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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2022

Leider recht vorhersehbar

Das Letzte, was du hörst
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Der Plot von "Das Letzte, was du hörst" hat mich sofort begeistert, da ich selbst gern Podcasts höre:
Sarah kann einfach nicht genug vom Podcast "Hörgefühlt" bekommen. Dessen Host, Marc Maria Hagen, hat ...

Der Plot von "Das Letzte, was du hörst" hat mich sofort begeistert, da ich selbst gern Podcasts höre:
Sarah kann einfach nicht genug vom Podcast "Hörgefühlt" bekommen. Dessen Host, Marc Maria Hagen, hat eine für sie so angenehme Stimme und hilft ihr mit seinen Überlegungen und spirituellen Gedanken, ihr Leben und vor allem ihre Beziehung zu Björn zu hinterfragen. Die daraus folgende Entzweiung und Entfremdung der beiden scheint nur er zu merken, Sarah ist noch immer Feuer und Flamme von Marc Maria Hagen, dessen Namen Björn schon gar nicht mehr hören kann.

Parallel dazu recherchiert die Journalistin Roya zu Podcastern, unter anderem zu "Hörgefühlt" und geht damit der Frage nach, ob er mit einigen Toten in Zusammenhang gebracht werden muss oder kann. Der Polizei ist sie dabei zunächst keine hilfsbereite Stütze.

Wie von Andreas Winkelmann gewohnt, ist der Schreibstil sehr flüssig, die Kapitel sind kurz und lassen sich flott lesen. Auch die wechselnden Erzählperspektiven gefallen mir und tun dem Spannungsbogen gut.
Allerdings ist der Zusammenhang bzw. die Auflösung sehr leicht zu erraten und arg vorhersehbar, sodass das Miträtseln, was ich bei Winkelmanns Thrillern bis jetzt immer erlebt habe, schnell weggefallen ist. Dafür gibt es einige Umwege, recht viele Details, die jedoch keinerlei Wendung oder Überraschungseffekt bereithielten.
Für Winkelman-Fans sicherlich ein solides Buch, aber keines seiner besten Werke.

Veröffentlicht am 13.09.2022

Sommerliches Hörbuch für zwischendurch

Mittwochs am Meer
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Maurice ist Insolvenzverwalter in Paris, doch sein nächster Auftrag bringt ihn jeden Mittwoch in ein kleines Hafenstädtchen in der Bretagne. Dort betreut er die Firma und lernt die Pensionsrezeptionistin ...

Maurice ist Insolvenzverwalter in Paris, doch sein nächster Auftrag bringt ihn jeden Mittwoch in ein kleines Hafenstädtchen in der Bretagne. Dort betreut er die Firma und lernt die Pensionsrezeptionistin Dominique kennen, die ihm kurz darauf einen Gedichtband und einen Liebesbrief zukommen lässt. Berührt von ihren Worten treffen sie sich, beginnen eine leidenschaftliche Affäre und sehen sich jeden Mittwoch, wenn Maurice in die Stadt kommt.

Alexander Oetken hat einen leichten Schreibstil und die Sprecherstimme hat sehr gut zu der sommerlichen und kleinstädtischen Atmosphäre gepasst. Es wird nachvollziehbar geschildert, wie sich die beiden Figuren annähern, welche Zweifel und Sorgen haben und gleichzeitig sehr viel Leidenschaft und Zuneigung im Spiel sind. Das Ende hat mich tatsächlich etwas überrascht und die 260 Hörminuten flogen nur so dahin.

Ein sommerliches Hörbuch, was sich sehr gut zwischendurch hören lässt!

Veröffentlicht am 31.08.2022

Nett, aber nicht überragend

I Kissed Shara Wheeler
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Chloe Green geht in einer Kleinstadt in Alabama zur Highschool und steht kurz vor ihrem Abschluss. Ihr Ziel, das ihr schon so lange vorschwebt: Das Schuljahr als Jahrgangsbeste abschließen. Doch ihr Vorhaben ...

Chloe Green geht in einer Kleinstadt in Alabama zur Highschool und steht kurz vor ihrem Abschluss. Ihr Ziel, das ihr schon so lange vorschwebt: Das Schuljahr als Jahrgangsbeste abschließen. Doch ihr Vorhaben gerät ins Wanken, als Shara Wheeler, die Tochter des Schuldirektors in der Nacht des Abschlussballs verschwindet. Shara Wheeler, die offenbar rundum perfekt ist, aber sowohl Chloe als auch Rory kurz vor ihrem Verschwinden geküsst hat. Als Hinweise, wo sie ist, hinterlässt sie rosa Karten mit rätselhaften Hinweisen und Chloe macht sich mehr oder weniger gezwungen auf die Suche nach Shara.

Ich kannte bisher noch kein Buch von Casey McQuiston, fühlte mich vom Klappentext jedoch sehr angesprochen und erwartete eine unterhaltsame queere Geschichte. Der positive Punkt: Es wurden hier diverse Sexualitäten und Lebensweisen der LGBTGIA Community genannt und repräsentiert. Allerdings stand bei einigen lediglich die Sexualität im Fokus und es gab keinen Raum hinter Oberflächlichkeiten, damit sich die Figuren weiterentwickeln konnten. Generell hat mir die Figurenentwicklung hier sehr gefehlt, obwohl es sich so angeboten hat.
Der Schreibstil wirkt sehr jugendlich und es hat eine Weile gebraucht, bis ich die Figuren und ihre Beziehungen zueinander sortiert habe. Die Auflösung ist ganz schön, aber recht vorhersehbar. Generell hat mir vor allem Tiefe gefehlt, die ich von diesem queeren Roman mehr erwartet habe.

Veröffentlicht am 23.08.2022

Anspruchsvoll und teilweise deprimierend

Eine ganze Liebe lang
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Nick und Anna verbringen als Teenager einen intensiven Sommer zusammen. Nick, der raucht, liebend gern Musik hört und mit Anna über Lyrik spricht. Anna, Mitglied in einer Glaubensgemeinschaft, die sie ...

Nick und Anna verbringen als Teenager einen intensiven Sommer zusammen. Nick, der raucht, liebend gern Musik hört und mit Anna über Lyrik spricht. Anna, Mitglied in einer Glaubensgemeinschaft, die sie von der Welt abwenden, zu der Nick gehört und die durch die Treffen mit ihm permanent gegen die Regeln ihrer Gemeinschaft verstößt. Am Ende des Sommers kann Anna nicht von ihren Glaubenssätzen lassen und Nick ihr nicht sagen, was er fühlt. So trennen sich ihre Wege, bis sich die beiden Jahre später wieder begegnen.

Jodie Chapman schreibt über die Gefühle zwischen Nick und Anna, wie es zu ihrer Beziehung und dessen Trennung kam und wie sich die beiden bis in das spätere Erwachsenenaler entwickeln. Dabei ist das Buch in fünf Teile gegliedert, die alle aus Nicks Perspektive erzählt werden.

Zu Beginn waren die vielen Zeitsprünge, auch innerhalb der Kapitel, etwas verwirrend, ich musste die Charaktere und die chornologische Abfolge der Geschehnisse zunäcsht sortieren. Sobald ich mich eingefunden habe, lernte ich "Eine ganze Liebe lang" zu mögen und tauchte immer tiefer ein. Jodie Chapmans Schreibsil spiegelte sowohl Nicks Distanz, seine Unsicherheiten und sein beinahe schon stoisches Streben nach und Verfechten von Freiheit wider. Genauso gut jedoch auch Annas Zerrissenheit, ihre Treue dem Glauben gegenüber und gleichzeitig den Willen und ihre Sehnsucht nach ihren persönlichen Träumen und Wünschen.

Auch wenn mir nicht alle Charaktere sympatisch waren - ich kann sogar sagen, dass mir alle eher unsympathisch waren - schafft die Autorin es, dass ich sie alle in ihrer Fragilität und Komplexität greifen und ihre Enwicklungen und Handlungen nachempfinden und mitfühlen konnte.

Ein sehr bewegendes Buch, das in mir sämtliche Emotionen hervorgeholt hat und verschiedene Teilabschnitte und Teilentwicklungen eines möglichen Lebens widerspiegelt. Dabei sollte die Triggerwarnung tatsächlich beachtet werden!

Für mich eine absolute Neuentdeckung der Autorin und ich hoffe, dass ihrem Debütroman bald ein weiteres Buch folgt.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Sehr leichte Rezepte zum Nachkochen

Wenn ich das kann, kannst du das auch!
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Linda Zervakis, ehemalige Tagesschausprecherin, Podcasterin und Moderatorin hat mit "Wenn ich das kann, kannst du das auch" ein liebevoll gestaltetes Kochbuch mit simplen Rezepten geschaffen. Obwohl die ...

Linda Zervakis, ehemalige Tagesschausprecherin, Podcasterin und Moderatorin hat mit "Wenn ich das kann, kannst du das auch" ein liebevoll gestaltetes Kochbuch mit simplen Rezepten geschaffen. Obwohl die Rezepte im Fokus stehen, werden sie eingerahmt durch viele Fotos, persönliche Erzählungen, Erläuterungen zu den Speisen und vermitteln ein lebhaftes, geselliges und genussvolles Lebensgefühl. Durch die griechische Herkunft sind viele Rezepte griechisch, aber es gibt auch sehr bekannte Rezepte wie Kartoffelpuffer - abgewandelt in Zervakis' Version.
Bereits beim ersten Durchblättern konnte ich mich kaum entscheiden, was ich zuerst nachkochen soll, weil die Bebilderung so ansprechend ist. Die Rezepte sind sehr einfach mit recht kurzen Zutatenlisten und leicht verständlichen Anleitungen und Beschreibungen, die jeden Schritt darstellen.

Eine schöne Rezeptsammlung, eingebettet in Erzählungen und Anekdoten.

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