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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2018

Das Buch wird schnell vergessen sein

Der Kreidemann
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Eddie Adams erhält eines Tages einen Brief, der nur aus einem Strichmännchen und einem Stück Kreide besteht. Das erinnert ihn an den Sommer 1986. Er und seine Clique hatten viel Spaß. Nach einem Unfall ...

Eddie Adams erhält eines Tages einen Brief, der nur aus einem Strichmännchen und einem Stück Kreide besteht. Das erinnert ihn an den Sommer 1986. Er und seine Clique hatten viel Spaß. Nach einem Unfall auf dem Jahrmarkt, bei dem ein Mädchen schwer verletzt wird, freundet Eddie sich mit seinem Lehrer an, den die Kinder den Kreidemann nennen, da er ein Albino ist. Er bringt Eddie auf die Idee, sich mittels Kreidezeichnungen untereinander geheime Botschaften zu senden. Das machte auch eine Weile Spaß, bis die Kreidezeichnungen die Kinder zu der Leiche eines Mädchens führten. Eddie stellt fest, dass auch andere Mitglieder seiner Clique so eine Kreidezeichnung erhalten haben. Eddie versucht herauszufinden, was das zu bedeuten hat, denn die Zeichnungen verkünden Schlimmes.

Das Buch spielt abwechselnd in der Gegenwart 2016 und in der Vergangenheit 1986. Eigentlich mag ich Zeitsprünge nicht so gern, aber hier paßte das. Der Schreibstil ist auch gut und flüssig zu lesen. Was mir hier aber gefehlt hat ist trotz der Geschehnisse die Spannung. Ich habe verhältnismäßig lange zum Lesen gebraucht, weil ich das Buch immer wieder gähnend weggelegt habe. Die Handlung hat mich einfach nicht fesseln können, auch nicht die Auflösung und was letztlich hinter allem steckte. Das Buch wird schnell wieder vergessen sein, daher nur 3 Sterne.

Veröffentlicht am 06.08.2018

Langeweile pur

Die Jahre der Leichtigkeit
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Ich mag Familiengeschichten und gerade Familiengeschichten aus dem letzten Jahrhundert. "Downton Abbey" habe ich geliebt und gehofft, etwas ähnliches hier lesen zu können, sind doch immerhin mehrere Bände ...

Ich mag Familiengeschichten und gerade Familiengeschichten aus dem letzten Jahrhundert. "Downton Abbey" habe ich geliebt und gehofft, etwas ähnliches hier lesen zu können, sind doch immerhin mehrere Bände angekündigt. Hier wird über das Leben der Familie Cazalet in den Jahren 1937/1938 erzählt. Und zwar über jedes einzelne Familienmitglied. Man verbringt gemeinsam die Sommerferien in Sussex. Der Krieg steht vor der Tür...
Leider konnte ich mich mit diesem Buch überhaupt nicht anfreunden. Gleich der Einstieg fiel mir schwer. Es ist zwar vorn ein Glossar, in dem die handelnden Personen aufgeführt werden, aber es waren mir einfach zu viele, die schon am Anfang eingeführt wurden, das erschwerte den Überblick. Und es passierte ewig so gar nichts. Der Schreibstil ist zwar gut zu lesen, aber man kommt irgendwie überhaupt nicht voran. Jedes Detail wird episch breit erzählt und dabei handelt es sich um so viel Nebensächliches, was mich überhaupt nicht interessierte. Auf die Gefühle und Befindlichkeiten der Protagonisten wird sehr ausführlich eingegangen, aber die Figuren konnten mich nicht begeistern, nicht eine konnte ich liebgewinnen, so wie z.B. die Familienmitglieder und das Personal aus Downton Abbey. Sie blieben für mich trotz der epischen Beschreibungen farblos. Ich habe mich ziemlich gelangweilt und mich durch das Buch gequält, ab der Hälfte etwa nur noch im Schnelleseverfahren. Ich war froh, es dann beiseite legen zu können. Fortsetzungen werde ich nicht mehr lesen.

Veröffentlicht am 06.08.2018

spannend und undurchsichtig bis zum Schluss

Der Schatten
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Norah ist Hals über Kopf aus Berlin weg gezogen nach Wien, wo sie als Journalistin eine neue Stelle antreten will. Sie musste weg, weg von ihrem Freund Alex und weg von ihrem alten Leben, hat auch noch ...

Norah ist Hals über Kopf aus Berlin weg gezogen nach Wien, wo sie als Journalistin eine neue Stelle antreten will. Sie musste weg, weg von ihrem Freund Alex und weg von ihrem alten Leben, hat auch noch eine Klage am Hals. Sie fühlt sich noch nicht wohl in Wien, hat noch nicht alle Kartons ausgepackt und ist einsam.
In einer Fußgängerzone trifft Norah eine ältere Bettlerin, sehr groß gewachsen, die unheimlich ruhig inmitten des Gewühlt steht, Norah direkt anspricht und ihr sagt, dass Norah den Tod bringe. Am 11.2. würde sie einen Mann namens Arthur Grimm töten, aus gutem Grund. Sie verschwindet dann spurlos. Norah kennt keinen Arthur Grimm, aber das Datum lässt sie erschauern. Norah versucht, Arthur Grimm zu finden und der Sache auf den Grund zu gehen.

Ich fand das Buch sehr spannend. Es ist undurchsichtig bis zum Schluss. Norah passieren viele merkwürdige Dinge und man rätselt die ganze Zeit, was es mit den Vorfällen auf sich hat. Von wem sind die seltsamen SMS, wer beobachtet sie und weiß so viel aus ihrer Vergangenheit? Die Handlung ist sehr geschickt aufgebaut., dabei die Atmosphäre gut dargestellt. Das Kopfkino lief sofort. Der flüssige Schreibstil lässt sich zudem gut lesen. Ich hatte das Buch schnell durchgelesen, konnte es nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt die Aufklärung der Sache erfahren wollte. Die Aufklärung kam aber erst zum Schluss, dann wird aber alles gut erklärt. Auch, warum Norah so ist wie sie ist. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Von der Autorin werde ich gern mehr lesen, vorher kannte ich sie noch nicht.

Veröffentlicht am 23.07.2018

hatte mir mehr davon versprochen

A Stranger in the House
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Karen ist gerade dabei, das Abendessen zuzubereiten, als sie einen Anruf erhält, aufgrund dessen sie Hals über Kopf aus dem Haus stürmt. Nicht einmal ihre Handtasche hat sie mitgenommen. Sie ist so aufgeregt ...

Karen ist gerade dabei, das Abendessen zuzubereiten, als sie einen Anruf erhält, aufgrund dessen sie Hals über Kopf aus dem Haus stürmt. Nicht einmal ihre Handtasche hat sie mitgenommen. Sie ist so aufgeregt beim Autofahren, dass sie einen Unfall erleidet. Sie wacht im Krankenhaus wieder auf und kann sich an nichts erinnern. Nicht, warum sie aus dem Haus gegangen ist, nicht wo sie war und nicht, was passiert ist. Kurze Zeit später wird in der Nähe von Karens Unfallort in einem verlassenen Restaurant eine Leiche gefunden. Und am Tatort findet man Gummihandschuhe, die anscheinend Karen gehören. Karens Mann Tom ist entsetzt, als seine Frau unter Mordverdacht gerät und verhaftet wird. Aber was weiß er wirklich über sie? Und dann ist da noch Brigid, die Nachbarin von gegenüber, die alles immer sehr genau beobachtet und Karens beste Freundin ist.

Das Buch beginnt mit Karens Unfall. Was davor geschieht, wird erst nach und nach aufgedeckt. Der Schreibstil ist schnörkellos und sehr einfach, mit kurzen Sätzen, aber gut zu lesen. Die Charaktere waren mir leider alle nicht sonderlich sympathisch. Das macht für mich immer viel aus. Wenn ich mit jemandem Mitgefühl oder Sympathie empfinden kann und daher mitfiebere, tauche ich einfach tiefer in die Geschichte ein und bleibe nicht so außen vor, wie es hier leider der Fall war. Weder Karen, noch Brigid, noch Tom, dessen Verhalten ich trotz der Situation überhaupt nicht nachvollziehen konnte, haben mich berührt. Ich mochte sie alle nicht. Die Handlung konnte mich nach einem starken Anfang auch nicht durchgängig fesseln. Alles schien ein wenig vorhersehbar. Die Autorin versuchte zwar, durch unvorhersehbare Wendungen zu überraschen, aber die erzielten bei mir nicht den gewünschten Effekt. Das Buch war nicht völlig langweilig, aber ich hätte mir definitiv mehr Thrill gewünscht. Man wartete die ganze Zeit, dass da noch was kommt, was einen umhaut, einen richtigen Knaller sozusagen, aber das, was der Knaller wohl sein sollte, hat mich nicht zufrieden gestellt. Mehr als drei Sterne sind daher nicht drin. Und von der Autorin werde ich nicht noch ein Buch lesen, da bin ich Spannenderes gewohnt.

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Veröffentlicht am 25.06.2018

Geschichte und Fiktion gekonnt verwoben

Das Mätressenspiel
1

Helena lebt mit ihrer Mutter und ihren Schwestern auf Gut Minnigerode. Die Finanzen sind knapp, aber Helena ist mit Adrian von Schwanewede verlobt und hofft, ihn nach seiner Rückkehr von einer Kavalierstour ...

Helena lebt mit ihrer Mutter und ihren Schwestern auf Gut Minnigerode. Die Finanzen sind knapp, aber Helena ist mit Adrian von Schwanewede verlobt und hofft, ihn nach seiner Rückkehr von einer Kavalierstour zu heiraten. Aber ein Schicksalsschlag verändert alles. Helenas Bruder Laurentz, der mit den kaiserlichen Truppen unterwegs war, verstarb auf einem Erkundungsritt. Doch nicht nur das: Helenas Onkel Roderik eröffnet ihnen, dass die Ländereien an ihn als männlichen Erben zurückfallen. Die geänderte finanzielle Situation Helenas nimmt der Vater von Adrian zum Anlass, die Verlobung zu lösen. Helena und ihre Mutter kommen überein, dass Helena am Hannoveraner Hof ihr Glück suchen soll. Sie hofft, bei Herzogin Sophie einen reichen Ehemann zu finden, der sie und ihre Familie versorgt. Doch kaum angekommen, erringt sie die Aufmerksamkeit von Gräfin Clara von Plathen, Mätresse Ernst Augusts, des Herzogs von Hannover. Diese will Einfluss auf Ernst Augusts Sohn Georg Ludwig bekommen und ihm daher eine Mätresse zuführen, die ihr verpflichtet ist. Und das Mätressenspiel beginnt...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr bildhaft. Man fühlt sich zurückversetzt in die damalige Zeit, denn Geschichte und Fiktion sind sehr geschickt verwoben. Man bekommt einen guten Einblick in höfische Intrigen, das Streben nach Macht und Einfluss, den Prunk und all die Oberflächlichkeiten. Es geht in diesem Buch auch viel um die noch heute bestehenden Herrenhäuser Gärten und ihre Gestaltung, was ich sehr interessant fand. Die Charaktere sind zudem gut und lebensnah gezeichnet, es gibt auch ein Wiedersehen mit einer Figur aus "das blaue Medaillon". Helena z.B. ist eine kluge und bodenständige Frau, und obwohl ich manchmal nicht nachvollziehen konnte, wie sie sich verhält, fand ich sie sehr sympathisch. Man hat viel mit ihr mitgefühlt und war ganz in die Geschichte eingesogen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

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