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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2020

sandige Ermittlungen

Tödliches Schweigen im Sandstein
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Während eines Kongresses in Dresden entdeckt Dr. Isabell Obermann eine neue, vielversprechende Spur für die Suche nach ihrer vor 30 Jahren verschollenen Mutter. Dabei erfährt sie von einem Treffen von ...

Während eines Kongresses in Dresden entdeckt Dr. Isabell Obermann eine neue, vielversprechende Spur für die Suche nach ihrer vor 30 Jahren verschollenen Mutter. Dabei erfährt sie von einem Treffen von Steinmetzen aus West und Ost auf der Wartburg. Ihre Mutter ist auf einem Gruppenfoto des Treffens verewigt. Doch wer ist der junge Mann neben ihr??? Während Frau Obermann dieser Spur weiter folgt erleidet sie mit ihrem Sportwagen einen schweren Unfall.

Das Team um Kommissar Reisinger hat schon bald Zweifel an der Unfalltheorie. Es sieht nach einem Mordversuch aus. Während Frau Obermann in der Klinik liegt, begibt sich das Team auf Spurensuche. Stück für Stück können sie das Puzzle zusammensetzen. Dabei finden sie nicht nur die Lösung im aktuellen Fall.

Thea Lehmann hat ein spannendes Szenario für den fünften Fall der Ermittler entwickelt. Die unterschiedlichen Charaktere sind stimmig entwickelt und gut in Szene gesetzt. Der historische Hintergrund gibt dem Ganzen seinen eigenen Reiz. Der durchgehend eingestreute Lokalkolorit verortete den Krimi in Dresden und Umgebung.

Eigentlich ist es der berühmte Kommissar "Zufall" der die Ermittlungen auf die Ziellinie führt. Hier wirkte die Geschichte für mich ein wenig konstruiert. Nichts desto trotz hat mich der Krimi gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Helfen aber wie

Abgezockt und doch verloren
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Die Autorin erzählt in diesem Büchlein von ihren Erlebnissen mit ihrem Sohn Georg. Im Alter von 31 Jahren beschließt er auszuwandern. Er löst von Heute auf Morgen seine Speditionsfirma auf, macht die Konten ...

Die Autorin erzählt in diesem Büchlein von ihren Erlebnissen mit ihrem Sohn Georg. Im Alter von 31 Jahren beschließt er auszuwandern. Er löst von Heute auf Morgen seine Speditionsfirma auf, macht die Konten bis zum Anschlag leer und prellt ein Autohaus um drei LKW´s mit Auflieger. Die Wagen verkauft er. Mit dem Erlös aus dem Verkauf und der Firmenauflösung setzt er sich ins Ausland ab.

Für die Familie folgt das Erwachen mit vielen unbeantworteten Fragen. Polizei ist eingeschaltet. Trotzdem hält die Mutter zu ihrem Sohn. Sie kann ihn nicht fallen lassen. Georg meldet sich sporadisch, verrät aber nicht seinen Aufenthaltsort. Die Sache rückt die Familie ins Licht des öffentlichen Interesses. Es ist nicht leicht zu ertragen, wie die Leute über die Geschichte herziehen und urteilen. Der Mutter machen zudem Schuldgefühle sehr zu schaffen.

Im Ausland findet Georg im geschäftlichen Sinn kein Glück. Er gerät an windige Geschäftspartner, die ihn mehrfach ins Gefängnis bringen. Sie Geld verliert er. Bei allen Erfahrungen bietet ihm die Familie immer wieder etwas Halt. Die Mutter ist am Ende ihrer Kraft und sucht psychiatrische Hilfe für sich selbst.

Privat findet Georg eine Ehefrau und bekommt einen Sohn. Die Familie der Frau steht ihnen zur Seite. Trotzdem schafft Georg es nicht, den Teufelskreis seiner Gedanken zu durchbrechen. Sie drehen sich in erster Linie um Profite. Sein Glück nimmt er nicht wahr.

Das Büchlein beruht auf einer wahren Begebenheit. Eher sachlich und sehr ehrlich schildert die Autorin ihre Erlebnisse. Bis zuletzt ist das Herantasten an die mit der Geschichte verbundenen Gefühle spürbar.

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Alles was wir sind

Alles, was wir sind
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Lara Prescott greift in ihrem vorliegenden Roman auf freigegebene CIA Protokolle zurück. Es gelingt ihr die dokumentierten Fakten in einen anspruchsvollen Rahmen zu stellen. Damit stand das Grundgerüst ...

Lara Prescott greift in ihrem vorliegenden Roman auf freigegebene CIA Protokolle zurück. Es gelingt ihr die dokumentierten Fakten in einen anspruchsvollen Rahmen zu stellen. Damit stand das Grundgerüst des Romans.
Die Heldin ihres Romans hat ein berühmtes Vorbild, Olga, Redakteurin bei einer Literaturzeitschrift, zweifache Witwe, zweifache Mutter und die Geliebte von Boris Pasternak. Sie ist das Vorbild für die Lara in Doktor Schiwago, an dem er gerade schreibt. Die Lesungen, vor ausgesuchtem Publikum haben die Aufmerksamkeit der politischen Macht auf sich gezogen. Olga wird verhaftet und zu 5 Jahren im Gulag verurteilt. Ihr Wille soll gebrochen werden. Doch Olga schweigt eisern.
Als das Buch veröffentlicht werden konnte, fand sich in Russland kein Verleger. Giangiacomo Feltrinelli kann Pasternak die Rechte für Italien abkaufen. Auch der CIA hat großes Interesse. Sein erklärtes Ziel ist es verbotene Bücher nach Russland zu schmuggeln. Davon verspricht man sich eine bessere Information der Bevölkerung über die Einflussnahme und Bevormundung ihrer eigenen Regierung .
Lara Prescott versucht beide Ereignisse zusammenzuführen. Bei ihr gibt es Olga und Boris Pasternak mit der Entstehung des Doktor Schiwago und die Tätigkeit der Stenotypistinnen im Büro der CIA. Dabei liegt ihr Augenmerk auf Irina und deren Ausbilderin Sally.
Irina bewirbt sich 1956 in einem unauffälligen Büro in Washington D.C. Es ist die Agency, der CIA. Hinter den Schreibmaschinen sitzen Frauen, die die beste Schulbildung genossen und studiert haben. Die Älteren von ihnen waren im 2. Weltkrieg. Jetzt werden sie nur noch als Stenotypistinnen gebraucht. Irina ist die Tochter russischer Einwanderer. Ihr Vater es nie nach Amerika geschafft. Irina möchte es weit bringen. Deshalb ist sie sofort bereit, sich in der Agency abends nach der offiziellen Arbeit für die Aktion „AEDINOSAUR“ ausbilden zu lassen …

Es ist eine seltsame Zeit. Die Frauen agieren im Hintergrund, haben aber alle Fäden in der Hand. Am Ende kassieren die Männer den Ruhm. Dafür sind sie zu wirklich jeder Schandtat bereit. Das Bild spiegeln auch die Mitarbeiterinnen der CIA wieder. Schon Olga stand hinter Pasternak und versucht nach allen Seiten zu vermitteln. Sie weiß, wenn sein Buch gegen den Willen der UDSSR veröffentlicht wird, ist es nicht mit einem Aufenthalt im Gulag getan.
Olga kommt von vorne herein als eigenwillige Frau rüber. Um Pasternak zu schützen geht sie in den Gulag. Sie verlangt nicht, dass es sie heiratet. Aber sie fordert seine Unterstützung ein. Sie polarisiert und fordert heraus.
Irina hat den Job als Stenotypistin. Sie wirkt eher unauffällig, will nichts besonderes sein.
Das ihre Vorgesetzten sie als Spionin einsetzen, gefällt ihr gut. Dann findet sie in der Agency ihre große Liebe.
Lara Prescott zeigt auch Pasternak in einem anderen Licht. Für ihn steht sein Werk an erster Stelle. Dafür verprellt er auch Menschen, die ihm wohlgesonnen sind. Er sucht immer den Weg des geringsten Widerstands. Olga erkennt nach und nach an welch privilegierter Stelle er in Stalins UDSSR steht.
Die Autorin versteht es den Wettlauf zwischen UDSSR und USA um technische Errungenschaften, sowie die angespannte politische Situation auf den Punkt zu bringen. Dies zusammen mit den Liebesgeschichten macht das Buch zu etwas Besonderem.

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Veröffentlicht am 03.01.2020

knifflige Ermittlungen

Die Macht der Verzweiflung
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Der vorliegende Band ist der 9. Fall der Ermittler.
Hannes und Anna sind bei Freunden in Schweden zu Besuch. Da zwingt sie ein Brandanschlag auf ihr zu Hause das Paar zur vorzeitigen Heimkehr.
Während ...

Der vorliegende Band ist der 9. Fall der Ermittler.
Hannes und Anna sind bei Freunden in Schweden zu Besuch. Da zwingt sie ein Brandanschlag auf ihr zu Hause das Paar zur vorzeitigen Heimkehr.
Während der Heimfahrt überlegt Hannes fieberhaft, wer als Täter wohl in Frage kommt. Die nächsten Tage zeigen, dass der unbekannte Täter alle Register gegen Hannes und ihm nahe stehenden Personen zieht. Die Zeit wird zu einem Albtraum, aus dem Hannes gerne erwachen würde.
Hannes, eigentlich ein Profi als Ermittler, muss zusammen mit den Kollegen, wirklich alle Register ziehen, um dem Täter wirklich auf die Spur zu kommen. Eine Spur führt zu Fällen in der Vergangenheit.
Der Spannungsbogen zieht sich durch die ganze Geschichte. Als Leserin blieb mir wenig Zeit zum Luft holen. Die verschiedenen Charaktere sind gut und angemessen entwickelt. Sie fügen sich nahtlos in das entwickelte Szenario ein.
Die Kombination aus interessanter Story und angenehm lesbaren Stil macht das Buch zu einer schönen Wochenend- oder Ferienlektüre




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Veröffentlicht am 03.01.2020

Wandlungen

Die Wunder von Little No Horse
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Agnes, lebt als Schwester Cecilia und dient Gott nach Kräften. Doch beim Klavier spielen hat sie eine ganze besondere Intensität. Sie wird einst mit der Musik. Da weckt das Misstrauen ihrer Mitschwestern, ...

Agnes, lebt als Schwester Cecilia und dient Gott nach Kräften. Doch beim Klavier spielen hat sie eine ganze besondere Intensität. Sie wird einst mit der Musik. Da weckt das Misstrauen ihrer Mitschwestern, worauf Agnes den Orden verlässt.
Zunächst kommt sie auf einer Farm unter. Hier ist es ihr auch nicht bestimmt heimisch zu werden. Die Begegnung mit Father Damien Modeste hat Folgen. Sie tauscht mit ihm die Identität, und geht an seiner Stelle ins Reservat nach Little No Horse. Father Damien stellt sich seiner neuen Aufgabe. Es gehen viele Jahre ins Land. Damien Modeste ist inzwischen ein Greis. Da zwingt ihn die Bitte um eine Auskunft über das Leben und Wirken einer Nonne aus dem Reservat, noch einmal zurückzuschauen. Die Nonne soll selig gesprochen werden.
Mit Agnes/Damien hat die Autorin eine interessante Protagonistin ins Leben gerufen. Sie vereint den weiblichen Blick auf die Dinge mit männlicher Entschlossenheit. Zwei Eigenschaften, die sich sehr segensreich auswirken können.
Daneben findet sich eine Vielzahl von Charakteren. Da war war es nicht immer leicht den Durchblick zu behalten. Der Stammbaum der Figuren, gleich am Anfang des Buches, bot eine gewisse Orientierungshilfe.
Frau Erdrich hat mit ihrem Werk einen Mix aus verschiedenen Stilmitteln geschaffen. Aus alten Mythen, Überlieferungen und reale Begebenheiten schuf sie ein vielschichtiges Werk.
Dabei bedient sie sich einer bildreichen, eingängigen Sprache mit der sie die Welt erschafft in der ihre Protagonistin Agnes/Damien agiert. Die Missionierung der Familien, die ihnen den hergebrachten Glauben raubt, den neuen jedoch nicht verinnerlichen lässt, ist Agnes/Damien ein Dorn im Auge. Sie beginnt nach den überlieferten Ritualen und Mythen zu fragen. Sie lauscht den Erzählungen.Dabei lernt sie die Sprache und sozialisiert sich immer mehr. Sie wird fast eine der Ihren.
Ehe am Rande fällt auch auf, wie viele Clans zu der First Nation gehören. Das Buch streift ihre Streitigkeiten und Machtkämpfe, ja ihren Kampf ums Überleben.

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