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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2019

Spannend bis zum Schluss

Ins Dunkel
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Fünf Frauen und fünf Männer werden von ihrem Unternehmen als Team-Buildung-Maßnahme zu einer Wanderung durch den australischen Busch geschickt. Im Gegensatz zu den Männern kommen die Frauen verletzt und ...

Fünf Frauen und fünf Männer werden von ihrem Unternehmen als Team-Buildung-Maßnahme zu einer Wanderung durch den australischen Busch geschickt. Im Gegensatz zu den Männern kommen die Frauen verletzt und zu spät zum vereinbarten Treffpunkt zurück - doch eine von ihnen fehlt: Alice Russell.
Nicht nur für die Polizei hat die Suche nach Alice Priorität, weil niemand allein lange in der Wildnis ohne Versorgung an den Zwischenstopps überlebt, sondern auch für Aaron Falk und seine Kollegin. Schließlich wurde Alice von ihnen in besagtem Unternehmen darauf angesetzt, Hinweisen auf Geldwäsche nachzugehen und die wichtigen Unterlagen noch nicht überreicht.

Jane Harper ist es gelungen, eine spannende Ausgangssituation zu schaffen und die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu halten. Unterstützt und hervorgerufen wird das sicher durch die vielen Wechsel zwischen Gegenwart, die die Suche beschreiben, und Vergangenheit, die in einzelnen Passagen die Geschehnisse und Entwicklungen während der Wanderung für den Leser offenbaren.
Es wird schnell klar, dass hinter dem Verschwinden von Alice mehr steckt als ein kleiner Unfall, der die Zeitabläufe der Wanderung verhindert.
Der Schreibstil ist flüssig und die Kapitel sehr schnell zu lesen.
Jane Harper ist mit dem Thrill, den sie konstant aufrechterhält, immerzu steigen und in einem grandiosen, und schlüssigen, Finale enden lässt, definitiv eine hervorragende Neuentdeckung für mich!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Solider Krimi

Die Stunde des Opfers
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Rebekka ist geschockt, als sie nach Hause kommt und nicht wie erwartet ihren Lebenspartner Jamal und ihre zweijährige Tochter Amelie vorfindet. Amelie ist bei Rebekkas Schwester, doch von Jamal fehlt ...

Rebekka ist geschockt, als sie nach Hause kommt und nicht wie erwartet ihren Lebenspartner Jamal und ihre zweijährige Tochter Amelie vorfindet. Amelie ist bei Rebekkas Schwester, doch von Jamal fehlt jede Spur. Dann findet Rebekka auf ihrer Terrasse die brutal misshandelte Leiche einer Obdachlosen. In Kombination mit Jamals Verschwinden, SMS-Botschaften, die er Rebekka schickt und dem Auftauchen weiterer derartig zugerichteten Leichen, verdächtigt die Polizei den verschwundenen Freund.

Anna Carls hat sich einen Plot überlegt, der psychologischer Natur und in ähnlichem Muster in einigen Thrillern und Krimis zu finden ist. Sie hat um Rebekka und Jamal ein ganz eigenes Netz gespannt, das dem Leser häppchenweise sichtbar gemacht wird. Hauptverantwortlich dafür ist der Ermittler Adrian Sandersberg - nach einer schweren Enttäuschung und dem Wechsel von Berlin nach Oldenburg muss er nicht nur seinen ersten Fall klären, sondern seinen eigenen Platz im eher ablehndenden Kommissariat finden.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, Perspektivwechsel und diverse Erzählstränge erzeugen Spannung und halten sie zusätzlich zum Unwissen, wer genau der Täter ist, aufrecht. Auch wenn einige Personen nicht immer erwartungsgemäß, sondern unbedacht oder naiv handeln, ist der Plot spannend und findet seinen Showdown auf den letzten Seiten.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Absolut enttäuschend und langweilig

Im Morgengrauen
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Henry Farrell ermittelt im von Wäldern geprägten Pennsylvania. Der Schreiner Kevin O'Keeffe meldet ihm seine drogenabhängige Freundin Penny Pellings als vermisst und räumt ein, jemanden erschossen zu ...

Henry Farrell ermittelt im von Wäldern geprägten Pennsylvania. Der Schreiner Kevin O'Keeffe meldet ihm seine drogenabhängige Freundin Penny Pellings als vermisst und räumt ein, jemanden erschossen zu haben. Henry stürzt sich also in die drogengeprägten gesellschaftlichen Abgründe.

Auch ich war vor den Abgründen beim Lesen nicht sicher. Statt prägnanter Handlung, kohärenter Entwicklungen und Spannungsmomenten - von einem Spannungsbogen gar nicht zu sprechen - erwartete mich ein unprofessioneller Ermittler, der absolut nicht nachvollziehbar ermittelt, sich beispielsweise unbefugten Zugang zu einer Wohnung beschafft, eine andere Polizeiaktion sprengt und kopflos handelt. Daneben steht das Thema Fracking zwar im Klappentext, ist im Buch dann nicht wirklich aufzufinden. Dafür sind Drogen sehr präsent - auch Henry ist ihnen gegenüber nicht abgeneigt.
Wer auf wenige, charakterstarke Personen im Fokus des Geschehens setzt, ist hier falsch. Selbst der Ermittler bleibt eher schwammig im Gedächtnis, daneben werden sämtliche Personen und weitere Handlungsstränge eingefügt - die Personen bleiben sehr blass und wurden von mir in keinerlei größeren Zusammenhänge gesetzt, sondern kurz nach dem Lesen bereits wieder vergessen, und die Handlungsstränge sind rückblickend betrachtet überwiegend nicht relevant für die Entwicklung des Falls.
Generell wird der Vermisstenfall Penny in den Hintergrund gerückt, Ermittlungen finden auf lauwarme und eigenartig unprofessionelle Art und Weise statt.
Das Ende bleibt für mich eher wirr und unverständlich als aufschließend und spannend. Das mag an meiner mangelnden Aufmerksamkeit beim Lesen oder aber an der Fülle der blass gebliebenen Personen und fehlender Spannung.
Einzig schön zu lesen waren die Landschaftsbeschreibungen - deretwegen ich jedoch nicht zum Krimi greife.
Leider von meiner Seite aus keine empfehlenswerte Lektüre, sondern wirr, langweilig und langatmig.
Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, wäre ich wohl nicht über Seite 50 hinausgekommen...


Veröffentlicht am 10.02.2019

Spannung bis zum Schluss

Flussrauschen
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Udo Moosbach ist Reporter und kümmert sich, während sein Freund Jan im Urlaub ist, um dessen Haus und den Hund Zorro. Bereits an seinem ersten Urlaubstag, verkatert von einer durchzechten Nacht in der ...

Udo Moosbach ist Reporter und kümmert sich, während sein Freund Jan im Urlaub ist, um dessen Haus und den Hund Zorro. Bereits an seinem ersten Urlaubstag, verkatert von einer durchzechten Nacht in der Gastwirtschaft, findet er in der Wupper die Leiche einer jungen Frau. Sie hat mit ihrer Großmutter in einem abgelegenen Haus gewohnt, die jedoch zwei Monate zuvor an Krebs gestorben ist. Schnell stößt Moosbach auf die junge Obdachlose Sanna, die zusammen mit der toten Magda in der Psychiatrie war. Zusammen begeben die beiden sich auf die Spurensuche, weil sie nicht an den von der Polizei vermuteten Selbstmord glauben.

Lilian Muscutt hat sich mit "Flussrauschen" eine komplexe Geschichte ausgedacht, die durch die Rechercheschritte von Udo Moosbach und Sanna stückchenweise ans Licht geholt wird. Unterfüttert wird das Ganze zum einen durch das Wissen der Wirtin und Leuten aus der Nachbarschaft; zum anderen sind die Kapitel durchzogen von Tagebucheinträgen Magdas, und Erinnerungen an Erlebnisse aus der Vergangenheit.
Obwohl für den Leser zu Beginn klar ist, dass es sich bei Magdas Tod nicht um Suizid, sondern um Mord handelt, lassen sich die Komplexität und die Zusammenhänge der beiden Frauen und ihrer Vergangenheit nicht im Geringsten erahnen.
Ein spannendes Buch mit einem flüssigen Schreibstil, das mit einigen Überraschungen und einem schlüssigen Finale endet!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Ein zartes Buch über Trauer

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
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Suzy ist zwölf Jahre alt und erfährt in den Sommerferien, dass ihre Freundin Franny im Urlaub ertrunken ist. Da Franny eine sehr gute Schwimmerin war, kann sich Suzy deren Tod absolut nicht erklären ...

Suzy ist zwölf Jahre alt und erfährt in den Sommerferien, dass ihre Freundin Franny im Urlaub ertrunken ist. Da Franny eine sehr gute Schwimmerin war, kann sich Suzy deren Tod absolut nicht erklären - bis sie bei einem Schulausflug ins Aquarium ein Becken mit Quallen entdeckt und erste Informationen über das tödliche Gift entdeckt. Von ihrer Außenwelt hat Suzy sich insofern abgeschottet als sie nicht mehr spricht, weil es nichts zu sagen gibt. Sie zieht sich in sich selbst zurück, recherchiert alles, was sie über Quallen findet und kommt auf diesem Weg dem Tod Frannys immer näher.

Ali Benjamin hat einen wunderschönen Roman geschaffen, der auf zarte und einfühlsame Art erzählt, was in Suzy vorgeht. Konfrontiert mit den Problemen der Pubertät, des Andersseins und Ausgrenzen durch Mitschülern, findet Suzy in der Wissenschaft über Quallen viele Erklärungsansätze dafür, wie Dinge funktionieren.
Die Entwicklung, die Suzy durchmacht, ist durch ihre Gedanken und die Flashbacks, die von gemeinsamen Erlebnissen mit Franny handeln, anschaulich zu verfolgen.
Ein zarter Roman, der den Trauerprozess eines Kindes und die Schwierigkeiten während des Älterwerdens und dem Unverständnis von Erwachsenen thematisiert.