie weiß, dass die Polizei hier nicht mit hellen Köpfen ausgestattet ist, sie kennt ja ihren Sohn Wolfi, nimmt sie die Ermittlungen gleich mal selbst in die Hand. Einige Informationen kann sie ja dem Wolfi abluchsen und bringt dann eins und eins zusammen.

Bei diesem Buch ist man ständig mit Walli unterwegs und erkundet die Lebenssituation des toten Apothekers und seiner jungen Witwe. Freundin Friedl lebt noch etwas hinterwäldlerisch ohne Internet und sorgt mit ihren Bemerkungen im Dauerdialekt für lebensnahe Allgäuer Art und den regionalen Charakter in der Story. Man muss sich ihr Kauderwelsch zwar ein wenig zusammenreimen, aber inhaltlich versteht man es schon. "Noi, noi, noi, dis ka it sei." Zitat Seite 176

Nachdem der Fall erst einmal in Gang gekommen ist, stößt Walli bei ihren Ermittlungen auf illegale Geschäfte, gerät damit in Gefahr und lässt sich trotzdem nicht abwimmeln. Da kann ihr "depperter" Sohn Wolfi nur staunen und die Leser ebenfalls. Sehr unterhaltsam sind auch die ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden, aber etwas anderes würde zu Walli auch nicht passen. Sehr abwechslungsreich folgt man der Handlung und rät mit, wer wohl die letzte Pille verabreicht hat.

Mir hat besonders der lockere, ironisch, humorige Erzählstil gefallen, der auch mal mit derben Flüchen daherkommt. Nur den "Saupreußen" verzeihe ich nicht! Beim Lesen hatte ich die markanten Personen immer gut vor Augen, die Charaktere sind schon ausgefallen und man kann ihre Eigenarten auch gut erkennen.
Heitere Unterhaltung mit regionalem Touch und einer etwas verrückten Hobbyermittlerin, die man gerne begleitet.

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Veröffentlicht am 28.01.2022

Ein toller Bilderbuchspaß über die bunte Welt!

Anders? Genau richtig!
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Das Bilderbuch "Anders? Genau richtig!" von Sven Gerhardt und Nikolai Renger erscheint im Penguin Junior Verlag für Kinder ab 2 Jahren.

Bei diesem Buch sind auf jeder Seite verschiedene Tiere dargestellt, ...

Das Bilderbuch "Anders? Genau richtig!" von Sven Gerhardt und Nikolai Renger erscheint im Penguin Junior Verlag für Kinder ab 2 Jahren.

Bei diesem Buch sind auf jeder Seite verschiedene Tiere dargestellt, man muss schon genau hinsehen, um die Tiere zu entdecken, die sich von ihren Artgenossen im Aussehen unterscheiden. Anfangs tanzt nur ein Elefant aus der Reihe, doch mit jeder Seite kommt ein weiteres buntes Tier hinzu. Bei den Pinguinen sind es schon sechs Tiere, die man suchen muss. Am Ende feiern alle diese Tiere gemeinsam ein fröhliches Fest.

Kinder sind vom Wesen her noch unvoreingenommen, sie begegnen deshalb vorurteilsfrei allen Menschen und Tieren, die anders aussehen. Mit diesem herrlich illustrierten Buch wird die Vielfalt aufgezeigt und es wird deutlich gemacht, dass jeder genau richtig ist, so wie er aussieht. Dank der Suchaufgaben haben Kinder Spaß, mit den witzigen Tierfiguren wird die Fantasie angeregt und sie lernen ganz nebenbei die Zahlen von 1-6 kennen. Das Buch ist außerdem total witzig, denn wer muss beim Anblick der gestylten Löwenmähnen, der lächelnden Haie oder der gepunkteten Zebras nicht schmunzeln?

Die Illustrationen von Nikolai Renger sind sehr detailreich und total lustig anzusehen und die kurzen Reime sind gut verständlich und machen Spaß. Da suchen Kinder gern nach den Tieren, die sich von der Masse abheben.

Dieses Buch fördert die soziale Kompetenz, Toleranz und Fantasie, indem es den Blick auf selbstverständliche Weise auf die Unterschiedlichkeiten lenkt. Außerdem führt es Kinder in die Welt der Zahlen ein. Ein toller Bilderbuchspaß mit einer wichtigen Botschaft, witzig verpackt!

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Dieses wunderschöne Frühlingsbuch verzaubert mit Pias neuem Abenteuer

Pia Pustelinchen - Das Findelei
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Das Bilderbuch "Pia Pustelinchen - Das Findelei" von Kathleen Freitag wurde illustriert von Anita Schmidt und erscheint im Dragonfly Verlag. Es wird empfohlen ab 4 Jahren.

Pia Pustelinchen lebt auf einer ...

Das Bilderbuch "Pia Pustelinchen - Das Findelei" von Kathleen Freitag wurde illustriert von Anita Schmidt und erscheint im Dragonfly Verlag. Es wird empfohlen ab 4 Jahren.

Pia Pustelinchen lebt auf einer bunten Blumenwiese, sie ist ein neugieriges, liebes Pusteblumenmädchen mit einem großes Herz. Gemeinsam mit ihren Freunden, Marienkäfer Mario und Ameise Frederick, erlebt sie täglich tolle Abenteuer auf ihrer Wiese. Eines Tages entdecken die Freunde ein scheinbar verloren gegangenes Ei im dichten Gras. Wo stecken denn wohl die Eltern? Und was für ein Ei ist das eigentlich? Sie machen sich auf die Suche auf der Sommerwiese.

Sehr warmherzig und kind- und altersgerecht wird hier ein neues Pusteblumen-Abenteuer erzählt, das die Herzen der Leserschaft im Sturm erobert. Der Text ist für kleine Kinder verständlich und es wird sehr lustig durch besondere Wortschöpfungen wie "Mistkäferpech" oder "Pfützenbrühe". Außerdem können Kinder hier auch einiges über die Kinderstube verschiedener Tiere lernen.

Wie schon im ersten Band haben mich auch hier die wunderbaren Illustrationen regelrecht verzaubert, die durch die Farbvielfalt so richtig frühlingshaft bunt wirken. Auf der Wiese summt und brummt es, alle Tiere sind mit etwas beschäftigt. Die einzelnen Details werden naturgetreu dargestellt und man kann sogar die Mimik der Tiere und Figuren wunderbar ablesen.

Die Suche nach der Herkunft des gefundenen Eies führt Pia, Frederik und Mario zu den anderen Wiesenbewohnern. Sie erfahren von den Vögeln, Fröschen und Maulwürfen wie deren Kinderstube aussieht. Ohne Eltern ist dieses Ei hilflos, Pia beschließt, es auszubrüten, aber ob das klappt und wie die Geschichte weitergeht, müsst ihr selbst herausfinden.

Ein weiteres warmherzig erzähltes Pusteblumen-Abenteuer macht alle Leser zu Fans. Dieses Buch mag man gern immer wieder in die Hand nehmen.

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Originelles Lesevergnügen dank Rentner-Gang und englischem Humor

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Der neue Fall für den Donnerstagsmordclub ist da: "Der Mann, der zweimal starb" von Richard Osman erscheint im List Verlag.

In der südenglischen Seniorenresidenz Coopers Chase genießen die vier rüstigen ...

Der neue Fall für den Donnerstagsmordclub ist da: "Der Mann, der zweimal starb" von Richard Osman erscheint im List Verlag.

In der südenglischen Seniorenresidenz Coopers Chase genießen die vier rüstigen Freunde Elisabeth, Joyce, Ron und Ibrahim ihren Lebensabend. Doch während Joyce gelangweilt mit dem Gedanken spielt, sich einen Hund zuzulegen, erhält Elizabeth eine ominöse Nachricht ihres ehemaligen Geheimdienstkollegen vom MI5, der sich mit der New Yorker Mafia und einem Drogenkartell angelegt hat und nun Elizabeths Hilfe einfordert. Auf die umtriebige Rentnertruppe wartet ein neuer Fall, es geht um gestohlene Diamanten im Wert von 20 Millionen Pfund.

Als Neueinsteigerin wäre für mich ein Personenverzeichnis hilfreich gewesen, aber man kommt im Laufe der Handlung schon dahinter und lernt die Personen mit ihrem speziellen Humor und den markanten Eigenschaften näher kennen. Diese Charaktere bringen unterschiedliche Talente ein, ergänzen sich wunderbar und verfolgen so die Ermittlungen auf unterhaltsame Weise. Unglücklicherweise wird Ibrahim von Rowdys überfallen, brutal getreten und ausgeraubt und muss im Krankenhaus seine Verletzungen auskurieren. Doch seine Freunde lassen ihn nicht im Stich, sie besuchen ihn und beratschlagen an seinem Krankenbett ihren neuen Fall.

Die Mitglieder vom Donnerstagsmord Club machen sich trotz ihrer kleinen Gebrechen eifrig und mit wachem Verstand an die Ermittlungen, werden allerdings auch vom Jäger zu Gejagten. Denn bei 20 Millionen Pfund haben Kriminelle kein Pardon mit Senioren. Die Freunde lassen sich aber weder von Mafiosi, noch von Leichen abschrecken und widmen sich besessen den verschwundenen Diamanten. Nebenbei klären sie auch den Überfall auf Ibrahim auf. Denn da sind sie sich einig, solche Täter dürfen einfach nicht ungestraft davon kommen.

Der Erzählstil ist absolut locker und wunderbar leicht zu lesen. Sehr anschaulich werden nicht nur einzelne Vorgänge geschildert, wir tauchen auch in die Gedankenwelt einiger Protagonisten ein und lernen sie und ihre Vergangenheit damit immer besser kennen.

Typisch Englisch ist der ab und zu aufblitzende trockene Humor, mit dem sich die Freunde beispielsweise über ihre jeweiligen Alterseinschränkungen lustig machen. Die liebenswürdigen Herrschaften der Rentnergang kennt sich gut, sie halten zusammen, akzeptieren ihr Alter und sind dennoch äußerst aktiv und umtriebig. Sie spielen sich direkt in die Herzen ihrer Leser und ich bewundere sie für ihre enorme Aktivität und würde sie gerne in weiteren Fällen ermitteln sehen.

Ein originelles Lesevergnügen mit ironischem Humor über recht aktiv dargestellte Senioren, die dafür sorgen, dass am Ende die Gerechtigkeit siegt. Lang lebe der Donnerstagsmord Club!

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