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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2021

In jeder Hinsicht ein herausragendes Debüt!

Heimatsterben
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Der vorliegende Roman spielt in einem Deutschland der nahen Zukunft und gibt ein schauriges Beispiel dafür, wohin Populismus führen kann.

Eingebettet sind die aktuellen Ereignisse in der Großfamilie der ...

Der vorliegende Roman spielt in einem Deutschland der nahen Zukunft und gibt ein schauriges Beispiel dafür, wohin Populismus führen kann.

Eingebettet sind die aktuellen Ereignisse in der Großfamilie der Ahrens – beginnend mit der Oma Tilde, die mit ihren 97 Jahren im Sterbebett liegt. In Rückblenden erfährt der Leser den Werdegang der Familie vom zweiten Weltkrieg bis zur aktuellen Handlung – und damit auch die Motive der einzelnen Protagonisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten (von liberal bis rechtsradikal). Die Autorin schafft es in gerade mal 380 Seiten, jedem Charakter einen Inhalt zu geben, eine Erklärung für seine Ansichten zu liefern und dazu noch eine packende und denkwürdige Geschichte zu schreiben.

Einziger Kritikpunkt – gerne hätte ich kritische Töne aus dem Ausland gelesen, oder generell, wie die Nachbarstaaten auf die Wandlung Deutschlands reagieren.

Dennoch: für die Höchstnote reicht es! (10/10)

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Veröffentlicht am 07.06.2021

Steige ein in die Krypto-Welt

Montecrypto
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Tom Hillenbrand hat ein top aktuelles Thema in einem weltbekannten, antiken Gespann integriert. Während bei Dumas „Der Graf von Monte Christo“ Edmond Dantés einen ungeheuren Schatz auf der gleichnamigen ...

Tom Hillenbrand hat ein top aktuelles Thema in einem weltbekannten, antiken Gespann integriert. Während bei Dumas „Der Graf von Monte Christo“ Edmond Dantés einen ungeheuren Schatz auf der gleichnamigen Insel versteckt hält, rätselt der Leser bei Hillenbrand mit dem Protagonisten Ed Dante, ob es überhaupt – und wenn ja – wo der unermessliche Kryptowährungsschatz versteckt ist.
Die Prämisse ist gelungen – weniger gelungen jedoch finde ich den Hauptcharakter, der, dem Klischee des Privatdetektivs entsprechend, viel trinkt, nur die coolste Musik hört, die kaum ein anderer kennt, lieber alles alleine durchzieht, und dennoch das Herz am rechten Fleck hat. Hier hätte der Autor ruhig mal auf eigene Pfade gehen können.
Der Geschichte tut es jedoch keinen Abbruch: spannend, wendungsreich und gleichzeitig informativ ist die Schnitzeljagd, auf die uns der Autor mitnimmt. Wir erfahren in groben Zügen, wie der Markt an sich funktioniert, was Kryptowährungen sind und wie sie funktionieren, und weshalb es immer noch möglich ist, Geld sicherer in der Schweiz anzulegen 


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Veröffentlicht am 07.06.2021

Naiv, unlogisch, amateurhafte Sprache - das war nichts.

Lumera Expedition
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Vorab drei Infos, um diese Rezension einordnen zu können: 1. Ich habe das Buch komplett gelesen 2. Ich lese viel Science-Fiction 3. Ich habe mich von den vielen positiven Rezensionen verleiten lassen und ...

Vorab drei Infos, um diese Rezension einordnen zu können: 1. Ich habe das Buch komplett gelesen 2. Ich lese viel Science-Fiction 3. Ich habe mich von den vielen positiven Rezensionen verleiten lassen und habe die kritischen nicht vorher gelesen (bitte tut es!).

Das vorhandene Buch ist ein Erstlingswerk, insofern könnte argumentiert werden, dass der Autorin noch gewisse Schreib-Qualitäten fehlen. Weiterhin wird das Buch als Science-Fiction gepriesen, womit es jedoch, außer einem Flug im Weltraum und ein paar dahingeworfene Entwicklungen in der nahen Zukunft (wie die stattfinden? Ist doch SF, irgendwie von alleine halt…), kaum etwas zu tun hat.

Die Hauptschwäche jedoch, und damit steht oder fällt ein Buch, ist die Sprache der Autorin, die nicht mal Jugendbuch-Niveau hat (auch davon lese ich recht viel). Die Dialoge sind z.T. billiger als in einem 80er Action-Film, die Figuren bleiben – selbst der Hauptcharakter – blass und unsympathisch. Plötzlich / Endlich – seitenweise beginnen gleich vier Absätze mit diesen Wörtern. Die Sprache ist einfach amateurhaft und naiv.

Hier ein Bsp. für die Naivität der Sprache und gleichzeitig logische Lücken (Achtung - Spoiler): Nachdem die Überlebenden einen jahrhundertelangen Flug hinter sich haben und auf einem Exoplaneten gelandet sind, treffen sie dort auf eine andere Lebensform. Die Autorin schreibt dazu: „So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen!“ – Ja wie denn auch? Es geht weiter: die Gruppe betritt eine riesige Höhle; statt sie zu umschreiben und die Eindrücke der Figuren darzustellen (á la „endlos, das andere Ende verschwand im Nebel/Wolken etc.), kommt der Satz: die Höhle war einen Kilometer lang (nicht ca. oder etwa, sondern exakt) – diese Information passt einfach nicht, da die Figur es nicht abschätzen kann.

Wie das Buch dennoch so viele positive Bewertungen bekommen hat, bleibt mir schleierhaft, ich tippe auf ein gelungenes Marketing. Wer gute SF von deutschen Autoren lesen möchte: Peterson, Tree oder Morris.

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Veröffentlicht am 15.08.2019

Das beste an dem Buch - in zwei Tagen durchgelesen - pfui!

Der Besucher
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Das Debüt des amerikanischen Autors Tyler R. Parsons sticht durch seine ungewöhnliche...Kürze hervor. Von den 197 Seiten sind mindenstens 20 leere Seiten dabei.

Dementsprechend kurz sind die Informationen, ...

Das Debüt des amerikanischen Autors Tyler R. Parsons sticht durch seine ungewöhnliche...Kürze hervor. Von den 197 Seiten sind mindenstens 20 leere Seiten dabei.

Dementsprechend kurz sind die Informationen, die wir über den einzigen menschlichen Protagonisten erfahren: Thomas arbeitet als Elektriker auf einem irdischen Raumschiff weit im tiefen All in ferner Zukunft (die ungefähre Zeit wird nebenbei in der Mitte des Romans erwähnt, und der Autor wagt nur auf einer minimal kleinen Ebene einen Einblick in die Zukunft - schade, das bietet Raum für weit mehr). Es passiert ein Unglück, fortan muss sich der unbeholfene Thomas an der Aussenhülle der ihm bereits bekannten außerirdischen Rasse "Manti" heften, um zu überleben. Dabei lernt er die Spezies besser kennen, und entdeckt dabei etwas, was er nicht sehen sollte.

Die Idee an sich bietet so viele Möglichkeiten: sei es auf technischer Ebene - wie funktioniert das Ganze?, psychologischer Ebene - wie geht es ihm mit der Einsamkeit, welche Ängste etc. entwickelt er? - philosophischer/religiöser/ethischer Ebene - kurz wagt er es auf S. 141 auf die Ethik der Mantis einzugehen, und vertut die Chance, indem er Thomas auf die Erläutungen eines Manti sprechen lässt: "Ehrlich gesagt, ich hatte nicht zugehört. Es war Unfug:" (spricht da möglicherweise eine amerikanische Denkweise, alles fremdartige sei Unfug?).

Es gibt Parallelen zu Andy Weirs "Der Marsianer": ein einsamer Raumfahrer im Überlebenskampf und etwas trockener Humor - mehr ist da jedoch nicht. In allen Belangen ist dieser Roman zu kurz und oberflächlich geraten.

Sehr wohlwollende 4/10 Punkte für manch gute Einfälle über die Außerirdischen (ich kann die bisher guten Rezensionen auf anderen Plattformen überhaupt nicht nachvollziehen).

Veröffentlicht am 11.06.2019

Humorvoll, eine Fülle an lustiger Ideen und gleichzeitig eine würdige Gesellschaftskritik

QualityLand (QualityLand 1)
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Kabarettisten sind ein Fremdwort für mich - Marc-Uwe Kling kannte ich nur vom Namen her, weil er Stammgast bei den Top-Listen von Hörbüchern zu sein scheint. Eher blind griff ich zu diesem Werk, da schon ...

Kabarettisten sind ein Fremdwort für mich - Marc-Uwe Kling kannte ich nur vom Namen her, weil er Stammgast bei den Top-Listen von Hörbüchern zu sein scheint. Eher blind griff ich zu diesem Werk, da schon die Inhaltsangabe auf gesellschaftliche Missstände deutet.

In dieser optimalen Zukunft übernehmen Roboter die Arbeit, der SHOP weiß schon, was du willst, bevor du daran denkst, und die Quality Pad weiß, wer der beste Partner für dich ist, auch wenn es eben bedeutet, dass du dich von deiner aktuellen Partnerschaft trennen solltest, äh...musst. Doch trotz dieser optimalsten aller möglichen Welten: "Peters Problem" kann nicht gelöst werden.

Herrlich humorvoll!

9/10 Punkte