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Veröffentlicht am 25.05.2021

Drei Frauenschicksale

Die Frauen von Kilcarrion
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Die Frauen von Kilcarrion ist ein älterer Band von Jojo Moyes, der jetzt neu erschienen ist.

Es geht um die Frauen der Familie Ballantyne. Joy, die mit ihren Eltern in Hongkong gelebt hat, bis sie Edward ...

Die Frauen von Kilcarrion ist ein älterer Band von Jojo Moyes, der jetzt neu erschienen ist.

Es geht um die Frauen der Familie Ballantyne. Joy, die mit ihren Eltern in Hongkong gelebt hat, bis sie Edward kennenlernt und ihn heiratet. Kate, ihre Tochter, die mit 18 schwanger ihre Familie verlassen hat und nun versucht ihrer Tochter Sabine eine gute Mutter zu sein.

Als Kate in einer schwierigen persönlichen Situation steckt, schickt sie ihre Tochter Sabine zu ihren Eltern nach Irland. Für Sabine ist dies eher eine Bestrafung, kennt sie dort doch niemanden und mit London ist Kilcarrion sowieso nicht zu vergleichen. Doch nach und nach lernt Sabine die Menschen dort näher kennen und verstehen. Sie kommt sowohl ihrer Großmutter als auch ihrer Mutter langsam näher.


Das Buch ist aus drei Perspektiven geschrieben. Joys Geschichte wird in Rückblenden erzählt, während Kates und Sabines Geschichten parallel erzählt werden. Durch den Perspektivwechsel erfährt der Leser sehr viel über das Innenleben der Figuren. Gerade die Zweifel von Sabine und ihrer Mutter an sich selbst werden so deutlich. Nach und nach klären sich auch viele Missverständnisse in der Familie auf, die teilweise durch jahrelanges Verschweigen von Tatsachen entstanden sind.


Mir hat das Buch gut gefallen. Allerdings fand ich Sabine mit ihrem ich-bezogenen Teenagerverhalten anfangs sehr schwierig. Aber je besser man sie kennenlernt, desto weniger schlimm fand ich ihren Charakter. Joy wirkt in den Rückblicken sehr viel lebendiger als in der Gegenwart und Kate ist für ihr Alter extrem unsicher in ihrem Handeln und lässt sich sehr von der Meinung anderer beeinflussen. Ihr ganzes Leben scheint daraus zu bestehen, es anderen recht machen zu wollen.


Alles in allem ist ein schönes Buch, bei dem einem die Charaktere nach und nach ans Herz wachsen. Von daher kann ich es durchaus empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.05.2021

spannender Krimi

Rendezvous mit Todesfolge
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Samson O’Brien kehrt zurück in seinen Heimatort Bruncliffe. Schon seine Ankunft erregt einiges an Aufsehen, ist seine Vermieterin doch Delilah Metcalfe, der er vor Jahren das Herz gebrochen hat. Dass seine ...

Samson O’Brien kehrt zurück in seinen Heimatort Bruncliffe. Schon seine Ankunft erregt einiges an Aufsehen, ist seine Vermieterin doch Delilah Metcalfe, der er vor Jahren das Herz gebrochen hat. Dass seine Detektiv Agentur das gleiche Kürzel trägt, wie ihre Dating Agentur macht den Anfang nicht einfacher. Bald stellt sich jedoch heraus, dass die plötzlichen Todesfälle im Ort etwas mit ihrer Dating-Agentur zu tun haben könnten und so sieht sich Delilah gezwungen mit Samson zusammenzuarbeiten, um herauszufinden, was genau da los ist.

Das Buch ist das erste einer Reihe von Krimis, die in den Dales in England spielen. Samson hat seinen Heimatort vor Jahren verlassen, auch wegen seines trinkenden Vaters. Er kommt nur unfreiwillig zurück und plant eigentlich auch nicht für länger zu bleiben. Allerdings stellt sich im Laufe des Buches heraus, dass sich einige Dinge verändert haben und es vielleicht doch eine Perspektive geben könnte. Was genau in London passiert ist, bliebt im Dunkeln, das wird wohl erst in den folgenden Bänden aufgeklärt.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, es ist spannend und bildhaft geschrieben. Der Kriminalfall läuft erst schleppend an, hat aber ein furioses Ende. Die Entwicklung der Figuren fand ich interessant und es gibt da noch einiges zu entdecken und zu entwickeln. Von daher freue ich mich auf den nächsten Band und hoffe darauf, dass die Reihe weiter übersetzt wird. Im englischen gibt es bereits 6 Bände.

Von mir daher eine Leseempfehlung für einen Krimi, der Lust auf mehr macht.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

lustiger Roadtrip

Maike, Martha und die Männer
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Maike ist seit einiger Zeit mit Arne zusammen und plant den ersten gemeinsamen Urlaub. Doch Arne hat schon anderweitig geplant. Es soll in den Schwarzwald gehen, das Haus der Eltern und die Oma hüten. ...

Maike ist seit einiger Zeit mit Arne zusammen und plant den ersten gemeinsamen Urlaub. Doch Arne hat schon anderweitig geplant. Es soll in den Schwarzwald gehen, das Haus der Eltern und die Oma hüten. Was sich schon nicht so aufregend anhört ist auch in der Realität nicht wirklich berauschend. Vor allem, da Arne am zweiten Morgen verschwunden ist, angeblich um sich über den Stand der Beziehung klar zu werden. Schnell stellt sich aber heraus, dass Arne diese Masche jedes Jahr wieder durchzieht.

Gemeinsam mit Oma Marthas Verehrer Karl-Werner machen sich die beiden auf den Weg nach Paris. Unterwegs nehmen sie noch den Anhalter Niko mit und aus der Kurzreise nach Paris entwickelt sich ein abenteuerlicher Roadtrip quer durch Frankreich.

Das Buch lässt sich wirklich gut lesen und die Handlung nimmt rasch an Fahrt auf. Man kann sich die etwas schräge Truppe gut vorstellen, auch wenn ich bei Martha eigentlich einen etwas anderen Charakter erwartet habe. Alles in allem war es ein vergnügliches Buch, das ich an einem Nachmittag gelesen habe. Ich könnte mir hier auch gut eine Verfilmung fürs Fernsehen vorstellen.

Von daher kann ich das Buch durchaus empfehlen!

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Veröffentlicht am 09.05.2021

einfühlsamer Roman

Bernsteinsommer
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Christina führt ein kleines Bistro in Frankfurt, lebt gerade in Scheidung von ihrem Mann und ihr Papa leidet unter Alzheimer und lebt mittlerweile im Heim. Dann gibt es auch noch einen Wasserschaden in ...

Christina führt ein kleines Bistro in Frankfurt, lebt gerade in Scheidung von ihrem Mann und ihr Papa leidet unter Alzheimer und lebt mittlerweile im Heim. Dann gibt es auch noch einen Wasserschaden in ihrem Bistro und alles läuft scheinbar schief. Doch wie ihr Vater immer sagt: „Das Leben ist ungerecht, aber nicht immer zu deinen Ungunsten“.

Da ihr Mann eine schnelle Scheidung will, findet er sie finanziell ab, es findet sich ein neuer Standort für ihr Café und auch in der Liebe läuft es endlich rund, mit Lukas, einem ehemaligen Kollegen ihres Vaters.

Als Christina bei den Malereien ihres Vaters unbekannte Bilder entdeckt, ist ihre Neugierde geweckt. Sie nimmt Kontakt mit der entfernten Verwandtschaft auf Rügen auf und findet dort einiges über die Vergangenheit ihrer Familie heraus.

Anne Barns gelingt es auch hier Christines Geschichte in ihre Romanwelt mit einzubinden. Die Verwandtschaft auf Rügen ist Thea, die beste Freundin von Anni, die wir aus „Drei Schwestern am Meer“ und „Eisblumenwinter“ kennen. Auch ihre Enkelinnen Pia und Jana haben einen Auftritt.

Das Buch ist wirklich wieder ein Wohlfühlroman. Die Schicksalsschläge bleiben nicht aus, werden aber hingenommen und überwunden und oft entsteht etwas Besseres daraus. Auch der Umgang der Familie mit der Krankheit des Vaters ist toll beschrieben, da hat alles Hand und Fuß. Das Wiedersehen mit den Rügenern war schön, ich mag solche Referenzen zu anderen Büchern immer gerne. Lustig fand ich auch den Cameo Auftritt der Autorin Susanne Oswald (Der kleine Strickladen in den Highlands), die sich auf Hiddensee mit ihren Autorinnen-Freundinnen trifft.

Alles in allem war es wieder ein absolut tolles Leseerlebnis, das mir den Muttertag versüßt hat.

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Veröffentlicht am 08.05.2021

grandioser Serienabschluß

Eine Sehnsucht nach morgen
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Essen, 1968. Bärbel kehrt nach einer unglücklichen Affäre aus Hamburg zurück nach Essen zu ihrer Familie. Schnell findet sie einen neuen Job als Ärztin in einem Krankenhaus, doch die Nähe zu ihrer Jugendliebe ...

Essen, 1968. Bärbel kehrt nach einer unglücklichen Affäre aus Hamburg zurück nach Essen zu ihrer Familie. Schnell findet sie einen neuen Job als Ärztin in einem Krankenhaus, doch die Nähe zu ihrer Jugendliebe Klaus macht ihr zu schaffen.


In diesem dritten Band der Ruhrpott Saga erfahren wir nun, wie es der Familie weitergeht. Inge und Johannes leben mit Karl, Jakob und Tante Claire zusammen in ihrem nun renovierten und erweiterten Haus. Auch für Bärbel ist noch Platz, doch diese möchte bald auf eigenen Füssen stehen und auch ein wenig Abstand zu Klaus und seiner Familie schaffen. Der hat mittlerweile geheiratet und hat eine kleine Tochter. Doch seine Ehe ist sehr unglücklich und eine Scheidung nur schwer durchsetzbar in dieser Zeit.


Ich war sofort wieder in der Geschichte, Eva Völler schafft es, dem Leser gleich ein Gefühl des nach Hause kommens zu geben. Diesmal liegt der Fokus auf Bärbel und Jakob, der mittlerweile kurz vor dem Abitur steht und seine erste Liebe erlebt. Mir hat die Schilderung der Gesellschaft der damaligen Zeit mit den Schwierigkeiten, dies damals noch in vielen Belangen gab, wieder gut gefallen. Bärbel steht als Ärztin bei ihren Kollegen besonders unter Beobachtung, auch ihr privates Leben hat Auswirkungen auf den Job. Klaus, der versucht sich von seiner Frau scheiden zu lassen, muss erfahren, wie schwierig das nach damaligen Recht doch sein kann. Jakob engagiert sich politisch und versucht durch Ferienjobs unter Tage das Leben des Proletariats zu verstehen. Und natürlich ist es wichtig, was die Nachbarn so denken. Wobei sich da immer wieder rausstellt, dass die Nachbarschaft meist nachsichtiger ist, als man denkt.


Leider geht die Geschichte der Essener mit diesem Band zu Ende, ich hätte sie gerne noch weiter auf ihren Wegen begleitet. Mir hat diese Reihe wirklich gut gefallen, sie wurde von Band zu Band immer besser. Daher von mir auch hier wieder eine unbedingte Leseempfehlung!

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