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Veröffentlicht am 12.01.2023

Eine Lektüre, die perfekt auf das Weihnachtsfest vorbereitet

Der gestohlene Weihnachtsbaum
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„Der gestohlene Weihnachtsbaum“ versammelt vier weihnachtliche Erzählungen von Hans Fallada. Den Beginn macht die titelgebende Geschichte „Der gestohlene Weihnachtsbaum“: Da das Geld knapp ist, versuchen ...

„Der gestohlene Weihnachtsbaum“ versammelt vier weihnachtliche Erzählungen von Hans Fallada. Den Beginn macht die titelgebende Geschichte „Der gestohlene Weihnachtsbaum“: Da das Geld knapp ist, versuchen die Kinder der Familie Rogge auf eigene Faust einen Tannenbaum im Wald zu schlagen – was eigentlich verboten ist. Es folgt „Familienbräuche“. Ein Ich-Erzähler erzählt hier retrospektiv von den (vor-)weihnachtlichen Bräuchen seiner Familie (ich hatte beim Lesen den Eindruck, dass in dieser Geschichte auch autobiographische Elemente einfließen). Diese Geschichte ist für mich das Highlight des Bandes: Die erzeugte Atmosphäre ist heimelig und stimmungsvoll, die Bräuche liebevoll und die Sehnsucht des Ich-Erzählers nach den Weihnachtsfesten seiner Kindheit ist ebenso greifbar wie die Freude und das Gespanntsein seines kindlichen Ichs. In „Lüttenweihnacht“ bereiten die Kinder des Ortes Baumgarten ein besonderes Fest vor: Ein Weihnachtsfest für die Tiere, wofür sie (im Geheimen) einen Tannenbaum besorgen müssen. Die vierte Geschichte „Fünfzig Mark und ein fröhliches Weihnachtsfest“ handelt von einem frisch verheirateten Ehepaar, das mit wenig Geld versucht, ein schönes Weihnachtsfest zu feiern. Abgerundet wird der Band durch stimmige Illustrationen von Ulrike Möltgen. Insgesamt sind die vier Geschichten, die in „Der gestohlene Weihnachtsbaum“ abgedruckt sind, atmosphärisch und stimmungsvoll erzählt, sodass sie perfekt auf das Weihnachtsfest vorbereiten.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Eine Sammlung unkonventioneller Weihnachtsgeschichten

Der Tannenbaum des Todes
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„Der Tannenbaum des Todes“ ist eine Sammlung verschiedener Weihnachtsgeschichten von Markus Heitz. Der Band umfasst knapp 40 Texte. Geeint werden die Texte durch die Weihnachtsthematik: Wir treffen auf ...

„Der Tannenbaum des Todes“ ist eine Sammlung verschiedener Weihnachtsgeschichten von Markus Heitz. Der Band umfasst knapp 40 Texte. Geeint werden die Texte durch die Weihnachtsthematik: Wir treffen auf den Weihnachtsmann, begeben uns in den weihnachtlichen Kaufrausch, besuchen Weihnachtsmärkte, bewundern Tannenbäume und gehen auf Weihnachtsfeiern. Allerdings: Die Herangehensweise an das Thema ist eher unkonventionell. Nikolaus und Weihnachtsmann sind selten nette Zeitgenossen, wenig funktioniert am Weihnachtsfest perfekt, die Weihnachtsfeiern enden in einem Desaster, oftmals kommt es zu Mord und Totschlag, immer sind die Geschichten mit einer Prise dunklem Humor gewürzt. Auch gattungsmäßig könnten die Geschichten kaum unterschiedlicher sein: So finden sich neben thrillerartigen Geschichten und Krimis auch Fantasyerzählungen und Gruselgeschichten. Ich kann im Folgenden natürlich nicht auf alle Geschichten eingehen. Ein paar werde ich euch aber vorstellen, damit ihr euch ein besseres Bild der Anthologie machen könnt (alle Geschichten lassen sich übrigens sehr angenehm und flüssig lesen). In „Das Weihnachtsmannkostüm“ sucht Wilfried Pappenheimer ein Kostüm für die anstehende Familienfeier – doch das Kostüm, welches er ausleiht, scheint von einem bösen Geist besessen zu sein. Die Geschichte „Böse Gewürze“, gemeinsam mit Christoph Marzi geschrieben, handelt von dem bestgehütetsten Geheimnis von Frau N: Ihr Rezept für den Gewürz-Lebkuchen, für das mancher töten würde. Das Schneeräumen wird in „Räumpflicht“ humorvoll aufs Korn genommen. In „OVP“ wird aus einem original verpackten Produkt ein Kriminalfall und in „Die unglaublichen Abenteuer von Advent-Man“ wird die Origin-Story eines neuen, längst benötigten (Ironie off) Superhelden erzählt. Wie gesagt: Der Inhalt von „Der Tannenbaum des Todes“ ist vielfältig: Aber: Der Humor und das „Böse“ stehen im Vordergrund; wer besinnliche oder gemütliche Weihnachtsgeschichten sucht, wird hier nicht fündig.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Eine schöne Sammlung weihnachtlicher Texte von Christie

Das Geheimnis des Weihnachtspuddings
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„Das Geheimnis des Weihnachtspuddings – Geschichten zum Fest“ versammelt sechs weihnachtliche Texte von Agatha Christie. Den Beginn macht „Nostalgische Weihnachtserinnerung“, ein zwei Seiten umfassender ...

„Das Geheimnis des Weihnachtspuddings – Geschichten zum Fest“ versammelt sechs weihnachtliche Texte von Agatha Christie. Den Beginn macht „Nostalgische Weihnachtserinnerung“, ein zwei Seiten umfassender Text, in dem Christie kurz auf das Weihnachtsfest, wie es bei ihrer Großmutter gefeiert wurde, eingeht. Es folgt „Das Geheimnis des Weihnachtspuddings“, der das Herzstück der Sammlung ist. Hercule Poirot erhält den Auftrag, einen königlichen Rubin wiederzufinden – dafür muss er Weihnachten auf dem Lande verbringen. Beim „Geheimnis des Weihnachtspuddings“ handelt es sich um eine klassische Whodunnit-Geschichte. Da sie an Weihnachten spielt – und auch typische britische Traditionen eine Rolle spielen –, kommt bei dieser Geschichte eine schön weihnachtliche Atmosphäre auf (Die Krimihandlung, die am Ende mit einem kleinen Twist auftrumpft, ist aber auch toll). Nach Poirots Geschichte folgt Miss Marple. In „Eine Weihnachtstragödie“ erzählt Miss Marple rückblickend von einem alten Fall, in dem sie dessen Ausgang erahnt hat, aber nicht verhindern konnte (auch dieser Kurzkrimi endet mit einer unerwarteten Wendung). Für die nächsten drei Texten verlassen wir Hercule Poirot und Miss Marple. So treffen wir in „Der Traum von Glück“ Edward Robinson, ein Mann, der eigentlich ein anderes Leben führen möchte als er tut. Ihn begleiten wir auf einem unverhofften Abenteuer, dessen Ausgang ihn und sein Leben verändern wird. Es folgt die Erzählung „Der unfolgsame Esel“, in dem der Esel, der in der Krippe Jesu stand, die Hauptrolle spielt. Den Abschluss des Bandes bildet das Gedicht „Ein Gruß“, ein freudiges Gedicht auf die Geburt Jesu. Das Highlight der Sammlung ist definitiv „Das Geheimnis des Weihnachtspuddings“ (auch, weil dort die größte Weihnachtsstimmung aufkommt); dicht gefolgt von „Eine Weihnachtstragödie“. Die anderen Texte sind eher „Beiwerk“ – aber dennoch ein schön zu lesendes.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Ein atmosphärischer Thriller mit Mystery-Elementen

SCHNEE
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Inhalt: Eine Gruppe von fünf Freunden begibt sich auf eine Wanderung in das isländische Hochland. Als sie nach einigen Tagen nicht zurückkehren, macht sich ein Rettungsteam auf, sie zu suchen – wobei das ...

Inhalt: Eine Gruppe von fünf Freunden begibt sich auf eine Wanderung in das isländische Hochland. Als sie nach einigen Tagen nicht zurückkehren, macht sich ein Rettungsteam auf, sie zu suchen – wobei das Team eine schreckliche Entdeckung macht. Derweil kommt es anderswo, in einer Radarstation in Stokksnes, zu seltsamen Ereignissen. Die Kameras nehmen Störungen auf, alte Telefone klingeln plötzlich und der Wächter hört das Lachen eines Kindes und das Tapsen kleiner Füße…

Persönliche Meinung: „Schnee“ ist ein Thriller der isländischen Autorin Yrsa Sigurdardóttir. Erzählt wird der Thriller in drei sich abwechselnden Handlungssträngen, jeweils von unterschiedlichen personalen Erzählinstanzen. Im ersten Erzählstrang, der in der Gegenwart spielt, wird die Suche nach den fünf vermissten Freunden thematisiert. Dabei wird die Perspektive von Jóhanna, einem Mitglied des Rettungsteams, eingenommen. Ebenfalls in der Gegenwart findet der zweite Erzählstrang statt, in dem die ungewöhnlichen Vorkommnisse auf der Radarstation, die der Wärter Hjörvar erlebt, im Mittelpunkt stehen. Der dritte Handlungsstrang spielt eine Woche vor den Ereignissen der beiden genannten Stränge. Hier wird aus der Perspektive von Dröfn das Schicksal der Freundesgruppe beleuchtet. Alle drei Erzählstränge sind atmosphärisch dicht: Die Handlungsorte (v.a. das isländische Hochland und die einsame Radarstation) sind gespenstisch und aufgrund ihrer Verlassenheit drückend; zudem finden sich immer wieder Mystery-Elemente, die zusätzlich für Grusel sorgen. Sehr gut hat mir auch der Aufbau des Buches gefallen. Zunächst erscheint es so, als wären die Erzählstrange (mehr oder weniger) losgelöst voneinander. Während der Lektüre offenbaren sich aber immer wieder Überschneidungen (z. T. in Form von kaum zu erahnenden Aufdeckungen/Wendungen), sodass sich nach und nach ein die Erzählstränge übergreifendes Gesamtbild ergibt. Die Spannungskurve des Thrillers ist hoch: Zwar wird er eher behutsam erzählt, allerdings kommt durch die Mystery-Elemente eine latente Spannung auf, die sich immer weiter steigert. Das Ende des Thrillers besitzt eine Tendenz zur Offenheit; die wichtigsten Fragen werden aber stimmig mit einem sehr überraschenden und nicht zu erahnenden (zweifachen) Twist beantwortet. Insgesamt ist „Schnee“ ein atmosphärisch erzählter Thriller mit einer fesselnden Handlung und Mystery-Elementen, die für zusätzliche Spannung sorgen.

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Veröffentlicht am 12.01.2023

Eine schöne Mischung aus klassischen und modernen Texten

Reclams Adventskalender
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Reclams Adventskalender, zusammengestellt von Stephan Koranyi und Gabriele Seifert, ist ein literarischer Adventskalender, der mit 27 Texten bestückt ist (Ja, richtig gelesen. Manchmal verstecken sich ...

Reclams Adventskalender, zusammengestellt von Stephan Koranyi und Gabriele Seifert, ist ein literarischer Adventskalender, der mit 27 Texten bestückt ist (Ja, richtig gelesen. Manchmal verstecken sich zwei Texte hinter einem Türchen🙃). Da es sich um einen Adventskalender handelt, möchte ich die genauen Texte nicht verraten und deren Inhalt nur grob vorstellen. Gattungsmäßig finden sich im Adventskalender sowohl Kurzgeschichten als auch Gedichte, auch ein Märchen ist dabei. Die Kurzgeschichten besitzen dabei eine schöne Länge (maximal elf Seiten; meistens aber 3-6 Seiten), sodass man das Lesen leicht auch in der (vielleicht) vollgepackten Vorweihnachtszeit „unterbringen“ kann. Die Zusammenstellung der Texte ist eine schöne Mischung als altbekannten, klassischen Geschichten/Gedichten zum Wiederentdecken und eher unbekannten Texten zum Kennenlernen. Inhaltlich drehen sich die Texte bspw. um Adventskalender, Weihnachtseinkäufe, Geschenke, den Nikolaus, den Weihnachtsbaum und ein Krippenspiel. Die Geschichten/Gedichte sind mal humorvoll, teilweise mit einem ironischen Ton, mal melancholisch bzw. nachdenklich geschrieben.

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