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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2023

Potential leider nicht ausgeschöpft

Kannibal. Jagdrausch
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Dr. Mark Benecke kenne ich durch seinen Podcasts und seine Vorträge. Dass er ein fundiertes biologisches und forensisches Wissen hat, ist also unbestreitbar. Umso gespannter war ich, zu lesen, wie er dies ...

Dr. Mark Benecke kenne ich durch seinen Podcasts und seine Vorträge. Dass er ein fundiertes biologisches und forensisches Wissen hat, ist also unbestreitbar. Umso gespannter war ich, zu lesen, wie er dies in der Crime Noir-Reihe umsetzt. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, bin aber davon ausgegangen, dass mir daraus nicht allzu viel fehlt - was stimmt, ich bin gut zurecht gekommen ohne Verständnislücken zu haben.

In Berlin wird ein Koffer voller Knochen inklusive eines Märchenbuchs gefunden. Während der Untersuchung werden Schabspuren an den Knochen festgestellt, was den Gedanken an Kannibalismus und somti die Privatdetektive Bastian Becker und Janina Funke auf den Plan ruft. Um mehr über die Kannibalismusszene zu erfahren, begibt sich Becker in ein Kannibalismus-Forum und ahnt nicht, dass er sich und seine Partnerin damit in Gefahr bringt...

Beneckes Schreibstil ist flüssig, allerdings sind kanpp 200 Seiten recht kurz für einen Kriminalroman, finde ich. Daher waren die Ermittlungen etwas oberflächlich und Spannung kam für mich nur streckenweise auf. Irgendwie konnte mich "Jagdrausch" nicht packen. Was mir sehr gefallen hat, waren die Infos zum Kannibalismus, da ich mich damit bis jetzt nur wenig auseinandergesetzt habe.
Eventuell hätten ein paar Seiten mehr der Handlung, dem Spannungsbogen und der leicht abgehackten Aufklärung gut getan. Meiner Meinung nach hatte der Plot einiges an Potential, das in der Umsetzung dann nicht genutzt wurde bzw. mich nicht genügend gefesselt hat.

Veröffentlicht am 23.05.2023

Hat mich leider nicht berührt

Vor uns die Dämmerung
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Seit Emerys Zwillingsschwester Logan an Lupus gestorben ist, erkennt sie ihre Mutter kaum wieder. In deren Augen sieht sie immer nur Logans Tod und zieht daher zu ihrem Vater, um dort einen Neustart zu ...

Seit Emerys Zwillingsschwester Logan an Lupus gestorben ist, erkennt sie ihre Mutter kaum wieder. In deren Augen sieht sie immer nur Logans Tod und zieht daher zu ihrem Vater, um dort einen Neustart zu wagen - und womöglich eine engere Beziehung zu ihm aufzubauen. Allerdings muss sich auch dort immer wieder an Logan denken und hat, da sie ebenfalls an Lupus erkrankt ist, selbst gesundheitliche Einschränkungen und es in der Schule und mit ihrem Vater nicht immer leicht. Umso besser, dass ihr Stiefbruder Kaiden für sie da ist und sich ihr immer mehr öffnet und schnell zu Emerys Stütze im Alltag wird.

Der Plot, dass sich eine (tod)kranke Protagonistin in einen attraktiven, selbstbewussten Jungen verliebt, ist nicht neu und habe ich schon oft gelesen und in Filmen gesehen. Dennoch ist bei einer solchen Story das Potential, durch die Figurengestaltung und die Entwicklung der Beziehung, Emotionen zu wecken, groß. Leider hat B. Celeste dieses Potential nur eingeschränkt genutzt.
Leider blieben die Figuren, allen voran Emery und Kaiden, sehr oberflächlich und konnten in mir weder Sympathie und Antipahtie wecken. Sie blieben für mich eher neutral, unscheinbar und fast schon unbedeutend, was ich aus Büchern mit ähnlicher Thematik so gar nicht kenne.
Zum anderen emfpand ich den Schreibstil als recht abgehackt, sprunghaft und oftmals hatte ich das Gefühl, dass mir irgendeine Info fehlt, ich etwas überlesen habe oder die kleinen Handlungen und Ausarbeitungen nicht kohärent sind.
Auch habe ich mich gefragt, ob Emery und Kaiden tatsächlich eine Liebesbeziehung anfangen mussten. Basierend auf ihren Geschichten und ihren Problemen kam mir das irgendwie unlogisch vor - eine vertrauensvolle und stärkende Verbindung als Freunde hätte ich da nachvollziehbarer gefunden.

Das Ende war sehr vorhersehbar und der Weg dorthin war für mich ebenfalls nicht überraschend. Leider hat mich die Story nicht berührt und das Buch wird mir wohl nicht lange in Erinnerung bleiben.

Veröffentlicht am 21.05.2023

Etwas schwächer als die Vorgänger

Mörderfinder – Mit den Augen des Opfers
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Arno Strobel gehört für mich zu meinen liebsten deutschen Autorinnen, wenn es um spannende Thriller geht. Max Bischoff habe ich schon im ersten Band als sehr interessant, klug, analytisch und durchsetzungsstark ...

Arno Strobel gehört für mich zu meinen liebsten deutschen Autorinnen, wenn es um spannende Thriller geht. Max Bischoff habe ich schon im ersten Band als sehr interessant, klug, analytisch und durchsetzungsstark empfunden und freue mich daher immer wieder über einen neuen Max Bischoff-Fall.
"Mit den Augen des Opfers" ist sein dritter Fall der Reihe: Als Fallanalytiker wird er von Eslem Keskin, der Leiterin des KK 11 in Düsseldorf, zu einem Fall hinzugezogen. Er soll in dem kleinen Ort Klotten and er Mosel in einem mehr als 20 Jahre zurückliegenden Vermisstenfall ermitteln, das Keskin auf neue Spuren gestopen ist. Kurz nach Bischoffs Ankunft ereignet sich ein Mord und Max Bischoff gerät recht schnell in Gefahr, ignoriert jedoch sämtliche Warnungen und stürzt sich weiterhin in die Ermittlungen.

Arno Strobel kann sehr flüssig und packend schreiben, sodass sich seine Bücher im Nu lesen lassen. Generell mag ich die Kapitel, die er aus Sicht des Täters schreibt, besonders gern und gleiche sie mit den fallanalytischen Erkenntnissen Max Bischoffs gerne ab.
Auch dieses Buch habe ich schnell gelesen, war jedoch nicht direkt ab der ersten Seite im Sog der Ermittlungen und fand auch die Wendungen nicht ganz so spektakulär wie beispielsweise im ersten Fall. Dennoch mochte ich den Plot, Bischoffs Herangehensweisen, den Spannungsbogen und die Auflösung.
Insgesamt ist der Teil etwas schwächer als die Vorgänger, was für Strobel-Liebhaber
innen sicherlich etwas enttäuschen ist, jedoch trotzdem eine spannende und gute Lektüre!

Veröffentlicht am 21.05.2023

Schöne Story für zwischendurch

Let's be wild
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New York, die Stadt der vielen Möglichkeiten - unter diesem Versprechen starten vier junge Menschen in der angesagtesten Influencer-Agentur New Yorks durch. Zumindest versuchen sie es und müssen auf dem ...

New York, die Stadt der vielen Möglichkeiten - unter diesem Versprechen starten vier junge Menschen in der angesagtesten Influencer-Agentur New Yorks durch. Zumindest versuchen sie es und müssen auf dem Weg zum Erfolg das ein oder andere Hindernis überwinden. Shae, deren Onkel und Mentor wichtiger Teil der Agentur war, möchte nun in dessen Fußspuren treten und sich behaupten, begeht jedoch schon bei ihrer ersten Aufgabe einen schwerwiegenden Fehler, der weitreichende Konsequenzen für Social Media hat. Ihr bester Freund und Mitbewohner Tyler wagt dort als Assistent des Chefs ebenfalls einen Neustart und flirtet nebenbei, was das Zeug hält. Shaes Kollegin Ariana ist schon eine Weile in der Agentur, für die drei Neuen jedoch eine wichtige Ansprechpartnerin und wird zu einer guten Freundin. Die letzte des Trios ist Evie, die extra aus Deutschland nach New York gekommen ist, um dort ihrer Leidenschaft und ihrem Können als Fotografin nachzugehen. Dabei unterschätzt sie jedoch den bürokratischen Aufwand und muss sich ihren Platz in New York noch auf andere Art erkämpfen.

Anabelle Stehl und Nicole Böhm harmonieren sehr gut und haben mit den unterschiedlichen Figuren, Biografien und Interessen einen interessanten Schauplatz in der Agentur geschaffen. Der Schreibstil ist flüssig und nach wenigen Kapiteln konnte ich mich in den wechselnden Perspektiven und den Figuren zurechtfinden. Neben Flirts, Liebe und Spaß werden auch ernstere Themen wie body positivity, Gewalt, Sucht und Missbrauch thematisiert, was dem Plot eine gewisse Tiefe verleiht und gerade für jüngere Leser*innen sicherlich einen großen Mehrwert und Identifikationspotential hat.

Ich mochte das Setting, die Figuren und die lockere Atmosphäre sehr gern und habe die Lektüre zwischen anderen Büchern sehr genossen.

Veröffentlicht am 21.05.2023

Trauer, Liebe und das Leben

Hinter den Wolken wartet die Sonne
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Die 30-jährige Beth Pascoe genießt ihr im Grunde sorgloses Leben in vollen Zügen. Je nach Lust und Laune wechselt sie ihre Jobs und genießt die freudigen Pub-Abende mit ihrem platonisch besten Freund Jory. ...

Die 30-jährige Beth Pascoe genießt ihr im Grunde sorgloses Leben in vollen Zügen. Je nach Lust und Laune wechselt sie ihre Jobs und genießt die freudigen Pub-Abende mit ihrem platonisch besten Freund Jory. Diese Unbeschwingtheit nimmt ein jähes Ende, als ihr Schwager bei einem schweren Autounfall stirbt und ihre Schwester im Koma liegt. Beth wird die Vormundschaft über ihre pubertierende Nichte und ihren kleinen Neffen übertragen, was für sie plötzlich ein enormes Verantwortungsbewusstsein und einen abrupten Wechsel ihres Lebensstils bedeutet.

Auch wenn die Geschichte an sich nicht neu ist und sicherlch schon zig mal erzählt wurde, macht in "Hinter den Wolken wartet die Sonne" den Charme der Figuren und die Beziehungskonstellation ihren Reiz aus. Mit Beth hat Sarah Turner eine sympathische Protagonistin geschaffen, an der ihr Umfeld zweifelt, die von ihrer Mutter bevormundet und nicht ernst genommen wird, die sich jedoch hervorragend in ihre neue Rolle mit all den emotionalen, zwischenmenschlichen und logistischen Hürden hineinfindet. Ihr älterer Nachbar Albert ist ein kluger, gutmütiger und zuversichtlicher Mann, der ihr die Unterstützung und das Vertrauen entgegenbringt, das in ihrer Familie fehlt.
Was die Figurenkonstellation angeht, sind also beste Voraussetzungen geschaffen. Zusätzlich ist Sarah Turners Schreibstil flüssig und wechselt situativ zwischen ernst, emotional und humorvoll - an einigen Stellen auch eine Mischung aus allem.
Dieser Ton ist hervorragend dafür geeignet, Beths Geschichte über den Umgang mit der Trauer, die neuen Herausforderungen des Lebens und die Entwicklungen in der Liebe zu schildern.

Ein berührendes und dennoch unterhaltendes Buch, das ich sehr gern gelesen habe!

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