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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2021

gemütlich und weihnachtlich

Je stiller der Tod
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Es ist Weihnachten. Mags und Sam freuen sich auf das erste Weihnachtsfest in ihrem neuen Cottage. Ruhig soll es ablaufen, nur mit Freunden. Eigentlich sollte das Fotoshooting für eine Zeitschrift vorher ...

Es ist Weihnachten. Mags und Sam freuen sich auf das erste Weihnachtsfest in ihrem neuen Cottage. Ruhig soll es ablaufen, nur mit Freunden. Eigentlich sollte das Fotoshooting für eine Zeitschrift vorher erledigt sein, doch da geht einiges schief. Statt der befreundeten Fotografin kommt ein Kollege und als das Wetter umschlägt, strandet das Team unfreiwillig im Cottage. Als dann der Fotograf am nächsten Morgen auch noch tot im Garten liegt, ist es vorbei mit der Weihnachtsruhe.

Auch dieser Roman aus der Reihe um Mags Blake ist ein etwas ruhigerer. Man taucht ein in die Weihnachtsvorbereitungen und kann die Atmosphäre im und rund ums Cottage genießen. Die drei Mitarbeiter der Zeitung sollen ja eigentlich nur kurz bleiben, doch schon bei der ersten kurzen Begegnung stellt sich heraus, dass der Fotograf mehr im Schild führt als nur Fotos zu machen. Hier entsteht beim gemeinsamen Abendessen ein deutlicher Missklang. Las der Fotograf am nächsten morgen tot ist, stellt sich schnell heraus, dass es viele unter den Anwesenden gibt, die ihm nicht wohlgesonnen waren. Die Auflösung des Falles findet relativ geräuschlos im Agatha Christie Style statt und ist bei Eintreffen der Polizei schon erfolgt.

Ich habe das Buch wieder gerne gelesen. Die Reihe ist einfach wirklich heimelig und mittlerweile sind mir die Protagonisten sehr ans Herz gewachsen. Das Buch ist aber auch für Leser geeignet, die die Reihe nicht kennen. Die Zusammenhänge werden so weit erklärt, dass man die Beziehungen der Figuren untereinander gut versteht.

Von daher kann ich diesen gemütlichen Weihnachtskrimi vorbehaltlos empfehlen.

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Veröffentlicht am 10.10.2021

Interessant und spannend zu lesen

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm
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Louise und Robert sind schon seit ihrer Jugend eng befreundet. Johannes ist der Dritte im Bunde, aber ist nicht aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrt. So entschließt sich Louise Robert zu heiraten und in ...

Louise und Robert sind schon seit ihrer Jugend eng befreundet. Johannes ist der Dritte im Bunde, aber ist nicht aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrt. So entschließt sich Louise Robert zu heiraten und in die Zukunft zu schauen. Doch dann taucht Johannes am Tag der Hochzeit wieder in Berlin auf.

Was wie der Auftakt zu einem Beziehungsdrama klingt, täuscht ganz gewaltig. Die Leser begleiten Louise, Robert und Johannes, sowie dessen Schwester Ilse und Ella, die im Hinterhaus groß geworden ist, durch die zwanziger Jahre bis ins Jahr 1933. Die Handlung springt immer wieder in der Zeit zurück, in die Kindheit, die Kriegsjahre und einmal auch in die nähere Vergangenheit. Die Beziehung zwischen den fünf Protagonisten wandelt sich mit der Zeit und wir begleiten sie gemeinsam und getrennt. Gerade Ilse trifft einige prominente Gesichter wie Marlene Dietrich, Anita Berber und Erich Kästner, immer wieder, während die anderen sich in den unterschiedlichsten Milieus bewegen. Dadurch entsteht ein breit gefächertes Bild der Zeit.

An sich hat mir das Buch gut gefallen, das Lebensgefühl der zwanziger Jahre wird gut transportiert und viele Geschehnisse werden genauer beleuchtet. So sprechen die Protagonisten immer wieder über die Politik und auch gesellschaftliche Ereignisse, wie die Eröffnung der Avus, Kino und Theater, sowie auch die Musikszene sind immer wieder Thema. Doch hatte ich manchmal das Gefühl, dass es ein wenig zu viel war, was da alles reingepackt wurde. Dabei ging mir der Bezug zur eigentlichen Geschichte ein wenig verloren. Und manchmal hatte ich das Gefühl, nicht genau zu wissen, in welcher Zeit wir gerade sind.

Trotzdem lies sich das Buch gut lesen und hat einen Lesesog ausgelöst, so dass es nie langweilig wurde und man immer wissen wollte, wie es denn nun weitergeht. Daher kann ich das Buch durchaus empfehlen und freue mich auf die Fortsetzung, die nächstes Jahr erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 08.10.2021

toller Abschluß!

Der Traum von Freiheit
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Im dritten Band der Kaffeehändler Saga begleiten wir weiter Mina und Edo, sowie ihre Schwester Agnes und deren Mann Anton. Und auch Heiko, Edos Ziehbruder und dessen Frau Irma sind wieder Teil der Geschichte. ...

Im dritten Band der Kaffeehändler Saga begleiten wir weiter Mina und Edo, sowie ihre Schwester Agnes und deren Mann Anton. Und auch Heiko, Edos Ziehbruder und dessen Frau Irma sind wieder Teil der Geschichte. Das Buch beginnt 1925 und endet mit einem Epilog im Jahr 1948. Wir begleiten die Figuren also über eine lange Zeit hinweg. Es beginnt mit der aufstrebenden Firma, die sich nach den Wirren der Nachkriegszeit wieder erholt hat und Mina so die Zeit hat sich wieder mehr auf ihre Familie zu konzentrieren. Weiter geht es mit dem Beginn der Herrschaft der Nationalsozialisten und später weiter mit dem Krieg und den Erlebnissen während der Bombardierungen Hamburgs.

Was ich mich ein wenig frage ist, was der Klappentext mit dem Buch zu tun hat. Die dort geschilderten Ereignisse haben nicht wirklich etwas mit der eigentlichen Handlung zu tun. Mina ist, was die Nationalsozialisten betrifft, recht naiv, lässt sich aber von ihrem Umfeld immer wieder davon überzeugen zu helfen, wo es nur geht. Meist braucht es aber den Anstoß von anderen, bevor sie etwas unternimmt.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Es war schön die Familie zu begleiten und an wichtigen Ereignissen teilzunehmen. Mich hat das Schicksal einiger Figuren sehr mitgenommen und es ist die eine oder andere Träne geflossen. Am Ende war ich sehr zufrieden mit der Geschichte, auch wenn ich sicher noch gerne mehr aus der Nachkriegszeit erfahren hätte. Was mir gut gefallen hat, war die Lösung, die die Autorin für die vertrackte Ehe mit Frederic gefunden hat.

Ich kann daher den dritten Band der Reihe auch nur empfehlen. Er hat mir einige schöne Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 06.10.2021

nicht meins

Adria mortale - Bittersüßer Tod
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Sonja und Elke sind mit ihrem Roller nach Italien in den Urlaub gefahren. In Pesaro del Monte piccolo Cattolica beschließen sie zu bleiben und quartieren sich in der Pension von Witwe Federica ein. Doch ...

Sonja und Elke sind mit ihrem Roller nach Italien in den Urlaub gefahren. In Pesaro del Monte piccolo Cattolica beschließen sie zu bleiben und quartieren sich in der Pension von Witwe Federica ein. Doch bald darauf wird der Dorflehrer, der auch in dieser Pension wohnte, ermordet und Commissario Garibaldi beginnt zu ermitteln. An Verdächtigen mangelt es dabei nicht.

Ich muss sagen, dass mich das Buch leider nicht fesseln konnte. Der Schreibstil war an sich lebhaft und ich hatte auch alles vor Augen, aber irgendwie hat mich der Fortgang der Geschichte einfach nicht interessiert. Ich kann es noch nicht einmal an etwas bestimmten fest machen. Die unterschiedlichen Personen bedienen die damals gängigen Klischees von italienischen schlitzohrigen Dörflern, bornierten deutschen Touristen, zwei jungen Frauen, die aus ihrem Alltag ausbrechen und einem Commissario, der das schöne Leben genießt und nebenbei Kriminalfälle löst. Die Landschaften sind gut beschrieben und ich hatte auch das Gefühl, dass alles zur Zeit passt. Aber alleine die Beziehungen zwischen den einzelnen Dorfbewohnern zu verstehen, fand ich schon etwas kompliziert. Und wofür die beiden deutschen Fräuleins nötig waren, hat sich mir leider nicht erschlossen.

Für mich war das Buch auf jeden Fall nichts, auch wenn ich nicht genau sagen kann, woran es gelegen hat. Ich habe es dann nur noch quer gelesen und mir das Ende noch angeschaut. Aber auch das brachte mir kein Aha-Erlebnis. Von daher kann ich nur sagen: Nicht meins….

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Veröffentlicht am 05.10.2021

die erste Avon Beraterin

Ein Koffer voller Schönheit
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Anne Jensen könnte eigentlich zufrieden sein, sie ist verheiratet, hat Zwillinge, die recht wohlgeraten sind und ihr Mann ist als Schreiner selbstständig. Wenn da nur nicht seine Pläne mit dem Möbelhaus ...

Anne Jensen könnte eigentlich zufrieden sein, sie ist verheiratet, hat Zwillinge, die recht wohlgeraten sind und ihr Mann ist als Schreiner selbstständig. Wenn da nur nicht seine Pläne mit dem Möbelhaus wären, die ihm sein ehemaliger Kumpel Karl eingeredet hat. Seitdem Benno das Möbelhaus betreibt hängt der Haussegen schief. Um selbst ein wenig unabhängiger zu werden, bewirbt sich Anne bei Avon als Kosmetikvertreterin und nach ersten Schwierigkeiten läuft ihr Geschäft mit der Schönheitsberatung gut an. Für den Haussegen ist aber auch das nicht gerade förderlich.

Kristina Engel erzählt in diesem Buch die Geschichte der ersten Avon-Beraterin Deutschlands. Bzw. wie es gewesen sein könnte. Ihr gelingt es gut die damalige Zeit einzufangen, als Frauen noch ihre Männer um Erlaubnis fragen musste, wenn sie arbeiten wollten. Auch Benno ist zuerst nicht begeistert, als Anne mit dem Wunsch zu arbeiten bei ihm ankommt. Er lässt sich nur breitschlagen, weil er insgeheim hofft, dass es eh nicht klappt und Anne dann endlich wieder das brave Heimchen am Herd wird. Benno fand ich ziemlich anstrengend, wobei man vermutlich sagen muss, dass viele Männer in den 50ern wohl ähnlich dachten wie er. Seine Mutter dagegen unterstützt ihre Schwiegertochter, wo sie kann, und ermuntert sie, ruhig einmal mutig zu sein. Anne fühlt sich dabei etwas zerrissen, geht dann aber unbeirrt ihren Weg.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn ich am Anfang etwas Probleme hatte ins Buch zu kommen. Gegen Ende wurde es dann aber noch einmal sehr spannend, da zog das Lesetempo gewaltig an.

Ich kann dieses Buch daher durchaus empfehlen.

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