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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2024

Definitiv Pflichtlektüre

Unlearn Patriarchy 2
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Nach "Unlearn Patriarchy" folgt nun die zweite Anthologie, herausgegeben von Emilia Roig, Alexandra Zykunov und Silvie Horch, in der patriarchale Strukturen in diversen gesellschaftlichen Themen und Bereichen ...

Nach "Unlearn Patriarchy" folgt nun die zweite Anthologie, herausgegeben von Emilia Roig, Alexandra Zykunov und Silvie Horch, in der patriarchale Strukturen in diversen gesellschaftlichen Themen und Bereichen veranschaulicht und Ansätze zur Veränderung hin zu einer diskriminierungsfreien Gesellschaft entwickelt werden.
Die 13 Essays machen mir mal wieder deutlich, wie tief das Patriarchat in fast allen Lebensbereichen verankert ist und wie deutlich die Strukturen und Mechanismen markiert und bewusst/sichtbar gemacht werden müssen. Die Autorinnen und Aktivistinnen schreiben ehrlich und radikal, machen internalisierte Muster deutlich. Dabei geht es um Körper, Architektur, Erziehung, Sport, Ableismus, Recht, Mental Health, Klasse, Gender Pay Gap, Krieg und Genozid, Kirche, Medizin und Literatur.

Meiner Meinung nach ist "Unlearn Patriarchy 2", genau wie die erste Anthologie, eine absolute Pflichtlektüre für alle und kann auch ohne Vorwissen gelesen werden.

Veröffentlicht am 23.04.2024

Enemies to lovers durch Fake-Beziehung

Stars In Your Eyes
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Mattie wird nach seinem Filmerfolg für eine Hollywood-Produktion angefordert. Er soll neben dem berühmten Logan Gray spielen, der für sein Bad Boy Image mit Drogen- und Sex-Skandalen in der Presse und ...

Mattie wird nach seinem Filmerfolg für eine Hollywood-Produktion angefordert. Er soll neben dem berühmten Logan Gray spielen, der für sein Bad Boy Image mit Drogen- und Sex-Skandalen in der Presse und auf Social Media bekannt ist. Bereits nach dem ersten Drehtag äußert sich Logan gegenüber der Presse negativ über Mattie, bezeichnet ihn als untalentiert und bringt damit den Filmerfolg in Gefahr. Da die beiden ein Liebespaar spielen, besteht nun das Risiko, dass es zwischen den beiden nicht harmoniert und die Promo-Phase daher nicht gut läuft. Also ist die Lösung seitens der Produktion eine Fake-Beziehung, die Logan und Mattie für die Öffentlichkeit führen sollen. Beide setzen diesen Plan widerwillig um, merken allerdings recht schnell, dass da eine gewisse Anziehung besteht und sie sich tatsächlich näherkommen. Dabei sieht Mattie, was hinter Logans ablehnenden Verhalten und seinem ausgeprägten Lifestyle steckt, und bietet auch Logan einen Blick in sein Inneres.

Der Ausgangsplot ist ganz vielversprechend, wirkt recht leicht, fast wie eine typsiche enemies-to-lovers-story. Mit Logans Vergangenheit und seinen traumatischen Erfahrungen wird die Handlung emotional aufgeladen, weshalb die Triggerwarnung ihre absolute Berechtigung hat.
Mir gefiel die Dynamik zwischen Mattie und Logan, wobei ich einiges zu konstruiert fand - gerade was die Handlungen am Set und die Entwicklungen in Zusammenhang mit der Produktion und dem Produktionsteam angingen.
Einige Stellen habe ich als Längen empfunden, insgesamt habe ich "Stars in your eyes" jedoch gern gelesen und war recht schnell mit dem Buch durch.

Veröffentlicht am 23.04.2024

Schlüssige und unterhaltsame Ermittlungen

Das Mörderarchiv
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Als 17-Jährige bekommt Frances Adams auf einem Jahrmarkt von einer Wahrsagerin verschlüsselt gesagt, dass sie ermordet wird. Während ihr Umfeld das als Quatsch abtut, glaubt Frances fest daran und bereitet ...

Als 17-Jährige bekommt Frances Adams auf einem Jahrmarkt von einer Wahrsagerin verschlüsselt gesagt, dass sie ermordet wird. Während ihr Umfeld das als Quatsch abtut, glaubt Frances fest daran und bereitet sich darauf vor. Sie notiert alles, was ihr irgendwie verdächtig vorkommt und hält ihr Leben 60 Jahre lang in Tagebüchern fest, bis sie tatsächlich ermordet wird. Neben ihren Tagebüchern und den Notizen zu verdächtigen Beobachtungen hinterlässt Frances ein Testament. Darin ist festgehalten, dass die Person alles erbt, die ihren Mordfall auflösen kann. Das sind entweder ihre Großnichte Annie, die Frances nie kennenlernte, oder ihr Stiefneffe Saxon. Sie haben eine Woche lang Zeit.
Mir gefiel das Setting auf dem Landgut in Dorset sehr gut und ich konnte in die Dorfbewohnerinnen, deren Beziehungen zueinander und Verstrickungen in Frances' Leben gut eintauchen und fühlte mich wohl. Gespitzt hat Kristen Perrin die Ermittlungen mit einer ordentlichen Prise Humor.
Die Entwicklungen und die Auflösung sind absolut schlüssig, was mir sehr gut gefällt. Annie und Saxon gefielen mir als Protagonist
in ebenfalls sehr gut.

Ich hatte fantastische Lesestunden in Castle Knoll!

Veröffentlicht am 23.04.2024

Gelungene Fortsetzung

Starling Nights 2
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Nach dem ersten Teil war ich kurz überrascht, dass es im zweiten nicht mehr vorrangig um Mabel und Cliff, sondern um Zoe und Ashton geht. Beide wurden bereits im ersten Band eingeführt, weshalb ich recht ...

Nach dem ersten Teil war ich kurz überrascht, dass es im zweiten nicht mehr vorrangig um Mabel und Cliff, sondern um Zoe und Ashton geht. Beide wurden bereits im ersten Band eingeführt, weshalb ich recht schnell in der Handlung angekommen bin. Bezüglich des Plots möchte ich nicht viel sagen, um niemanden zu spoilern, aber es geht um die Ordnung der Stare und die Möglichkeiten, diese zu beeinflussen und zu verändern.
Verknüpft werden die Fantasy-Elemente der außergewöhnlichen Fähigkeiten mit Romance - also einer from enemies to lover-Story zwischen Zoe und Ashton. Beide waren mir nicht sonderlich sympathisch. Ich mochte Ashtons Art und sein Verhalten anderen gegenüber bereits im ersten Band nicht, was sich auch jetzt nicht änderte. Bei Zoe konnte ich nicht immer verstehen, wie und weshalb sie so handelt, wie sie es tut. Auch diesen Eindruck hatte ich im ersten Teil schon von ihr.

Den Schreibstil von Merit Niemitz hingegen gefiel mir sehr gut. Das Buch ließ sich flüssig lesen, hat mich bis auf ein paar Längen gefesselt und hat ein passendes Ende. Insgesamt möchte ich es als gelungene Fortsetzung mit einer interessanteren Story, aber weniger sympathischen Protagonist*innen als im ersten Teil bezeichnen.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Es ist nicht alles gut

Alles gut
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Nach ihrem Uniabschluss schafft Jess es, einen der begehrten Jobs an der Wall Street bei Goldman Sachs in New York zu ergattern. Dort trifft sie auf Josh, mit dem sie bereits an der Universität regelmäßig ...

Nach ihrem Uniabschluss schafft Jess es, einen der begehrten Jobs an der Wall Street bei Goldman Sachs in New York zu ergattern. Dort trifft sie auf Josh, mit dem sie bereits an der Universität regelmäßig im Seminar aneinandergeraten ist. Jess ist Schwarz, sieht Rassismus und Ungerechtigkeiten und benennt sie klar und deutlich. Josh hingegen ist eher konservativ eingestellt und verkörpert eine republikanische Einstellung.
Bei Goldman Sachs müssen die beiden zusammenarbeiten und freunden sich mit der Zeit an. Aus dieser Freund*innenschaft entstehen im Laufe des Buches auch tiefere Gefühle und eine starke Anziehung. Allerdings bleiben auch die Konfliktpunkte, was zu regelmäßigen Streitsituationen zwischen Jess und Josh führt. Dennoch finden sie immer wieder zueinander und müssen sich beruflich immer wieder beweisen.

Ich mochte den Schreibstil von Cecilia Rabess auf Anhieb, auch wenn ich von den Finanzfakten und den beschriebenen Arbeitsaufgaben und Arbeitsabläufen nicht allzu viel verstanden bzw. diese Stellen nicht sonderlich aufmerksam gelesen habe. Ich denke jedoch, dass sie fundiertes Wissen eingearbeitet hat und Finanz-/Börseninteressierte auf ihre Kosten kommen.
Jess war mir von Anfang an sympathisch. Als einzige Schwarze Frau in einem Unternehmen, dass vor allem männlich und weiß ist, muss sie sich innerhalb der Branche auf anderen Ebenen beweisen, wofür Josh nur begrenzt Verständnis hat. Ich mochte die Art der Ausführungen, wie Josh teilweise Verständnis hatte, sich für Jess ausgesprochen und sich eindeutig positioniert hat - sie andererseits jedoch auch immer wieder gebeten hat, sich zurückzuhalten und sich nicht ständig kritisch und fordernd zu äußern. Es war also klar, dass es zwischen den beiden durchgehend knirscht und zu Konfrontationen kommt.
Insgesamt gefielen die Figurenentwicklung, die Entwicklung der Story und der flüssige Schreibstil sehr gut. Ich denke, dass sich mit Jess viele PoC-FLINTA identifizieren können.