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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2023

Lebensweisheiten mit italienischem Flair

Meine Bar in Italien
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Stefan Maiwald lebt in Italien, ganz in der Nähe von Pinos Bar, in der er morgens einen Espresso und abends Wein trinkt - so wie viele andere (Stamm)Gästinnen. Ausgehend von den Begegnungen in der Bar ...

Stefan Maiwald lebt in Italien, ganz in der Nähe von Pinos Bar, in der er morgens einen Espresso und abends Wein trinkt - so wie viele andere (Stamm)Gästinnen. Ausgehend von den Begegnungen in der Bar und der Bar selbst als Ort der Begegnungen teilt Maiwald Lebensweisheiten, stellt philosophisch anmutende Fragen und formuliert in erster Linie eine Hommage an das Leben.

Ich mag Lebensratgeber oftmals nicht so gern, wenn sie belehrend, distanziert oder fast schon toxisch positiv formuliert sind. Auch mit "Das Café am Rande der Welt" konnte ich beispielsweise überhaupt nichts anfangen und hatte kurzzeitig Bedenken, ob "Meine Bar in Italien" ähnlich anmutet. Dem ist glücklicherweise nicht so, denn die Geschichten, die Stefan Maiwald erzählt, wirken authentisch und aus dem Leben gegriffen (abgesehen davon, dass hier innerhalb der Gäst
innen und Gespräche selektiert wurde). Sie enthalten den einen oder anderen Italien-Tipp und haben in mir vor allem das Gefühl nach Urlaub und die Sehnsucht nach Italien, das ich vor allem aus meinen Kindheitsurlauben kenne, geweckt.
Daher habe ich das Buch umso lieber gelesen und hatte entspannende Lesestunden. Sehr lange wird es zwar nicht in meinem Gedächtnis bleiben, aber es gab Urlaubsfeeling für sofort.

Veröffentlicht am 27.05.2023

Könnte mehr Spannung vertragen

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Für Riley geht ein Traum in Erfüllung - als eine von neuen Autorinnen darf sie auf Masters' Castle an einem Schreibwettbewerb teilnehmen. Demder Gewinnerin winkt als Preis die Veröffentlichung des eigenen ...

Für Riley geht ein Traum in Erfüllung - als eine von neuen Autorinnen darf sie auf Masters' Castle an einem Schreibwettbewerb teilnehmen. Demder Gewinnerin winkt als Preis die Veröffentlichung des eigenen Buches. Doch abgesehen von dieser lukrativen Chance freut sich Riley vor allem, endlich ihre Schreibgruppe kennenzulernen, die sie bisher nur online kennt. Zunächst müssen sich die Autorinnen im realen Leben annähern, die Persönlichkeiten und Charaktere kennenlernen, die hinter den Personen aus dem Internet stehen, aber schnell hat sich eine harmonische Atmosphäre entwickelt. Die hält allerdings nur so lange an, bis Riley merkt, dass eine Teilnehmerin Texte im Wettbewerb einreicht, die persönliche Details aus ihrem Leben preisgeben, von denen dort niemand wissen kann. Sie macht sich auf die Suche nach dem Übeltäter und verdächtigt zunächst Jurormitglied und love interest Kilian Masters - sabotiert er sie etwa?

Von Stefanie Hasse habe ich bis jetzt noch nichts gelesen. Da ich die Idee eines Schreibwettbewerbs in Verbindung mit Machenschaften und Manipulation sehr vielversprechend fand, griff ich zu "Master Class". Zu Beginn war alles neu, wir lernen die Figuren, den Schauplatz sowie Riley und Kilian kennen. Und dann plätschert die Handlung etwas dahin, Riley schafft Probleme, die so nicht entstehen müssen, vertraut sich niemandem an und misstraut allen, was zu noch mehr Problemen führt. Zum Ende hin konnte mich der Plot dann wieder etwas mehr fesseln, obwohl für mich recht schnell klar war, wer hier die mysteriöse Person ist.
Stefanie Hasses Schreibstil ist jedoch flüssig und ich mochte die Kapitel und Absätze, in denen von dem Täter bzw. einer außenstehenden, deskriptiven Art über die Konstruktion von Texten geschrieben wird.
Dennoch hätten mir ein strafferes Geschehen oder mehr Figurentiefe gefallen.

Da der Teil mit einem Cliffhanger endet, werde ich mir wohl auch den zweiten Teil ansehen und damit die Dilogie abschließen.

Veröffentlicht am 23.05.2023

Interessanter Plot

Morgen, morgen und wieder morgen
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Sam kann seinen Augen kaum trauen, als er ganz in der Nähe des Harvard-Campus seine Kindheitsfreundin Sadie wiedertrifft. Damals haben sie immer zusammen Super-Mario gespielt. Der Kontakt zwischen beiden ...

Sam kann seinen Augen kaum trauen, als er ganz in der Nähe des Harvard-Campus seine Kindheitsfreundin Sadie wiedertrifft. Damals haben sie immer zusammen Super-Mario gespielt. Der Kontakt zwischen beiden flammt nun wieder auf. Sadie designt mittlerweile Computerspiele und beide stellen schnell fest, dass sie nicht nur zwischenmenschlich, sondern auch auf kreativer Ebene ein gutes Team. Sie entwickeln gemeinsam ein Spiel, das schnellen Erfolg zeigt, aber auch die Freundschaft auf die Probe stellt und Rivalitäten entstehen lässt.

Die Handlung setzt 1995 ein, erzählt von der Spielentwicklung und den Auswirkungen des großen Erfolgs. Zwischendurch werden immer wieder Rückblicke in die Kindheits- und Jugendjahre eingeblendet, die wechselnd aus Sadies und Sams Sicht erzählen und ein tieferes Bild der beiden zeichnen.

Während mich die Handlung zu Beginn sehr gefesselt hat, hat mich Gabrielle Zevin zwischenzeitlich und gegen Ende hin immer mal wieder verloren. In meiner Wahrnehmung plätscherte vieles so vor sich hin, Sadie und Sam entfremdeten sich immer mehr und von der Gaming-Thematik war ich irgendwann auch gesättigt.

An sich ein interessanter Plot und ein guter Ansatz, im Ganzen konnte mich "Morgen, morgen und wieder morgen" leider nicht begeistern.

Veröffentlicht am 23.05.2023

Potential leider nicht ausgeschöpft

Kannibal. Jagdrausch
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Dr. Mark Benecke kenne ich durch seinen Podcasts und seine Vorträge. Dass er ein fundiertes biologisches und forensisches Wissen hat, ist also unbestreitbar. Umso gespannter war ich, zu lesen, wie er dies ...

Dr. Mark Benecke kenne ich durch seinen Podcasts und seine Vorträge. Dass er ein fundiertes biologisches und forensisches Wissen hat, ist also unbestreitbar. Umso gespannter war ich, zu lesen, wie er dies in der Crime Noir-Reihe umsetzt. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, bin aber davon ausgegangen, dass mir daraus nicht allzu viel fehlt - was stimmt, ich bin gut zurecht gekommen ohne Verständnislücken zu haben.

In Berlin wird ein Koffer voller Knochen inklusive eines Märchenbuchs gefunden. Während der Untersuchung werden Schabspuren an den Knochen festgestellt, was den Gedanken an Kannibalismus und somti die Privatdetektive Bastian Becker und Janina Funke auf den Plan ruft. Um mehr über die Kannibalismusszene zu erfahren, begibt sich Becker in ein Kannibalismus-Forum und ahnt nicht, dass er sich und seine Partnerin damit in Gefahr bringt...

Beneckes Schreibstil ist flüssig, allerdings sind kanpp 200 Seiten recht kurz für einen Kriminalroman, finde ich. Daher waren die Ermittlungen etwas oberflächlich und Spannung kam für mich nur streckenweise auf. Irgendwie konnte mich "Jagdrausch" nicht packen. Was mir sehr gefallen hat, waren die Infos zum Kannibalismus, da ich mich damit bis jetzt nur wenig auseinandergesetzt habe.
Eventuell hätten ein paar Seiten mehr der Handlung, dem Spannungsbogen und der leicht abgehackten Aufklärung gut getan. Meiner Meinung nach hatte der Plot einiges an Potential, das in der Umsetzung dann nicht genutzt wurde bzw. mich nicht genügend gefesselt hat.

Veröffentlicht am 23.05.2023

Hat mich leider nicht berührt

Vor uns die Dämmerung
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Seit Emerys Zwillingsschwester Logan an Lupus gestorben ist, erkennt sie ihre Mutter kaum wieder. In deren Augen sieht sie immer nur Logans Tod und zieht daher zu ihrem Vater, um dort einen Neustart zu ...

Seit Emerys Zwillingsschwester Logan an Lupus gestorben ist, erkennt sie ihre Mutter kaum wieder. In deren Augen sieht sie immer nur Logans Tod und zieht daher zu ihrem Vater, um dort einen Neustart zu wagen - und womöglich eine engere Beziehung zu ihm aufzubauen. Allerdings muss sich auch dort immer wieder an Logan denken und hat, da sie ebenfalls an Lupus erkrankt ist, selbst gesundheitliche Einschränkungen und es in der Schule und mit ihrem Vater nicht immer leicht. Umso besser, dass ihr Stiefbruder Kaiden für sie da ist und sich ihr immer mehr öffnet und schnell zu Emerys Stütze im Alltag wird.

Der Plot, dass sich eine (tod)kranke Protagonistin in einen attraktiven, selbstbewussten Jungen verliebt, ist nicht neu und habe ich schon oft gelesen und in Filmen gesehen. Dennoch ist bei einer solchen Story das Potential, durch die Figurengestaltung und die Entwicklung der Beziehung, Emotionen zu wecken, groß. Leider hat B. Celeste dieses Potential nur eingeschränkt genutzt.
Leider blieben die Figuren, allen voran Emery und Kaiden, sehr oberflächlich und konnten in mir weder Sympathie und Antipahtie wecken. Sie blieben für mich eher neutral, unscheinbar und fast schon unbedeutend, was ich aus Büchern mit ähnlicher Thematik so gar nicht kenne.
Zum anderen emfpand ich den Schreibstil als recht abgehackt, sprunghaft und oftmals hatte ich das Gefühl, dass mir irgendeine Info fehlt, ich etwas überlesen habe oder die kleinen Handlungen und Ausarbeitungen nicht kohärent sind.
Auch habe ich mich gefragt, ob Emery und Kaiden tatsächlich eine Liebesbeziehung anfangen mussten. Basierend auf ihren Geschichten und ihren Problemen kam mir das irgendwie unlogisch vor - eine vertrauensvolle und stärkende Verbindung als Freunde hätte ich da nachvollziehbarer gefunden.

Das Ende war sehr vorhersehbar und der Weg dorthin war für mich ebenfalls nicht überraschend. Leider hat mich die Story nicht berührt und das Buch wird mir wohl nicht lange in Erinnerung bleiben.