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Veröffentlicht am 01.08.2020

Ein neuer Fall für Mags

Je höher die Flut
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Seit dem letzten Band sind einige Monate vergangen. Mags hat sich immer noch nicht von den Folgen ihres Autounfalls erholt und hadert noch mit ihren Einschränkungen. Da gewinnt sie auf dem Herbstfest von ...

Seit dem letzten Band sind einige Monate vergangen. Mags hat sich immer noch nicht von den Folgen ihres Autounfalls erholt und hadert noch mit ihren Einschränkungen. Da gewinnt sie auf dem Herbstfest von Rosehaven einen Rundflug, der allerdings mit einer Notlandung endet. Und auch ein Todesfall erschüttert sie, hatte sie doch die Autorin Elizabeth King nach Rosehaven eingeladen. Nach und nach fallen Mags immer mehr Ungereimtheiten zu diesem Todesfall auf und am Ende kommt sie der Wahrheit näher als ihr lieb ist.

Im Vergleich zum Vorgängerband ist dieses Buch wieder etwas ruhiger und mehr Cozy. Mags ist körperlich noch eingeschränkt aber doch mittlerweile wieder halbwegs glücklich, was auch daran liegt, dass Sam nun dauerhaft bei ihr wohnt. Der Tod der Schriftstellerin betrübt sie und außerdem hat sie das Gefühl dauernd beobachtet zu werden. Diesmal mischt sie sich auch nicht wirklich in laufende Ermittlungen ein, sie macht eigentlich mehr Beobachtungen die Ungereimtheiten aufdecken.

Mir hat das Buch wieder ausgesprochen gut gefallen, ich habe es an einem Stück gelesen. Auch Mags persönliche Familiengeschichte entwickelt sich einen Schritt weiter und es gibt da wohl noch einiges zu entdecken. Von daher hoffe ich auf weitere Bände aus dieser Reihe, die sich mittlerweile zu einer meiner Lieblingsreihen entwickelt hat.

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Veröffentlicht am 01.08.2020

Die Magie der Bücher

Das Antiquariat der Träume
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Johann Andersson hat gerade seine große Liebe kennengelernt, als er sie auch schon wieder verliert. Bei einem Schiffsunglückgehört Lina wohl zu den Toten, die nie wieder gefunden wurden. Da er mit dem ...

Johann Andersson hat gerade seine große Liebe kennengelernt, als er sie auch schon wieder verliert. Bei einem Schiffsunglückgehört Lina wohl zu den Toten, die nie wieder gefunden wurden. Da er mit dem Verlust nicht zurechtkommt, gibt er sein Leben als Verlagsleiter in Stockholm auf und zieht aufs Land um dort ein Literaturcafé mit angeschlossenem Antiquariat zu eröffnen. Gelegentlich tauchen auch literarische Figuren wie William von Baskerville und Sherlock Holmes bei ihm auf, um mit ihm im Dialog herauszufinden, wohin es mit seinem Leben weiter gehen soll.



Lars Simon zeichnet hier ein tolles Setting, das Literaturcafé würde ich zu gerne auch einmal besuchen. Und auch das Antiquariat ist wirklich sehr idyllisch, Johann merkt man auch die unbedingte Liebe zu alten Büchern immer wieder an. Das Auftauchen der literarischen Figuren bringt ihn gelegentlich in skurrile Situationen, die gerade auf dem Dorf zu besorgten Verhalten seiner Freunde dort führt. Eines Tages bietet sich ihm die Möglichkeit in sein altes Leben in Stockholm zurück zu kehren und da sind ihm seine literarischen Ratgeber wieder eine wertvolle Hilfe, sich über das eigene Leben und auch die gewünschte Zukunft klar zu werden.



Ich habe Johann sehr schnell ins Herz geschlossen, man wünscht ihm wirklich, dass er in seinem Leben nicht nur zufrieden, sondern auch glücklich ist. Die Geschichte um Linas Verschwinden bestimmt sein Leben immer noch und er muss nun endlich einen Abschluss finden. Das ganze Buch hat etwas magisches und manche Dinge sind nicht mit logischen Mitteln zu erklären. Aber genau diese Magie macht den Spaß am Buch auch aus. Muss ja auch nicht immer alles erklärbar sein.

Ich habe das Buch tatsächlich nur wegen des Titels und des Covers ausgewählt, hier hat der Verlag definitiv alles richtig gemacht!



Das Buch wird sicher noch eine Weile in mir nachklingen und ich kann es daher nur empfehlen.

Und zum Abschluss noch ein sehr wahres Zitat: „Die Augen nach guten Menschen und guten Büchern offenzuhalten, lohnt sich jedenfalls immer.“

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Start der Wunderfrauen

Die Wunderfrauen
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Starnberg im Jahr 1953. Die Wunderfrauen sind vier Frauen, die versuchen in den Zeiten des Wirtschaftswunders ihre Träume zu leben, ihre Ängste zu besiegen und in die Zukunft zu schauen. Louise überredet ...

Starnberg im Jahr 1953. Die Wunderfrauen sind vier Frauen, die versuchen in den Zeiten des Wirtschaftswunders ihre Träume zu leben, ihre Ängste zu besiegen und in die Zukunft zu schauen. Louise überredet ihren Mann sie einen kleinen Gemischtwarenladen eröffnen zu lassen. Helga bricht mit ihren Eltern und beginnt eine Ausbildung zur Krankenschwester, Marie kommt auf ihrer Stellensuche auf dem Hof von Louises Brüdern unter und Annabel fürchtet um ihre Ehe.

Abwechselnd begleiten wir die vier Frauen durch die Jahre 1953 und 54 bis zum WM-Sieg der deutschen Fußballer. Dadurch, dass die Vier ganz unterschiedliche Charaktere haben und jede mit anderen Problemen zu kämpfen hat, zeichnet die Autorin ein breit gefächertes Bild der deutschen Nachkriegsgesellschaft. Auch die Vergangenheit spielt immer wieder eine Rolle, Marie ist aus Schlesien vertrieben worden, Helgas Eltern waren wohl in Nazigeschäfte und Judenvertreibungen verwickelt und Louise hat eine Zeitlang als Köchen in einem Lager für Displaced Persons gearbeitet.

Aufgelockert wird das Ganze immer wieder durch die Notizen Louises in ihre diversen Merkhefte, die sie zum Führen ihres Ladens anlegt.

Mir hat das Buch gut gefallen, am liebsten waren mir Marie und Louise. Helga war mir teilweise zu egoistisch und Annabell zu unsicher. Aber im Laufe der Geschichte lernt man alle so gut kennen, dass die Defizite hinter den liebenswerteren Eigenschaften verschwinden. Schade fand ich, dass Annabelle am Ende eigentlich zur Nebenfigur verkommen ist und nur noch aus der Sicht von Helga und Louise auftaucht. Was manch norddeutschen Leser etwas verwirren dürfte, sind die Passagen in denen breit bayerisch „gesprochen“ wird. Für Leser, die den Dialekt nicht kennen oder gar beherrschen mag sich das wohl wie eine Fremdsprache lesen. Selbst ich habe gelegentlich mit geschriebenem Dialekt Probleme, obwohl ich ihn mündlich gut verstehe, da ich ja selbst in München aufgewachsen bin.

Alles in allem war es ein schönes Buch, das bei mir auch Kindheitserinnerungen an Ausflüge zum Starnberger See wachgerufen hat. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit den Vieren denn weitergehen wird. Die Leseprobe zu Band zwei war schon mal ganz vielversprechend.

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Veröffentlicht am 26.07.2020

zurück in Holt

Kostbare Tage
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In Kostbare Tage nimmt uns Kent Haruf wieder mit nach Holt, einer kleinen Stadt mitten in Colorado. Diesmal beleuchtet er das Schicksal von Dad Lewis, und dessen letzten Tage. Dad hat Krebs im Endstadium ...

In Kostbare Tage nimmt uns Kent Haruf wieder mit nach Holt, einer kleinen Stadt mitten in Colorado. Diesmal beleuchtet er das Schicksal von Dad Lewis, und dessen letzten Tage. Dad hat Krebs im Endstadium und seine Tochter Lorraine kommt nach Hause um ihrer Mutter bei der Pflege zu helfen. Wie in Kleinstädten üblich unterstützen auch Nachbarn und Freunde die Familie. So kommen die Johnssons, Mutter und Tochter, immer wieder vorbei und auch die Nachbarin Berta-May und ihr Enkelin Alice helfen wo sie können. Nach und nach erfahren wir auch ihre Geschichten und auch die des Pfarrers Lyle und seiner Familie wird erzählt.

An sich ist es kein aufregendes Buch, der Autor erzählt einfach aus dem Alltag. Und doch kommen immer wieder Themen hoch, die unsere Gesellschaft beleuchten, wie Homophobie, Patriotismus und Sterbebegleitung. Der Schreibstil ist fast emotionslos und da die wörtliche Rede im Text nicht wirklich hervorgehoben wird, hat man manchmal das Gefühl, dass der Text ein wenig mehr Ecken und Kanten vertragen hätte. Trotzdem hat mich gerade die Geschichte Dads sehr berührt, macht er sich am Ende doch noch einmal Gedanken darüber was alles nicht so gut in seinem Leben gelaufen ist.

Als Wohlfühlbuch würde ich es nicht bezeichnen, allerdings bewirkt der ruhige Schreibstil tatsächlich eine gewisse Entschleunigung, sofern man sich drauf einlassen kann.

Von mir bekommt das Buch eine Leseempfehlung. Besonders möchte ich auch die schöne Gestaltung des Buches durch den Verlag hervorheben, der Leinenumschlag unter der schön gestalteten Cover macht auch das haptische Erlebnis zu einem Genuss.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Schöner historischer Krimi

Die Tote in der Sommerfrische
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Viktoria Berg kommt aus gutem Hause, ihr Vater ist Staatsanwalt. Trotzdem hat sie sich bei ihrem Vater durchgesetzt und wird Lehrerin werden. Bevor sie ihre erste Stelle antritt geht sie noch in die Sommerfrische ...

Viktoria Berg kommt aus gutem Hause, ihr Vater ist Staatsanwalt. Trotzdem hat sie sich bei ihrem Vater durchgesetzt und wird Lehrerin werden. Bevor sie ihre erste Stelle antritt geht sie noch in die Sommerfrische nach Norderney. Christian Hinrich ist Journalist und soll für eine Damenzeitschrift einen Artikel über die Sommerfrische auf Norderney schreiben. Eines Abends findet er eine Tote am Strand und Viktoria erkennt diese als ihre Jugendfreundin Henny. Die Polizei geht von einem Selbstmord aus, doch Viktoria und Christan glauben da nicht dran. So machen sie sich gemeinsam auf Spurensuche und geraten zwischen die gesellschaftlichen Fronten.



Das Buch schildert vor allem die gesellschaftlichen Verhältnisse im Kaiserreich kurz vor dem ersten Weltkrieg. Die Hierarchien sind ganz klar geregelt, der Adel hält sich für etwas besonders und schaut auf alle herab. Die zu Geld gekommenen Industriellen, halten den Adel für überflüssig und jeden, der nicht entsprechend Geld verdient für nicht ebenbürtig. Der Mittelstand grenzt sich wiederum von den Arbeitern ab und auch diese hegen und pflegen ihre Vorurteile. Manchmal ist mir die Borniertheit der entsprechenden Vertreter in diesem Buch gewaltig auf den Keks gegangen.

Allerdings war mir auch immer bewusst, dass es tatsächlich genau so war und auch die Behandlung der Frau war damals ja noch sehr heftig. So muss sich Viktoria zwischen einer beruflichen Laufbahn als Lehrerin und einer Heirat entscheiden. Wobei sie sich für die Entscheidung zu arbeiten massiv rechtfertigen muss.



Der Kriminalfall entwickelt sich tatsächlich als ziemlich verwickelt und die Auflösung ist doch recht überraschend.

Das Buch ließ sich sehr gut lesen, man hatte das Geschehen direkt vor Augen. Durch den Wechsel der Perspektive zwischen Viktoria und Christian bekommt der Leser einen guten Einblick in das Innenleben der beiden und kann ihre Zweifel und Unsicherheiten gut nachvollziehen. Außerdem entstehen so immer wieder kleine Brüche, die den Leser dazu bringen, weiterlesen zu wollen, um zu erfahren, wie es weitergeht.



Das Buch ist der Auftakt einer Reihe. Ich bin gespannt, wie Viktoria und Christian sich wiedersehen und wie sich die Beziehung der beiden zueinander weiter entwickelt.

Von mir daher eine Leseempfehlung für diesen schönen historischen Krimi.

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