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Veröffentlicht am 06.08.2018

Feinfühlig erzählt

Ich und Monsieur Roger
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Ein kleines Mädchen , das sich als den Jungen Joe ausgibt . Nur um ihrer sozial schwachen Familie zu unterstützen ! 
Es vergeht kein Tag , an dem sie sich nicht wünscht eine schöne Heldin zu sein . 
Doch ...

Ein kleines Mädchen , das sich als den Jungen Joe ausgibt . Nur um ihrer sozial schwachen Familie zu unterstützen ! 
Es vergeht kein Tag , an dem sie sich nicht wünscht eine schöne Heldin zu sein . 
Doch in Wahrheit ist sie 8 Jahre alt , bleich und viel zu mager für ihr Alter und viel zu jung um Zeitungen auszutragen . 
Deshalb gibt sie sich als den 10-jährigen Joe aus und erschwindelt sich somit den harten Job . 
Ein Mädchen , dass den Kummer und die Verantwortung einer ganzen Familie trägt und trotzdem erkennt sie die Schönheit , ihres am Morgen so ruhigen Viertels !! 
Als sie schlaflos von einer Tour nach Hause kommt , trifft sie mitten auf dem Weg, einen alten bärtigen Mann mit Zigarette in der Hand . 
Dieser sitzt auf einem geblümten alten Stuhl seiner verstorbenen Frau und wartet auf sein Ende . 
Er wirkt unheimlich und scheint kein Benehmen zu haben , doch nach einem schlagkräftigen Dialog , lernen sich die Beiden zu schätzen ! 
Roger soll bald für die Familie zum Lebensretter werden . 
Monsieur Roger zog erst vor Kurzem in die Nachbarschaft , er hat es im Leben nicht immer leicht gehabt . 
Denn er verlor sehr früh seine geliebte Ehefrau !!! 
Ein Mädchen , dass keine Kindheit hat , weil sie auf ihren zerbrechlichen Schultern die Last eines Erwachsenen trägt . 
Hélène musste viel zu früh lernen erwachsen zu werden . In den wirklich einmaligen Dialogen , wird klar wie klug und erwachsen sie bereits ist ! 
Roger wird für sie zu einem Vaterersatz , der ihr die Welt und den Tod erklärt . In einer gefährlichen Situation , rettet er sie und auch wenn sie dabei erkennt , dass sie nicht unverwundbar ist , so findet sie doch einen treuen Freund ! 
Durch eine bestimmte Situation kann der mürrische Roger gar nicht mehr anders , als sie in sein Herz zuschließen !! 

Eine ganz besondere Freundschaft ,zwischen zwei Menschen die unterschiedlicher nicht sein könnten und die sich doch so viel Lebensmut schenken !! 
Zwischen dem Traum eines besseren Lebens und der Angst nie etwas Besonderes zu werden , begleiten wir Hélène über mehrere Jahre ! 
Ein wundervolles Buch , dass poetischer nicht sein könnte !Und das einen zu Tränen rührt und einen zum Nachdenken bringt . 
Hélène und Roger wurden beide vom Leben nicht immer fair behandelt und doch geben sie nie auf ! 
Ein Buch , dass einen zu Tränen rührt und einem gleichzeitig so viel Mut macht und einen mit dem derben Humor zum Lachen bringt ! 
Hélène ist eine so herzliche Protagonistin wie man sie selten findet ! 
Ein Buch voller Emotionen . 
Einfach wundervoll !!! 

Veröffentlicht am 02.08.2018

Dunkle Seite Mexikos

Gebete für die Vermissten
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Dieses Buch ist ein solch berührendes, dramatisches,mutiges und gut recherchiertes Buch, welches einen auch nach der letzten gelesenen Seite nicht loslässt.
In dem Buch „Gebete für die Vermissten “ geht ...

Dieses Buch ist ein solch berührendes, dramatisches,mutiges und gut recherchiertes Buch, welches einen auch nach der letzten gelesenen Seite nicht loslässt.
In dem Buch „Gebete für die Vermissten “ geht es um das junge Mädchen Ladydi. Die kleine Ladydi wächst im mexikanischen Ort Guerrero nahe der Grenze zu den USA auf. Doch das Leben von Ladydi ist kein leichtes und nicht das normale Leben eines Kindes wie wir es zu glauben kennen.
Schon in frühen Jahren muss Ladydi begreifen, dass das Leben in dem kleinen Ort Guerrero kein leichtes ist und schon bald lernt sie die harten Seiten Mexikos kennen. Denn diese lauern direkt vor ihrer Haustür !
Bereits im zarten Alter von fünf Jahren darf sie nicht mehr allein vor die Tür gehen, früher von allen als Junge betrachtet, später von der eigenen Mutter hässlich gemacht. Denn nur hässliche Mädchen, hatten eine Chance auf ein ruhiges Leben,fernab des Interesses der Drogendealer Mexikos !
Denn deren Entführungen junger und schöner Mädchen prägten die Geschichte des kleinen Dorfes an der Grenze der USA.
Viel zu früh ist das Leben Ladydis von Armut, Einsamkeit und einer ständigen Angst geprägt.
Denn die Bevölkerung Guerreros besteht zum größten Teil aus von Armut betroffenen Familien, die ohne ihre Väter und Ehemänner auskommen müssen. Denn diese sind über die Grenze hinweg Richtung Amerika geflohen um dort Arbeit zu finden. Doch nach immer weniger werdenden Besuchen, blieb letztendlich auch das Geld aus und so blieben die Mütter mit ihren Kindern zurück, ohne Geld, ohne Mann und ohne Schutz vor der harten Welt Mexikos !
Zwischen einer alkoholkranken Mutter, der Zukunft und der Entführung einer ihrer besten Freundinnen, versucht Ladydi ihre Zukunft zu gestalten, doch dies hat verheerende Folgen.
Denn schon bald findet sie sich in einem Prozess um den Mord an einem mexikanischen Drogendealer und dessen Tochter wieder.
Und sie, Ladydi ist angeklagt, angeklagt wegen Mordes...
Dieses Buch ist wahrlich keine leichte Kost, zum einen weil dieses Thema auf wahren und gut recherchierten Begebenheiten in Mexiko beruht, zum anderen weil dieses Buch so nah so ehrlich über diese grausame und verzweifelte Situation berichtet.
Selten ging mir ein Buch so an die Nieren, nicht nur das intensiv geschilderte Leben Ladydis, sondern die Stellung der Frau in Mexiko bereitete mir so meine Sorgen. Denn die belastende und erdrückende Wahrheit, aber auch der Zustand derer, die sich mir ihrer Situation abgefunden zu haben scheinen, machte mich nachdenklich, teils wütend und frustriert zugleich.
Hin und hergerissen zwischen der reellen Wahrheit und den vielen beschriebenen Schicksalen, die mir manchmal zu unterkühlt beschrieben waren, versuchte ich diesen harten Stoff zu verarbeiten. Denn obwohl einem diese Tatsachen nahegehen, blieb die emotionale Bindung zu den Charakteren häufig aus.
Dennoch ist dieses Buch ein unfassbar wichtiges und eines welches viel mehr, ja viel lauter besprochen werden sollte. Denn wer sich etwas mit diesem Thema beschäftigt wird wissen,dass hunderte von mexikanischer Menschen,jährlich auf dem Weg in die USA qualvoll sterben. Einzig und allein nur deshalb, weil sie dem Grauen über die Grenze hinweg entkommen wollen und auf dem Weg dorthin, fallen sie den Wetterbedingungen, zu wenig Wasser und anderen Dingen zum Opfer !
Die Autorin Jennifer Clement beschreibt in "Gebete für die Vermissten", ein Schicksal mit dem wir uns alle beschäftigen sollten und das deutlich lauter in der Öffentlichkeit besprochen werden sollte.
Für mich eine gesellschaftlich wichtige Botschaft, ein Buch, welches harten Stoff verarbeitet und eine Autorin die dafür hart und genau recherchiert hat.
Eine Reportage in Buchform, welche vielleicht nicht immer rundum fertig erscheint und trotzdem gerade wegen der wahren Begebenheiten berührt und den Leser noch lange nicht loslassen wird

Veröffentlicht am 02.08.2018

Lachmuskeltraining

Elchscheiße
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Bis vor Kurzem lief Torsten Brettschneiders Leben noch in geregelten und geordneten Bahnen.
Ja, bis Tante Lillemor aus Schweden ( die er bis dahin gar nicht kannte) stirbt und er alleiniger Erbe eines ...

Bis vor Kurzem lief Torsten Brettschneiders Leben noch in geregelten und geordneten Bahnen.
Ja, bis Tante Lillemor aus Schweden ( die er bis dahin gar nicht kannte) stirbt und er alleiniger Erbe eines Nutzwaldes wird.
Und dann wäre da natürlich noch seine Beziehung, zu Freundin Tanja , die ebenfalls alles andere als gute verläuft.
Was macht man also, wenn man ein Grundstück im Drecksnest (wie Torstens Vater zu sagen pflegt) Gödseltorp in Mittelschweden geerbt bekommt und einen in Deutschland nichts mehr hält ..?
Man macht sich auf nach Schweden in die Verlassenheit, in der außer den seltsamen Hinterwäldlern und einem höchst altmodisch eingestellten norwegischen Hausverwalter nichts existiert ...oder gibt es doch mehr Skurriles zu entdecken, als gedacht ...
Gödseltorp, ich komme!

Meinung:
Die Geschichte beginnt sofort mitten im Geschehen und im Leben unseres doch recht eigenen Protagonisten Torsten, der wahrlich seine ganz eigenen Vorstellungen in Sachen Job und Leben hat.
Mit ausgefeilten und teils amüsant überspitzt gezeichneten Charakteren, schafft es der Autor Lars Simon (der selbst in Schweden lebte) , den Leser zu begeistern. Auch die so gut konstruierte Situationskomik, die durch skurrile und teils absurd amüsante Geschehnisse unterstrichen wird, entlockten mir als Leser nicht nur ein Lächeln, sondern gleich mehrere.
Die Geschichte rund um den 35 jährigen Torsten und seine Bekanntschaften, sprüht nur so vor übereiferndem Humor und einem dicken Augenzwinkern, denn mit einem solch stetig vorhandenen Humor hätte ich nicht gerechnet. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern aus dem humorvollen Genre besticht dieses Buch durch eine vielfältige Komik und eine gute, fundierte und überraschend amüsant gestaltete Geschichte, die den Leser auf keiner der ca. 280 Seiten langweilt.
Gerade die hervorgehobenen schwedischen Eigenarten oder Sichtweisen, machen diesen Roman zu einem ganz besonderen, der den Leser auf jeder Seite bestens unterhält.

Fazit:
Ein toller und bildhafter Schreibstil, der dem Leser ein Kopfkino vom Feinsten beschert und ihn stets gut unterhält. Toll und gut ausgearbeitete Charaktere, die in den humorvollen und kreativen Dialogen zum Glänzen kommen.
Ein Buch voller passender und amüsanter Situationskomik, welches einfach ein paar vergnügliche Lesestunden beschert und dem Leser großen Spaß bereitet

Veröffentlicht am 23.07.2018

Mysteriöser Lesespaß

Hyde
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Meine Meinung: 
Der Jugndroman "Hyde", ist ein wahrer Lesespaß und für mich ein absolutesall age Buch. Die Sprache ist zwar sehr einfach gehalten, dennoch fällt sie nie, in die oft anstrengende Einfachheit ...

Meine Meinung: 
Der Jugndroman "Hyde", ist ein wahrer Lesespaß und für mich ein absolutesall age Buch. Die Sprache ist zwar sehr einfach gehalten, dennoch fällt sie nie, in die oft anstrengende Einfachheit der Jugendliteratur ab, so dass auch Erwachsene ihren Spaß, an der Lektüre haben können. Die Story ist sehr spannend erzahlt, atmosphärisch sehr dicht ausgearbeitet und von einem Spannungsbogen geprägt, dass man das Buch kaum mehr aus der Hand legen kann. 
Einziger Kritikpunkt für mich, sind für mich die Charaktere, die in meinen Augen, hätten mehr Tiefe, gebrauchen können. 

Mein Fazit : 
Alles in allem ist "Hyde" ein gelungenes und mysteriöses Buch, welches durch Spannung und Atmosphäre zu überzeugen weiß. 4 solide Sterne !

Veröffentlicht am 18.07.2018

Ein auf und ab

Opfer
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Inhalt: 
Ein bewaffneter Raubüberfall mitten auf den Champs-Élysées und eine Frau, die sich zum falsche Zeitpunkt, am falschen Ort befindet. 
Als Kommissar Camille Verhoeven den Anruf entgegen nimmt, ahnt ...

Inhalt: 
Ein bewaffneter Raubüberfall mitten auf den Champs-Élysées und eine Frau, die sich zum falsche Zeitpunkt, am falschen Ort befindet. 
Als Kommissar Camille Verhoeven den Anruf entgegen nimmt, ahnt er nicht, dass ihn nochmal das Schicksal ereilte, denn die Frau, die er liebt, wird Zeugin und Opfer des brutalen Raubüberfalls, sie überlebt schwer verletzt. Doch nicht nur das... Der Albtraum hört nicht auf, denn der Täter will Anne tot sehen und Camille versucht alles, um seine große Liebe zu schützen 

Meinung: 
Ich habe bisher alle Bücher des Autors gelesen und bin ein wirklich großer Fan seiner bisherigen Werke. Und dennoch muss ich sagen, dass mich Pierre Lemaitre dieses Mal auf eine harte Probe stellte, denn dieses Buch kann für den Leser zu einer Herausforderung werden. Der Stil des Autors ist wie gewohnt einmalig, literarisch hochwertig und einfach bewundernswert feinfühlig, doch die Stärken Lemaitres kommen dieses Mal nicht wirklich zum Tragen, denn der Genrewechsel zum Thriller hin, benötigt eben mehr, als nur eine herausragende Sprache. Problem Nummer eins ist wohl, dass es Lemaitre nicht schafft, einen richtigen Spannungsbogen zu gestalten, die Geschichte dümpelt bis fast 100 Seiten vor Schluss so langatmig vor sich hin, dass man als Leser bereits auf Seite 50 kurz davor ist, das Buch zur Seite zu legen. Doch dadurch, dass die Qualität des Schreibstils so hoch einzuschätzen war, bliebt ich am Ball und was dann kam, war wirklich mehr als überraschend. Denn ca 100 Seiten vor Schluss, legt Lemaitre eine so großartige und nicht vorhersehbare Wendung hin, dass man mit Gänsehaut vor der Geschichte sitzt und voller Bewunderung und Spannung einfach weiterlesen muss. 

Fazit: 
Ein 1 Sterne Buch, welches sich binnen 100 Seiten zu einen Pageturner und zu einem 4 Sterne Buch wandelt! 
Lemaitre beweist seine alte Stärke ,durch einen literarischen Schreibstil 
und bemerkenswerte Charaktere, dennoch sind auch einige Schwäche durch die Langatmigkeit der ersten 200 Seiten zu erkennen. Belohnt wird sicherlich nur der Leser, der Durchhaltevermögen beweist. Von mir 4 solide Sterne !