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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2022

Die Vergangenheit holt einen immer ein

Forsberg und der Tote von Asperö
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„Forsberg und der Tote von Asperö“ von Ben Tomasson ist der zweite Fall für den schwedischen Kommissar Frederik Forsberg aus Göteborg. So gut der Vorgänger „Forsberg und das verschwundene Mädchen“ auch ...

„Forsberg und der Tote von Asperö“ von Ben Tomasson ist der zweite Fall für den schwedischen Kommissar Frederik Forsberg aus Göteborg. So gut der Vorgänger „Forsberg und das verschwundene Mädchen“ auch war, der neue Krimi ist noch besser, spannender. Worum geht es?
Jessica hat für ihren Mann Julius und ein befreundetes Ehepaar, Daniela und Kai, sowie zwei weitere Personen, Pia und Steffen, einen Urlaub auf der kleinen, idyllischen Insel Asperö im Schärengarten Göteborgs organisiert. Gruppendynamik pur! Doch dann wird Julius ermordet aufgefunden. Er wurde brutal mit 18 Messerstichen getötet. Heftige Emotionen!
Forsberg und seine Kollegin Anna Jordt übernehmen die Ermittlungen vor Ort...
Ben (Kryst) Tomasson hat einen wirklich packenden Schweden-Krimi geschrieben, der für Gänsehaut sorgt. Neben dem Setting lebt der Krimi vor allem von der gelungenen Figurenzeichnung des Kommissars. Forsberg ist ein Mann mit viel Empathie, nicht nur für sein Team. Polizisten scheinbar von der Resterampe, die nichts zu verlieren haben, weil sie schon alles verloren haben.
Der Autor entführt den Leser in tiefe menschliche Abgründe. Besonders die Erzählung aus der 3. Person gibt Rätsel auf. Es geht um Mobbing, häusliche Gewalt, Streit ums Geld, aber auch um Selbstjustiz. Wie so oft liegt das Motiv in der Vergangenheit. Eine Geschichte, voller Emotionen und Spannung - und nicht vorhersehbar. Und so freue ich mich schon auf die Fortsetzung.

Fazit: Fall Nr. 2 für Forsberg und sein Team. Noch besser, spannender als der Vorgänger.

Veröffentlicht am 06.06.2022

Ein gut gehütetes Geheimnis

Todeslied – Kira Lunds zweite Reportage
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„Todeslied“ von H. Dieter Neumann ist der zweite Band einer Krimireihe mit der jungen Videojournalistin Kira Lund, die im deutsch-dänischen Grenzland zwischen den Meeren verortet ist. Worum geht es?
Bei ...


„Todeslied“ von H. Dieter Neumann ist der zweite Band einer Krimireihe mit der jungen Videojournalistin Kira Lund, die im deutsch-dänischen Grenzland zwischen den Meeren verortet ist. Worum geht es?
Bei der Generalprobe für den Auftritt eines bekannten norddeutschen Kammerchors in Dänemark wird die Sopranistin Susanna von Hohenmarschen vermisst und bleibt verschwunden. Zwei Wochen später entdecken Urlauber ihre Leiche.
Sowohl der Gatte, als auch die Tote haben etwas zu verbergen. Helene Christ von der Flensburger Mordkommission ermittelt. Aber auch Kira zieht eigene Erkundigungen ein. Bald steht fest, dass das Motiv in der Vergangenheit zu suchen ist.
H. Dieter Neumann hat seinen neuen Krimi mit viel Küstenflair in Szene gesetzt. Über das Wiedersehen mit Kira, Helene und Hund Ditch habe ich mich gefreut. Denn sie sind mir inzwischen ans Herz gewachsen.
Der Fall plätschert eine Weile vor sich hin. Erst ganz am Ende nimmt die Geschichte Fahrt auf und mündet in einen spannenden Showdown. Nichtsdestotrotz werde ich die Fortsetzung lesen, so es denn eine geben wird.

Fazit: Fall Nr. 2 für Kira und Helene. Gut, aber nicht so gut wie der Vorgänger.

Veröffentlicht am 06.06.2022

Wer wird überleben?

Nur du und ich
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„Nur du und ich“ von Laure van Rensburg habe ich mit großer Freude gelesen. Die Geschichte von Ellie, einer Collegestudentin, und Steven, einem Literaturprofessor. Der Einstieg hat mir gut gefallen. Das ...

„Nur du und ich“ von Laure van Rensburg habe ich mit großer Freude gelesen. Die Geschichte von Ellie, einer Collegestudentin, und Steven, einem Literaturprofessor. Der Einstieg hat mir gut gefallen. Das Ende wird quasi vorweggenommen. Wie konnte es dazu kommen?
Steven ist älter, viel älter als Ellie. Gemeinsam fahren sie in ihren ersten Kurzurlaub: drei Tage in einer abgelegenen Hütte im Wald, umgeben von Schnee und ohne Handyempfang. Ein romantisches Wochenende zu zweit?
Bald ist klar, dass beide ein dunkles Geheimnis hüten und, dass einer von ihnen das Wochenende nicht überleben wird. Denn nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll.
Laure van Rensburg erzählt die Geschichte einer toxischen Beziehung, abwechselnd aus der Perspektive der beiden Protagonisten. Während ein dritter namenloser Erzähler Fragmente beisteuert, deren Zusammenhänge sich erst allmählich erschließen.
Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil. Danach eine überraschende Wendung. Der Leser wird auf eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle geschickt. Als dann im späteren Verlauf alles klar zu sein scheint, nimmt die Handlung ein unerwartetes Ende.
„Nur du und ich“ ist spannend und unterhaltsam. Es geht um Besitz und Demütigung - und um Rache. Kaum zu glauben, dass es sich um einen Debütroman handelt.

Fazit: Ein fesselnder Thriller über ein wichtiges Thema.

Veröffentlicht am 06.06.2022

Nichts für schwache Nerven

Das Letzte, was du hörst
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„Das Letzte, was du hörst“, der neue Thriller von Andreas Winkelmann hat mich begeistert! Der Autor geht gleich in medias res: Damals: Ein Mann, der seine Frau schlägt, ein Junge, der sich unter dem Bett ...


„Das Letzte, was du hörst“, der neue Thriller von Andreas Winkelmann hat mich begeistert! Der Autor geht gleich in medias res: Damals: Ein Mann, der seine Frau schlägt, ein Junge, der sich unter dem Bett verkriecht. Heftig!
Danach lernen wir die Journalistin Roya kennen. Sie hat einen Autounfall, weil sie Martina retten will. Doch jede Hilfe kommt zu spät. Und dann ist da noch Sarah. Sie ist süchtig nach dem Podcast «Hörgefühlt» von Marc Maria Hagen.
Wo ist die Verbindung? Kann Kommissarin Carola Barreis Licht ins Dunkel bringen?
Einerseits handelt es sich um einen typischen Winkelmann: Es geht um Gefahren, die im Internet, in den sozialen Netzwerken lauern im Allgemeinen - und im Speziellen um Podcaster und Influencer, die den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen. Andererseits erzählt der Autor uns eine Geschichte, die häusliche Gewalt thematisiert.
Carolas Suche nach den Motiven und Hintergründen der vermeintlichen Morde und Selbstmorde entwickelt sich zu einer atemraubenden Tour de Force, die nicht nur ihr Leben aus der Bahn wirft. Und, wenn man denkt, die Geschichte ist zu Ende, dann geht sie erst richtig los.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Carola ist mir sofort ans Herz gewachsen. Sie ist eine toughe Frau. Paul Müller, ihr Freund und Rechtsmediziner, kommt ebenfalls sympathisch rüber. Beide haben einen trockenen, manchmal schwarzen Humor.

Fazit: Der Thriller ist die perfekte Lektüre für ein langes Wochenende.

Veröffentlicht am 26.05.2022

Rätsel über Rätsel für Arne Stiller

Der Rätselmann
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„Der Rätselmann“ von Elias Haller, der vierte Fall für den Dresdner Krypotologen Arne Stiller, habe ich mit großer Freude gelesen. Denn das Buch ist nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch herausfordernd ...


„Der Rätselmann“ von Elias Haller, der vierte Fall für den Dresdner Krypotologen Arne Stiller, habe ich mit großer Freude gelesen. Denn das Buch ist nicht nur spannend und unterhaltsam, sondern auch herausfordernd und anspruchsvoll. Wie immer geht es blutig zur Sache.
Dresden, im Winter 1947. Eine Familie wird vom »Rätselmann« mit dem Tod bedroht.
Dresden in der Gegenwart. Ein pensionierter Polizeipräsident wird brutal ermordet und zur Schau gestellt. Am Körper des Toten wird eine Postkarte mit einem chiffrierten Text entdeckt. Ist der Rätselmann zurückgekehrt? Arne Stiller gibt alles, kann jedoch weitere Morde nicht verhindern...
„Der Rätselmann“ ist nichts, was man mal so eben nebenbei lesen kann. Viele Rätsel gilt es zu lösen, Codes zu knacken und Morsezeichen zu entschlüsseln. Im Mittelpunkt steht hierbei eine Enigma, eine Chiffriermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg.
Zahlreiche Rückblicke in die Vergangenheit sorgen für neue Erkenntnisse beim Leser und erhöhen so die Spannung. Bei den am Kapitelende verwendeten Cliffhangern ist stets unklar, ob sich die Situation verschärft oder entspannt.
Über das Wiedersehen mit Arne, Inge und Martina habe ich mich sehr gefreut. Die Figuren sind authentisch und doch auf ihre Art anders. Mit diesem Ermittlerteam wird es nie langweilig. Daher sieht man voller Vorfreude dem nächsten Fall entgegen.
Viele falsche Fährten und akribische Polizeiarbeit, das ist genau mein Fall. Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Das Ende überrascht. Last but not least das Dresden-Flair macht das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Fazit: Fall Nr. 4 für Arne Stiller. Informativ und packend!