Die Magie der Bücher – und der Liebe
Im Spätsommer 1983 verliert Johan Andersson bei einem Schiffsunglück seine große Liebe Lina. Er bricht alle Brücken hinter sich ab und beginnt ein neues Leben als Antiquar und Cafébesitzer. Doch die Veränderungen in seinem Leben greifen weiter: Seit dem traumatischen Ereignis erscheinen Johan die Figuren seiner Lieblingsbücher leibhaftig. William von Baskerville, Pippi Langstrumpf und Sherlock Holmes bringen aber nicht nur Trost und Zerstreuung. Sie zwingen Johan auch zu einer Entscheidung: Will er ein neues Leben beginnen oder seine verloren geglaubte große Liebe finden? Ein geheimnisvoller Fremder bringt Johan schließlich auf die entscheidende Spur, denn Lina scheint nicht die gewesen zu sein, für die sie sich ausgegeben hat …
Als Johan Andersson 1983 eine Frau auf einem Schiff kennenlernt, weiss er sofort: Sie ist die Liebe seines Lebens. Doch es passiert ein Schiffsunglück, dass sie ihm sofort wieder entreisst. Johan beginnt ...
Als Johan Andersson 1983 eine Frau auf einem Schiff kennenlernt, weiss er sofort: Sie ist die Liebe seines Lebens. Doch es passiert ein Schiffsunglück, dass sie ihm sofort wieder entreisst. Johan beginnt ein neues Leben als Antiquar und Cafébesitzer, im Herzen die Trauer fest verschlossen. Doch durch das traumatische Ereignis erscheinen ihm literarische Figuren seiner Lieblingsbücher. Was wollen William von Baskerville, Pippi Langstrumpf und Sherlock Holmes von ihm? Sind sie bloss Hirngespinste oder wollen sie ihn einen bestimmten Weg weisen?
Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, was mich in diesem Buch erwartet. Ist es Fantasy? Oder ein Roman? Der Autor Lars Simon konnte mich von anfangen an mit seinem Schreibstil aber fesseln. Es stellte sich heraus, dass die Erzählung mehr ein leichtes Märchen ist. Die Geschichte plätscherte angenehm vor sich hin. Man begleitet den Protagonisten Johan, wie er versucht seinem Leben Bodenhaftung zu geben. Dabei sind ihm die Halluzinationen der literarischer Figuren mehr oder weniger eine Hilfe.
Mein Fazit: Dieses angenehme Märchen ist keine schwere Kost und für Buchliebhaber, die klassische Literatur lieben, ein Leckerbissen für Zwischendurch. 5 Sterne.
Nachdem Johan seine große Liebe bei einem Schiffsunglück verloren hat, ist nichts mehr in seinem Leben, wie es mal war. Er beginnt ein neues Leben und eröffnet ein Literaturcafe. Und immer ...
Zum Inhalt :
Nachdem Johan seine große Liebe bei einem Schiffsunglück verloren hat, ist nichts mehr in seinem Leben, wie es mal war. Er beginnt ein neues Leben und eröffnet ein Literaturcafe. Und immer denkt er an seine verlorene Liebe. Und seitdem besuchen ihn Figuren aus Büchern und sprechen mit ihm.
Meine Meinung:
Das Buch hat mich tief berührt, weil ich es einfach schön fand. Die Vorstellung, dass Figuren aus Büchern einen besuchen kommen, idt sicher nicht ganz neu, aber hier irgendwie besonders schön umgesetzt. Gerne würde ich in Johans Cafe einkehren und die tollen Kuchen essen. Der Schreibstil ist sehr gut und viel zu schnell war das Buch zu Ende. Ich lese selten Bücher mehrfach, das hier könnte aber genau so ein Buch werden.
“Bücher können einen Menschen und die ganze Welt verändern, sie können einen zum Lachen und zum Weinen bringen, sie können einen verzaubern und sogar eine Seele retten, davon bin ich überzeugt.” (S. 62)
„Die ...
“Bücher können einen Menschen und die ganze Welt verändern, sie können einen zum Lachen und zum Weinen bringen, sie können einen verzaubern und sogar eine Seele retten, davon bin ich überzeugt.” (S. 62)
„Die Liebe überwindet alle Grenzen, vielleicht sogar die von Gott gemachten.“
Meine Meinung:
Lars Simon ist ja eigentlich für seine sehr humor- und fantasievollen Geschichten bekannt (ich sage nur „Fäkalien-Reihe“). Mit dem „Antiquariat der Träume“ hat er nun einen Roman veröffentlicht, der zwar ebenso fantasievoll ist, bei dem der Humor allerdings dezenter und in leiseren Tönen daherkommt, aber wunderbar charmant ist.
Auf einer Hochseekreuzfahrt, am 11.09.1983, begegnet Johan Andersson seiner großen Liebe, der herzensguten Lina Berglund. Doch das Glück währt nur wenige Tage, denn als der Jahrhundert-Orkan „Ornella“ über die Nordsee tobt, havariert die „Leksand“ und sinkt. Johann wird mehr tot als lebendig aus der eiskalten See gerettet, doch von Lina fehlt jede Spur…
Ein einschneidendes und traumatisches Erlebnis, das dazu führt, dass Johan seinem alten Job als Geschäftsführer eines Stockholmer Verlagshauses den Rücken kehrt, und in der schwedischen Pampa, genauer gesagt im kleinen, beschaulichen Örtchen Hedekas, ein kleines Antiquariat mit angeschlossenem Literaturcafé eröffnet. Einsam ist er dort nicht, denn seit dem Unglück hat er regelmäßig Besuch von Figuren der Weltliteratur, von Sherlock Holmes, über Cyrano de Bergerac bis hin zu Pipi Langstrumpf.
Diese Geschichte ist Vieles zugleich: Eine ungewöhnliche Aussteigerstory, eine bittersüße Liebesgeschichte, ein bibliophiles Fantasymärchen – erzählt in vier Akten und unglaublich gefühlvoll. Geschickt spielt Lars Simon dabei mit Johans literarischen Freunden, so dass die Grenze zwischen Realität und Einbildung fließend ist – und ich mich beim Lesen mehr als einmal gefragt habe, wie es um Johans Geisteszustand bestellt ist und was sich damals auf der „Leksand“ wirklich ereignet hat. Dennoch – oder vielleicht auch gerade wegen seines Spleens – ist mit Johann von der ersten Seite an durch und durch sympathisch gewesen. Ich habe mit ihm gelitten und ihn auf seiner aussichtlos erscheinenden Suche nach Lina und seiner persönlichen Zukunft begleitet. So bin ich immer tiefer in die Geschichte hineingesogen worden, die ihren ganz eigenen Charme versprüht. Es ist eine Geschichte der leisen Töne, die nachdenklich auf die Frage verweist, was wirklich wichtig ist im Leben. Passender Weise hat Lars Simon hierfür seiner Geschichte auch einen dezenteren, aber genauso charmanten Humor beschert, der oftmals durch das Auftauchen der literarischen Gestalten aufblitzt („Dem Franziskaner dürfte sicher nicht entgangen sein, dass Sherlock Holmes´ Sozialverhalten viel weniger weit entwickelt war als sein außergewöhnlich scharfer Geist.“ - S. 292).
Alles in allem kann ich nur sagen, dass es eine Freude war, diese besondere Geschichte zu lesen, die auch ohne große Knalleffekte zu überzeugen weiß.
FAZIT:
Eine bittersüße Liebes- und Lebens(abschnitts)geschichte und gleichzeitig eine Hommage an das Kulturgut Buch.
Johann Andersson hat gerade seine große Liebe kennengelernt, als er sie auch schon wieder verliert. Bei einem Schiffsunglückgehört Lina wohl zu den Toten, die nie wieder gefunden wurden. Da er mit dem ...
Johann Andersson hat gerade seine große Liebe kennengelernt, als er sie auch schon wieder verliert. Bei einem Schiffsunglückgehört Lina wohl zu den Toten, die nie wieder gefunden wurden. Da er mit dem Verlust nicht zurechtkommt, gibt er sein Leben als Verlagsleiter in Stockholm auf und zieht aufs Land um dort ein Literaturcafé mit angeschlossenem Antiquariat zu eröffnen. Gelegentlich tauchen auch literarische Figuren wie William von Baskerville und Sherlock Holmes bei ihm auf, um mit ihm im Dialog herauszufinden, wohin es mit seinem Leben weiter gehen soll.
Lars Simon zeichnet hier ein tolles Setting, das Literaturcafé würde ich zu gerne auch einmal besuchen. Und auch das Antiquariat ist wirklich sehr idyllisch, Johann merkt man auch die unbedingte Liebe zu alten Büchern immer wieder an. Das Auftauchen der literarischen Figuren bringt ihn gelegentlich in skurrile Situationen, die gerade auf dem Dorf zu besorgten Verhalten seiner Freunde dort führt. Eines Tages bietet sich ihm die Möglichkeit in sein altes Leben in Stockholm zurück zu kehren und da sind ihm seine literarischen Ratgeber wieder eine wertvolle Hilfe, sich über das eigene Leben und auch die gewünschte Zukunft klar zu werden.
Ich habe Johann sehr schnell ins Herz geschlossen, man wünscht ihm wirklich, dass er in seinem Leben nicht nur zufrieden, sondern auch glücklich ist. Die Geschichte um Linas Verschwinden bestimmt sein Leben immer noch und er muss nun endlich einen Abschluss finden. Das ganze Buch hat etwas magisches und manche Dinge sind nicht mit logischen Mitteln zu erklären. Aber genau diese Magie macht den Spaß am Buch auch aus. Muss ja auch nicht immer alles erklärbar sein.
Ich habe das Buch tatsächlich nur wegen des Titels und des Covers ausgewählt, hier hat der Verlag definitiv alles richtig gemacht!
Das Buch wird sicher noch eine Weile in mir nachklingen und ich kann es daher nur empfehlen.
Und zum Abschluss noch ein sehr wahres Zitat: „Die Augen nach guten Menschen und guten Büchern offenzuhalten, lohnt sich jedenfalls immer.“
Johan hat seine große Liebe Lina bei einem Schiffsunglück verloren – oder doch nicht? Seit damals erscheinen ihm die Figuren aus großen literarischen Werken, die Johan in seinem Leben begleitet haben. ...
Johan hat seine große Liebe Lina bei einem Schiffsunglück verloren – oder doch nicht? Seit damals erscheinen ihm die Figuren aus großen literarischen Werken, die Johan in seinem Leben begleitet haben. Die Figuren sprechen mit ihm über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und versuchen, Johan auf seinen Weg zu bringen. Doch bedeutet das, Lina zu vergessen oder sie zu suchen?
„Das Antiquariat der Träume“ ist ein wirklich schönes und zauberhaftes Buch, das wegen der Literatur-Thematik eigentlich jedemr Buchliebhaberin gefallen dürfte (Johan war nämlich mal Verlagsleiter, jetzt ist er Antiquar!). Die Handlung ist ziemlich ruhig, aber nicht langweilig. Sehr angenehm zu lesen. Der Schreibstil hat mir gut gefallen, der Autor kann sich gut ausdrücken, sodass es literarisch klingt aber trotzdem leicht und flüssig zu lesen ist. Er schafft es gekonnt, eine Mischung aus traurigen Szenen und humorvollen Dialogen, aus magischer Atmosphäre und realitätsnahem Alltag zu kreieren. Und die vielen Buch- und Literatur-Anspielungen waren wunderbar.
Die Charaktere sind alle sehr liebenswürdig, aber eine so richtig emotionale Bindung konnte ich zu ihnen (zumindest am Anfang) nicht entwickeln, auch wenn ich nicht genau den Finger darauf legen kann, woran das lag. So habe ich interessiert und neugierig ihre Geschichte verfolgt, aber war nie so richtig ergriffen.
Trotzdem kann ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, allein schon wegen der tollen Ausdrucksweise – und der außergewöhnlichen, magischen Handlung, bei der ich nicht wusste, wo sie mich hinführen wird.
4,5/5 Sterne!