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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2024

Perfekt für zwischendurch

My Mechanical Romance – Gegensätze ziehen sich an (Von Olivie Blake, der Bestseller-Autorin von The Atlas Six)
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Bel ist gar nicht dazu bereit, sich mit der großen College-Frage auseinanderzusetzen und hat sowieso sehr damit zu kämpfen, Aufgaben rechtzeitig zu schaffen, an alles zu denken und sich selbst zu organisieren. ...

Bel ist gar nicht dazu bereit, sich mit der großen College-Frage auseinanderzusetzen und hat sowieso sehr damit zu kämpfen, Aufgaben rechtzeitig zu schaffen, an alles zu denken und sich selbst zu organisieren. Dann wird sie von ihrer Lehrerin Mrs. Voss in die Robotik AG, wo sie sich am Bau eines Kampfroboters beteiligen soll. Sofort hat sie das Gefühl, dass ihr die Jungs dort nichts zutrauen und sie als Mädchen eine gesonderte Stellung hat und sich beweisen muss.Teo, der Kapitän, sieht in Bel jedoch Potential, weshalb sie nach der Schule zusammen am Roboter bauen und sich auch zwischenmenschlich näher kommen.

Alexene Farol Follmuths Schreibstil ist sehr flüssig, leicht und unterhatlsam. Vor allem der humorvolle, teilweise auch selbstironische, Ton gefällt mir gut. Erzählt wird wechseld aus Bels und Teos Perspektive, was mir gut gefällt. Sowohl das Setting als auch das Tempo, in dem sich Bel und Teo näherkommen, fand ich passend. Auch der Fokus auf den Naturwissenschaften bzw. der Technik ist für mich in solchen Büchern ungewohnt und fand ich sehr abwechslungsreich. Das Aufbrechen und Benennen von Klischees und Vorurteilen ist teilweise gut gelungen, andere Situationen und Gespräche hätten meinem Geschmack nach tiefer gestaltet werden können.

"My Mechanical Romance" war für mich ein schönes Buch, das ich gern zur Auflockerung zwischendurch gelesen habe.

Veröffentlicht am 19.06.2024

Ausbaufähiger New-Adult-Band

Not Worth Saving
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Brooke muss über den Sommer in ihre Heimatstadt zurückkehren, wo sie seit zwei Jahren nicht mehr war. Mit ihrem Bruder Greyson hat sie seitdem auch nicht mehr gesprochen, weshalb sie mit einem mulmigen ...

Brooke muss über den Sommer in ihre Heimatstadt zurückkehren, wo sie seit zwei Jahren nicht mehr war. Mit ihrem Bruder Greyson hat sie seitdem auch nicht mehr gesprochen, weshalb sie mit einem mulmigen Gefühl nach Hause fährt. Dort soll sie sich mit Greyson und dessen besten Freund Noah um das Repair-Café ihres Vaters kümmern, der krankheitsbedingt ausfällt. Zu Noah verspürt sie direkt eine starke Anziehung. Doch als bester Freund ihres Bruders ist er für sie absolut tabu. Doch allzu lang können sie und Noah ihrer sexuellen Anziehung nicht widerstehen...

"Not worth saving" ist der erste Teil einer Dilogie um Noah und Brooke. An Brooke gefiel mir zu Beginn, dass sie schlagfertig ist und direkt kommuniziert. Vermutlich ist das ein nicht unerheblicher Aspekt für die Anziehung zu Noah. Greyson ist mürrisch, wirkt engstirnig und verbissen, was die Beziehung zwischen ihm und Brooke sowie die Dreierbeziehung nicht vereinfacht.
Marie Niebler schreibt einfach, flüssig und aus wechselnden Perspektiven, was mir gefällt. Außerdem war die starke sexuelle Anziehung zwischen Brooke und Noah bereits zu Beginn vorhanden und baute sich spürbar auf, was den Lesefluss beschleunigte. Was mich auf Dauer genervt hat, waren Greysons mürrisches und abweisendes Verhalten sowie die stetigen Anspielungen auf die Vergangenheit. Allerdings hat es mir viel zu lange gedauert, bis dann endlich bruchstückhaft offengelegt wurde, was damals vorgefalllen ist und weshalb Brooke so lange nicht mehr in der Heimat war.

Insgesamt ein nettes Buch, das viele Funken und prickelnde Szenen enthält, mich jedoch im Plot drumherum nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 16.06.2024

Langsames Tempo, DDR-Bezug

Das Schweigen des Wassers
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Hauptkommissar Groth kehrt Anfang der 90er nach Jahren im Westen zurück in den Osten, nach Wechtershagen in Mecklenburg. Dort soll er die örtliche Polizeit aufbauen und die Kolleg*innen die westliche Polizeiarbeit ...

Hauptkommissar Groth kehrt Anfang der 90er nach Jahren im Westen zurück in den Osten, nach Wechtershagen in Mecklenburg. Dort soll er die örtliche Polizeit aufbauen und die Kolleg*innen die westliche Polizeiarbeit näherbringen. Da dies der Ort seiner Kindheit ist, kennt er nicht nur viele Menschen, sondern ein Großteil erinnert sich auch noch an ihn und beäugt ihn kritisch, da er zunächst im Westen war und nun zurückgekehrt ist. Mit seiner Rückkehr wird Siegmar Eck, der Bootsverleiher, tot im See gefunden. Für Groth ist sofort klar, dass es sich dabei nicht um einen Unfall handeln konnte, weshalb seine ermittlerischen Fähigkeiten zur Aufklärung gefordert sind.

In den ersten Kapiteln musste ich mich an Susanne Tägders Schreibstil etwas gewöhnen, da er etwas kurz angebunden und abgehackt wird. Dieser erste Eindruck legte sich jedoch bzw. habe ich mich schnell darin zurechtgefunden und konnte mich auf Groths Spurensuche in und um Wechtershagen konzentrieren. Das Erzähltempo ist langsam und gemächlich, es wird nicht mit vielen Spannungsmomenten oder einem straffen Spannungsbogen gearbeitet. Stattdessen wurde die Atmosphäre im Ort sehr anschaulich beschrieben. Die Gedankenmuster und Strukturen der DDR sind immer noch im Denken und Handeln der Menschen im Ort verinnerlicht, weshalb Groth teilweise Mühen hat, an Informationen zu kommen und auch die Spur zur Kellnerin sowie zu einem alten Fall braucht seine Zeit.

Auch wenn der Krimi eher langsam, verdichtet und wenig spannend und überraschend ist, habe ich "Das Schweigen des Wassers" sehr gern gelesen und hoffe auf ein Wiederlesen mit Groth.

Veröffentlicht am 16.06.2024

Eingeholt von der Vergangenheit

Slapshot
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Durch das Ende von Vigos Eishockey-Karriere und die kriminellen Machenschaften seiner Familie, haben er und sein Partner Alec bereits viel zusammen durchstehen müssen und freuen sich nun - in der Hoffnung, ...

Durch das Ende von Vigos Eishockey-Karriere und die kriminellen Machenschaften seiner Familie, haben er und sein Partner Alec bereits viel zusammen durchstehen müssen und freuen sich nun - in der Hoffnung, dass die schwierigsten Hürden nun überwunden sind - auf ruhige Zeiten. Doch entgegen dieser Erwartungen wird Vigo immer wieder von der Vergangenheit eingeholt und leidet weiterhin unter starken psychischen Problemen, was Alec große Sorgen bereitet und eine weitere Belastungsprobe für ihre Beziehung und ihre Ehe darstellt.

Als dann auch noch der traumatisierte Tony bei ihnen auf die Ranch zieht, müssen sich beide als Vaterfiguren beweisen, denn Tony braucht neben Liebe und Zuneigung auch Unterstützung und vor allem das Gefühl von Sicherheit.

"Slapshot" ist der dritte Teil der Hard Rules-Reihe um Vigo und Alec. Den ersten Teil, "Playoff", habe ich gelesen, "Endgame" nicht. Daher musste ich mir die zwischenzeitlichen Geschehnisse und die Entwicklung ihrer Beziehung auf den ersten Seiten herleiten. Und das ging ganz problemlos, weil ich durch Tanya Carpenters flüssigen und offenen, direkten Schreibstil sofort wieder ein Gefühl für die beiden und ihre Liebe hatte. Neben sehr gefühlvollen erotischen Szenen und prickelnder Leidenschaft werden auch ernste Themen wie Trauer, Ängste, Tierquälerei, Mobbing und Homophobie thematisert. Diese sind zwar durch Vigos und Alecs Geschichte essentieller Teil ihrer Beziehung und somit auch des Romans, allerdings wirken sie nicht in den Mittelpunkt gestellt, sondern finden wie selbstverständlich statt. Da es sich um den letzten Teil der Reihe handelt - soweit ich weiß -, war ich sehr gespannt darauf, ob Alec und Vigo auch die neuen Hürden gemeinsam bezwingen, ihre Liebe und Beziehung vertiefen können und sich eventuell über ein (vielleicht auch endgültiges) Happ End freuen können.

Und ich wurde nicht enttäuscht. Jede Seite des Buches, die wechselnden Erzählperspektiven und auch Tony als neue Figur habe ich sehr gemocht. Ein schönes Buch, das sehr viele wichtige Themen anspricht und dennoch viele heiße Sex-Szenen enthält - dabei ist die Kommunikation immer espektvoll und liebevoll, was bei erotischen Romanen keine Selbstverständlichkeit ist.

Auch für Leser*innen, die Alec und Vigo noch nicht kennen, eine Empfehlung. Dennoch ist es eine Bereicherung, auch die Vorgeschichte(n) gelesen zu haben.

Veröffentlicht am 16.06.2024

Spannender Krimi um einen Cold Case

COLD CASE - Das letzte Bild
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"Das letzte Bild" ist der vierte Band der Cold-Cases-Reihe um Tess Hjalmarsson, die dierzeit als Teamleiterin suspendiert ist. Stattdessen ist ihre Kollegin Marie in der leitenden Funktion tätig. Als auf ...

"Das letzte Bild" ist der vierte Band der Cold-Cases-Reihe um Tess Hjalmarsson, die dierzeit als Teamleiterin suspendiert ist. Stattdessen ist ihre Kollegin Marie in der leitenden Funktion tätig. Als auf der Plattform "murderpix" Fotos von verschwundenen jungen Frauen auftauchen, wird Tess von einem dänischen Kollegen kontaktiert. Denn der Fall, den er gerade untersucht, zeigt Parallelen und Verbindungen zu einem von Tess' alten Fällen auf, weshalb sie an den Ermittlungen teilhaben soll.
Tina Frennstedt schreibt flüssig und die Entwicklungen und Geschehnisse innerhalb der Ermittlungen schätze ich als größtenteils realistisch ein. Beweise und Hinweise müssen gesammelt werden, Spuren ergeben sich erst mit der Zeit und es gibt zwischendurch auch Rückschläge - so wie in Tess' Privatleben, das hier ebenfalls eine Rolle spielt.
Außerdem geht es in einem zweiten Handlungsstrang um die Autorin Karen, die sich verfolgt fühlt und die durch diverse Hinweise und Spuren offenbar kontaktiert wird. Wer hinter diesen Aktionen steckt und was das Ganze mit Tess' Fall zu tun hat, stellt sich erst zum Schluss heraus.

Mir hat "Das letzte Bild" gefallen, da ich kontinuierlich den Ermittlungen folgen, eigene Hypothesen aufstellen und am Ende dennoch überrascht werden konnte. Da es der vierte Band der Reihe ist, beinhalten die Vorgänger natürlich viel mehr Informationen um Tess' Privatleben und ihre beruflichen Schritte. Dennoch lässt sich das Buch auch unabhängig sehr gut lesen.

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