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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2023

Was wäre, wenn…

Wasserstoff
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„Wasserstoff“, der neue Thriller von Dieter Aurass, der diesmal in München verortet ist, habe ich mit großer Freude gelesen, wie alle Krimis und Thriller des Autors zuvor. Worum geht es?
Alfons Bubić, ...

„Wasserstoff“, der neue Thriller von Dieter Aurass, der diesmal in München verortet ist, habe ich mit großer Freude gelesen, wie alle Krimis und Thriller des Autors zuvor. Worum geht es?
Alfons Bubić, Ingenieur in der Wasserstoff-Forschung bei BMW und zwei weitere Menschen werden ermordet. Zufall? Kriminalhauptkommissar Wolf Wurmleitner ermittelt - und entdeckt einen Zusammenhang.
Aber auch Clarissa Mendig, Physik-Studentin und Praktikantin an der TU, stellt Nachforschungen über die verschwundenen Forschungsunterlagen an. Eine temporeiche Schnitzeljagd beginnt…
„Wasserstoff“ ist spannend und unterhaltsam. Es handelt sich um eine „Was wäre, wenn“-Geschichte. Ein gelungener Mix aus Fakten und Fiktion.
Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Immer mal wieder sind Kapitel zum Thema Wasserstoff eingestreut und bestens erklärt.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Wolf macht seinem Namen alle Ehre. Er ist schon sehr speziell, aber ich mag ihn. Auch Clarissa und ihre Freunde Engelbert, Josip und Sebastian sind eine sympathische Truppe.
Am Ende ist alles schlüssig aufgelöst. Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Mal etwas Anderes. Ich mag es, wenn ich nicht nur gut unterhalten werde, sondern auch noch etwas lernen kann.

Fazit: Spannend und informativ. Dazu ein aktuelles Thema. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 14.06.2023

Rotes Moor, totes Moor?

Der Kommissar in Wanderschuhen
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Weder in Badeshorts noch mit Sonnenbrand. Stattdessen begegnen wie Kommissar Daniel Rohde aus Bad Hersfeld diesmal in Wanderschuhen. Als echtes Hessenmädsche sind die Krimis von Tim Frühling, der bei uns ...

Weder in Badeshorts noch mit Sonnenbrand. Stattdessen begegnen wie Kommissar Daniel Rohde aus Bad Hersfeld diesmal in Wanderschuhen. Als echtes Hessenmädsche sind die Krimis von Tim Frühling, der bei uns das Wetter präsentiert, ein Muss für mich. Und auch „Der Kommissar in Wanderschuhen“ überzeugt. Worum geht es?
Daniel und seine Freundin und Kollegin Brigitte machen mit Happytrekking eine Wanderung in der Rhön. Ein Gebirge, drei Bundesländer - und Gruppendynamik pur. Nach einer Nacht, die die Gruppe in Zelten am Roten Moor verbracht hat, wird einer der Teilnehmer vermisst.
Kurz darauf wird auf dem See am Moor eine Leiche entdeckt. Schon bald steht fest, es handelt sich um den verschwundenen Frank. Er wurde erdrosselt. Ist womöglich einer aus der Gruppe der Mörder? Wo liegt das Motiv? Daniel und Brigitte ermitteln undercover...
Tim Frühling hat seinen Krimi atmosphärisch in Szene gesetzt. „Der Kommissar in Wanderschuhen“ ist spannend und unterhaltsam. Passagen in Dialekt und das Aufzählen traditioneller Gerichte versprühen viel Lokalkolorit. Auch der Humor kommt nicht zu kurz.
Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Zwischendurch sind immer wieder Abschnitte in Kursivschrift eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Am Ende ist alles stimmig aufgelöst.

Fazit: Krimi mit besonderem Flair. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 11.06.2023

Komplex und spannend

Apfelmädchen
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„Apfelmädchen“, das Debüt der schwedischen Autorin Tina N. Martin, hat mich überzeugt. Schauplätze sind hauptsächlich Boden und Luleå in Nordschweden. Worum geht es?
Lehrerin Eva Vendel wird von ihrem ...

„Apfelmädchen“, das Debüt der schwedischen Autorin Tina N. Martin, hat mich überzeugt. Schauplätze sind hauptsächlich Boden und Luleå in Nordschweden. Worum geht es?
Lehrerin Eva Vendel wird von ihrem Ehemann ermordet aufgefunden, aufgehängt an einem Deckenhaken ihres Hauses. Kurz darauf wird die 5-jährige Ellen aus ihrem Kindergarten entführt. Sie hat Diabetes. Gibt es einen Zusammenhang? Kriminalkommissarin Idun Lind und ihr Kollege Calle Brandt ermitteln.
Die Geschichte wird auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Mehrere Handlungsstränge gilt es zu verfolgen, die irgendwann zusammenlaufen. Immer wieder sind Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut. Hier folgen wir einer Frau namens Viola, beginnend in den 70er Jahren bis zur Gegenwart.
„Apfelmädchen“ ist ein Buch das Sekten thematisiert. Manchmal schwer zu ertragen. Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil. Ständige Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Idun ist eine toughe Frau. Carl, genannt Calle, ist laut und direkt. Beide kennen sich schon lange. Und dann ist da noch Tareq Shaheen, eigentlich ist er Kommissar in Stockholm.
Am Ende ist alles stimmig aufgelöst. Auch der Titel klärt sich zuletzt. Und so freue ich mich schon auf den nächsten Einsatz von Idun und ihrem Team.

Fazit: Der erste Fall für die nordschwedische Kommissarin Idun Lind. Bewegend!

Veröffentlicht am 08.06.2023

Schöne neue Welt

Redemptio
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Die Thriller-Reihe von V.S. Gerling um Nicolas Eichborn und sein Team hatte ich mit großer Freude gelesen und auch „Redemptio“, ein realitätsnaher Thriller, den der Autor unter seinem neuen Pseudonym Volker ...

Die Thriller-Reihe von V.S. Gerling um Nicolas Eichborn und sein Team hatte ich mit großer Freude gelesen und auch „Redemptio“, ein realitätsnaher Thriller, den der Autor unter seinem neuen Pseudonym Volker Gerling geschrieben hat, hat mich begeistert.
Der Autor geht gleich in medias res: Ein LKW gerät auf der Autobahn außer Kontrolle und zermalmt einen alten VW-Käfer. Hat sich womöglich jemand in die Bordelektronik gehackt?
Danach lernen wir Henry Lasker kennen. Er ist sehr vermögend und im Bereich Private Equity tätig. Als solcher beteiligt er sich an einem Startup-Unternehmen, das eine neuartige Software entwickelt hat, die in der Lage ist, Verbrechen vorherzusagen.
Redemptio, lateinisch für Erlösung, ist ein Supercomputer, ein lernendes System, das sich selbständig modifiziert und weiterentwickelt. Ein fataler Fehler. Denn schon bald gerät Redemptio außer Kontrolle, lässt sich nicht mehr abschalten. Selbst Verbündete werden zum Angriffsziel des Computers - und eliminiert.
Können Kommissarin Anabel Plate und ihre Helfer den Kampf Mensch gegen Maschine gewinnen?
„Redemptio“ ist ein Thriller, der Künstliche Intelligenz (KI) thematisiert. Fluch und Segen zugleich. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik und einen durchgängigen Spannungsbogen. Obendrein besticht der Thriller durch fundiert recherchierte Hintergründe.
Es geht um totale Kontrolle und Überwachung. Ein erschreckend realistisches Szenario, das Volker Gerling sich ausgedacht hat. Was ist Fiktion, was ist Realität? Ein äußerst gelungener Mix aus Thriller, SF und Horror. Das Ende überrascht und schockiert.

Fazit: Ein intelligenter, hochaktueller Thriller. Fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite.

Veröffentlicht am 02.06.2023

Eine spannende Geschichte

Nicht ein Wort zu viel
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„Nicht ein Wort zu viel“, der neue Thriller von Andreas Winkelmann hat mich begeistert. Ein heftiger Einstieg: Buchbloggerin Faja Bartels traut ihren Augen nicht, als sie ihren Kollegen Claas vor sich ...

„Nicht ein Wort zu viel“, der neue Thriller von Andreas Winkelmann hat mich begeistert. Ein heftiger Einstieg: Buchbloggerin Faja Bartels traut ihren Augen nicht, als sie ihren Kollegen Claas vor sich auf dem Bildschirm sieht: geknebelt, gefesselt in Frischhaltefolie und in Todesangst.
«Erzähl mir eine spannende Geschichte. Sie darf fünf Wörter haben. Sonst muss dein Freund sterben. » Fajas Antwort überzeugt den Täter nicht. Kommissar Simon Schierling ermittelt.
In einem anderen Handlungsstrang lernen wir Zielfahnder Jaroslav «Jaro» Schrader kennen. Ein Mann mit einer Stimme im Kopf. Nach einem missglückten Zugriff wird er der Kripo zugeteilt und soll den verschwundenen Thorsten Fleischer suchen.
Als sich die Wege der beiden Polizisten kreuzen, wird es richtig spannend. Jede Menge Verdächtige und falsche Fährten. Wie ist Faja ins Visier des Täters gelangt? Zu guter Letzt, was hat Autor David Sanford und sein neues Werk „Dunkelheit, mein Freund“ mit all dem zu tun?
„Nicht ein Wort zu viel“ ist ein typischer Winkelmann: Es geht um Gefahren, die im Internet, in den sozialen Netzwerken, auf Instagram lauern. Alles in diesem Fall dreht sich um Unterhaltungsliteratur, Krimis und Thriller. Spannend, keine Frage. Ein kluges Buch, mit einem Plot, der nicht vorhersehbar, aber dennoch glaubwürdig ist.
„Nicht ein Wort zu viel“ ist eine Fünf-Wort-Geschichte, die zeigt, wie Liebe, Freundschaft, aber auch Eitelkeiten, Neid, Hass und Wut das menschliche Schicksal beeinflussen - mit überraschenden, dramatischen und manchmal auch brutalen Folgen. Last but not least, wer Hemingway und Simon & Garfunkel mag, der ist hier genau richtig.

Fazit: Für mich das beste Buch, das ich bisher von Andreas Winkelmann gelesen habe. Hammer!