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Veröffentlicht am 04.10.2024

New Adult at its best!

Everything We Had (Love and Trust 1)
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Seid ihr auch auf Bookstagram unterwegs? Dann ist euch das Profil wort_getreu sicher ein Begriff. Jennifer Fröhlich ist selbst Bookstagrammerin und Buchbloggerin. Unter dem Pseudonym Jennifer Bright ist ...

Seid ihr auch auf Bookstagram unterwegs? Dann ist euch das Profil wort_getreu sicher ein Begriff. Jennifer Fröhlich ist selbst Bookstagrammerin und Buchbloggerin. Unter dem Pseudonym Jennifer Bright ist sie selbst als Autorin tätig und begeistert die Leser/innen seit einiger Zeit mit ihren Romanen. Geboren wurde Jennifer übrigens 1993, sie lebt in ihrer Heimatstadt Hannover. Sie liebt Kaffee, Katzen und, natürlich, Bücher. Nun kommen wir aber zum Roman „Everything We Had“.

Übrigens: wir treffen in der Handlung auf einige bekannte Protagonisten aus dem Vorgängerwerk „The Right Kind Of Wrong“. Trotzdem lassen sich beide Romane getrennt lesen:)

Zum Inhalt: Kate ist traumatisiert. Sie hatte ein schlimmes Erlebnis, welches sie stark geprägt hat und aus der einst lebensfrohen jungen Frau einen Menschen gemacht hat, der mit seinen Ängsten tagtäglich zu kämpfen hat. Sie hat ihr Studium geschmissen und möchte sich nun alternativ ihren großen Wunsch nach einem eigenen Café erfüllen. Das Backen ist ihre große Leidenschaft, dabei fühlt sie sich sicher und ist ganz in ihrem Element. Ihre beste Freundin Zoe bestärkt sie darin, ihren Traum zu realisieren. Kate findet das passende Objekt dafür- doch das ganze hat einen Haken. Aidan, der Neffe der Vermieterin, möchte das Geschäft seiner Tante in einen Buchladen verwandeln. Notgedrungen müssen die beiden ihre beiden Geschäftsmodelle vereinen. Sie schließen eine Wette ab: wer nach einem Jahr mehr Umsatz macht und ein gutes Geschäft führt, muss aus dem Mietvertrag ausscheiden und dem anderen das Feld überlassen.
Kate gibt nicht auf. Sie mag Aidan nicht, mit seiner herablassenden, abweisenden Art geht er ihr auf die Nerven. Aber widerwillig stimmt sie zu und lässt sich auf die fragwürdige Wette ein. Sie hofft, ihr Café dann alleine führen zu können.
Doch dann stellt sich nach und nach heraus, dass Aidan nicht so ganz der Snob ist, für den sie ihn hält. Und auch er fängt an, in seiner Mitbewerberin mehr zu sehen. Sie kommen sich ungewollt näher. Doch Kate kann es nicht zulassen, dass er ihr zu nah kommt. Sie hat Angst, dass er von ihrem traumatischen Erlebnis erfährt und versteht, wie verletzt ihre Seele ist.

Ich möchte nicht spoilern, daher halte ich die inhaltliche Zusammenfassung kurz. 🙂 Wichtig: das Buch enthält eine Triggerwarnung. Wenn euch die Schilderung von Angst- und Panikattacken triggert, dann seid bitte vorsichtig!

Kate ist eine sehr verletzliche und authentische Protagonistin. Trotz des schweren Traumas gibt sie nicht auf und erfüllt sich ihren großen Traum. Aidan hingegen ist ein starker Charakter, der mich schnell überzeugt hat. Ich mag männliche Hauptprotagonisten, die ich erst durchschauen muss. Sehr interessant, wie die Autorin Stück für Stück seinen wahren Charakter offenbart! Er ist alles andere als der kalte Kotzbrocken, für den man ihn am Anfang halten könnte. Und auch in Kate selbst steckt mehr. Zwischen den beiden entsteht eine wunderbare Liebesgeschichte.

„Everything We Had“ ist ein tiefgängiger, intensiver New Adult-Roman. Er forderte mich immer wieder heraus, brachte mich zum nachdenken und bescherte mir einige tolle Lesestunden. Der Schreibstil von Jennifer Bright ist sehr flüssig und lebhaft, sie findet genau den richtigen Ton, um mit dem teilweise schweren Thema des Romanes umzugehen.

Ich selbst habe in meiner Vergangenheit Traumata erlitten und konnte mich sehr oft in Kate hineinversetzen. Ich habe keine Angst- und Panikattacken. Doch wie anstrengend der Weg zuück ins Leben ist, jeden Tag aufs neue zu kämpfen, kann ich sehr gut nachvollziehen.

Ein tolles Lesevergnügen! Kein Feel-Good-Roman, aber ein zu Herzen gehender, inniger Liebesroman aus dem Genre New Adult.

4/5 *

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Veröffentlicht am 04.10.2024

Biographie eines deutschen Stars

If you believe - Die Autobiografie
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Erinnern wir uns an das Jahr 1998 zurück. Es war musikalisch die Zeit der Boybands und Teeniestars. Einer von ihnen war Sasha. Mit seiner Single „If you believe“ erzielte er einen großen Erfolg. Und dieser ...

Erinnern wir uns an das Jahr 1998 zurück. Es war musikalisch die Zeit der Boybands und Teeniestars. Einer von ihnen war Sasha. Mit seiner Single „If you believe“ erzielte er einen großen Erfolg. Und dieser Song ist bis heute wegweisend. Grund genug für den Sänger, seine Autobiographie so zu betiteln. Anlässlich seines 50. Geburtstag veröffentlicht er sein erstes Buch. Ich bin mit seiner Musik erwachsen geworden und war immer ein Fan. Natürlich musste ich „If you believe“ lesen.

Was mir sofort positiv auffiel, ist der lockere, leicht lesbare Schreibstil. Er wirkt authentisch und sorgte dafür, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Die einzelnen Kapitel sind unabhängig voneinander zu lesen, was ich anfangs etwas chaotisch, aber dann doch interessant fand. Natürlich geht es um seine Kindheit und Familie, um seine Schulzeit und um die Anfänge seiner Musikkarriere. Er stammt aus einer Schaustellerfamilie, was seine Liebe zur Bühne erklärt. Interessant finde ich die Geschichten über seine beiden Bands, die in Richtung Rock/ Ska unterwegs waren- denn immerhin haben diese Genres nichts mit der lupenreinen Popmusik zu tun, für die Sasha heute steht.
Durch Zufall sang er den Chorus für den Titel „Walk on by“ der Sängerin Young Deenay-und wurde somit über Nacht einem großem Publikum bekannt.
Außerdem berichtet er aus seinem Privatleben. Wir erfahren, wie er seine jetzige Ehefrau kennen lernte, welche Rolle seine Familie in seinem Leben spielt und wie er Papa eines kleinen Sohnes wurde.

Ein privater, angenehmer Einblick in das Leben eines Sängers. der aus der Musikzene nicht mehr wegzudenken ist, der sich immer wieder neu erfindet und die Fans auch nach vielen Jahren noch mit seiner Musik und Präsenz fesselt.

Ich liebe Musik. Versteht mich nicht falsch, aber mich interessiert eigentlich die Person hinter der Musik nicht großartig. Aber „If you believe“ hat mich großartig unterhalten. Schön finde ich, dass einige private Fotos im Buch zu finden sind.

Bewertung: Sashas Autobiographie bekommt von mir 4 von 5 möglichen Punkten.

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Veröffentlicht am 04.10.2024

Ein bemerkenswertes Buch!

Der Wind weht, wohin er will
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Lange hat mich kein Buch mehr so nachhaltig beeindruckt, wie „Der Wind weht, wohin er will“ von Susanna Tamaro…

Chiara lebt mit ihrer Familie im Ort Partma, Emilia Romagna. Dort wohnen sie in einem Haus. ...

Lange hat mich kein Buch mehr so nachhaltig beeindruckt, wie „Der Wind weht, wohin er will“ von Susanna Tamaro…

Chiara lebt mit ihrer Familie im Ort Partma, Emilia Romagna. Dort wohnen sie in einem Haus. Der Ort steht für Ruhe, für den Zustand nach einem Trauma. Die Familie entschlieest sich, dass die anstehenden Weihnachtsfeiertage ganz entspannt gehalten werden. Jedes Mitglied darf entscheiden, was es an diesen Tagen gerne macht. Tochter Alisha verreist mit ihrem Freund und Verlobten, die andere Tochter Ginevra entscheidet sich für einen Skitrip, während die dritte Tochter Elia lieber einen Freund besucht. Chiaras Ehemann hingegen geht mit seinen Freunden von früher auf eine Wandertour in die Berge. Chiara, Ende 60, und das Familienpberhaupt, bleibt zuhause. Sie hat keine Lust, zu verreisen. Und sie möchte die Zeit alleine benutzen, um ihre Gedanken schriftlich zu fixieren. Sie schreibt Briefe an ihre Familienmitglieder, in denen sie mit vielen Dingen aufräumt. Auf diese Weise macht Chiara mehr oder weniger ihr Testament.

Und damit sind wir bei der Stärke der Romane von Susanna Tomara. Wieder lässt sie die Hauptprotagonistin Briefe an ihre Mitmenschen verfassen, welche das ganze Geschehen aufgreifen und klarer beleuchten. Auf einfühlsame Weise erfahren wir so nach und nach alles über Chiara und ihr Verhältnis zu ihren Töchtern, sowie zu ihrem Mann. Sie schreibt über den familiären Zusammenhalt, über Liebe, über die Vergangenheit.

Ich hätte nicht gedacht, dass mir diese medidative Form einer Erzählung so gut gefallen würde. „Der Wind weht, wohin er will“ ist kein typischer Mainstream-Roman, dafür ist er viel zu einfühlsam und leise, viel zu ruhig und entspannt. Wir blicken tief in die Seele einer Frau Ende 60, die mit ihrem Leben abschließt, was natürlich noch keinen tatsächlichen Abschied bedeutet. Wir werden Zeugen ihrer Gedanken, erleben, was Familienzusammenhalt bedeutet und werden Teil von einer Familie, die einfach toll ist.

Der Schreibstil ist dank der Briefe lebhafter, als ich gedacht habe. Wir werden mit allen Informationen versorgt, aber wir tauchen auch ganz tief ein in diese Familie, die so vielschichtige Charaktere hat. Interessant, einfühlsam, der Schreibstil ist ebenfalls toll.

Ein bemerkenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 04.10.2024

Wissenswertes Abenteuer und um den Amazonas & Regenwald

PLAYMOBIL Wiltopia. Abenteuer Amazonas. Ein Baumhaus voller Tierkinder
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Heute schiebe ich noch eine weitere Rezension zum tollen Kinderbuch „Abenteuer Amazonas“ aus der Reihe PLAYMOBIL Wiltopia nach. Dieses Mal dreht sich alles rund um den wilden Fluss, den Dschungel und und ...

Heute schiebe ich noch eine weitere Rezension zum tollen Kinderbuch „Abenteuer Amazonas“ aus der Reihe PLAYMOBIL Wiltopia nach. Dieses Mal dreht sich alles rund um den wilden Fluss, den Dschungel und und und…

Mama Sofia und Papa Jamie wollen mit ihren drei Kindern zum Amazonas reisen. Die Kinder Rick (Nerd), Liv (Geschichtenfan) und die bunte, wilde Lu sind begeistert. Die Familie liebt Tiere und der Regenwald wartet mit so vielen wilden Tieren auf sie. Ob Jaguare, Affen, Tapire, Ameisenbären… Die Familie reist dorthin, um ihren Freund Dr. da Silva zu helfen, der dort eine Tierauffangstation betreibt. Natürlich ist das genau das Ding für die Jüngste, Lu. Sie liebt Tiere und Tierkinder mag sie besonders gerne. Sie sind aber auch niedlich- auch wenn sie nicht zum Kuscheln da sind, wie Lu von Sofia lernt. Aber dann passiert etwas: Lu und die Tierbabys verschwinden. Haben sie sich im Dschungel verirrt und finden nicht wieder zur Station zurück oder sind hier Fremde am Werk?

Die 120 Seiten beinhalten ein Abenteuer für Kinder und so viel Wissen. Das mag ich an den Wiltopia-Büchern sehr. Kinder lernen leserisch einiges über die Natur, in diesem Fall über den Amazonas und den Regenwald. Sie lernen wilde Tiere kennen, deren Besonderheiten und begreifen, wie wichtig diese sind.

Das Ganze ist abenteuerlich und sehr spannend aufbereitet. Die Familie ist so sympathisch und mit ihren drei Kids findet sicher jede:r Leser:in den Gegenpart zum eigenen Charakter. Denn neben dem nerdigen Rick, der geschichtsliebenden Liv gibt es noch die Kleinste, Lu, die eine absolute Tierfreundin ist, die immer fröhlich und neugierig ist. Und die Neugier auf die Umwelt weckt dieses Buch gekonnt.

Die Kids tauchen tief in die Geschichte ein, die sich sehr erlebbar anfühlt. Sie können das Abenteuer danach ganz easy mit ihren Playmobil-Figuren nachspielen, was sicher riesigen Spß macht.

Der Schreibstil ist kindgerecht, sehr gut verständlich und verpackt Sachwissen auf tolle Art und Weise. Das Buch eignet sich perfekt, um als Kind alles über den Amazonas und den wichtigen Regenwald zu erfahren. Toll!

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Veröffentlicht am 04.10.2024

Humorvoll- böse Aufdeckung des wahren Landlebens

Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart
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Lebst du auf dem Land oder in der Stadt? Wenn du eher ländlich lebst, was sind die Vorzüge davon, warum kannst du dir ein Stadtleben nicht so richtig vorstellen? Und wenn du urban wohnst, was hält dich ...

Lebst du auf dem Land oder in der Stadt? Wenn du eher ländlich lebst, was sind die Vorzüge davon, warum kannst du dir ein Stadtleben nicht so richtig vorstellen? Und wenn du urban wohnst, was hält dich davon ab, aufs Land, ins Grüne zu ziehen?

Mit dem Buch „Das Befinden auf dem Lande. Verortung einer Lebensart“ hat mich der Autor Björn Vedder auf unterhaltsame, aber sachliche Art und Weise zum Denken angeregt.

Unsere Städte werden zwar immer größer, doch mehr und mehr Menschen bevorzugen den Rückzuck aufs Land. Björn Vedder ebenfalls, er ist „auf ein Dorf“ gezogen, wie man so schön sagt. Und mit seinem Essay zur „Provinz“ gibt er neue Denkanstöße, die deutlich machen: so perfekt und idyllisch ist das Leben auf dem Land nicht

Wer glaubt, auf dem Land gibt es weniger Statussymbole, weniger Konsum, weniger Neid, weniger Mainstream, der täuscht sich. Diese Themen spricht Vedder eindrucksvoll an und widerlegt diese Thesen. Er hat Recht. Ich selbst habe bis zu meinem 21. Lebensjahr auf dem Land gelebt, auf einem Dorf, welches zu einer Kleinstadt gehört mit 26.000 Einwohnern. Dann zog es mich in die Großstadt. Dort habe ich die Erfahrung gemacht, dass dort viel weniger Status und Materielles zählen, die Menschen offener sind, es kaum Sozialneid oder den Druck des Anpassens gibt. Ich fühlte mich dort freier. Da ich ein Mensch bin, der nicht mit der Masse mitschwimmt und sich nicht immer dem Mainstream unterordnen mag, bin ich auf dem Land eine Aussenseiterin. Das habe ich in der Schule zu spüren bekommen. Vor 10 Jahren bin ich dann aus der Großstadt zurück aufs Dorf gezogen. Ich liebe die Idylle hier, die Natur- aber ich sah mich sofort wieder den typischen Phänomenen der ländlichen Gesellschaft gegenüber gestellt. Ich war plötzlich „die Städterin“. Und danach beurteil man mich bis heute nicht, man verurteilt mich. Klatsch & Tratsch sind hier an der Tagesordnung, Verachtung und Isolierung kenne ich zu gut. Und genau diese Punkte hat der Autor aufgegriffen und schildert sie schonungslos und mit ganz viel schwarzem Humor. Ich mag diesen Humor.

Aber auch Vedders Schreibstil ist extrem gut lesbar. Er vermischt seinen schwarzen Humor mit Formulierungen, die auf den Punkt sind und so gut zutreffen. Hinzu kommt schonungslose Ehrlichkeit, mit der er die tatsächlichen Zustände auf dem Land offenbart. Für mich sind sie keine Überraschung, aber er räumt damit mit diesem Mythos vom perfekten Landleben auf. Wie schon im Klappentext erwähnt, „entzaubert“ er das Bild vom Land, von der Idylle.

Natürlich beeinflusst mich sein Buch nicht. Ich mag das Leben hier trotzdem lieber als in der Stadt. Die Ruhe ist für mich so wichtig und ich habe hier auch wirkliche, echte Freunde, die ich seit dem Kindergarten keinne und die mich akzeptieren, wie ich bin. Die mir meinen „großen Wegzug“ in die „Großstadt“ verziehen haben.

Wer Lust hat auf eine humorvolle, teilweise böse, aber doch sehr realistische Demontierung der Landflucht hat, der ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Und für uns „Landeier“ ist es ein echter Denkanstoß.

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