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Veröffentlicht am 15.09.2016

Überzeugend

Die Legende von Richard und Kahlan 02
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Richard und Kalahn schweben aufgrund ihres letzten dramatischen Kampf immer noch in Lebensgefahr, denn sie wurden mit der Essenz des Todes infiziert. Und als ob dies nicht genug wäre, muss Richard auch ...

Richard und Kalahn schweben aufgrund ihres letzten dramatischen Kampf immer noch in Lebensgefahr, denn sie wurden mit der Essenz des Todes infiziert. Und als ob dies nicht genug wäre, muss Richard auch noch eine teuflische Verschwörung aufdecken, denn hinter den Mauern weit im Norden versammelt sich eine grauenvolle Armee. Doch Richard muss alleine in diesen gefährlichen Kampf ziehen, denn seine Freunde sind in die Klauen des Gegners geraten. Nur mit Hilfe einer jungen Heilerin versucht er das unmögliche: den Kampf zu gewinnen.

Terry Goodkind begleitet mich schon über einen längeren Zeitraum und sein erster Roman „Das erste gesetzt der Magie“ hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Fantasygenre zu meinen absoluten Lieblingen zählt. Ich habe daher den Erscheinungstermin von „Im Reich der Jäger“ sehnlichst erwartet, denn mit der Übersetzung hat sich der Verlag eindeutig sehr viel Zeit gelassen. Es ist schon einige Zeit her, dass ich von Vorgänger „Die Legende von Richard und Kahlan - Dunkles Omen“ gelesen habe, daher hatte ich bedenken, dass ich mich in der Geschichte von “In Reich der Jäger“ sofort zurechtfinde. Zum Glück waren meine Sorgen unbegründet und schon nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte rund um Richard und Kahlan in den Bann gezogen. Ich fühle mich einfach immer absolut geborgen, wenn ich einen neuen Goodkind lese, da ich einfach so vieler Erinnerungen mit den Protagonisten und mit den Romanen verbinde.
Schnell habe ich festgestellt, dass sich dieser Roman stark von den anderen Werken des Autors abhebt, denn die Handlungen im Roman sind überraschend wenig und tatsächlich liegt der Fokus der Geschichte auf nur wenigen Situationen. Trotz dessen gelingt es Terry Goodkind Spannung aufzubauen und eine absolut düstere Atmosphäre zu erschaffen. Vor allem seine Idee, Untote mit in die Geschichte einzubetten und ihnen eine Art Kultur zu geben hat mir sehr gut gefallen und es hat etwas frischen Wind in Richards Abenteurer gebracht.Da nur wenig geschieht gibt es für den Autor überraschend wenige Perspektivwechsel und man erlebt das Abenteuer vor allem aus der Sicht von Richard. Es wäre einfach kein Roman von Terry Goodkind, wenn Richard nicht über wichtige Dinge philosophieren würde, um so den Lesern und Leserinnen zum Nachdenken anzuregen. Oft schweift Richard dabei aus und man muss diesen sehr ausschweifenden Erzählstil mögen, da man sonst eher unglücklich mit den Werken von Terry Goodkind wird, denn genau das macht den Autor aus, einen absolut bildhaften, detaillierten und ausschweifenden Erzählstil. Die Sätze absolut verschachtelt, sodass die Teilweise mehrere Zeilen lang sind. Stellenweise war ich jedoch leicht irritiert, da Richard teilweise, für ihn unpassende, Wörter in dem Mund nimmt und sogar recht ordinär Flucht, dies hat er in den vorherigen Bänden nie getan und es passt auch einfach nicht zu ihm.
Richard war schon immer ein Held, der gerne Nachgedacht hat und dann erst handelt. Auch in diesem Roman kommt wieder seine besonnende und doch kämpferische Art hervor. Er zweifelt an sich und ist sich durchaus bewusst, dass er auch Fehler macht und kann diese auch einsehen. Nicht umsonst zählt er zu meinen absoluten Lieblingshelden.

Alles in allem konnte mich Terry Goodkind mal wieder vollkommen überzeugen. Auch wenn ich gestehen muss, dass ich nicht unbedingt objektiv bin, da Terry Goodkind einfach ein wichtiger Autor für mich ist, der mich mit seinen Büchern schon lange begleitet.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Auftakt

Feuerjäger 1: Die Rückkehr der Kriegerin
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Krona, eine ins alter gekommene Kriegerin, versucht sich durch einen Auftrag über Wasser zu halten und um den Winter einigermaßen komfortabel verbringen zu können. Doch ihr Schicksal hat etwas anderes ...

Krona, eine ins alter gekommene Kriegerin, versucht sich durch einen Auftrag über Wasser zu halten und um den Winter einigermaßen komfortabel verbringen zu können. Doch ihr Schicksal hat etwas anderes mit ihr vor und so entpuppt sich der vermeintlich leichte Auftrag zu einem lebensgefährlichen Abenteuer. Ein Feuerdämon versucht seine Kraft zu mehren, um so das Königreich Abrantes zu zerstören. Und so macht sich eine bunte Truppe von Zwergen, Kriegern und Zauberern auf, um der Bedrohung die Stirn zu bieten.


Ich bin durch puren Zufall in einem Bücherladen auf „Die Rückkehr der Kriegerin“ aufmerksam geworden und tatsächlich kannte ich bis dato noch nicht einmal den Verlag. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Autoren oder Autorinnen, die mich begeistern können und das ist Susanne Pavlovic definitiv gelungen. Sie braucht sich von den anderen großen Autoren nicht verstecken.
Der Autorin gelingt es, viele alt bekannte Elemente gut und abwechslungsreich zu verbinden. So erinnern manchen Szenen an „Harry Potter“ und manch andere Szene wiederum an „Der Herr der Ringe´“. Trotz dessen hat die Geschichte nie ihre Eigenheit verloren und die Umsetzung, so viele bekannte Elemente zu einer vollkommen neuen Geschichte zu verweben hat mich absolut begeistert. Auch handelt es sich einfach nicht um eine typische Heldengeschichte, denn das Abenteuer der verschiedenen Protagonisten trotz nur so vor Pleiten, Pech und Pannen. Die eigenwilligen und verrückten Figuren können sich oftmals nur durch wahnwitzige Pläne aus prekären Lagen retten und des Öfteren auch einfach nur durch pures Glück.

Aufgrund des Klappentextes habe ich zunächst erwartet, dass Krona die zentrale Figur ist, doch mich haben auch noch andere witzige und mysteriöse Charakter erwartet, denn so wird Krona beispielsweise zunächst von Pintel und Fenrir begleitet. Pintel ist ein kleiner quirliger Zauberer, der einfach nie still sein kann. Er ist einfach immer herzlich und zu jeder Situation fallen ihn irgendwelche Witze ein. Fenrir ist hingegen sehr ruhig und das absolute gegen Teil vom Zauberer. Er möchte nichts von sich preisgeben und so scheint er zunächst sehr geheimnisvoll.
Krona ist auf keinen Fall eine typische Heldin, denn sie ist alt, verbraucht und mürrisch. Oft benimmt sie sich ziemlich ordinär und gibt grobe Antworten. Um sich von ihren Lebensquallen abzulenken, greift sie des Öfteren zum Alkohol und verbringt die Nächte mit wesentlich jüngeren Männern. Mir gefiel es von Anfang an, dass die Heldin nicht nur auf ihr Äußeres reduziert wird und nicht unbedingt dem gängigen Schönheitsideal entspricht, denn es gibt doch so viel wichtigeres als ein gutes Aussehen bei der Rettung der Welt. Zumal dies eh immer nur subjektiv sein kann. Ich versteh einfach nicht, dass jede Heldin auch immer ein Supermodel sein muss. Krona ist davon das absolute Gegenteil und genau dieser Punkte machte sie mir gleich noch etwas sympathischer.
Im weiteren Verlauf begegnen uns jedoch auch beispielsweise Zwerge. So spielt die Autorin gekonnt mit gängigen Zwergen Klischees, kreiert jedoch auch sehr belesen und wissenschaftlich orientierte Zwerge, die wesentlich lieber Zeit mit Studien oder Lesen verbringen, als sich zu betrinken.

Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert und die Autorin passt die Sprache den jeweiligen Figuren an. So spricht und verhält sich Krona absolut ordinär und bedient sich oft einer eher ordinären und gewöhnlichen Sprache. Bei den anderen Figuren wird man nie, oder eher selten, eine solche ordinäre Artikulation vernehmen. Der Autorin gelingt es durchaus der Welt Leben einzuhauchen, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte, dennoch hatte ich das Gefühl, dass vor allem die witzigen und sarkastischen Dialoge eine Stärke der Autorin sind. Grade zur Mitte des Buches gab es jedoch einige Längen die ich überwinden musste, damit die Geschichte wieder an Fahrt aufnimmt und ich nicht erwarten konnte weiter zu lesen.

Insgesamt konnte mich „Die Rückkehr der Kriegerin“ von Susanne Pavlovic positiv überraschen. Vor allem die raubeinige Heldin hat es mir angetan, da sie eine absolute Abwechslung zu den sonst so perfekten Helden und Heldinnen war.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungener Auftakt

Wind
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Nur wenige Begabte tragen den magischen Funken in sich. Doch Hara wird von den Verdammten bedroht, die bereit sind dunkle Magie mithilfe ihres Funken zu wirken.
Lahen und Ness sind beide Auftragsmörder, ...

Nur wenige Begabte tragen den magischen Funken in sich. Doch Hara wird von den Verdammten bedroht, die bereit sind dunkle Magie mithilfe ihres Funken zu wirken.
Lahen und Ness sind beide Auftragsmörder, die sich zur Ruhe gesetzt haben. Doch ihnen ist keinen ruhigeren Lebensabend vergönnt, denn ihre Gegner suchen sie und auch Hahra braucht die beiden, denn auch Lahen besitzt den Funken und ist unglaublich stark. Ihre Macht wird von beiden Seiten begehrt.

Nachdem mich „Dunkeljäger“ so begeistert hat, wollte ich unbedingt mehr von dem Autor lesen und hatte dementsprechend auch gewisse Erwartungen an Alexey Pehov. Schon ab der ersten Seite war mir bewusst, dass mich ein actionreicher Fantasyroman erwartet, denn der Autor hält sich nicht mit langen Einführungen auf und so fängt der Kampf ums nackte Überleben schon auf den ersten Seiten an.
„Die Chroniken von Hara“ zeichnet sich nicht unbedingt durch einen überragenden Weltenaufbau aus, denn es handelt sich in diesem Roman eher um eine klassische Fantasywelt, die stark am mittelalterlichen Zeitalter angelehnt ist. Die gängigen Fortbewegungsmittel sind Pferde, es wird mit Bogen und Schwertern gekämpft und die Festungen bestimmen das Bild der verschiedenen Städte. Auch das System der Magier ist nicht unbedingt neu, so wird zwischen gut und schlecht, Verdammten und Schreitende unterschieden. Insgesamt also recht unspektakulär und klassisch.

Die Figuren hingegen haben mich absolut überrascht und schnell wurde mir klar, dass der Autor vor allem auf die Charaktere sein Hauptaugenmerk gelegt hat. Ness und Lahen waren mir auf Anhieb sympathisch und ich konnte einfach nicht anders und musste immer mit ihnen mitfiebern. Die Geschichte rund um die beiden Auftragsmörder ist voller Spannung und Verfolgungsjagden. So entkommen die Figuren vielen Schwierigkeiten nur mit Mühe und Not. Der Autor ist definitiv kein Freund der ruhigen Töne, sodass der Roman voller Spannung und Abenteuer ist und ich nur wenig Pausen zum Luftholen hatte. Trotz der rasanten Story hatte ich nie das Gefühl, dass der Autor zu viel in zu wenig Zeit möchte. Das teilweise Schnelle vorschreiten der Geschichte und die schnelle Abfolge von Schlüsselszenen hat einfach perfekt zu der Thematik gepasst, denn das Leben als Auftragsmörder ist nicht ruhig und entspannt und vor allem nicht, wenn das Land grade von einer Bedrohung überrannt wird. Ich fand die Beziehung zwischen Lahen und Ness absolut niedlich. Sie achten aufeinander und passen gegenseitig auf sich auf und dabei ist Lahen, die Frau, definitiv nicht die Schwächere, sondern diejenige welche, die immer alle irgendwie rettet. Mich hat es absolut amüsiert, wenn Ness seine Frau „Augenstern“ genannt hat, da es sich aus dem Mund eines Auftragskillers einfach so unpassend angehört hat, denn es hört sich einfach so lieblich und romantisch an. Beide haben aufgrund ihrer Vergangenheit definitiv keine weiße Weste und grade Ness trifft während ihres Abenteuer nicht unbedingt immer die moralisch besten Entscheidungen, dennoch mochte ich die beiden von Anfang an. Auch die Gefährten von den Ness und Lahen, die nach und nach da zustoßen, haben alles etwas Besonderes an sich. Dem Autor gelingt es die Figuren stellenweise einfach so zu überspitze und so stereotypisch darzustellen, dass ich einfach nur noch lachen konnte. Auch die witzigen Dialoge zwischen den Figuren und den Zynischen Kommentare vor Ness haben mich absolut gut unterhalten.
Der Schreibstil von Alexey ist voller Humor und zynischer Bemerkungen und ich muss gestehen, davon bin ich ein großer Fan. Insgesamt ist der Stil des Autors sehr klar und wenig verschnörkelt. Grade zum Anfang hat es mich jedoch sehr irritiert, dass nur die Perspektive von Ness aus der Ich- Perspektive geschildert wird und der Autor für die anderen Figuren den personalen Er-Erzähler gewählt hat. So musste ich mich zunächst beim Perspektivwechsel an die neue Perspektive gewöhnen. So konnte ich jedoch zumindest immer sofort merken, wann Ness´ Perspektive dran war und wann die eines anderen Charakters. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass der Autor die Sprache an die jeweiligen Figuren angepasst hat und so jede Figur bestimmte Eigenheiten besitzt. So Flucht beispielsweise eine Figur andauern den gleichen Fluch, egal ob etwas Gutes oder Schlechtes passiert.

Alles in allem konnte mich der Auftakt Band der „Die Chroniken von Hara“ definitiv überzeugen und ich bin auf die anderen Bände gespannt. Ich denke jedoch, dass es zentral ist, dass man eine gewisse Sympathie zu den Figuren aufbaut, da diese absolut im Vordergrund stehen und die Geschichte demnach mit den Figuren steht oder fällt.


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Veröffentlicht am 15.09.2016

Berührend

All die verdammt perfekten Tage
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Finchs Gedanken drehen sich allzu zu oft um den Tod und so kommt es, dass Finch eines Tages auf einem Glockenturm steht und sich die Frage stellt, ob es ein guter Tag zum Sterben ist. Finch ist jedoch ...

Finchs Gedanken drehen sich allzu zu oft um den Tod und so kommt es, dass Finch eines Tages auf einem Glockenturm steht und sich die Frage stellt, ob es ein guter Tag zum Sterben ist. Finch ist jedoch nicht allein, denn auch Violet, eins der beliebtesten Mädchen der Schule, steht oben auf der Turmspitze und denkt über die gleiche Frage nach. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein, doch schon nach einem kurzen Augenblick entsteht eine Verbindung zwischen ihnen. Zusammen entdecken sie furchtbar lustige aber auch furchtbar tragische Dinge im Leben. Finch und Violet erden sich gegenseitig und nur zusammen können sie so sein, wie sie wirklich sind, witzig, verwegen, verletzlich. Nur zusammen können sie die Dunkelheit besiegen und so entdeckt Violet das Leben wieder doch Finchs Welt scheint, trotz eines erbarmungslosen Kampfes, zu verschwinden.

Bei „ All die verdammt perfekten Tage“ handelt es sich um einen berührenden und intensiven Roman. Die Geschichte ist voller Trauer und Schmerz aber auch witzige und leichte Momente kommen nicht zu kurz. Kurz um eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die auch noch nach dem Lesen bei mir nachgeklungen hat. Jennifer Niven wagt sich mit dem Roman an ein sehr brisantes und in der Gesellschaft eher totgeschwiegenes Thema, und zwar der Bipolaren Störung. Ich habe eine kitschige und oberflächliche Story erwartet, die nur so vor Teenagerhormonen getränkt ist. Doch zum Glück wurden meine Befürchtungen nicht erfüllt und der Autorin gelingt es, das schwierige Thema durchaus sensibel und sehr empathisch darzustellen.

Die Autorin spielt mit den gängigen Teenagerklischees gekonnt. So ist Finch der typische geheimnisvolle aber verrückte Außenseiter und Violet das beliebteste Mädchen der Schule. Trotz dieser Faktoren gelingt es der Autorin den Figuren etwas eigens und individuelles einzuhauchen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Finch und Violet aus der Ich-Perspektive geschildert, sodass ich die Gefühle und die inneren Konflikte der Figuren sehr gut nachvollziehen konnte.
Finch ist absolut undurchsichtig und ich konnte wirklich nie einschätzen wie er als nächstes reagiert und handelt. Seine verrückten Einfälle um Violas Herz zu gewinnen haben mich einfach nur so dahin schmelzen lassen, grade weil es sich nicht um Durchschnittsideen handelt, sondern um außergewöhnliche und bedeutungsvolle Ideen. Finch lebt sein Leben aufgrund seiner Bipolaren Störung stellenweise sehr Intensiv und verrückt. An sich ist er eine eher schwer zugängliche Figur und ich denke, dass es bestimmt einige Leser und Leserinnen gibt, die mit dem speziellen Charakter von Finch nicht warm werden können. Violet hingegen leidet sehr unter familiären Problemen und findet einfach keinen Halt, erst Finch kann sie aus ihrem dunklen Loch hervorlocken und wieder für das Leben begeistern. Insgesamt ist Violet sehr empfindsam und tief verletz.

Die Autorin schildert die Geschichte rund um Finch und Violet mit einer interessanten Leichtigkeit, ohne das Wichtige oder die Ernsthaftigkeit des Themas aus dem Auge zu verlieren. Witzige Dialoge lockeren die teilweise sehr ernsten Gespräche zwischen den Figuren auf. Die Witze und auch der Sarkasmus von Finch haben mich so unfassbar oft zum Lachen gebracht und so ist mir die Figur schnell ans Herz gewachsen. Ich habe mit gelitten und mitgefiebert, gehofft, dass doch alles irgendwie wieder gut wird.

„ All die verdammt perfekten Tage“ ist ein wundervoller und berührender Roman und der Autorin ist es gelungen, die schwierige Thematik sensibel und realistische in einen grandiosen Roma einzubetten. Die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten wird gefühlvoll dargestellt. Die Liebe zwischen Finch und Violet wirkte nie kitschig oder unangebracht sondern verrückt, eindringlich und einfach nur richtig.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolles Debüt

Nebelmacher
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Clach, oder auch der „Totenkaiser“ ist ein berühmter sowie berüchtigter Auftragsmörder, denn er beherrscht sein Handwerk perfekt. Jedoch ist Clach nicht nur ein begnadeter Assassinen, sondern auch ein ...

Clach, oder auch der „Totenkaiser“ ist ein berühmter sowie berüchtigter Auftragsmörder, denn er beherrscht sein Handwerk perfekt. Jedoch ist Clach nicht nur ein begnadeter Assassinen, sondern auch ein Nebelmacher. Mit Hilfe eines uralten Rituals vernichtet er im Dienste seiner Göttin des Mordes auch die Seelen seiner Opfer. Doch Clach ist beunruhigt, denn hinter seinen Aufträgen scheint noch viel mehr zu stecken. Er fängt an Fragen zu stellen und so stößt er auf eine Verschwörung von erschreckender Größe. Clach macht sich auf die Jagd, doch auch er selbst wird zum Gejagten.


„Nebelmacher“ ist der Debütroman eines deutschen Autors und daher war ich umso gespannter auf den Roman, da es meiner Meinung einfach viel zu wenige deutschsprachige Autoren in diesem Genre gibt. Relativ schnell bemerkt man, dass es sich um einen Auftaktband zu einer größer ausgelegten Reihe handelt, da der Autor sich Zeit lässt, die Figuren einzuführen und vorzustellen.
Der Roman zählt definitiv eher zu den düsteren Werken des Genres, dennoch gelingt es dem Autor sich nicht in der Brutalität und in der Grausamkeit zu verlieren und der Geschichte, als auch den Charakteren, leben einzuhauchen. Grade zu Anfang hatte ich jedoch nur große Fragezeichen vor meinen Augen, da der Autor relativ sparsam mit seinen Informationen umgeht. Vieles ist ungewiss und man wird zum Nachdenken und Schlussfolgern angeregt, sodass „Nebelmacher“ definitiv keine Lektüre für zwischendurch ist. Selbst zum Ende hin hatte ich das Gefühl, das ich einfach kaum etwas über die Welt wirklich weiß und ich in den Nachfolgebänden noch viel zu entdecken hab. Der Autor weiß jedoch ganz genau, wann er, dem Leser und der Leserin, neue Informationen, und sei es eine noch so kleine Information, präsentieren muss, damit man den Roman nicht frustriert in die Ecke wirft.
Die Welt, die Trecksel entworfen hat, ist voller Facetten und sie hat sich mir, wenn überhaupt, nur langsam erschlossen. Das ausgefeilte Religionssystem konnte mich wirklich begeistern und ich hoffe, dass man in den Folgebänden noch mehr Hintergrundinformationen erhält, um dieses besser zu verstehen. Die verschiedenen Religionen sind all gegenwärtig und beeinflussen das Handeln jeder wichtigen Figur im Roman, sodass man die verschiedenen Glaubensrichtungen durch die Figuren und deren Entscheidungen nach und nach kennen lernt.

Auch der Schreibstil des Autors ist überraschen anspruchsvoll und der Stil besitzt eine gewisse Eigenheit, sodass sich der Autor von der Masse abhebt. Gekonnt fängt der Autor die düstere und dramatische Atmosphäre auf und schildert detailverliebt das Geschehen. Die teilweise blumigen und brutalen Wortspiele haben mich stellenweise zum Schmunzeln gebracht. So trägt beispielsweise ein hart gesottener und der Gewalt nicht abgeneigter Mann den Namen Sanftleben. Ich muss gestehen, dies irritierte mich Garde zu Anfang des Romans sehr.

Der Klappentext lässt zunächst vermuten, dass sich die Geschichte nur um Clach dreht, doch auch andere Figuren sind zentral für die Geschichte. Zu jeder Figur besteht jedoch eine gewisse Distanz und mir ist es einfach nicht gelungen Zugang zu den Figuren zu finden, sodass ich einfach nicht so intensiv mit fiebern konnte.
Clach wirkt grade zu Anfang sehr gefühllos und berechnend, was einfach perfekt zu einem eiskalten Auftragsmörder passt, jedoch hätte ich mir einfach gewünscht, dass die Figur zum Ende hin etwas mehr Facetten aufweist und ich mich nicht andauernd fragen muss, wer Clach eigentlich wirklich ist und was ihn bewegt.
Auch der grimmige Barbar, der unbedingt Rache an Clach nehmen möchte, wirkt zunächst unnahbar. Er verfolgt konsequent sein Ziel und weicht nicht von seinem Weg ab, da er vor allem durch Rachegelüste und seinem Ehrgefühl angetrieben wird. Doch grade zum Ende hin macht er eine überraschende Charakterentwicklung durch, sodass er etwas von seiner Starrheit verliert.
Clach wird auch von einem durch Rache zerfressen und zu allem bereiten Inquisitor verfolgt. Die Suche und der Hass nach Clach bestimmt schon über ein Jahrzehnt das Leben des Inquisitors. Auch Movern, eine Tempelritterin, spielt eine zentrale Rolle in dem Roman. Jedoch kann ich auch nach dem Beendigen des Romans immer noch nicht einschätzen welche Rolle genau. Vor allem am Anfang wirkt sie sehr naiv und blauäugig und begibt sich dadurch in schreckliche Gefahr.

Insgesamt konnte mich der Roman durchaus begeistern und ich bin sehr gespannt, was mich im Folgeband erwarten wird. Aufgrund der mageren Informationen, bezüglich der Welt und den magischen Aspekten, bin ich auf weitere Informationen gespannt und ich hoff, dass der nächste Teil etwas Licht ins Dunkel bringen kann. Nur mit den Figuren bin ich leider nicht warm geworden, da sie mir stellenweise einfach zu kühl und unnahbar erschienen.