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Veröffentlicht am 10.02.2019

Better Life - Ausgelöscht

Better Life
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Die Neuroinformatikerin Zoe entwickelt ein Programm, dass die Erinnerungen traumatisierter Soldaten löschen soll. Doch das Unternehmen missbraucht dieses Programm: Es verspricht Menschen ein besseres Leben ...

Die Neuroinformatikerin Zoe entwickelt ein Programm, dass die Erinnerungen traumatisierter Soldaten löschen soll. Doch das Unternehmen missbraucht dieses Programm: Es verspricht Menschen ein besseres Leben und löscht deren Persönlichkeiten, um sie für Better Life arbeiten zu lassen. Kann Zoe diese Absichten stoppen?

Der Leser taucht von der ersten Seite an vollkommen in die Handlung ein und lernt Zoe und Paul, der für Better Life arbeitet, besser kennen.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und mitreißend. Gerade im weiteren Verlauf, wenn die Spannung steigt, erfüllt er eine sehr fesselnde Funktion.
Die Hauptcharaktere Zoe und Paul finde ich sehr anschaulich gestaltet, da ihre Ansichten, Gedanken und Emotionen gut zum Ausdruck gebracht werden.
Das Geschehen entwickelt sich recht schnell, sodass der Spannungsbogen früh beginnt und bis zum Ende stets steigt.
In sich ist die Geschichte schlüssig, für den Leser nachvollziehbar und absolut packend.
Ich möchte Lillith Korn dafür loben, dass sie eine so ausgeklügelte zukünftige Welt erschaffen hat, die auf allen Ebenen zum Tragen kommt und einerseits authentisch ist, und andererseits sehr stimmig mit dem Konzept von Better Life.


Veröffentlicht am 10.02.2019

Die Kinder der Kirschblüte Teil 1

Die Kinder der Kirschblüte
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Hanna ist ein Mobbingopfer und einsam. Sie findet Halt und Unterstützung in einem Forum - vor allem in Sven. In diesem Forum bildet sich eine Clique, die Kinder der Kirschblüte, die es sich zum Ziel setzen, ...

Hanna ist ein Mobbingopfer und einsam. Sie findet Halt und Unterstützung in einem Forum - vor allem in Sven. In diesem Forum bildet sich eine Clique, die Kinder der Kirschblüte, die es sich zum Ziel setzen, sich zu rächen. Als jedoch ein Racheplan außer Kontrolle gerät, ergeben sich schwere Konsequenzen für Hanna und vor allem für Sven.
Außerdem entdeckt Hanna ihre Gabe, deren Macht sie zunächst einzuschätzen lernen muss.

Der Klappentext hat mich zunächst sehr angesprochen, da er andeutete, ein ernstes Thema mit fantastischen Momenten zu verbinden. Auch das Cover finde ich zauberhaft.

Das Buch gefiel mir dann jedoch nicht so gut.
Der Schreibstil ist eine Mischung aus allem und nichts - Er besteht aus Vulgärismen und Schachtelsätzen, die mit einigen bildungssprachlichen Ausdrücken gespickt sind. Schachtelsätze gefallen mir (gerade bei ernsthafter Thematik) in Büchern sehr gut - Allerdings auch nur, wenn sie wohlformuliert sind, was in diesem Buch leider nicht der Fall war. Außerdem entziehen die ganzen aufzählenden Sätze den Wörtern ihre Bedeutung. Von einigen Grammatikfehlern mal ganz abzusehen.
Auch die Charaktere sind mir zu schwammig. Von Hanna wird zunächst alles aus "Scheiß-Perspektive" betrachtet, die Vulgärismen beherrschen die Kapitel. Dann vollzieht sich ganz plötzlich ein Wandel, der ohne großartige Entwicklung stattfindet. Diesen Prozess, dem es im Prinzip an Prozesshaftigkeit fehlt, konnte ich auch bei anderen Charakteren feststellen,
Die Erzählebene konnte mich also nicht für sich gewinnen. Die Geschehnisse auf der Handlungsebene leider auch nicht. Vieles wirkt für mich einfach zu leicht eingeschoben, zu schnell da. Die Handlungsentwicklung geschieht für meinen Geschmack generell viel zu schnell, unbedacht und nahezu prozesslos. Der Verlauf der Geschichte war für mich an den Haaren herbeigezogen und zu stark aufgetragen. Obwohl die einzelnen Geschehnisse oft vorhersehbar waren und mich daher nicht wirklich überrascht haben, konnte ich nicht folgen, weil alles zu schnell geschah - noch bevor ich den Verlauf verarbeiten und reflektieren konnte.
Für mich ist einfach nichts rund und stimmig, weder der Erzählstil noch die Charaktere noch die Handlungen.

Zusammenfassend kann ich also sagen, dass ich den Ansatz und die Idee der Geschichte sehr gelungen finde, dessen Umsetzung hingegen leider nicht.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Liebe auf den ersten Chat

Liebe auf den ersten Chat
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Charlotte chattet regelmäßig unter dem Namen LadyChatterley mit MrNiceGuy. Zwischen ihnen hat sich eine tiefe Freundschaft entwickelt. Im wahren Leben ist Charlotte Buchhändlerin, hält sich selbst für ...

Charlotte chattet regelmäßig unter dem Namen LadyChatterley mit MrNiceGuy. Zwischen ihnen hat sich eine tiefe Freundschaft entwickelt. Im wahren Leben ist Charlotte Buchhändlerin, hält sich selbst für langweilig und schwärmt für den bekannten Schauspieler Jonas Föster. Sie lernt ihn tatsächlich kennen und findet ihn unglaublich. Doch gibt es für die beiden eine Chance? Und welche Rolle spielt MrNiceGuy für LadyChatterley?

Der Klappentext und das Cover lassen einen romantischen Liebesroman erwarten. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn Barbara Leciejewski hat einen unglaublichen Schreibstil und verbindet Gefühl und Emotion mit (Wort-)Witz. Die Protagonisten werden sehr detailliert dargestellt, indem der Leser den Alltag der beiden miterlebt und sich daher ein eigenes Bild machen kann, das Kapitel für Kapitel vervollständigt werden kann. Sehr gelungen finde ich die Gestaltung der Chatverläufe, weil ganz klar ist, dass sich beide viel offener und freier als in ihrem Privatleben bewegen, es sich allerdings unverkennbar um Charlotte und Jonas handelt. Beide Charaktere waren mir von Beginn an sympathisch und haben durch ihren Witz und Charme mein Herz erobert.
Doch auch die Nebenfiguren - und zwar ausnahmslos alle - sind sehr lebendig gestaltet, obwohl sie nicht so ausführlich beschrieben werden, dass es den Leser langweilt. Ihre Präsenz entwickelt sich im Gesamtkontext und wird durch den unterhaltsamen, gefühlvollen und mitreißenden, sehr lebendig gestaltetem Schreibstil unterstützt.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich gern von Charme und Witz unterhalten lässt und gleichzeitig von einer zauberhaften Liebesgeschichte berührt werden möchte!

Veröffentlicht am 10.02.2019

Nellys Geister

Nellys Geister
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Carolin bekommt von ihrer Großtante Nelly eine marode Villa geerbt, die sie nicht verkaufen darf. Weil ihr Lebensgefährte Luca sich weigert, mit ihr in diesem Haus zu wohnen, und das Haus für sie allein ...

Carolin bekommt von ihrer Großtante Nelly eine marode Villa geerbt, die sie nicht verkaufen darf. Weil ihr Lebensgefährte Luca sich weigert, mit ihr in diesem Haus zu wohnen, und das Haus für sie allein zu groß ist, nutzt sie die Zimmer für eine Wohngemeinschaft. Ihre Verwandschaft begegnet ihr mit Missgunst und Nelly zweifelt am natürlichen Tod ihrer Großtante. Dann findet sie ein Kinderfoto und setzt sich intensiver mit Nellys Vergangenheit auseinander...

Der Klappentext klang für mich sehr ansprechend, weil nach meinem Empfinden eine Familiengeschichte in Kombination mit der aktuellen Wohnsituation voller Turbulenzen und Spannung verspricht.
Leider wurde ich von diesen Erwartungen ausgehend enttäuscht.
Die Einführung der Charaktere, vor allem Carolins, ist bereits sehr langatmig und ausführlich. Wegen der vielen Namen der Familienmitlgieder brauchte ich eine Weile, bis ich alle Namen den entsprechenden Verhältnissen zugeordnet hatte. Ich hoffte, dass die Geschichte nun Fahrt aufnimmt. Allerdings wurden ständig neue Charaktere mit langen Beschreibungen eingeführt, ohne dass viel passierte. Und das, was passierte wurde durch die Beschreibung der einzelnen Eigenschaften der Charakter entladen, sodass keinerlei Spannung aufkam.
Für meinen Geschmack zog sich die Geschichte ewig hin, es kam keine Spannung auf und seitenweise war mich beim Lesen langweilig. Zusätzlich konnte ich mich mit keinem der Charaktere in irgendeiner Weise identifizieren oder sein Verhalten/seine Denkweisen nachvollziehen, was die Lust am Lesen nicht anspornte. Einige Geschehensentwicklungen finde ich in Kombination mit dem eher trägen Schreibstil und der langwierigen Erzählweise sehr schleppend und überaus dramatisch, was für mich etwas konstruiert wirkte, weil die Entwicklungen aus keinem Spannungsbogen resultierten.
Das Ende war dann schlüssig und es wurden alle Fragen, die sich während des Leseprozesses aufgetan haben, beantwortet.
Leider hatte ich nicht sehr viel Spaß beim Lesen, weil ich mich doch eher langweilte, wollte das Buch aber nicht ungelesen lassen, um die Abläufe und Entwicklungen verstehen zu können - was erst mit dem Ende möglich war.
Trotz allem bewerte ich das Buch mit drei Sternen, weil die Geschichte als Ganzes einen netten Ansatz hatte, in sich geschlossen und plausibel ist.

Veröffentlicht am 10.02.2019

Das vernetzte Universum

Das vernetzte Universum
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Klappentext:
Sven Martens ist überzeugt, dass er mithilfe der luziden Traumtechnik in eine übergeordnete Realität vordringen kann. Bereits Platon wies in seinem Höhlengleichnis darauf hin, dass die von ...

Klappentext:
Sven Martens ist überzeugt, dass er mithilfe der luziden Traumtechnik in eine übergeordnete Realität vordringen kann. Bereits Platon wies in seinem Höhlengleichnis darauf hin, dass die von uns erlebte Welt nur ein Schatten der Wirklichkeit sein könnte. Die moderne Wissenschaft bestätigt diese Auffassung. Auf der Suche nach der Wahrheit und nach Erklärungen für schicksalhafte Ereignisse, wie den Tod seiner Eltern durch einen Flugzeugabsturz, trifft er auf die Biologiestudentin Susanne Wegener. Die beiden beobachten mysteriöse Vorgänge in der Natur. Steckt eine erklärbare Ursache oder gar ein tieferer Sinn dahinter, oder sind sie das Ergebnis unglaublicher Zufälle? Susanne und Sven geraten in Gefahr, als eine verbrecherische Organisation auf Svens Erkenntnisse aufmerksam wird.

Das Cover und der Klappentext haben mich aufhorchen lassen, da ich die angesprochene Thematik sehr interassant finde. Als auf den ersten Seiten die ersten physikalischen/naturwissenschaftlichen Fachausdrücke auftauchten, war ich kurz verschreckt. Sehr schnell wurde jedoch klar, dass Gerd Kramer alle fachlichen Zusammenhänge erklärt und für den Laien verständlich macht. Dies alles geschieht in so raffinierter Weise, dass sich die Handlung dadurch nicht verzögert oder durch die Erklärungen das Lesen keinen Spaß mehr macht. Im Gegenteil: Alle Erklärungen sind sehr gut in das Gesamtgeschehen eingefügt, sodass sie in keinster Weise fremd wirken.
Die Geschichte ist von Beginn an spannend und entwickelt sich zu einigen Höhepunkten, die für mich oft unvorhergesehen bzw. sehr überraschend schnell kamen, jedoch nachvollziehbar, verständlich und der Geschichte angepasst sind.
Den beiden Hauptprotagonisten wird durch die Einblicke in ihre Vergangenheit sehr viel Persönlichkeit verliehen. Da es sich bei beiden um eingefleischte Wissenschaftler handelt, sind ihre Äußerungen und Handlungen stimmig und eben "typisch (zurückhaltend/eigenartig) für Wissenschaftler".

Insgesamt kann ich sagen, dass es sich hier um ein sehr spannendes und mitreißendes Buch handelt, das ich empfehlen kann, solange man den (Natur)-Wissenschaften gegenüber nicht abgelehnt ist, da sie doch sehr viel inhaltlichen Raum einnehmen.