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Veröffentlicht am 14.05.2020

Steampunk im Wilden Westen

Stadt der Asche (Der Hüter: Steampunk-Krimi Band 2)
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Inhalt: Die Flucht aus der Unterwasserstadt Biota ist geglückt. Aber die Gefahr ist für Alexander, Nic und Oliver noch nicht gebannt. Gerade aus ihrem Fluchtfahrzeug, einem Golem, geklettert, werden sie ...

Inhalt: Die Flucht aus der Unterwasserstadt Biota ist geglückt. Aber die Gefahr ist für Alexander, Nic und Oliver noch nicht gebannt. Gerade aus ihrem Fluchtfahrzeug, einem Golem, geklettert, werden sie von zwielichtigen Gestalten festgenommen, nach Narau, einer Stadt, die im Krater eines Vulkans liegt, gebracht und dort als Sklaven an eine der führenden Familien verkauft. Diese haben ein besonderes Anliegen an Alexander und Nic: Ihre Tochter ist – wie auch andere Einwohner Naraus – verschwunden; Alexander und Nic sollen sie finden. Eine Vermisste wird schnell tot aufgefunden. Die Zeit drängt.

Persönliche Meinung: Die Ausgestaltung des Handlungsortes „Narau“ hat mir besonders gut gefallen. Narau ist nicht einfach nur eine Kulisse, sondern eine topographisch interessante und lebendige Stadt mit gut durchdachten eigenen Prinzipien und Gepflogenheiten, die an den Wilden Westen und das Römische Kaiserreich erinnern. Eine Welt also, die ganz anders als das geordnete Biota ist, das Nic und Alexander kennen. Dazu ist das Stadtleben Naraus, wie auch schon Biota im ersten Band, gewürzt mit steampunkigen Elementen. Die Charaktere sind mit ihren Gefühlen und Handlungen lebensnah und komplex gezeichnet. Zu den fiktionalen Charakteren gesellen sich auch wieder (verfremdete) historische Persönlichkeiten, die spannend in die Handlung des Romans eingebaut sind. „Stadt der Asche“ lässt sich durch den detaillierten Erzählstil flüssig lesen. Die (Krimi-)Handlung ist wendungsreich und mit ihrem furiosen Finale bis zum Schluss überraschend. Manchmal geht die Ermittlungsarbeit zwar etwas schleppend voran, aber die Handlung wird dadurch nicht langweilig. Zuletzt ist das Layout auch bemerkenswert: Neben jeder Seitenzahl finden sich kleine Zahnräder und jedes Kapitel fängt mit einer Steampunk-Zeichnung an. Insgesamt ist „Stadt der Asche“ ein schöner Krimi, der mit einer plastischen Welt auftrumpft und neue, steampunkige Wege geht!

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Eine actionreiche Handlung mit einem eher schwachen Protagonisten

Secret Protector, Band 1: Tödliches Spiel
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Inhalt: Ein Gaming-Event findet im Zoo von New Orleans, der Arbeitsstelle von Lukas Crowe, statt. Auch die Profi-Gamerin Una Britcross ist eingeladen. Doch das Event nimmt eine dramatische Wendung: Bewaffnete ...

Inhalt: Ein Gaming-Event findet im Zoo von New Orleans, der Arbeitsstelle von Lukas Crowe, statt. Auch die Profi-Gamerin Una Britcross ist eingeladen. Doch das Event nimmt eine dramatische Wendung: Bewaffnete stürmen den Zoo und entführen Unas Bruder. Lukas, in dem noch das ein oder andere verborgene Talent schlummert, nimmt sofort die Verfolgung auf. Wird er Daniel Britcross retten können?

Persönliche Meinung: "Secret Protector. Tödliches Spiel" besticht vor allen Dingen durch seine detaillierten und realistisch beschriebenen Action-Sequenzen. Diese besitzen von der Bildhaftigkeit her filmische Qualitäten und sind sehr gut vorstellbar. Mein Highlight ist die Actionsequenz in der "Zombiegruft". Erzählt wird die Handlung aus der Perspektive Lukas Crowes, dem "Secret Protector". Dieser blieb für mich während der ganzen Handlung allerdings zu scherenschnittartig, oberflächlich und perfekt: Er weiß über alles (handlungsrelevante) sofort Bescheid und kann auch alles. Weitgehend unbeleuchtet bleibt dabei seine Vergangenheit, sodass unklar ist, woher Lukas das alles überhaupt weiß/kann. Das Wenige, was zu seiner Familie gesagt wird, birgt allerdings Potenzial für Folgebände. Durch Lukas' Perfektion ist die Handlung auch recht linear und sie wirkte auf mich in einzelnen Fällen zu bemüht bzw. konstruiert. Insgesamt waren die Actionsequenzen und Szenenbeschreibungen wirklich gut, allerdings hätte ich mir bei Lukas mehr Tiefe und eine etwas komplexere Handlung gewünscht.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Angriff der apokalyptischen Pflanzen

Bloom
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Inhalt: Seit einigen Jahren plagen die drei Jugendlichen Anaya, Petra und Seth außergewöhnliche Krankheitsbilder bzw. Allergien, die sehr selten vorkommen. Diese legen sich, als von heute auf morgen ein ...

Inhalt: Seit einigen Jahren plagen die drei Jugendlichen Anaya, Petra und Seth außergewöhnliche Krankheitsbilder bzw. Allergien, die sehr selten vorkommen. Diese legen sich, als von heute auf morgen ein seltsames schwarzes Gras auf der Insel, auf der die drei wohnen, wächst. Komisch nur: Während es Anaya, Petra und Seth immer besser geht, sie sogar besondere Fähigkeiten entwickeln, sind alle Freunde und Verwandten der Jugendlichen allergisch gegen das aggressive Gewächs, das sich auf dem ganzen Erdball auszubreiten scheint. Woher kommt es so plötzlich? Warum ist jeder bis auf die drei allergisch?

Persönliche Meinung: Die Handlung ist im Wechsel aus der Perspektive der drei Jugendlichen geschrieben. Der Schreibstil ist dementsprechend sehr flüssig und einfach zu lesen; man taucht auch direkt in die Geschichte ein. Besonders gut an "Bloom" hat mir gefallen, dass es ein Mix aus verschiedenen Genres ist. Man hat ein bisschen Thriller mit Mystery/Suspense (Woher kommen die Pflanzen? Warum sind sie für alle schädlich? Was geht mit den Jugendlichen vor?), Horror (die verschiedenen Angriffe der Pflanzen), Dytopie und zuletzt auch Science-Fiction. Durch diese ganzen Fragen und Unklarheiten hat "Bloom" auch eine sehr gut gelungene Spannungskurve. Nur einmal - circa in der Mitte des Romans - zog sich für mich die Handlung. Dies legte sich aber durch eine Wendung, auf die ich jetzt nich näher eingehen kann, schnell wieder. Am Ende der Handlung bleiben einzelne Antworten vage (Woher genau kommen die Pflanzen? Warum sind sie überhaupt auf der Erde?). Das ist allerdings nicht schlimm, da "Bloom" der Auftakt zu einer neuen Trilogie Oppels ist. Ich bin jedenfalls gespannt darauf, wie die Reise von Anaya, Petra und Seth weitergeht!

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Veröffentlicht am 29.04.2020

Ein Thriller, der mit den Erwartungen der Leser*innen spielt

Ich sehe was, was du nicht siehst
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Inhalt: Juli 2019: Schon lange hatten die vier Freundinnen Bo, Mable, Anouk und Lilly ihren Urlaub geplant. Damals noch mit ihrer Freundin Emma, die seit Dezember 2018 spurlos verschwunden ist. Der Entführer ...

Inhalt: Juli 2019: Schon lange hatten die vier Freundinnen Bo, Mable, Anouk und Lilly ihren Urlaub geplant. Damals noch mit ihrer Freundin Emma, die seit Dezember 2018 spurlos verschwunden ist. Der Entführer konnte nicht geschnappt werden. Trotz allem wollen die vier Mädchen den Urlaub durchziehen - auch wenn nicht so wirklich Freude aufkommen will. Auf dem Campingplatz in Frankreich angekommen, passieren dort seltsame Dinge. Eine Gestalt schleicht um ihr Zelt und im angrenzenden Wald umher; ein Geist nimmt Kontakt zu ihnen auf. Hat Emmas Entführer es jetzt auf die vier Freundinnen abgesehen?

Persönliche Meinung: „Ich sehe was, was du nicht siehst“ lässt sich sehr flüssig lesen und ist durch die Frage nach dem ungeklärten Verschwinden Emmas und der unbekannten Bedrohung auf dem Campingplatz durchweg spannend. Diese Spannung wird noch dadurch erhöht, dass in die Handlung ab und zu kleine Rückblicke in Form von Zeitungsartikeln vom Verschwinden Emmas, die mit Kommentaren des Entführers versehen sind, und Sequenzen aus der Perspektive Emmas eingebaut werden. Die Haupthandlung wird aus der Sicht der vier Freundinnen erzählt, sodass sehr häufig ein Perspektivwechsel stattfindet, was ich eigentlich sehr interessant finde. Leider bleiben die vier Mädchen aber recht blass, stereotyp und dadurch z.T. auch austauschbar. Diese Blässe der Figuren wird aber durch die klug durchdachte und konstruierte Handlung ausgeglichen. Hier wird ausgefeilt mit den Erwartungen der Leser*innen gespielt, sodass das Ende vollkommen überraschend ist. Puzzleartig fügen sich am Ende die Zeitungsausschnitte, die Kommentare des Entführers, Emmas Seuqnzen und die Campingplatz-Handlung zusammen, wodurch ein schöner „Aha“-Effekt entsteht.

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Ein Dämon mit Gefühl

Akuma
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Inhalt: Die Schriftstellerin Kjara verbirgt seit ihrer Kindheit ein Geheimnis: Sie ist die Wirtin des Dämons "Akuma", der öfter die Kontrolle über sie übernimmt, um diejenigen zu jagen, die Kjaras Familie ...

Inhalt: Die Schriftstellerin Kjara verbirgt seit ihrer Kindheit ein Geheimnis: Sie ist die Wirtin des Dämons "Akuma", der öfter die Kontrolle über sie übernimmt, um diejenigen zu jagen, die Kjaras Familie Leid zugefügt haben. Doch als sich abzeichnet, dass die Beziehung mit ihrem Freund Erik ernster wird, entscheidet Kjara sich für einen drastischen Schritt: Ein Pfarrer soll ihr Akuma austreiben.

Persönliche Meinung: Zwar liest sich der Inhaltsteaser von "Akuma" wie ein Horrorfilm in der Tradition von "Der Exorzist", doch er geht weit darüber hinaus. Nicole Siemer geht hier einen interessanten neuen Weg: Akuma ist nicht nur der mordlüsterne und abgrundtief böse Dämon, der seinen Wirt unterjocht. Er hat zugleich Gefühle, ein Gewissen und eine eigene Hintergrundgeschichte. Auch die Charakterzeichnung Kjaras ist sehr gut gelungen: Sie ist unperfekt, irgendwie verpeilt und dadurch sympathisch. Die Handlung entfaltet sich auf drei Zeitebenen: Die Gegenwartshandlung um Erik und Kjara, eine kürzerer vergangener Handlungsstrang, der die Vereinigung von Kjara mt Akuma thematisiert, und ein Handlungsteil, der vor Äonen spielt und Akumas Jugendjahre in der Hölle abdeckt. Der Erzählstil ist sehr flüssig und lässt sich problemlos lesen. Besonders der Mittelteil sorgte für Spannung, wie Thriller-Leser es gewohnt sind. Gerade zu Beginn des Romans finden sich allerdings teilweise sehr realistisch und explizit beschriebene Darstellungen von Gewalt mit recht viel Blut, sodass der Thriller eventuell nicht für jeden geeignet ist. (Damit geht die Autorin allerdings bemerkenswert ehrlich um: Am Beginn des Buches finden sich Trigger-Hinweise.) Akuma ist ein Dämon der besonderen Art und bin gespannt, ob wir ihn nochmal lesen dürfen!

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