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Veröffentlicht am 04.05.2022

Gesund und fit: Dieses informative Buch macht Lust auf gesunde Gerichte

Die 70 einfachsten Gesund-Rezepte
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"Die 70 einfachsten Gesund-Rezepte: Unkompliziert und gesund kochen mit Doc Fleck" ist ein Ratgeber der Vollwertküche aus dem Goldmann Verlag.

Wer sich gesund ernähren möchte, wird spätestens dann daran ...

"Die 70 einfachsten Gesund-Rezepte: Unkompliziert und gesund kochen mit Doc Fleck" ist ein Ratgeber der Vollwertküche aus dem Goldmann Verlag.

Wer sich gesund ernähren möchte, wird spätestens dann daran scheitern, wenn man vorher Nährstofftabellen lesen muss, die Zubereitung schwierig ist oder lange dauert. Kochen sollte einfach sein und Spaß machen und das machen die von Su Vössing und Anne Fleck entwickelten Rezepte. Hier gibt es Einkaufstipps und Informationen über Etiketten und Zusatzstoffe der Produkte.

Gesunde Ernährung ist keine Zauberei, doch man sollte auch wissen, welche Inhaltsstoffe der Körper benötigt und worauf man bei bestimmten Erkrankungen achten sollte. Dr. med Anne Fleck weiß als Ernährungsmedizinerin, worauf es ankommt, sie gibt als Doc Fleck von den Ernährungsdocs im NDR regelmäßig Tipps zu gesunder Ernährung.

Su Vössing (Sterneköchin) und Anne Fleck (Ernährungsmedizinerin) haben 70 alltagstaugliche und schmackhafte Gerichte für dieses Kochbuch zusammengestellt. Mit diesen leicht nachzukochenden Rezepten ist es möglich, die eigene Ernährung auf eine gesunde Weise umzustellen. Dabei wurde beachtet, dass eine gesunde Mahlzeit dem Körper vor allem Vitamine, Spurenelemente, Fettsäuren und pflanzliche Sekundärstoffen liefern muss.

Das erste Viertel des Buches dreht sich um die Theorie:

- Einfach gesund essen

- Essen kann heilen (Anwendungsbeispiele bei Adipositas, Reflux, Rheuma, Chronische Müdigkeit)

- Gesund kochen fängt beim Einkauf an (welche Lebensmittel und worauf man beim Einkauf achten muss)

- Was Etiketten verraten (Geschmacksverstärker, Farbstoffe etc.)

- Saisonkalender, Heimische Helden - Superfoods, Was ist ungesund?, Was taugtTiefkühlkost?

In diesem Abschnitt erfährt man wissenswerte Infos, wie man mit Ernährung Krankheiten positiv verändern kann und worauf man generell bei gesunder Küche achten sollte.

Dann folgt der Rezeptteil aufgeteilt in: Suppen, Salate, Vegetarisch, Mit Fleisch, Mit Fisch, Desserts.

Meine Lieblingsrezepte sind:

Frühlingssüppchen, Kürbissuppe, gebundene Fischsuppe, Nudesalat mit Cashewpesto und Wassermelone, Ziegenkäse mit Kürbiskernen auf Rosenkohl-Orangen-Salat, Gemüsecurry mit Wildreis, Grüner Spargel mit Ei und Mojo, Auberginenschnitzel mit Ajvar, Hähnchenbrust mit Tomaten-Bohnen-Gemüse, Saltimbocca in Zitronensauce und Drillingen, Tomatenfleischbällchen mit Avocadosalat, Fischstäbchen mit Dillcreme, Gebratener Lachs auf Austernpilzen, Mango-Gratin, Kleine Apfelpfannkuchen.

Die Zubereitung wird in einfachen Schritten erklärt und alle Rezepte sind nicht besonders schwierig, aber auch nicht so schnell, wie man es vielleicht im Alltag gerne hätte. Die Zeitangabe gibt da eine planbare Größe und das finde ich praktisch. Die Gerichten werden alle mit wunderbaren Foodfotos präsentiert, die sofort Appetit wecken. Die meisten Zutaten sind gängige Produkte und Ausnahmen wie die kristalline Reissüße kann man im Reformhaus besorgen.

Ein übersichtliches Rezeptregister und zusätzliches Gemüseregister schliessen das handliche Buch perfekt ab.

Zunächst einmal sollte man sich durch den Theorieteil lesen und daraus bestimmtes Grundwissen mitnehmen, dann kann man sich dem Kochteil mit den Gerichten widmen. Dort gibt es abwechslungsreiche Mahlzeiten und die nicht zu schwierig zuzubereitenden Rezepte machen Lust auf gesunde Küche. Sie sind schmackhaft, bieten einige neue Kochideen und für jeden Geschmack findet sich ein passendes Gericht. Ganz entscheidend ist jedoch, dass man anhand der Gesundheitsinformationen im Theorieteil lernt, auf die Zutaten zu achten und weiß, was dem eigenen Körper gut bekommt. Dieser Ernährungsratgeber verbindet Wissen, gesunde Ernährungsweise und geschmackvolle Rezepte miteinander und bietet viele Anregungen.

Gesunde Ernährungsweise erfordert auch das nötige Wissen über Inhaltsstoffe und geschmackvolle Rezepte. Dieses Buch verbindet beides auf vielfältige Weise und bringt neuen Wind in Küche und Körper.

Veröffentlicht am 26.04.2022

Lebensträume zwischen Leid und Liebe

Die Fabrikantinnen – Schwesternbande
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Der historische Roman "Die Fabrikantinnen – Schwesternbande" von Sarah Lindberg erscheint im Aufbau Verlag.
Die Schwestern Emmi und Anni leben Anfang der dreißiger Jahre in einem Dorf bei Hildesheim. Sie ...

Der historische Roman "Die Fabrikantinnen – Schwesternbande" von Sarah Lindberg erscheint im Aufbau Verlag.
Die Schwestern Emmi und Anni leben Anfang der dreißiger Jahre in einem Dorf bei Hildesheim. Sie sind grundverschieden, die ältere Schwester Emmi ist intelligent und zurückhaltend, Anni dagegen lebenslustig und quirlig. Ein tragischer Schicksalschlag in ihrer Familie lässt alle Hoffnungen auf die Verwirklichung ihrer Lebensträume platzen, sie müssen gemeinsam mit ihrer Mutter um ihr Überleben kämpfen. Bei einer Tanzveranstaltung lernen sie den Zuckerfabrikantensohn Emil kennen, in den sich Emmi sofort verliebt. Doch Emil macht Anni den Hof, beide heiraten und während Emil im Betrieb groß eingespannt ist, ist Anni der Bosheit ihrer Schwiegermutter ausgesetzt. Es folgt ein weiteres trauriges Unglück, und es liegt an Emmi, ob sie auch in diesem Fall der rettende Anker sein wird.


Zwischen Liebe und Leid schwankt die Handlung dieser wunderbar erzählten Geschichte, die von Schicksalsschlägen und Widrigkeiten begleitet wird und damit einer emotionalen Achterbahnfahrt gleicht. Ich habe alles sehr gebannt verfolgt und konnte die schweren Zeiten intensiv mitfühlen.

Es war interessant zu beobachten, dass das Verhältnis der Schwestern trotz ihrer charakterlichen Unterschiede sehr innig und sich gegenseitig verbunden blieb. Das machte sie mir beide sympathisch, wobei mich Annis naive Art doch gestört hat und deshalb auch Emmi meine Lieblingsheldin war. Ständig hat sie ihre eigenen Träume verworfen und mit ihren hilfreichen Ideen und ihrer Tatkraft positive Weichen gesetzt, um ihrer Familie ein Auskommen zu sichern.

Sarah Lindbergs Erzählstil ist einnehmend, flüssig und sie beschreibt den Zeitgeist sehr authentisch. Die Handlung wirkt durch die vielen persönlichen Schwierigkeiten sehr emotional und die Knappheit an Arbeitskräften für den Rübenanbau und in der Zuckerfabrik nach dem Krieg wird sehr realistisch geschildert. Ich konnte gut in die Story eintauchen und habe die Lebensumstände der vielen vom zweiten Weltkrieg betroffenen Menschen ergriffen miterlebt. Und Emmi hat sich von einem intelligenten jungen Mädchen zu einer mutigen und tatkräftigen Frau entwickelt, die Verantwortung für ihre Mitmenschen und insbesondere die Zuckerrübenfabrik übernimmt.

Dieser bewegende erste Band der Familiensaga ist ein überzeugendes Leseerlebnis über eine schwere Zeit, die hier auf mitreißende Weise erzählt wird. Auf den Folgeband freue ich mich schon sehr.

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Veröffentlicht am 24.04.2022

Ein wunderbarer, bewegender Auftaktband zum Thema Emanzipation

Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste
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Der historische Roman "Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste" ist der erste Band der Lichterfelde-Reihe von Anne Stern aus dem Rowohlt Verlag.

1892: Die junge Auguste zieht mit ihren Eltern und ihrem jüngeren ...

Der historische Roman "Die Frauen vom Karlsplatz: Auguste" ist der erste Band der Lichterfelde-Reihe von Anne Stern aus dem Rowohlt Verlag.

1892: Die junge Auguste zieht mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder nach Lichterfelde in eine Villa am Karlsplatz. Sie besucht die höhere Mädchenschule, um dort auf ihre Rolle als Ehefrau vorbereitet zu werden und lernt dort ihre neue Freundin Lotte kennen, die ein Freigeist ist und von einem Studium der Medizin träumt, was zur damaligen Zeit noch undenkbar war. Als Auguste erfährt, dass ihre Eltern ihre Verlobung planen, glimmt ein Funke von Widerstand in ihr auf. Denn auch sie möchte so frei sein wie Lotte. Doch dann gibt es einige dramatische Ereignisse, die Augustes Leben an einen Wendepunkt stellen.

"...Wissen ist das Schönste, was das Leben zu bieten hat, und Klugheit die größte Zierde einer Frau." Zitat S. 27



Mit diesem Buch lässt uns Anne Stern in die Kaiserzeit eintauchen, erzählt mit ihren beiden Hauptfiguren Auguste und Lotte eine Geschichte von einer engen Freundschaft zweier junger Mädchen, die sich nicht dem Korsett des damaligen Frauenbildes unterwerfen wollen.

Wir starten in einer Zeit des Umbruchs, die ersten Sufragetten kämpfen bereits für das Wahlrecht der Frauen. Aber noch ist in Berlin für Mädchen immer noch die Rolle der fügsamen Ehefrau vorgesehen. Gegen diese Vorstellung wagt Lotte aufzubegehren und steckt Auguste damit an. Dann nehmen die Dinge ihren Lauf und es gibt in beider Leben einige Widrigkeiten und ernste Probleme, die den Roman zu einer besonders interessanten Lektüre machen.

Die Wünsche der jungen Frauen werden trotz aller Widerstände immer noch von ihren Eltern in die angestrebte Richtung gelenkt, bei der eine traditionelle, aber ungewollte Ehe das erwünschte Ziel ist und in Schande geratene Mädchen einfach in die nächste Psychiatrie gesteckt werden. Dieser Zustand hat mich sehr berührt und ich habe mit Lotte und Auguste mitgefiebert. Zu diesem Ereignis gibt es entsprechende Tagebucheinträge eines Arztes, die mich durch die allgemein geltenden Ansichten sehr empört haben. Glücklicherweise sind wir über diese kruden Vorstellungen mittlerweile hinaus.

Die Geschichte wird von Anne Stern auf bildhafte Weise mit atmosphärischer Stimmung und dem passenden Zeitgeist beschrieben. Wir erleben zwei mutige junge Frauen, die aufbegehren gegen die gesellschaftlichen Erwartungen und damit den Weg freimachen für kommende Generationen.


Ein bewegender Roman, der die gesellschaftlichen Zwänge zur Kaiserzeit deutlich macht und zwei Frauen beschreibt, die für ihre Selbstbestimmung kämpfen.

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Ein packender True-Crime und außergewöhnliches Debüt

Der Tod der dreckigen Anna
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Im Emons Verlag erscheint der Krimi "Der Tod der dreckigen Anna" von Tina Seel.

Heiligabend 1974 wird die geistig verwirrte Anna Hager tot in ihrem Haus aufgefunden, brutal ermordet und wie ein Schlachtvieh ...

Im Emons Verlag erscheint der Krimi "Der Tod der dreckigen Anna" von Tina Seel.

Heiligabend 1974 wird die geistig verwirrte Anna Hager tot in ihrem Haus aufgefunden, brutal ermordet und wie ein Schlachtvieh ausgeweidet. Für die Tote wird nicht viel Mitleid empfunden, sie galt ja als verrückt. Doch nun beginnt die scheinbare Idylle des kleinen Dorfes zu blättern und die Bewohner sind sich einig, das kann keiner der friedlichen Dorfbewohner gewesen sein. Aber stimmt das wirklich?

Die Geschichten auch dem echten Leben sind oft die besten Storys. Sie kannte das Mordopfer Anna Hager, Tina lebte in den 70er Jahren in ihrer Nachbarschaft und sie kannte auch ihren Mörder.

Diesen wahren Fall hat Tina Seel in ihrer tragischen Story verarbeitet und dabei ein erstaunlich erschreckendes Psychogramm eines brutalen Mörders gezeichnet. Die Tatvorgänge werden in allen Details beschrieben, aber erst die Einblicke in die wahren Hintergründe sorgen für wahrlich schauderhafte Stimmung, die Tina Seel auch fesselnd und gänsehautmäßig in ihrem Erzählton transportieren kann.

Wir erfahren von dem traurigen Schicksal der drei Hager-Schwestern, Hilde kommt in ein Heim, Elsa stirbt auf der Treppe ihres Hauses und Anna bleibt hilflos zurück und verwahrlost immer mehr.

Von den Dorfbewohnern erfährt die Polizei keine hilfreichen Hinweise, sie trauen diese Tat keinem von ihnen zu und möchten niemanden etwas schlechtes nachsagen. Die Menschen des Dorfes erlebt man keinesfalls als sympathische Zeitgenossen, alle erscheinen lieblos, mit sich und ihrer Arbeit voll und ganz beschäftigt, Kinder haben sich ihren Eltern zu fügen, wenn nicht, setzt es Prügel. In so einem Umfeld wird auch der Täter groß, wir lernen ihn und seine Denkweise kennen und können ahnen, warum er sich unter dem Einfluss seiner Mitmenschen so entwickelt hat. Seine Psychose und sein krankes Handeln sind aber durch nichts zu entschuldigen.

Tina Seel lässt ihre Leser neben der Gegenwart und den Tatvorgängen auch in die Vergangenheit der 50er Jahre blicken und damit den Täter und sein Umfeld näher kennenlernen.

Wir lernen die Dorfbewohner kennen, hören ihre Gespräche und erfahren von ihren Ängsten. Dabei wird auch der Täter schnell bekannt, das ist bei Krimis normalerweise ein Spannungskiller. Doch nicht in diesem Fall, denn hier erfahren wir auch die Gründe, wie er durch eigenes erfahrenes Leid zu so einem Menschen werden konnte. Das Spannende an diesem Buch ist im Grunde die Auflösung des Mordfalls und die Seelenpein einzelner Menschen, die gedankenlos Aussagen machten und ihr Wissen bewusst oder unbewusst verschwiegen. Aber auch das Psychogramm des Täters sorgt für Gefühle der Abscheu und für Entsetzen.

Man kann bei diesem besonderen Buch wohl weniger von einem Krimi als eher von einer tragischen Mordserie sprechen, die sich im Laufe des Buches immer mehr entblättert.

Ich kann diese wahre und gut in Szene gesetzte Story absolut empfehlen und war überrascht, dieses außergewöhnliche Debüt lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Diese wortwitzige Krimödie mit giftigem Geschehen ist pures Lesevergnügen

Gärten, Gift und tote Männer
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"Gärten, Gift und tote Männer" von Klaudia Blasl erscheint im Emons Verlag.


Im idyllischen Oberdistelbrunn trifft sich der Lesezirkel einer Frauengruppe samt Pfarrer als plötzlich Bauer Gustl auftaucht ...

"Gärten, Gift und tote Männer" von Klaudia Blasl erscheint im Emons Verlag.


Im idyllischen Oberdistelbrunn trifft sich der Lesezirkel einer Frauengruppe samt Pfarrer als plötzlich Bauer Gustl auftaucht und vom Pfarrer eine Teufelsaustreibung an seinen Hühnern verlangt. Ehe alle den Ernst der Lage begriffen haben, fällt Gustl um und verstirbt kurz darauf. Angeblich ein Infarkt, aber die heilkundige Pauline tippt eher auf Gift. Als dann der Pfarrer verschwindet und eine weitere Leiche gefunden wird, sind Pauline und ihre Freundinnen längst auf der Suche nach dem Giftmörder.

Es fing schon übel an und war sicher ein böses Zeichen, als bei Paulines Nachbarin Berta im Garten eine wahre Maulwurfgrillenmisere abläuft. Was zunächst nur ein Kampf gegen Ungeziefer begann, wechselte dann die Seiten und wurde eine gefährliche Suche nach einem Giftmörder. Denn das ungewöhnliche Ableben von Bauer Gustl war definitiv kein Infarkt wie die Meinung der örtlichen dumpfbackigen Polizei lautet. Dann verschwindet der Pfarrer und es gibt weitere Tote. Den Ernst der Lage haben die Damen schon längst erkannt und die Nachforschungen locken sie aus der Komfortzone ihres Gartens hervor. Paulines profundes Kräuter- und Giftpflanzenwissen hilft und Bertas pfiffige Art, die Dinge zu betrachten, zu analysieren und an Informationen zu gelangen, bringt die Damen näher an den Mörder heran als für sie gut ist.

Bei diesem Krimi darf man sich auf liebenswert schräge Figuren freuen und sich an der bunten Gartenpracht mit Blumen und Pflanzenreichtum erfreuen. Doch der schöne Schein ist trügerisch, denn oft haben die schönen Gewächse eine giftige Wirkung. Nur zu gut kennt Pauline die Heil- und Giftwirkung vieler Pflanzen und sie lässt auch die Leser daran teilhaben. Ihre Schwester, die sie nur alle Jubeljahre sieht, schickt ihr den Neffen für ein paar Monate ins Haus und als wäre da nicht genug, sorgt ein Giftmörder im Örtchen für Aufregung.

Der Erzählstil ist einfach wunderbar, der eingestreute trockene Wortwitz Paulines wirkt nahezu leicht und macht die langjährige Beziehung zu ihrem Mann nur allzu deutlich. Paulines spitze Zunge und ihre Gedanken über Gott und die Welt sorgen für ständige Lachsalven, keineswegs bitterböse gemeint, sondern einfach sachlich, nüchtern betrachtend, mit einer Menge Lebenserfahrung die Wahrheit erkennend.

Die Krimihandlung sorgt für zusätzliche Unterhaltung, es wird mittelmäßig spannend, was aber für die Geschichte auch gar nicht so entscheidend ist. Als Leserin wurde ich gut unterhalten, habe mitgerätselt, mich über die kulinarischen Schmankerl gefreut und war inmitten des Dorflebens und der Handlung eingetaucht. Außerdem möchte ich die speziellen Gedanken über langjährige Ehepaare, Bertas Suche nach einem Mann fürs Leben und den Aufenthalt vom Neffen erwähnen, das alles sorgt für allerbeste Unterhaltung und auch für den nötigen Tiefgang, der sich hier trotz der humorvollen Pointen deutlich abzeichnet.

Einfach herrlich zu lesen, ein rundum gelungener schwarzhumoriger Gartenkrimi mit reichlich Wortwitz und besonders unterhaltsam durch die kauzigen Charaktere. Meine volle Leseempfehlung!

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