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Veröffentlicht am 16.01.2022

Herzerwärmende Pinguinliebe

Miss Veronica und das Wunder der Pinguine
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Dieses Buch wurde mir vom Verlag angeboten. Da mir das Cover und der Klappentext gefielen, bin ich ohne besondere Erwartungen ans Lesen gegangen. Also kurz zum Inhalt:

Ich lerne die etwas schrullige, ...

Dieses Buch wurde mir vom Verlag angeboten. Da mir das Cover und der Klappentext gefielen, bin ich ohne besondere Erwartungen ans Lesen gegangen. Also kurz zum Inhalt:

Ich lerne die etwas schrullige, kaltherzige Veronica McCreedy auf ihrem großen Landsitz an Schottlands Küste kennen. Bis auf ihre Putzfrau Eileen und einen Gärtner lebt sie dort ohne weiteren Familienanschluss. Eileen hat es nicht leicht, denn Veronica ist extrem anspruchsvoll und – das würde sie ja nie zugeben – ein klein wenig vergesslich. So ist jeder Tag eine neue Herausforderung für beide. Fakt ist, sie mag weder Spiegel, noch offene Türen, noch das Fernsehprogramm. Von einer Dokumentationssendung über die Adeliepinguine in der Antarktis und deren Artenschutz ist sie dermaßen begeistert, dass sie beschließt der Forschungsstation einen Besuch abzustatten. Das wäre doch die ideale Investition für ihr Vermögen? Der ablehnenden Haltung der Wissenschaftler zum Trotz macht sie sich auf zu einem Abenteuer, welches ihr Leben verändert.

Ich hatte anfangs ein wenig Probleme, mich mit der Protagonistin Veronica anzufreunden. Wer mag schon pingelige und strenge alte Damen, denen man nichts Recht machen kann. Doch hinter der Fassade steckt eine verletzliche und einsame Person, der schon in jungen Jahren schwere Schicksalsschläge widerfahren sind. In einer kleinen verschlossenen Truhe hat sie ihre Erinnerungen an eine glückliche Zeit weggeschlossen, bestehend aus zwei Tagebüchern und einem Medaillon mit diversen Haarsträhnen. Während des Aufenthaltes in der Antarktis und ihrer neu entdeckten Liebe zu den Pinguinen hat sich Veronica nicht nur in mein Herz geschlichen. Auch der über eine Agentur aufgefundene unerwartete Enkel Patrick, der ihr hinterherreist, ist ganz angetan von Granny McCreedy. Und dann ist da noch Pip, das verwaiste Pinguinküken, welches von Veronica aufgepäppelt wird und ihr nicht von der Seite weicht. Ich bin sofort schockverliebt, der kleine Kerl hat mich zu Tränen gerührt. Kein Wunder, dass Veronica ihm nicht widerstehen kann. Veronicas Besuch in der Forschungsstation ist eine Bereicherung für alle.

Im Gesamten ein zu Herzen gehendes Buch mit Wohlfühlcharakter.

Mein Fazit:
Ein Buch das unterhält, aber auch zu Herzen geht. Hazel Prior hat mit ihrem lockeren Schreibstil wunderbare Charaktere geschaffen. Auch hier zeigt sich wieder, dass hinter dem eigenartigen Benehmen älterer Menschen oft Einsamkeit steckt. Sie brauchen eine Aufgabe und Kontakte, dann blühen sie wieder auf. Das Setting fand außergewöhnlich, jedoch interessant. Normalerweise schrecken mich Eis und Kälte ab, aber für die Pinguine würde ich auch die Antarktis bereisen. Vielen Dank für die eindrucksvolle Reise. Pip – ich werde Dich vermissen.​​​​​​​​​

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Eine atemberaubende Reise in die Welt unter den zwei Sonnen

Helles Land
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„Seid gesegnet vom Heiligen Baum“
Über Helles Land brennen erbarmungslos zwei Sonnen. Einzig die mächtige Lichteiche vermag die Bewohner des Waldes zu schützen, deren Standplatz nur die Hohe Hüterin Clay ...

„Seid gesegnet vom Heiligen Baum“
Über Helles Land brennen erbarmungslos zwei Sonnen. Einzig die mächtige Lichteiche vermag die Bewohner des Waldes zu schützen, deren Standplatz nur die Hohe Hüterin Clay als Erwählte kennt. Als die jährliche Delegation von den Türmen im Refugium erscheint, droht dem Heiligen Baum jedoch Gefahr. Auf der Suche nach dem Feind müssen Clay und ihre Freunde eine gefährliche Reise antreten, um die Welt zu retten. Hierbei treffen sie auf Feinde und Freunde und müssen um ihr Leben bangen.
Ich bin jetzt noch hin und weg von diesem wunderbaren und phantastischen Buch. Mit Helles Land hat Mary E. Garner eine einzigartige Welt geschaffen, deren Länder nicht unterschiedlicher sein könnten. Das waldige Refugium, das trockene und heiße Savannah sowie die herrschaftlichen Türme. Eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt wurde mir offenbart. So zum Beispiel der kleine Tausänger und das Totenfrass. Das Wortbuildung hätte nicht besser sein können. Während des Lesens befand ich mich gedanklich in Helles Land und wich Clay nicht von der Seite. Neben den Hauptcharakteren Clay und Camille gibt es zahlreiche Nebencharaktere, die sich sofort in mein Herz geschlichen haben. Allen voran das Obediant Avem und die resolute Türmerin Dench. Manche Personen konnte ich anfangs nicht gleich einschätzen, so zum Beispiel Jonn den Savannah Dweller und Aruncus den Refugiumsmeister. Doch genau das benötigt eine lebendige Geschichte. Neben einer perfekt ausgestalteten Welt und seinen Bewohnern gibt es eine spannende Geschichte mit zahlreichen Wendungen, Überraschungen und auch emotionalen Momenten. Ja, auch ich habe um die Lichteiche geweint, die Großes leistet.

Fazit:
Vielen Dank Mary E. Garner für diese wunderbare Reise durch Helles Land mit all seinen Facetten und Charakteren, ich hätte gerne noch endlose Sonnenstände im Wald des Refugiums verbracht und der Natur und den Tieren gelauscht. Clay, Camille und Avem, Ihr werdet mir fehlen.
Die Botschaft des Buches sollte uns allen ein Vorbild sein. Der Schutz der Natur und unser Leben geht uns alle an, wir können nur etwas erreichen, wenn alle ihren Teil dazu beitragen. Es ist schon lange an der Zeit, dass wir unserer Umwelt etwas zurückgeben. Auch bei anderen Bedrohungen und Entscheidungen ist das „Wir-Denken“ enorm wichtig.
Helles Land hat meinem „Lesejahr“ einen krönenden Abschluss bereitet !

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Spannende Romanbiographie

Celeste - Gott und der König
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Ich bin ja nicht so der Freund von Biographien, aber in dieser Romanform ist das etwas ganz anderes. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, das Thema historisch gut recherchiert und bildhaft dargestellt. ...

Ich bin ja nicht so der Freund von Biographien, aber in dieser Romanform ist das etwas ganz anderes. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, das Thema historisch gut recherchiert und bildhaft dargestellt. Im Rahmen eines Interviews mit der Journalistin Aurore erfahre ich in einem lebhaften Wortwechsel die Lebensgeschichte der tapferen Heldin Celeste von Kindheitstagen an. Gut gefallen hat mir, dass ich auch das ein oder andere über Aurores Leben erfahre, deren Großmutter mit Celeste bekannt war. Im Verlauf des Buches steht allerdings einzig Celeste im Vordergrund, die trotz des Verlustes geliebter Menschen in jungen Jahren als starke Person ihr Leben in die Hand nahm. Das Thema Revolution ist ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Da ich geschichtlich nicht so versiert bin, hatte ich einige Probleme mit den vielen Namen. Zusammenfassend kann ich jedoch sagen, dass die Autorin eine fesselnde Biographie über eine starke und mutige Frau geschrieben hat, welche im Damensattel an vorerster Front im französischen Bürgerkrieg kämpfte. Ihr geliebtes Pferd Achilles ist dabei stets an ihrer Seite. An einem dramatischen und emotionalen Punkt endet Band 1 und lässt der Fortsetzung entgegenfiebern.

Mein Fazit:
Ein wahnsinnig aufwendig und gut recherchiertes Werk, welches die Autorin durch bisher unveröffentlichte Manuskripte zusammengetragen hat. Das Leben und Handeln der Heldin Celeste wird interessant und authentisch geschildert. Wer an Frankreichs Geschichte und das Leben starker Frauen interessiert ist, kommt hier voll auf seine Kosten.

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Veröffentlicht am 20.12.2021

Fesselndes Abenteuer mit historischem Hintergrund

Das Geheimnis des blauen Skarabäus
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Dieses Buch ist für mich ein echter Glückstreffer, spannend vom Anfang bis zum Ende.
Die Halbwaise Cleopatra „Cleo“ Vanson wächst bei Ihrer Tante in Cornwall auf, während ihr Vater als Archäologe in Ägypten ...

Dieses Buch ist für mich ein echter Glückstreffer, spannend vom Anfang bis zum Ende.
Die Halbwaise Cleopatra „Cleo“ Vanson wächst bei Ihrer Tante in Cornwall auf, während ihr Vater als Archäologe in Ägypten nach Pharaonengräbern sucht. Sehnsüchtig wartet sie auf seine seltenen Besuche und hütet sein Geschenk, einen silbernen Armreif mit Skarabäus wie ihren Augapfel. Ihr größter Wunsch ist es, in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Als Cleo nach einem Brand allein dasteht, wird sie von der Familie Tredennick in deren Herrenhaus aufgenommen. Mit der Tochter des Hauses, Miranda, hat sie trotz der Standesunterschiede ein freundschaftliches Verhältnis. Als ihr Vater verschwindet macht sie sich mit Miranda, ihrem Bruder Angwin und dessen Freund Victor auf nach Ägypten um ihn zu suchen. Es gibt ein mysteriöses Verschwinden, zwielichtige Gestalten, neue Bekannte und zahlreiche Abenteuer zu erleben. Wird Cleo ihren Vater finden?
Bei der Geschichte der Autorin Rebecca Michéle stimmt einfach alles. Der Spannungsbogen ist durchgehen hoch angesetzt, immer wieder gibt es Überraschungen und neue Wendungen, so dass man den Fortgang einfach nicht erahnen kann. Die Protagonistin Cleo hat sich im Laufe des Buches zu einer Persönlichkeit entwickelt. Trotz ihrer Herkunft ist sie geistig auf gleicher Augenhöhe mit den höher Gestellten. Gekonnt wurde hier Fiktion mit historischen Elementen verwoben. Das Thema des archäologischen Ägypten finde ich total faszinierend. Ich habe einiges an Hintergrundwissen erfahren, so auch über die berühmte Entdeckung der Grabstätte des Tutanchamun durch Howard Carter. Ich würde am liebsten sofort ins Tal der Könige reisen und in einem der Grabmale auf Spurensuche gehen.

Fazit:
Bei diesem Buch stimmt einfach das ganze Rundum-Paket. Alles ist stimmig, die Charaktere authentisch, die Handlung spannend und die Symbiose zwischen Fiktion und Historie wunderbar aufbereitet. Ich würde mir wünschen, noch weitere Abenteuer mit Cleo erleben zu können. Von mir also eine absolute Leseempfehlung und verdiente 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.12.2021

Das Geheimnis von Schwanenholz

Unter dem Schnee
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Cover und Inhaltsangabe machten mich aufmerksam auf dieses Hörbuch einer mir bisher unbekannten Autorin. Ich kann nur sagen, ich bin begeistert und konnte gar nicht genug von der Geschichte bekommen.
Ein ...

Cover und Inhaltsangabe machten mich aufmerksam auf dieses Hörbuch einer mir bisher unbekannten Autorin. Ich kann nur sagen, ich bin begeistert und konnte gar nicht genug von der Geschichte bekommen.
Ein heftiger Schneesturm verhindert die geplante Beerdigung von Gräfin Luise von Schwan Ende Dezember 1978. Ohne Strom und abgeschlossen von der Außenwelt sitzt die Familie mitsamt einer Journalistin sowie einer unbekannten Frau auf Gut Schwanenholz fest. Ist Aimée tatsächlich Luises Tochter, das Resultat einer Liebschaft mit einem französischen Kriegsgefangenen? Die ganze Familie sieht sich konfrontiert mit ungeahnten Geheimnissen, die 30 Jahre zurückliegen. Einzig Isa – Köchin und gute Freundin von Luise – kann Licht ins Dunkel bringen.
Ich war begeistert von dem wunderbaren Schreibstil, der auch durch die Sprecherin gut vermittelt wurde. Jedes Kapitel ist aus der Sicht einer anderen Person geschrieben und lässt so tief in die einzelnen Charaktere eintauchen. Jede noch so kleinste Gefühlsregung war spürbar und hat mir Gänsehaut bereitet. Immer wieder kamen neue Dinge zu Tage, die teilweise aufwühlend und teilweise berührend waren. Die Familie von Schwan setzt sich aus den unterschiedlichsten Charakteren zusammen, nicht alle habe ich positiv empfunden. Isa, sozusagen der gute Geist des Hauses, hält trotz aller Widrigkeiten alles am Laufen und hat mich tief berührt. So viel Schicksal und Leid hat sie mitbekommen, so viele Geheimnisse musste sie bewahren.
Kurzum ein spannungsgeladener Familienroman der ganz großen Klasse.

Mein Fazit:
Der Schreibstil ist absolut besonders. Jede Tatsache und jede Handlung werden aus mehreren Perspektiven betrachtet. Nichts bleibt unbegründet, so dass man gar nicht den Gedanken hat etwas zu hinterfragen. Präzise Argumente vermitteln einem die Tatsachen als gegeben und schlüssig. Ein absolut einzigartiges Wort-Building. Vielen Dank Katrin Burseg für die gute Unterhaltung.

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