Unsagbar gute Romanbiografie, mit starken Charakteren und geschickten Erzählungen der französischen Geschichte - ein Muss für Historik-Fans!
Das Buch beginnt mit der Ankunft von der Journalistin Aurore, die Celeste gerne für die Zeitung interviewen möchte. Zu dieser Zeit ist der Krieg schon vergangen und die beiden Frauen beginnen das Interview ...
Das Buch beginnt mit der Ankunft von der Journalistin Aurore, die Celeste gerne für die Zeitung interviewen möchte. Zu dieser Zeit ist der Krieg schon vergangen und die beiden Frauen beginnen das Interview in einer entspannten Atmosphäre. Wie bei einer Biografie üblich, beginnt Celeste in ihrer frühen Kindheit - jedoch sind die Erzählungen nicht steif oder werden runtergerattert.
Sabrina Kiefner schafft es, dass man sich Live bei Celeste fühlt und mit ihr zusammen wächst. Man fliegt förmlich über die Seiten und die Spannung ist definitiv auf den ersten Seiten so greifbar, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Zunächst gibt es immer wieder Interaktionen mit Aurore, die zwischen den Erzählungen von Celeste auch ihre eigene Hintergrundgeschichte zu haben scheint. Dieses "Hin und Her" zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit zu Beginn des Buchs sorgt für Abwechslung, um gut in die Romanbiografie einzufinden. Ich empfand es als sehr angenehm, neben Celeste auch einen weiteren Strang in der Geschichte zu haben. Ab einem gewissen Punkt jedoch fehlt die Interaktion mit Aurore und der Leser kann sich so komplett auf Celeste einlassen. Erst vermisst man Aurore ein wenig, weil sie ja auch ein fester Bestandteil dieser Geschichte ist - immerhin kannte Celeste ihre Großmutter - jedoch verliert man sich schnell in Celeste Erzählungen, sodass Aurore etwas in den Hintergrund rückt.
Danach beginnt sich auch die Revolution zu steigern. Es werden viele Namen genannt - darunter auch einige, wohl bekannte Persönlichkeiten -, dass es manchmal schwierig ist, sich zurecht zu finden. Celeste in nun mal vielen Personen begegnet, darunter welche die ihr gut oder auch feindlich gesinnt waren, daher würde ich es nicht als Kritikpunkt erachten.
Was für mich persönlich ein Pluspunkt gewesen wäre, wäre eine grobe Karte von den wichtigen Handlungsorten. Leider kenne ich mich nicht so gut in Frankreich aus, daher wäre das noch die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Denn auch ohne konnte ich mir die Reisen und Geschehnisse sehr gut bildlich vorstellen.
Inhaltlich fand ich es sehr mitreißend. Man kann sich gut in Celeste hineinversetzen. Sie ist einfach eine starke, liebevolle und und mutige Frau, die stets von ihrem treuen Pferd Achilles in den Bürgerkrieg begleitet wird.
Gegen Ende spitzt sich die Lage immer weiter zu, doch Celeste verliert nie die Hoffnung. Dennoch endet der erste Band mit einem fiesen Cliffhanger, dass ich froh bin, den zweiten Band auch bei mir zu wissen.
Man erfährt viel über die damalige Zeit und einen Krieg, dem meiner Meinung nach zu wenig Beachtung entgegen gebracht wurde. Freunden der Geschichte und einem Interesse für Frankreich würde ich diese Diologie auf jeden Fall ans Herz legen! Aber auch für Leser, die sich einfach in eine frühere Zeit entführen lassen möchten und nicht vor einer starken Frau im Krieg zurückschrecken, kann ich dieses Buch empfehlen.