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Veröffentlicht am 17.02.2023

interessant

Vanilletage – Die Frauen der Backmanufaktur
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Carl will Apotheker werden um Menschen die Medizin zu geben, die sie heilt. Doch hat er auch ein Gespür dafür, neue Produkte zu entwickeln und weiter zu verfeinern. So gelingt es ihm das Backtriebmittel, ...

Carl will Apotheker werden um Menschen die Medizin zu geben, die sie heilt. Doch hat er auch ein Gespür dafür, neue Produkte zu entwickeln und weiter zu verfeinern. So gelingt es ihm das Backtriebmittel, dass ihm sein Onkel aus Amerika mitgebracht hat, zu analysieren und auf den deutschen Markt zu bringen. So wird es den Hausfrauen ermöglicht Kuchen wie vom Bäcker zu backen. Seine Frau Josephine unterstützt ihn und trägt mit ihren Marketing Ideen maßgeblich an dem Erfolg der Produkte bei.

Wie das Cover schon vermuten lässt, dreht es sich in diesem Buch über die Entstehungsgeschichte der Firma Dr. Oetker, auch wenn es sich hier um Dr. Carl Meister dreht. Soweit ich das im Internet herausgefunden hat, entspricht die Handlung des Buches in weiten Teilen der tatsächlichen Familien- und Firmengeschichte. Natürlich handelt es sich hier nicht um eine Biografie, sondern eben um einen Roman. Die fiktiven Anteile erläutert die Autorin auch im Nachwort des Buches.

Die Geschichte an sich fand ich sehr interessant, erfährt man doch wie die Produkte, die man schon sein Leben lang kennt und benutzt, entstanden sind. Allerdings muss ich sagen, dass mir die Geschichte an sich ein wenig zu platt war. Die Probleme die in der Familie auftreten, laufen immer nach dem gleichen Muster ab. Es gibt Streit, einer hört nicht richtig zu, läuft davon und bei einem zweiten Gespräch klärt sich alles auf. Dazwischen scheint eine heile Welt zu herrschen und außer den handelnden Personen treten nur wenige Charaktere auf.

Mir war das zu wenig, ich hatte immer das Gefühl dass ich hier nur an der Oberfläche kratze. Und das teilweise doch recht nervige Verhalten von Josephine und Carl miteinander fand ich auf Dauer recht anstrengend.

Trotzdem war das Buch eine nette Unterhaltung, mehr für mich aber nicht. Ich hatte zwar Bilder im Kopf, aber irgendwie hat es mich nicht so gepackt, dass ich die weiteren Bände noch lesen wollte.

Von mir daher nur eine begrenzte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

tolles Cross Over

Mehr als die Gerechtigkeit
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Der Krieg ist vorbei und Gut Mohlenberg wieder eine Psychiatrische Anstalt. Als Richard Hellmer bei Friederike anfragt, ob sie ihm helfen kann seine Aussage vor einem parlamentarischen Ausschuss zum Thema ...

Der Krieg ist vorbei und Gut Mohlenberg wieder eine Psychiatrische Anstalt. Als Richard Hellmer bei Friederike anfragt, ob sie ihm helfen kann seine Aussage vor einem parlamentarischen Ausschuss zum Thema Zwangssterilisationen im dritten Reich vorzubereiten, reist sie mit ihrer Tochter Charlotte nach Hamburg.

Dort bietet ausgerechnet Dr. Krüger, der Erzrivale von Richard Hellmer, Hilfe an. Doch es kommt zu keinem Treffen mehr, denn Krüger wird tot aufgefunden. Friederike lässt es sich nicht nehmen auch aktiv die Ermittlungen von Alfred Studt zu unterstützen. Und Charlotte freundet sich derweil mit Fritz Ellmers Halbbruder Thomas an.

Wer die Reihen von Melanie Metzenthin kennt wird feststellen, dass sich hier das Personal all ihrer Serien in einem Band zusammenfindet. Ich bin generell ein Fan davon, alte Bekannte aus anderen Büchern wieder zu treffen. Das ist für mich ein bisschen wie nach Hause kommen. Der Autorin gelingt es in diesem Band hervorragend die einzelnen Geschichten zusammenzuführen.

Friederike ermittelt nun also mit Fredi Studt, den wir aus der Hafenschwester kennen. Auch sein Sohn Wolfgang ist mit involviert und die Kabbeleien zwischen Friederike und Fredi sind einfach köstlich. Am Ende erweist es sich hilfreich Friederike sozusagen als psychologisch geschulte Undercover Ermittlerin einzusetzen, kommt sie doch an manchen Ecken einfacher an Informationen als die Polizei.

Währenddessen ist Charlotte mit Thomas unterwegs. Hier werden die letzten Unstimmigkeiten in der Familiengeschichte der Mitchells geklärt und zu einem guten Ende gebracht.

Ich fand das Buch ganz toll, auch wenn es im Prinzip Abschied nehmen heißt, von Gut Mohlenberg, den Figuren der Hafenschwester und auch ein kleines bisschen von den Leisen Helden. Wobei es hier demnächst wohl noch einen Sidekick geben wird, was mich sehr freut.

Wer die oben genannten Reihen nicht alle gelesen hat, wird sich mit diesem Buch auch zurechtfinden, die Autorin baut genügend Informationen ein um die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse zu verstehen. Allerdings fallen einem manche Dinge nur auf, wenn mal die anderen Bücher auch kennt. Da diese alle sehr lesenswert sind, kann ich sie auch alle nur empfehlen.

Von mir daher eine Leseempfehlung für dieses tolle Buch, in dem viele Einzelteile perfekt zusammengefügt werden. Hut ab dafür vor der Autorin!

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Viel neues für mich

Blüte der Zeit
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Max und seine Familie haben durch den niederländisch-französischen Krieg alles verloren. Der einzige Ausweg scheint zur Verwandtschaft nach Cölln zu ziehen, auch wenn sie dort nicht wirklich freundlich ...

Max und seine Familie haben durch den niederländisch-französischen Krieg alles verloren. Der einzige Ausweg scheint zur Verwandtschaft nach Cölln zu ziehen, auch wenn sie dort nicht wirklich freundlich empfangen werden. Dort treffen wir nicht nur auf Max‘ Cousin Jerun, sondern auch auf Elvina, die ihrem Vater , dem Hofapotheker zur Hand geht.

Zusätzlich begleiten wir auch Paulus, einen Jugendfreund von Wilhelm von Oranje, der diesen durch den Krieg begleitet und der uns einen Einblick in die niederländische Herrschaftsriege gibt. Dass die Niederlande zu diesem Zeitpunkt eine Republik war, war mir gar nicht bewußt.

Anfangs hatte ich etwas Probleme in Buch zu kommen. Irgendwie fehlte mir das Hintergrundwissen um das Geschehen rund um Wilhelm besser einordnen zu können. Außerdem wechselt die Szenerie zwischen den einzelnen Charakteren hin und her und da diese am Anfang ja noch nichts miteinander zu tun haben bin ich zuerst nicht so richtig ins Geschehen reingekommen.

Aber als dann Max und seine Familie in Cölln ankommen war es kein Problem mehr und ich habe das Buch ab diesem Zeitpunkt sehr ungern aus der Hand gelegt. Besonders dieser Handlungsstrang hat mir gut gefallen. Der um Paulus war zwar auch interessant und hat einen guten Einblick in die politischen Hintergründe gegeben, aber er hat mich nicht so mitgenommen.

Das Buch war mein erstes Buch von Sabine Weiß. Es wird wohl nicht das letzte bleiben. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen und ich habe viel gelernt. Neben der Geschichte der Niederlande werden ja auch der Gartenbau dieser Zeit und der Fernhandel mit Pflanzen näher beleuchtet. Schön fand ich es Max auch nach Versailles begleiten zu dürfen, dessen Gärten ich erst letztes Jahr besucht habe. Da hat man doch gleich ganz andere Bilder im Kopf.

Ich kann das Buch auf jeden Fall empfehlen, ich hatte viel Vergnügen damit.

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Veröffentlicht am 11.02.2023

schönes Buch!

Fishergirl's Luck
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Anna zieht nach Crovie an die Küste von Schottland, nachdem sie ihre langjährige Beziehung beendet hat und versucht ihr Leben neu zu ordnen. Sie hat sich dort ein winziges Häuschen namens Fishergirl’s ...

Anna zieht nach Crovie an die Küste von Schottland, nachdem sie ihre langjährige Beziehung beendet hat und versucht ihr Leben neu zu ordnen. Sie hat sich dort ein winziges Häuschen namens Fishergirl’s Luck gekauft und entdeckt dort unerwartet ihre Liebe zum Kochen neu. Sie wird Teil der Gemeinschaft von Crovie und lernt wieder auf sich selbst zu vertrauen.

Sharon Gosling liefert hier einen Wohlfühlroman, der trotz allem seine Ecken und Kanten hat. Es gibt auch eine Liebesgeschichte, die nicht ganz so geradlinig verläuft, wie man es sonst aus solchen Büchern gewohnt ist. Die Beschreibung von Crovie und der Bucht in der es liegt, ist lebhaft und man kann sich alles gut vorstellen und so manchen Sturm auch wüten hören. Die Charaktere haben alle ihre eigene Geschichte und die Autorin schafft es die Beziehungen zueinander sehr gut zu beschreiben. Ich fand es schön dass nicht einfach immer alles glatt läuft und manche Dinge einen Umweg gehen müssen, bevor sie sich fügen.

Ich hätte gerne noch weiter gelesen und das Schicksal der Bewohner Crovies verfolgt. Das Ende war mir tatsächlich ein wenig zu kurz abgehandelt, da wären hundert Seiten mehr noch schön gewesen.

Trotzdem kann ich das Buch empfehlen, es hat mir gut gefallen und angenehme Lesestunden beschert.

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Veröffentlicht am 06.02.2023

Notre Dame de Paris

Das ewige Licht von Notre-Dame (Die Baumeister 2)
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Pierre ist dreizehn, als er von seinem Vater von Chartres nach Paris gebracht wird, damit der dort beim Baumeister Jean in die Lehre geht. Pierre ist anfangs sehr unglücklich, hat er doch gerade erst die ...

Pierre ist dreizehn, als er von seinem Vater von Chartres nach Paris gebracht wird, damit der dort beim Baumeister Jean in die Lehre geht. Pierre ist anfangs sehr unglücklich, hat er doch gerade erst die Mutter und nun auch noch den Rest der Familie verloren. Doch nach und nach lebt er sich ein und als Jean als Baumeister an die Baustelle von Notre Dame wechselt, wird auch ein Traum für ihn wahr.

Pierre de Montreuil und Jean de Chelles sind beides Baumeister die gelebt haben und ihre Zeichen an Notre Dame de Paris gesetzt haben. Über die Menschen an sich ist nicht viel bekannt, aber der Autor schafft es ihnen beiden ein Leben zu zeichnen, dass sie eventuell so geführt haben könnten.

Wir begleiten Pierre ab dem Zeitpunkt, als er 1238 nach Paris kommt bis ca. 1249. Das Buch ist von einem Pro- und einem Epilog umrahmt, in dem sich Pierre direkt an seinen Mentor richtet. Dazwischen begleiten wir Pierre durch sein Leben und bekommen es von ihm erzählt. Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben, so kommt man ihm auch sehr nahe. Seine Zweifel und seine Ängste werden so sehr direkt transportiert.

Mir hat das Buch gut gefallen. Es lies sich sehr flüssig lesen und man hatte direkt Bilder vor Augen. Hilfreich war dabei sicher, dass ich letztes Jahr erst an der aktuellen Baustelle von Notre Dame war. Die Charaktere waren schön beschrieben, und dem Autor ist es gelungen sie gut zu zeichnen, auch wenn wir sie nur durch Pierres Augen erleben. Mir waren die Frauen im Hause des Baumeisters manchmal zu emanzipiert, andererseits hatte ich aber auch das Gefühl, dass es Jean teilweise auch egal war, Hauptsache er konnte auf seine Baustelle. Agnes Charakterisierung von Pierre, dass er zu gut für die Welt wäre, fand ich sehr zutreffend. Er braucht sehr lange, bevor er den Mut hat für sich und seine Ideen und Pläne auch einzustehen.

Ich fand es interessant, wie damals solche Großbaustellen organisiert waren. Und dass es dabei auch viele Frauen in Handwerksberufen gegeben hat. Im Buch lernt man zwei solcher Baustellen kennen, neben der in Paris auch die der Kathedrale in Chartres. Hier zeigen sich dann auch die Unterschiede.

Ich kann das Buch durchaus empfehlen. Es war eine schöne Zeitreise ins mittelalterliche Paris.

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