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Veröffentlicht am 07.09.2020

Eine angenehme Winterepisode dieser stimmungsvollen Buchreihe

Eisblumenwinter
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Nach ihrem Sommerbuch "Kirschkuchen am Meer" legt Anne Barns nun den Nachfolgeband "Eisblumenwinter" aus dem Harper Collins Verlag vor.

Auf Rügen hat sich Pia ihren Traum von einer Karamellwerkstatt erfüllt. ...

Nach ihrem Sommerbuch "Kirschkuchen am Meer" legt Anne Barns nun den Nachfolgeband "Eisblumenwinter" aus dem Harper Collins Verlag vor.

Auf Rügen hat sich Pia ihren Traum von einer Karamellwerkstatt erfüllt. Doch ihr Liebesglück ist nicht perfekt, denn ihre große Liebe Paul lebt an der Nordsee auf Juist, rund fünfhundert Kilometer entfernt von Rügen und damit zu weit weg für eine dauerhafte Beziehung. Pias Großmutter möchte eine Reise zu den Orten ihrer Kindheit machen und Pia begleitet sie dabei. Diese Fahrt genießen beide gemeinsam und sie entdecken ein besonderes familiäres Geheimnis.



"Oma sieht mich ernst an. "Wer etwas will, findet Wege", sagt sie. "Wer etwas nicht will, findet Gründe." Zitrat Seite 92


Die Geschichte führt wieder nach Rügen, knüpft direkt die Vorbände an und ich habe mich über ein Wiedersehen mit den Figuren gefreut. In dieser sympathischen Familie kann man sich einfach nur wohlfühlen.

Anne Barns schreibt auf eine einnehmende und unaufgeregte Weise, sie zeigt die Beziehungsprobleme und Lebenswege der drei Schwestern Katharina, Pia und Jana. In diesem Band steht besonders Pia im Mittelpunkt, ihre Karamellwerkstatt läuft gut, ihre Malleidenschaft kann sie nebenbei gut ausleben. Ihre Liebe zu Paul wird getrübt, denn das Ganze kann nur eine Fernbeziehung bleiben, Rügen verlassen möchte Pia eher nicht. Wie soll sie sich entscheiden? Da kommt die Reise mit Oma Anni zu ihrer alten Tante Hedwig genau richtig, um nicht nur die Familiengeschichte aufzufrischen, sondern sich auch über ihre Liebe klar zu werden.



Bei dieser Lektüre kommt man in den Genuss einer liebenswürdigen Familie, absolut malerischen Schauplätzen und einem interessanten Familiengeheimnis. Der Stammbaum der Familie wird um einige Personen erweitert und die bisherigen Lücken werden geschlossen.

Die Wohlfühlstimmung erhält die ruhig erzählte Geschichte durch emotionale Momente, die Frage nach der großen Liebe und durch die einfach nur liebenswerte Familie. Natürlich dürfen wie in allen Büchern der Autorin auch hier die kulinarischen Genüsse nicht fehlen, ordentlich Süßkram wie Kuchen, Karamell und Fudge machen einem beim Lesen den Mund wässrig und können anhand der beigefügten Rezepte selbst ausprobiert werden.

Mit sehr viel warmherzigem Gespür erzählt uns Anne Barns die Gefühle und Erlebnisse der vier Frauen und die winterliche Stimmung schwappt auf den Leser über.

Ein winterlicher Tipp für ein wunderschönes Wohlfühlbuch mit alten Freundinnen, in dem man auch mit viel Naschwerk verführt wird.


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Veröffentlicht am 04.09.2020

Ein Lesevergnügen der besonderen Art mit atmosphärischer Schilderung der Natur Islands

Kalmann
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Im Diogenes Verlag erscheint der Roman "Kalmann" von Joachim B. Schmidt.

In Raufarhövn, im hohen Norden von Island, sorgte früher der Fischfang für ein Auskommen der Bewohner. Heute zählt der Ort nur ...

Im Diogenes Verlag erscheint der Roman "Kalmann" von Joachim B. Schmidt.

In Raufarhövn, im hohen Norden von Island, sorgte früher der Fischfang für ein Auskommen der Bewohner. Heute zählt der Ort nur noch wenige Bewohner. Hier lebt Kalmann Odinsson, Haifischfänger, Jäger von Polarfüchsen und selbst ernannter Sheriff des Dorfes. Er ist geistig etwas zurückgeblieben, weltfremd und doch hat er ein großes Herz. Alles, was er weiß, hat er von seinem Großvater gelernt. Sein Wesen ist von kindlicher Naivität und er hat gern alles unter Kontrolle. Eine Blutlache im Schnee ändert sein Leben. Was ist genau passiert und wird ihm die Polizei seine Aussage glauben?

"Unter einem Eisbären ist es dunkel. Und es ist still. Wahrscheinlich wie in einem Sarg,..." Zitat S.326

Kalmann ist ein gutmütiger Eigenbrötler, er zeigt sich gern mit Cowboyhut und Sheriffstern, jagt Polarfüchse und liebt die wilde Natur Islands. Er ist ein wenig zurückgeblieben, neigt zu Wutausbrüchen und hat den Ruf eines Dorftrottels. Was er zum Leben in der Natur wissen muss, hat sein Großvater ihm beigebracht, der jetzt im Pflegeheim lebt.

Aus der Ich-Perspektive führt uns Kalmann durch die Geschichte, er spricht in kurzen Sätzen, schweift gern ab und es wird schnell klar, dass er recht naiv ist, aber auch über besondere Denkfähigkeiten verfügt. Immer wieder führen seine Erinnerungen ihn zu seinem Großvater, seine Hauptbeziehungsfigur. Kalmann interessieren nicht die Menschen, ihn zieht es in die Natur, wo er auf die Polarfisch- und Haifischjagd geht. Die isländische Spezialität Gammelhai muss man nicht mögen, aber aus Kalmanns Beschreibung erkennt man, wie besonders dieser Leckerbissen sein muss.

Der Erzählton wirkt sehr beschaulich, man wird von der Handlung immer mehr eingefangen und kann sich gut in Kalmanns Gedanken einfühlen.

Dieses Buch wird sehr stimmungsvoll und ruhig erzählt. Aus Kalmanns Sicht erleben wir die Natur und das Leben auf Island und tauchen in seine Welt ein. Besonders seine Lebensweisheiten lesen sich etwas sonderbar, aber trotzdem recht interessant. Er mag die Ruhe, doch das ändert sich, als der Hotelbesitzer des Dorfes vermisst wird und Kalmann die Blutlache entdeckt. Der kleine Ort wird Schauplatz eines Verbrechens und Polizei und Presse suchen den Ort auf. Kalmann fühlt sich hier in dem Trubel gar nicht mehr wohl.

Die Krimihandlung läuft eher als schmückendes Beiwerk ab, die Hauptrolle spielt Kalmann selbst. Die Spannung durch den Vermissten bringt immer wieder neue Fahrt in die Geschichte. Während Kalmann weiter sehr atmosphärisch sein Leben und die Natur seiner isländischen Heimat beschreibt. Ganz beiläufig erhält man nicht nur Informationen über den Toten, sondern auch zu einigen Vorgängen im Dörchen, bis man am Ende über alles aufgeklärt ist.


Dieser Roman ist ein Leseerlebnis, bei dem ich viel über Islands Natur, aber auch eine ganz besondere Person kennenlernen durfte. Kalmann wird mir immer in Erinnerung bleiben. Und der Autor auch!

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Was sie immer schon einmal über ihren Körper wissen wollten!

Wenn es zwickt, stinkt und knackt, leben wir noch
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In ihrem Sachbuch "Wenn es zwickt, stinkt und knackt, leben wir noch" erklärt Dr. med. Petra Sommer 100 kuriose Fakten über den menschlichen Körper. Das Buch erscheint im so-hai-lights-Verlag.

Der menschliche ...

In ihrem Sachbuch "Wenn es zwickt, stinkt und knackt, leben wir noch" erklärt Dr. med. Petra Sommer 100 kuriose Fakten über den menschlichen Körper. Das Buch erscheint im so-hai-lights-Verlag.

Der menschliche Körper hat viele Seiten, einerseits ist er wunderbar funktionsfähig, kommt aber auch wie eine alte Maschine in die Jahre und birgt damit für Bewegungsproblem und andere Anfälligkeiten.

Frau Dr. Sommer kennt sich als Medizinerin gut aus und beantwortet viele Fragen, die man sich vielleicht auch schon so gestellt hat. Einige Fragen möchte ich hier vorstellen:
- Warum kann man in der ersten Nacht im Urlaub nicht schlafen?
- Wie viele Knochen haben wir?
- Woher kommt die Frühjahrsmüdigkeit?
- Was sagt der Zungenbelag aus?
- Wieso bekommen wir beim Baden Schrumpelfinger?

Mit ihrem Fachwissen erklärt Frau Dr. Sommer medizinische Sachverhalte sehr lebensnah und verständlich und auf humorvolle Weise. So lesen sich die Kapitel sehr leicht und man lernt immer noch etwas dazu.

Gelacht habe ich besonders beim Thema: Wie Schnarchgeräusche entstehen. "Je dicker, desto lauter die Säge!"
Was unser Körper zu leisten fähig ist, sollte jedem bewusst sein. Die Abläufe werden hier klar umrissen und mit anschaulichen wie eindeutigen Erklärungen ohne viel Fachsprache erklärt. Und wer die Abläufe im Körper kennt, wird viel eher auf spezielle Veränderungen oder bestimmte Probleme reagieren und einen Arzt aufsuchen.

Für Jung und Alt ein tolles Sachbuch, das viele kuriose Dinge des Körpers erklärt. Auch für Laien gut zu verstehen und mit vielen Anekdoten und Besonderheiten des menschlichen Körpers humorvoll erklärt.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Eine inspirierende Biografie einer starken Frau

More Myself - Mehr ich selbst
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Im Knaur Verlag erscheint die Biografie "More Myself - Mehr ich selbst" von Alicia Keys, die von Michelle Burford geschrieben wurde.

Alicia Keys ist als Sängerin und Ausnahmekünstlerin bekannt, sie gewann ...

Im Knaur Verlag erscheint die Biografie "More Myself - Mehr ich selbst" von Alicia Keys, die von Michelle Burford geschrieben wurde.

Alicia Keys ist als Sängerin und Ausnahmekünstlerin bekannt, sie gewann legendäre Preise und hat beruflich große Erfolge gefeiert. Doch hinter dieser funkelnden Bühnenpräsenz gibt es auch Schattenseiten im Leben der Künstlerin.

Man kennt die tollen Klavierkompositionen und die wunderbare Ausnahmestimme von Alicia Keys, sie ist ihr Markenzeichen. Musikalisch feierte sie große Erfolge, sie ist 15fache Grammygewinnerin und hatte doch im Privatleben mit einigen Dingen zu kämpfen. In ihrer Autobiografie schildert sie ziemlich offen ihre Erfolge und ihre Niederlagen auf ihrem bisherigen Lebensweg.

Sehr zu schaffen machte ihr die schwierige Beziehung zu ihrem Vater. Lange versuchte sie, es jedem recht zu machen und den gesellschaftlichen Anforderungen an weibliche Perfektion zu genügen. Mit ihrer Karriere begann der Zweifel an sich selbst, an ihrem eigenen Wert und diesen Fragen hat sie nachgespürt und ihren eigenen Weg mit Natürlichkeit, Familienleben und dem Mut zur Ehrlichkeit gefunden.


Bei Frauen im Pop-Geschäft geht es häufig um mehr als nur um gute Musik. Nach dem Motto: Sex sells wird die Weiblichkeit häufig in den Vordergrund gerückt.
Alicia Keys ist eine moderne, starke und unabhängige Frau, die für ihre Natürlichkeit bekannt ist. Sie stellte sich bewusst gegen eine Darstellung, die mit Körperlichkeit zu tun hat. Dafür kann man sie nur bewundern und sie zum Vorbild nehmen. Ebenfalls tritt sie als farbige Frau für den Kampf der Gleichberechtigung ein und versucht so, die Akzeptanz vieler schwarzer Frauen in Amerika zu verbessern. Auch wenn die meisten Frauen eher mit anderen an sie gestellten Erwartungen zu kämpfen haben, wird der Weg von Alicia sie bewegen, sich über ihre Rolle und ihren Wert Gedanken zu machen. Wer bin ich wirklich? Doch sind wir auch mutig genug, unser Leben nach unseren Wünschen zu leben?

In diesem Buch gibt es viele interessante Fakten und Erlebnisse über Musik und Privatleben. Die Themen werden aber nicht durchgängig mit einem roten Faden geschrieben, die Autorin springt in ihren Schilderungen hin und her. Scheinbar wurden diesem Buch Interviews zugrunde gelegt, die auch viel Reklame der Musiktitel enthält. Mir haben auf alle Fälle ein paar Fotos der Sängerin gefehlt.


Ein interessanter Blick hinter die Kulisse der Pop-Ikone und eine inspirierende Lektüre, die zeigt, dass sich Frauen nicht unterordnen müssen und mit jeder Hautfarbe und ohne die Inszenierung ihrer Weiblichkeit ein wertvoller Mensch sein können.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Herbstlich anmutendes Bilderbuch über die Freundschaft

Am Samstag kommt das Abenteuer
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Im Bilderbuch "Am Samstag kommt das Abenteuer" aus dem cbj Verlag ist Dan Tavis für Text und Bilder verantwortlich. Die deutsche Übersetzung ist von Anu Stohner. Es ist schon für Kinder ab zwei Jahren ...

Im Bilderbuch "Am Samstag kommt das Abenteuer" aus dem cbj Verlag ist Dan Tavis für Text und Bilder verantwortlich. Die deutsche Übersetzung ist von Anu Stohner. Es ist schon für Kinder ab zwei Jahren geeignet.

Der Junge Max und sein Bär Knut sind beste Freunde. Im Herbstwald gibt es vieles zu entdecken und nun wollen sie mit ihrer selbstgemalten Schatzkarte einen Schatz finden. Obwohl die Schatzsuche anders verläuft als sie es sich vorgestellt haben, genießen sie diesen gemeinsamen Tag ind der Natur. Abends kommen sie glücklich und zufrieden zurück, essen gemütlich und gehen dann ins Bett.

Die beiden Freunde Max und Teddy Knut wollen einen Schatz finden, dazu malen sie eine Karte und wandern schön warm angezogen los. Der Herbstwind lässt die Blätter der Bäume fliegen und auch die Karte fliegt davon. Davon lassen sich die beiden Freunde aber nicht verdrießen und freuen sich über einen schönen Tag in der Natur. Sie entdecken Frösche an einem Teich, sehen Eichhörnchen und sogar Füchse im Wald. Am Abend kommen beide hungrig und müde nach Hause, sie essen und lesen noch ein wenig, gehen ins Bett und träumen von diesem schönen Tag mit ihrem Freund.

Denn so schön ein Schatz auch sein mag, ein Freund ist viel wichtiger.

Der gereimte Text sorgt mit seinen kurzen Sätzen auch bei kleinen Kindern für verständliche Vorgänge, die einen Tagesablauf zeigen, sehr stimmig und schön bunt wirken. Dabei fliegen, purzeln, hüpfen und fallen die Figuren sehr lebhaft durch das Buch. Ausdrucksstarke Illustrationen zeigen herbstliche Bilder und begeistern mit den Motiven und Farben gleichermaßen. Beim Betrachten dieses Buches kann man die eigene Fantasie wandern lassen und vom nächsten Besuch in der Natur träumen. Aber auch das Schlafengehen kommt hier zur Sprache, denn wenn man abends nach so einem Tag glücklich, satt und zufrieden ist, freut man sich auch auf sein Bett.


Dieses schöne Bilderbuch zeigt einen Tag in der Natur und feiert die Freundschaft und den Herbst. Wer braucht schon einen Schatz, wenn er einen Freund hat?

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