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Veröffentlicht am 09.08.2024

durchaus spannender Auftaktband

Tankred: Weihrauch und Schwert
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Als im Januar 882 die Normannen das Kloster überfallen, in dem Tankred seine Strafe als Bibliothekar absitzt, flieht er um nach seiner Schwester in Aachen zu suchen. Dort angekommen muss er feststellen, ...

Als im Januar 882 die Normannen das Kloster überfallen, in dem Tankred seine Strafe als Bibliothekar absitzt, flieht er um nach seiner Schwester in Aachen zu suchen. Dort angekommen muss er feststellen, dass sie verschleppt wurde. Daraufhin beschließt er, die Entführer zu verfolgen und Judith zu befreien.

Wir lernen hier die Geschichte Tankreds kennen, der von seinem Vater verstoßen wurde, als er sich eine neue Frau nahm. Den gesamten Hintergrund erfährt der Leser nach und nach, als Tankred seine Geschichte seinem Mitstreiter erzählt. Wir tauchen hier in eine Zeit ein, in der die Gegend rund um Aachen von den Normannen heimgesucht wird und sie die politische Führung so zerstritten hat, dass es kein einheitliches Vorgehen gegen den gemeinsamen Feind gibt. D.h. für die Bevölkerung oft, dass all ihr Hab und Gut verlieren und im schlimmsten Fall auch ihr Leben.

Die Geschichte liest sich gut. Sie ist in der Ich-Form geschrieben und ermöglicht so einen guten Einblick in die Gedankenwelt Tankreds. Allerdings muss ich sagen, hätte das Ganze sicherlich auch gestrafft werden können. Zwischenzeitlich hatte ich immer wieder das Gefühl, dass nicht weiter voran geht. Gegen Ende wird es dann nochmal richtig spannend. Man merkt dem Buch jedoch an, dass es der Auftaktband einer Reihe rund um Tankred handelt. Einige Fragen bleiben schlichtweg unbeantwortet, diese werden wohl in den Folgenbänden beantwortet.

Von mir durchaus eine Leseempfehlung für dieses Buch, besonders für Leser, die sich gerne in einer längeren Reihe mit diesem Teil der Geschichte Deutschlands befassen möchten. (Die Reihe umfasst derzeit 4 Bände)

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Veröffentlicht am 06.08.2024

Bad Oeynhausen

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
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Bad Oeynhausen im Jahr 1945. Am Ende des Krieges marschieren erst die Amerikaner ein und dann übernehmen die Briten die Stadt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die gesamte Innenstadt wird geräumt ...

Bad Oeynhausen im Jahr 1945. Am Ende des Krieges marschieren erst die Amerikaner ein und dann übernehmen die Briten die Stadt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Die gesamte Innenstadt wird geräumt und die Einwohner ziehen zu Verwandten oder in Baracken. Gerade für Anne ist das ein harter Schlag, verliert sie dabei doch das Hotel der Familie. Ihre ehemalige Freundin Rosalie findet jedoch schnell eine Anstellung bei den Briten und versucht damit ihr Leben wieder auf einen besseren Weg zu bringen.

Das Buch schildert uns die Lage in der Stadt aus zwei Sichtweisen. Rosalie versucht sich mit den Briten gut zu stellen, während Anne den Besatzern sehr abwehrend gegenüber steht. Das ändert sich erst, als auch sie mehr Kontakt hat und mit Colonel Michael Hunter jemanden kennenlernt, der ein wirkliches Interesse am Wiederaufbau in Deutschland hat. Man bekommt bei den Gesprächen der beiden sehr gut mit, welche Beweggründe die Briten für ihre Aktionen hatten.

Natürlich gibt es auch Besatzer, denen die Deutschen an sich egal sind. Sie tun ihren Dienst und werden besser versorgt als zu Hause. Und die hübschen Fräuleins sind ein netter Zeitvertreib.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich am Anfang ein wenig Probleme mit Anne und Rosalie hatte. Ihre Vorstellungen, wie Dinge laufen, waren mir einfach an vielen Ecken zu naiv. Allerdings entwickeln sich beide im Laufe des Buches merklich weiter und am Ende war ich mit beiden versöhnt. Man lernt viel über die wirklich ungewöhnliche Situation in der Stadt, die noch bis 1955 anhalten sollte. Das Buch endet im Jahr 1947, bietet aber im Epilog einen Ausblick auf die Zukunft der Stadt und der Protagonisten. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Daher von mir eine Leseempfehlung für dieses schöne Buch.

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Veröffentlicht am 02.08.2024

gelungener Auftakt

Die Zeitungsdynastie – Goldene Jahre
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Vicky, Fridtjof und Alexander sind die Erben des Manthey Verlages. Genauer genommen natürlich nur die beiden Männer, Vicky soll bitte standesgemäß heiraten und eine Familie gründen. Doch in der Mitte der ...

Vicky, Fridtjof und Alexander sind die Erben des Manthey Verlages. Genauer genommen natürlich nur die beiden Männer, Vicky soll bitte standesgemäß heiraten und eine Familie gründen. Doch in der Mitte der zwanziger Jahre sind für die junge Frau andere Dinge interessanter. Als dann allerdings die Nationalsozialisten immer mehr an Macht gewinnen, entzweien sich auch die Geschwister immer mehr. Vicky, die gegen die Ungerechtigkeiten als Gerichtsjournalistin anschreibt kann die politischen Verstrickungen ihres Bruders nicht ertragen.

Dieser Auftaktband zu einer Trilogie schildert das Leben in der Weimarer Republik und insbesondere des Zeitungswesens. Durch die politische Ausrichtung des Verlages ist man hautnah mit dabei wie die Demokratie den Bach runtergeht und die Nationalsozialisten an die Macht kommen. Die Familie Manthey wird dadurch gespalten, sieht Alexander doch die einzige Überlebensmöglichkeit in der Anbiederung bei den kommenden Machthabern. Mich hat hier die Entwicklung von Vicky sehr überrascht, ist sie doch erst eher ein Partygirl entwickelt sie sich zur fähigen Gerichtsjournalistin die die Finger auf die Doppelmoral der Zeit legt und sich damit auch zur Zielscheibe macht.

Auch die Entwicklung der beiden Brüder fand ich gut gezeichnet. Hier gelingt es der Autorin den Leser zu überraschen. Das ganze Buch lies sich sehr gut lesen und macht Lust darauf auch die nachfolgenden Bände in Angriff zu nehmen, um zu erfahren, wie es mit den drei Geschwistern und dem Verlag weitergeht.

Von mir daher eine Leseempfehlung für diesen gelungenen Auftaktband.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

wieder spannend

Wer länger liest, ist später tot (Ein Pippa-Bolle-Krimi 9)
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Pippa darf mal wieder nach England. Ihre Freundin Anita bittet sie als Mädchen für alles in einem Bücherhaus anzufangen, da die Leiterin durch einen Autounfall ums Leben gekommen ist und so die geplante ...

Pippa darf mal wieder nach England. Ihre Freundin Anita bittet sie als Mädchen für alles in einem Bücherhaus anzufangen, da die Leiterin durch einen Autounfall ums Leben gekommen ist und so die geplante Leseauszeit vor der Absage steht. Pippa wird in eine Geschichte geworfen, in der es vor Intrigen und Falschinformationen nur so wimmelt. Julia Timmings, eine Liebesromanautorin wurde bei dem verhängnisvollen Autounfall verletzt und scheinbar hat es jemand weiterhin auf sie abgesehen. Doch ist es der unbekannte Stalker? Oder doch der Ex-Ehemann? Pippa tappt im Dunklen, bekommt aber die Gelegenheit Scotland Yard bei den Ermittlungen zu unterstützen.

Dieser mittlerweile neunte Band der Reihe rund um Haushüterin Pippa Bolle ist wieder ein richtig schöner Krimi zum miträtseln. Die Charaktere sind toll beschrieben und der Leser wird genauso verwirrt bei den Ermittlungen wie Pippa und Trevor Gage, der ermittelnde Beamte von Scotland Yard. Es gibt sehr positive und sehr negative Charaktere und trotzdem wird erst spät klar, was denn nun wirklich passiert ist. Und die Umgebung in der ermittelt wird, lädt mal wieder zum Träumen ein.

Ich kann dieses Buch wieder nur empfehlen. Ich habe mich sehr wohlgefühlt damit und habe vergnügt mit gerätselt. Jetzt bin ich mal gespannt, wie es mit Pippa weiter geht. Andeutungen dazu gab es ja genug.

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Veröffentlicht am 18.07.2024

berührend

Der Bademeister ohne Himmel
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Linda mag ihr Leben nicht. Was sie davon abhält vor ein Auto zu laufen ist einmal ihr Freund Kevin, der an der Welt wie sie ist verzweifelt und an Hubert, dem sechsundachtzigjährigen Nachbarn, den sie ...

Linda mag ihr Leben nicht. Was sie davon abhält vor ein Auto zu laufen ist einmal ihr Freund Kevin, der an der Welt wie sie ist verzweifelt und an Hubert, dem sechsundachtzigjährigen Nachbarn, den sie an drei Tagen in der Woche betreut um seine bei ihm lebende Pflegerin Ewa zu entlasten.

Linda ist ein aufgewecktes Mädchen von 15 Jahren, die manchmal etwas altklug wirkt. Den Umgang mit Hubert gestaltet sie intuitiv, was ein guter Gegenpol zu Pflegerin Ewa ist, die natürlich viele Dinge anders sieht. Das Buch dreht sich eigentlich fast ausschließlich um Hubert, seine Demenz und wie seine Umgebung damit umgeht. Kevin spielt zwar eine kleine Rolle wird aber nicht so eingebunden, da Linda darauf besteht, dass Kevin Hubert nicht kennenlernt.

Das Buch ist sehr schön geschrieben. Ich konnte mich gut in Linda hineinversetzen, auch wenn manchmal recht deutlich wird, dass die Weisheit einer 15-jährigen eben doch noch nicht so weit ist, wie selber denkt. Hier zeigt die Autorin ein erstaunliches Einfühlungsvermögen in die Gedankenwelt eines Teenagers. Mich hat Huberts Sterben sehr mitgenommen, hier wird plötzlich klar, dass Linda eben nicht so abgeklärt ist, wie sie immer tut. Dieses langsame Abschied nehmen und die Gedanken, die sich Linda um den Tod macht haben mich sehr berührt. Gut gefallen hat mir auch Ewa, die eine ganz andere Sicht auf viele Dinge hat und Linda auch eine Stütze wird. Die beiden ergänzen sich gut.

Alles in allem ist ein ruhiges Buch, das ohne viel Action auskommt. Es entwickelt einen gewissen Lessesog, der die Geschichte intensiv macht. Von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses berührende Buch.

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