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Veröffentlicht am 15.07.2019

Ach du grüne Sprotte!

Ein Fisch für Hamish
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Was für ein schönes Kinderbuch. Wunderschön illustriert und mit einem nicht so schönen Thema: Allergie. Und was könnte es schlimmeres für Frau Dorsch und ihren Kater Hamisch geben, als eine Allergie gegen ...

Was für ein schönes Kinderbuch. Wunderschön illustriert und mit einem nicht so schönen Thema: Allergie. Und was könnte es schlimmeres für Frau Dorsch und ihren Kater Hamisch geben, als eine Allergie gegen Fisch, wo dieser doch so gut schmeckt?

„Ein Fisch für Hamish“ von A.H. Benjamin zeigt, dass Allergien ganz schön Nervenaufreibend sein können und welche ‚Nebenwirkungen‘ auftreten können. Kindgerecht und mit großartigen Illustrationen hält man ein knapp 21*21 cm großes Buch in den Händen. Es eignet sich für Kinder ab ca. 3 Jahren. Aufgrund der Schriftgröße können aber auch Leseanfänger viel Freude mit diesem Buch haben.

Auch wenn der Inhalt sich nach dem x-ten Lesen natürlich nicht verändert, so entdeckt man doch immer wieder fischige Wohnaccessoires von Frau Dorsch. Man kann mit den jungen Lesern somit auch auf „Fischjagd“ gehen. Das macht enorm viel Spaß.

Bei dem Kinderbuch handelt es sich um ein klimaneutrales Druckprodukt, welches auf Recyclingpapier mit Druckfarben auf Pflanzenölbasis, daherkommt. Dies unterstreicht den positiven Gesamteindruck zusätzlich.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Mit Kinderaugen durch die Stadt

Abenteuer in der Stadt
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Max soll einen Brief in den Briefkasten einwerfen und sieht dabei die Stadt aus Kinderaugen. Dass diese nicht nur hektisch und trist ist, zeigt uns Max aus seiner Perspektive, die die alltäglichen Dinge ...

Max soll einen Brief in den Briefkasten einwerfen und sieht dabei die Stadt aus Kinderaugen. Dass diese nicht nur hektisch und trist ist, zeigt uns Max aus seiner Perspektive, die die alltäglichen Dinge in einem anderen Licht erscheinen lassen.

„Abenteuer in der Stadt“ von Joanne Liu kommt mit wenig Text aus. Lediglich die erste und letzte Szene enthalten ein paar Sätze. Dazwischen ist der Vorleser gefragt und die jungen Zuhörer dürfen die Stadt auf eigene Faust mit Max entdecken. Das macht Spaß, da die Geschichte so lebendig bleibt, etwas variabel gestaltet werden kann und es aus der Sicht von Kinderaugen immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt.

Das Buch ist farbenfroh gestaltet und kommt in einem schönen Format (20*25 cm) daher. Es eignet sich für Kinder ab 3 Jahren. Diese werden aktiv mit eingebunden und sehen mal die Schönheit der Stadt in einer Regenpfütze oder auch welche Spuren aus einer Pfütze entstehen können. Bunt illustriert, zeigt das Buch, dass man auch an bzw. mit den kleinen Dingen Spaß haben kann.

Veröffentlicht am 08.07.2019

Eguzkilores

Die Stille des Todes
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„Manchmal braucht es nicht mehr, als jemandem sein Ohr zu leihen und zuzuhören. Zahlreiche Menschen im Umfeld von Verbrechen hätten uns viel zu sagen, und wir, die Ermittler, hören nicht auf sie, weil ...

„Manchmal braucht es nicht mehr, als jemandem sein Ohr zu leihen und zuzuhören. Zahlreiche Menschen im Umfeld von Verbrechen hätten uns viel zu sagen, und wir, die Ermittler, hören nicht auf sie, weil wir glauben, wir seien die Experten. “ [543]

Mit „Die Stille des Todes“ präsentiert die Autorin Eva García Sáenz den ersten Fall für Inspector Unai López de Ayala, genannt Kraken, der Profilingexperte bei der Kriminalpolizei von Vitoria ist. Ihm zur Seite steht seine Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna. Gemeinsam geht es auf die Suche nach dem Verbrecher, die die Stadt Vitoria in Angst und Schrecken versetzt.

Es ist der Auftakt einer Reihe, der Folgeband erscheint im Oktober und der finale Band im März des folgenden Jahres.

Man merkt Sáenz an, dass sie selbst aus Vitoria im Baskenland stammt. Ihr Roman ist atmosphärisch und sehr dicht geschrieben. Man kann sich regelrecht im Baskenland durch die Gassen laufen sehen und spürt die spanische Sonne brennen.
Dass die Lösung der Mordserie für den Protagonisten Kraken nicht einfach wird, erkennt dieser immer wieder aufs Neue. „Na gut, Kraken. Richtungswechsel, dachte ich, du stehst vor einer Mauer.“ [250]
Temporeich und mit viel Spannung entwickeln die gut ausgearbeiteten und sympathischen Charaktere jedoch akribisch eine Idee, welche sie immer weiter verfolgen.

„Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, den Roman zu lesen, den der Mörder für die Eingeweihten schrieb, die ihn zu lesen verstanden: Jedes Doppelverbrechen war ein Kapitel.“ [242 f.]

Sáenz versteht es den Leser mit ihrem Schreibstil zu fesseln und tief ins Baskenland eintauchen zu lassen. Der Roman und seine Figuren sind sehr authentisch geschrieben. Ohne viel Blut, aber mit viel Lesevergnügen kommt dieser niveauvolle Thriller daher. Man darf gespannt sein, wie es im nächsten Band weitergeht.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Lauf um dein Leben!

Der Blütenjäger: Thriller
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„Die Kälte kam so plötzlich, dass (er) es zunächst gar nicht registrierte. Stille breitete sich jäh aus, legte sich wie ein tödlicher Mantel über sie.“ [298]

Laura Kern ist „die leitende Ermittlerin ...

„Die Kälte kam so plötzlich, dass (er) es zunächst gar nicht registrierte. Stille breitete sich jäh aus, legte sich wie ein tödlicher Mantel über sie.“ [298]

Laura Kern ist „die leitende Ermittlerin vom Landeskriminalamt“ [86] und nun bereits im vierten Band der Reihe die Protagonistin. Im Thriller „Der Blütenjäger“ von Catherine Shepherd beginnt für beide Seiten eine gnadenlose Jagd. Der Mörder jagt seine Opfer wie ein Rehkitz durch den Wald und Laura ist vorerst nur „die Überbringerin der schlechtesten aller Nachrichten.“ [251] Ihr Team tappt noch im Dunkeln, doch die Ermittlungen laufen schon auf Hochtouren.
Bereits der Prolog zeigt eine perfide Art des Mörders, erzeugt Spannung und ordentlich Tempo. Jedes Kapitel hört mit einem Cliffhanger auf. Der Schreibstil ist flüssig und man fliegt wieder einmal förmlich durch die Seiten, wird selbst zum Gejagten und kommt nicht zum Verschnaufen. Als wäre man selbst Teil dieser Hetzjagd. Mit zunehmender Seitenzahl steigert sich Tempo kontinuierlich.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge. Peu à peu erfährt der Leser was es mit dem „Mordfall, der nunmehr zwanzig Jahre zurückliegt“, [284] auf sich hat, wie er sich in die aktuelle Geschichte integriert. Man springt immer wieder in die Vergangenheit und rätselt wie die Protagonistin, wer hinter den Morden stecken könnte.

Wie auch in den Bänden zuvor, erhalten wir als Leser Informationen, dass die Spezialermittlerin selbst einmal Opfer war. „Dass sie keine normale Frau war. Niemand mit unbeschwertem Lächeln und dem Glauben an das Gute.“ [92]
Man darf also gespannt sein, was man zukünftig noch erfahren wird und wie sich der Charakter entfalten wird.

Fazit: Meiner Meinung nach, der bisher beste Band der Reihe „Laura Kern“. Spannungsgeladen und temporeich. Und: Man kann diesen Band ohne Vorkenntnisse lesen.

Veröffentlicht am 19.06.2019

Technik als Sinneserweiterung

Helen und die People of Source
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“Helen und die People of Source” von Jan Schreiber zeigt dem Leser eine nicht allzu sehr entferne Zukunft, deren Anbruch wir jetzt schon spüren. Ein Nanochip, ID-Chip und Neuronenchip werden mit Wasser ...

“Helen und die People of Source” von Jan Schreiber zeigt dem Leser eine nicht allzu sehr entferne Zukunft, deren Anbruch wir jetzt schon spüren. Ein Nanochip, ID-Chip und Neuronenchip werden mit Wasser geschluckt, docken im Körper an und versprechen viele tolle Neuerungen. Ein Austausch von Informationen über einen Funknerv im Kopf ist dabei nur eine Errungenschaft.

Betrachtet man sich die Schlagzeile, dass Facebook Gedanken und Schrift auf dem Computer umwandeln will, so erscheint das Werk gar nicht mal weit entfernt.

Der Schreibstil ist flüssig und man ist sofort im Geschehen. Berichtet wird aus des Protagonisten Sicht, der Ich-Perspektive. In Anbetracht des Umfangs des Buches werden die Charaktere gut beschrieben. Für einen (ausgedehnten) Roman, welcher ggfs. noch aus dieser Basis entstehen wird, müssten diese weiter ausgearbeitet, sowie das Setting feiner gezeichnet werden. Das Buch wirft interessante Fragen auf, die leider nicht alle tiefgehend erörtert werden und reizt das vorhandene Potenzial leider noch nicht ganz aus.

„Die Menschen würden das wirklich Menschliche nicht mehr fassen können.“ [14]

Fazit: Sinneserweiterungen und ihre Folgen. Ein wirklich passendes Cover und noch Luft nach oben.