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Veröffentlicht am 07.09.2022

Grandios düster

Das Dunkle bleibt
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"In den Städten wimmelt es von Verbrechen. In allen. (…) Kommen genügend Menschen an einem Ort zusammen, macht sich das Böse in irgendeiner Form bemerkbar.“ [7] Sehr stark und düster beginnt „Das Dunkle ...

"In den Städten wimmelt es von Verbrechen. In allen. (…) Kommen genügend Menschen an einem Ort zusammen, macht sich das Böse in irgendeiner Form bemerkbar.“ [7] Sehr stark und düster beginnt „Das Dunkle bleibt“ von William McIlvanney und Ian Rankin.
Mich hatte bereits der Spruch „Wenn die Wahrheit im Schatten liegt, geh mir aus dem Licht!“ auf dem Cover, das auch schon einen Vorgeschmack auf die Geschichte macht, neugierig gemacht. So suggeriert dieser einen Ermittler, welche Ecken und Kanten hat, sich auf den Straßen auskennt und weiß wie man mit Gangs und Gangstern umgeht. Das Schöne daran ist, dass man nicht enttäuscht wird.
Für mich ist dieses Prequel der perfekte Einstieg in die Reihe "Jack Laidlaw". Zeitlich spielt sich das Ganze innerhalb von sechs Tagen im Oktober 1972 ab. Durch die kurzen Kapitel entsteht ein Sog beim Lesen. Der Schreibstil ist gut und die beiden Autoren bringen die düster herrschende Atmosphäre gut zu den Lesenden.
Das Setting und die Charaktere gefallen mir gut, obwohl man sagen muss, dass die auftretende Anzahl der Charaktere einen fordert, gerade am Anfang. Aber es lohnt sich am Ball zu bleiben. Für mich, der die Trilogie noch nicht kennt, bietet die Figur Jack Laidlaw noch Potential.
Mein persönliches Fazit nach diesem Noir. Ich komme, was das Lesen betrifft, gerne wieder nach Glasgow und freue mich auf mehr Laidlaw.

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Dem Verbrechen auf der Spur

Wer mit den Toten spricht
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Teil 2 der Reihe "Raven & Flyte ermitteln" erinnert optisch stark an den ersten Band. Und das Cover ist wieder einmal sehr gelungen.
Cassie Raven, Expertin der Gerichtsmedizin, lässt auch diesmal wieder ...

Teil 2 der Reihe "Raven & Flyte ermitteln" erinnert optisch stark an den ersten Band. Und das Cover ist wieder einmal sehr gelungen.
Cassie Raven, Expertin der Gerichtsmedizin, lässt auch diesmal wieder die Toten sprechen. Sprichwörtlich, auch wenn es diesmal persönlicher wird. Mir gefällt das ziemlich gut. Wir erfahren früher als gedacht mehr über die sympathische Protagonistin und deren Vergangenheit.
„Wer mit den Toten spricht“ von A. K. Turner glänzt mit einem angenehmen Schreibstil. Besonders überzeugt mich hier die Beschreibung der forensischen Arbeit und der Vorgehensweise. Das ist sehr authentisch geschrieben. Man hat das Gefühl, als würde man Cassie über die Schultern schauen und wäre somit live dabei.
Wenn man mal davon absieht, dass Tote eigentlich nicht sprechen, ist die gesamte Geschichte, die aus der forensischen Untersuchung gewonnenen Information und deren Verarbeitung, logisch und ansprechend umgesetzt.
„Wer mit den Toten spricht“ ist die konsequente Weiterführung des ersten Bandes. Insgesamt ist das zwar eher ein Krimi als ein Thriller, aber dennoch gehört der Titel zu meinen Highlights.

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Veröffentlicht am 02.09.2022

Sozialselektive Freiheitsberaubung

Die Welt kippt
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Die Welt kippt. Besser könnte man die aktuelle Lage oder die bevorstehenden Herausforderungen unserer Zeit nicht beschreiben. Heiko von Tschischwitz geht in seinem Roman dabei auf die aktuellen Fragen ...

Die Welt kippt. Besser könnte man die aktuelle Lage oder die bevorstehenden Herausforderungen unserer Zeit nicht beschreiben. Heiko von Tschischwitz geht in seinem Roman dabei auf die aktuellen Fragen in Bezug auf die Klimakatastrophe ein, führt die Gedankengänge dazu aus und wirft einen Blick in eine nicht weit entfernte Zukunft.
„Oder war es richtig, im Sinne der Wissenschaft zu schweigen? Für den Klimaschutz?“ [119]
„Die Welt kippt“ fängt spannungsgeladen an und die Geschichte erstreckt sich dann rund um den Globus. In den Ausführungen der Charaktere wird schnell deutlich, dass es nicht nur zwei verschiedene Sichtweisen geben kann, sondern dass das Ganze sehr facettenreich ist. Vieles greift ineinander und erfordert Kompromisse.
„Würden wir den Rückhalt unseres Volkes verlieren, weil der Lebensstandard nicht kontinuierlich weitersteigt, wäre der Klimawandel unser geringstes Problem.“ [279]
Es geht in diesem Werk darum die großen Probleme unserer Zeit aufzuzeigen. Heiko von Tschischwitz führt die verschiedenen Ideen und Vorstellungen weiter. Schnell stellt sich da die Frage wie weit man für den Klimaschutz und zum Erreichen der Ziele gehen würde. Die Protagonistin Tessa sieht sich mit dieser Frage auch konfrontiert.
„Wir haben so unterschiedliche Richtungen eingeschlagen, dass es so aussieht, als könnten wir uns nicht einmal mehr gegenseitig helfen.“ [184 f.]
Der Roman ist gut geschrieben. Mir gefällt, dass der Klimawandel von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachtet wird. Wer sich für die Herausforderungen unserer Zeit interessiert, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Für mich hätte es ein wenig spannender sein können.

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Veröffentlicht am 12.08.2022

Creole Belle

Die Tote im Eisblock
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James Lee Burke weiß ganz genau, wie man spannend und atmosphärisch dicht schreibt. Bildgewaltig erzählt er in dem Dave Robicheaux Krimi „Die Tote im Eisblock“ eine fesselnde Geschichte um die beiden Protagonisten ...

James Lee Burke weiß ganz genau, wie man spannend und atmosphärisch dicht schreibt. Bildgewaltig erzählt er in dem Dave Robicheaux Krimi „Die Tote im Eisblock“ eine fesselnde Geschichte um die beiden Protagonisten Dave und Clete, die sich des Öfteren bei ihren Ermittlungen immer wieder in Bredouille bringen. Dabei legt er immer den Fokus auf die amerikanische Vergangenheit und Gegenwart. Es ist einfach sehr interessant mehr über die amerikanische Seele zu lesen. Vor allem, wenn dies so anschaulich dargestellt wird.
„Ich glaube allerdings auch, dass meine Heimat mit einem vergifteten Cocktail aus Dummheit, Armut und Rassismus geschlagen ist. (…) Die Politiker in Louisiana gehören zum korruptesten menschlichen Abschaum, den ich kenne.“ [42]
An diesem Krimi der Reihe gefällt mir besonders gut das unerwartete Auftreten einer neuen Mitspielerin. Das bringt noch mehr Schwung in diesen Fall und ist zudem abwechslungsreich.
Sprachlich kommt das Werk etwas härter daher, man ist dies bereits von den anderen Robicheaux Krimis gewohnt. Die Handlung ist von Gewalt geprägt. Das passt meines Erachtens recht gut zu den Südstaaten und zur Story. Deswegen ist es durchaus authentisch.
„Immer waren Alkohol und Depressionen, Gewalt und Blutvergießen fester Bestandteil meines Weges gewesen.“ [38]

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Veröffentlicht am 11.08.2022

Umw​eltschutz mit der Maus

Die Umwelt schützen mit der Maus
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Umweltschutz wird großgeschrieben. Dass dies gar nicht so schwer ist, zeigt das Buch „Die Umwelt schützen mit der Maus“. Kindgerecht werden die Themen Wasser, Luft, Energie und Müll angesprochen. Besonders ...

Umweltschutz wird großgeschrieben. Dass dies gar nicht so schwer ist, zeigt das Buch „Die Umwelt schützen mit der Maus“. Kindgerecht werden die Themen Wasser, Luft, Energie und Müll angesprochen. Besonders gelungen finde ich, dass das entsprechende Thema zuerst umfassend und doch knackig und verständlich besprochen wird. Da geht es um die Fragen was eigentlich Müll ist, wie dieser entsteht und welche Arten es gibt – typisch Maus halt. Danach gibt es praktische und einfach umzusetzende Tipps, um Müll zu reduzieren und zu vermeiden. In dem Buch mit der Maus gibt es außerdem viele praktische Bastelanleitungen, wie man zum Beispiel mit Hilfe der Sonne Energie herstellen kann.

Auch das Thema Nachhaltigkeit kommt in diesem Werk nicht zu kurz. Hier wird zudem Regrowing, das Nachwachsen lassen von Gemüse und Pflanzen, angesprochen.

Umfassend und kindgerecht kommt das Buch daher. Das Wissen wird gut und verständlich vermittelt. Langweilig wird es nicht. Die Experimente und Bastelideen kommen gut bei den Kindern an.

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