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Veröffentlicht am 01.07.2024

toller Familienroman

Porträt auf grüner Wandfarbe
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Ella schafft es vom einfachen Bauernmädel zu einer erfolgreichen Frau zu werden. Nicht so einfach als Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Jahrzehnte später bekommt Gwen, die Tochter von Ellas Ziehkind ...

Ella schafft es vom einfachen Bauernmädel zu einer erfolgreichen Frau zu werden. Nicht so einfach als Frau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Jahrzehnte später bekommt Gwen, die Tochter von Ellas Ziehkind Marga, die Aufzeichnungen von Ella über ihr Leben in die Hände und beginnt über die vermeintlich sichere Familiengeschichte zu forschen. Dabei treten lang gehütete Geheimnisse an den Tag, die unbewusst auch Gwens Leben stark beeinflusst haben.

Elisabeth Sandmann erzählt mit diesem Buch eine etwas verworrene Familiengeschichte, in der es um Geheimnisse, Liebschaften und jahrzehntelangen Lügen geht. Gwen wird eines Tages von ihrer Tante eingeladen mit ihr den alten Familiengutshof in Polen zu besuchen, kurz nachdem der eiserne Vorhang gefallen war. Diese Einladung ist der Anstoß für Gwen ihre Familiengeschichte genauer zu beleuchten. Es tauchen alte Schriftstücke und Andenken auf, u.a. Ellas Tagebücher.

Mit jedem Puzzleteil, das Gwen enthüllt wird klarer, woher bestimmte Verhaltensweisen in der Familie kommen und warum manche Familienmitglieder seid Jahrzehnten im Streit liegen. Durch die Zusammensetzung des Bildes der Familie wie sie eigentlich wirklich war, kommt Gwen auch zu sich selbst und zur Ruhe. Und auch die Familie, bzw. die, die noch leben können sich endgültig miteinander versöhnen.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, auch wenn die Beziehungen der Protagonisten zueinander nicht einfach waren und sehr viele Namen manchmal beim Lesen doch verwirrt haben. Trotzdem fand ich den Schreibstil angenehm und ich war mitten in der Geschichte dabei. Die unterschiedlichen Zeitebenen fühlen sich beim Lesen auch unterschiedlich an, so war es kein Problem von einer Zeitebene zur anderen zu springen.

Ich kann das Buch daher nur empfehlen, wer ausladende Familiengeschichten mag, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

Guter Helfer für zuhause

Physio @Home
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Vanessa Lämmle zeigt in ihrem Buch Physio @Home Übungen für zu Hause gepaart mit entsprechenden Hintergrundwissen. Das Buch gliedert sich in drei Bereiche, die gerne einmal Probleme machen, Rücken, Arme ...

Vanessa Lämmle zeigt in ihrem Buch Physio @Home Übungen für zu Hause gepaart mit entsprechenden Hintergrundwissen. Das Buch gliedert sich in drei Bereiche, die gerne einmal Probleme machen, Rücken, Arme und Beine. Begonnen wird jeweils mit einem theoretischen Teil, in dem die Funktionalität des jeweiligen Körperbereichs beschrieben wird. Darauf folgen dann praktische Übungen, unterteilt in Sofort-Hilfe, mehr Beweglichkeit und mehr Kraft. So kann man sich ein passendes Programm für jeden Tag zusammenstellen.

Am Ende des Buches findet man aber auch ein 30 Tage Programm, das man als Einstieg nutzen kann und auch entsprechend anpassen kann. Hier sind die Übungen inkl. der jeweiligen Seitenzahl im Buch aufgelistet, so dass man schnell zu den Anleitungen findet.

Mir hat gut gefallen, dass die Übungen ohne große Zusatzutensilien auskommen und bei jeder Übung auch dabei steht bei welchen Beschwerden sie hilft. So kann man sehr individuell sich die Übungen heraussuchen, die einem in der aktuellen Lebenssituation weiterhelfen.

Alles in allem ist das Buch ein guter Helfer für den Alltag um kleine Wehwehchen selbst zu lindern. Natürlich ersetzt es bei schlimmeren Beschwerden nicht den Gang zum Arzt.

Von mir daher eine Empfehlung für dieses informative Buch.

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Veröffentlicht am 30.06.2024

toller Abschluss

Das kleine Bücherdorf: Sommerzauber
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Ein letztes Mal geht es nach Swinton, das kleine Bücherdorf. Diesmal begleiten wir Ann Webster, deren Vintage Boutique wir schon aus den Vorgängerbänden kennen. Doch Ann verkauft nicht nur Vintage Mode ...

Ein letztes Mal geht es nach Swinton, das kleine Bücherdorf. Diesmal begleiten wir Ann Webster, deren Vintage Boutique wir schon aus den Vorgängerbänden kennen. Doch Ann verkauft nicht nur Vintage Mode und erzählt die Geschichte der Kleidungsstücke, sie schreibt heimlich auch spicy Liebesromane. Eines Tages wird sie von einer Agentin angesprochen, die sehr begeistert ist von den Kleidungsgeschichten und Ann bittet ausgerechnet zu dem Hochzeitskleid, dass sie im Schaufenster stehen hat, ein Buch zu schreiben. Doch gerade dieses Kleidungsstück verbindet Ann mit eigenen schmerzhaften Erfahrungen, daher widerstrebt es ihr, das Angebot, das sie sehr reizt, anzunehmen.

Über die Geschichte des Kleides erfahren wir, was Ann damit widerfahren ist und auch die Vorgeschichte, bis es in Anns Hände kam. Anns Vergangenheit holt sie ein, als ihr ehemaliger Verlobter ausgerechnet Swinton Manor zu einem Hotel umbauen lässt. Was anfangs nach einer recht erwartbaren Beziehungsgeschichte aussieht, entpuppt sich im Laufe des Buches dann doch als sehr überraschende Handlung. Das hat mir richtig gut gefallen, dass die Autorin hier aus den üblichen Plotgewohnheiten ausgestiegen ist. Das Kopfkino lief auch wieder von der ersten Seite an, ich fühlte mich sofort wieder heimisch.

Alles in allem mochte ich das Buch wieder richtig gerne, Swinton und seine Bewohner sind mir ans Herz gewachsen und ich fand es schön, auch die Protagonisten der ersten Bände wieder zu treffen. Auf jeden Fall war es ein gelungener Abschluss dieser schönen Reihe.

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Wirklich tolles Buch!

Die Bahnhofsmission
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Berlin kurz nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Alice hat mit Müh und Not überlebt und versucht nun über die Runden zu kommen und sich zu überlegen, was ihr die Zukunft bringen soll. Ihr Engagement in ...

Berlin kurz nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Alice hat mit Müh und Not überlebt und versucht nun über die Runden zu kommen und sich zu überlegen, was ihr die Zukunft bringen soll. Ihr Engagement in der Bahnhofsmission als junges Mädchen kommt ihr dabei in den Kopf und so beschließt sie am Schlesischen Bahnhof die Mission wieder aufleben zu lassen. Unterstützung bekommt sie von einem ihr wohlgesonnenen russischen Offizier und so gelingt es ihr mit einigen Helfern die Bahnhofsmission wiederzubeleben.

Dieser zweite Teil rund um die Bahnhofsmission spielt 37 Jahre nach den Geschehnissen des ersten Bandes. Was anfangs ungewöhnlich scheint funktioniert aber sehr gut. Alice und auch alle anderen Beteiligten sind gereift, haben ihr Leben gelebt und sich entwickelt. Was den einzelnen Protagonisten in der Zwischenzeit widerfahren ist, wird in Rückblenden so erzählt, dass man nicht das Gefühl hat etwas verpasst zu haben.

Mir hat gut gefallen, dass eigentlich jeder, der in Band eins eine Rolle gespielt hat auch hier wieder mit dabei ist. So ist das Wiedersehen nicht nur eines der Protagonisten untereinander, sondern auch eines mit den Lesern. Die Autorin nutzt hier auch die Gelegenheit die ganz unterschiedlichen Lebenswege darzustellen, die die damaligen Zeiten hervorgebracht haben. Jeder hat seine Geschichte und dabei ist nichts schwarz oder weiß, sondern alle haben sowohl gute als auch schlechte Seiten an sich. Die Besatzer sind nicht nur brutal, sondern auch freundlich und gebildet, die überlebenden Deutschen nur bedingt geläutert, teilweise hilfsbereit, teilweise verbohrt und auf den eigenen Vorteil bedacht.

Mir hat das Buch wieder ausgesprochen gut gefallen, es lies sich toll lesen und man ist ein wenig ins Nachdenken gekommen, wie man wohl selbst so eine Zeit durchgestanden hätte. Ich fand das Wiedersehen mit Alice und Natalie ganz toll und hätte mir durchaus gewünscht die beiden noch ein wenig länger zu begleiten. Auch Natalies Tochter und ihre Geschichte fand ich gut eingebunden, zeigt sich doch gerade hier, wie die jungen Menschen versucht haben in dieser wirklich grausamen und nicht leichten Zeit die Lebenslust nicht zu verlieren und nach vorne zu schauen.

Ein wirklich schönes Buch über eine schwierige Zeit, das ich sehr gerne gelesen habe. Daher eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Gemeinschaft

Forgotten Garden
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Luisa hat ihr Leben nach dem Unfalltod ihres Mannes nur mühselig wieder aufnehmen können, zu sehr schmerzt sie der Verlust. In ihrem Job als Sekretären in einem Gartenbauunternehmen ist sie zwar nicht ...

Luisa hat ihr Leben nach dem Unfalltod ihres Mannes nur mühselig wieder aufnehmen können, zu sehr schmerzt sie der Verlust. In ihrem Job als Sekretären in einem Gartenbauunternehmen ist sie zwar nicht glücklich, aber halbwegs zufrieden. Doch eines Tages macht ihr der Patenonkel ihres verstorbenen Mannes ein Angebot, das sie zwar zuerst abschreckt, aber dem sie am Ende doch nicht widerstehen kann.

Sie beginnt in einer Kleinstadt einen Gemeinschaftsgarten aufzubauen, mit Hilfe der Bevölkerung. Allerdings muss sie auch mit viel Ablehnung kämpfen und ohne die Unterstützung von Cas und Harper hätte sie wohl recht schnell aufgegeben.

Dieses Buch von Sharon Gosling hat mir wieder gut gefallen. Wie schon im Vorgänger lässt die Autorin sehr unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen. Harper hat es nicht leicht, ihr Bruder ist sehr eigen, der Vater alkoholsüchtig und zu nichts zu gebrauchen. Luisa versucht trotzt der Kratzbürstigkeit Harpers ihr eine Zukunft zu zeigen, an die Harper nicht wirklich glauben mag. Cas dagegen ist ein Lehrer aus Leidenschaft, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kindern aus schwierigen Verhältnissen ein wenig Halt zu geben.

Der Perspektivwechsel zeigen ganz deutlich wie wenig man Menschen anmerkt wie verunsichert sie oft in ihrem Inneren sind. Gerade bei Luisa und Harper wird das ganz deutlich, die beide nach außen sehr tough wirken und im Inneren doch unglaublich verletzlich sind.

Alles in allem war es ein sehr schönes Buch, das ich gerne gelesen habe. Und das Cover ist, wie bei den beiden Vorgängern auch schon, einfach toll. Von daher von mir eine Leseempfehlung!

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