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Veröffentlicht am 11.02.2017

Gelungener Abschluß

Die Säulen aus Sand
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Nach wie vor versucht Corajidin die Macht an sich zu reißen und sein streben, der mächtigste Mann zu werden nimmt immer mehr wahnhafte Züge an. Er schreckt vor nichts zurück und bricht sogar seine eigenen ...

Nach wie vor versucht Corajidin die Macht an sich zu reißen und sein streben, der mächtigste Mann zu werden nimmt immer mehr wahnhafte Züge an. Er schreckt vor nichts zurück und bricht sogar seine eigenen Prinzipien. Die dunklen und mächtigen Unterstützer von Corajidin werden immer ungeduldiger. Doch immer noch stellen sich Indris und seine übrig gebliebenen Gefährten gegen Corajidin und versuchen das schlimmste zu verhindern. Ein roter Schleier überzieht das Land.

,,Säulen aus Sand“ ist der Abschluss einer wirklich anspruchsvollen und verwirrenden Trilogie. Auch diesen Roman konnte ich nicht einfach in nur wenigen Tagen beenden, denn durch die komplexen Intrigen und die vielen komplizierten Begriffe benötigt der Roman einfach Aufmerksamkeit und viel Zeit, dennoch konnte mich auch der letzte Teil überzeugen und beeindrucken.
Die Konflikte haben sich weiter zugespitzt und der letzte Kampf um die Macht hat begonnen und über den ganzen Roman hin, habe ich mich gefragt, welche Seite diesen Kampf gewinnt und welche Seite erbarmungslos vernichtetet wird. Nach und nach werden auch die Konsequenzen der Intrigen sichtbar und vor allem Corajidin hat Schwierigkeiten diese zu bewältigen. Durch diese Schwierigkeiten verzettelt er sich immer mehr und benötigt daher auch immer wieder Hilfe seiner dunklen Unterstützter, sodass er immer abhängiger von ihnen wird.
In diesem Roman erhält man wesentlich mehr Informationen über die Magie das Landes und vor allem das Erwachen der Rahns wird näher erläutert, da die Rahns an einer zunächst unbekannten Krankheit leiden die ihre komplette Lebensenergie zu verschlingen scheint. Indris versucht die Ursachen der Krankheit aufzuhalten und sucht nach einem Mittel um die Rahns vor dem Tod zu retten. Dabei geht Indris absolut wissenschaftlich vor, da es verschiedenen Theorien und Abhandlungen gibt die sich mit dem Erwachen der Rahns beschäftigen. Es gelingt dem Autor die Magie einfach absolut wissenschaftlich und authentisch zu vermitteln und es wirkt alles extrem logisch. Es ist einfach mal etwas anderes, da die Magie in anderen Romanen oft einfach nicht hinterfragt wird und oft als gegeben angesehen wird.

Nach wie vor hatte ich Schwierigkeiten mit den komplizierten Begriffen, die sich leider oft ähneln. Sicherlich konnte ich mich jetzt im dritten Band wesentlich besser zurecht finden dennoch viel es mir besonders schwer Figuren auseinanderzuhalten oder mit bestimmten Informationen zu verbinden, wenn sie über eine längere Zeitspanne nicht im Roman aufgetreten sind.
Die Atmosphäre des Romans ist deutlich dunkler und gewalttätiger als in den Vorgängerbänden, da alle zum letzten Schlag ausholen wollen und die Kämpfe immer brutaler und tödlicher werden. Manchmal hatte ich jedoch einfach das Gefühl, dass es dem Autor nicht richtig gelingt bestimmte Gefühle rüber zubringen, denn grade verschiedene Sterbeszenen kamen mir einfach zu emotionslos rüber.

Auch die Figuren konnten mich wieder durch ihre Komplexität begeistern und fesseln. Corajidin wird immer verzweifelter und ist mittlerweile bereit seine eigenen Prinzipen zu brechen um endlich an die Macht zu gelangen und um seine Gegner zu zerschmettern. Seine Pläne werden daher immer wahnwitziger und brutaler und so wenden sich teilweise sogar seine Verbündeten von ihm ab.
Indris kämpft nach wie vor dagegen an ein vollwertiger Gelehrter zu werden, da er sich von den anderen nicht für ihre Zwecke missbrauchen lassen möchte, dennoch benötigen vor allem die Rahns seine magische Hilfe, denn ohne ihn sind sie verloren. Er weigert sich immer noch strickt der zu sein, den die anderen wollen und er möchte absolut keine Macht erlangen und herrschen.
Miriam wird von ihrer absolut wahnsinnigen Großmutter gefangen gehalten und gibt einfach nicht auf. Tag für Tag versucht sie dem Irrsinn zu entkommen. Sie wartet auf keinen goldenen Held der sie rettet und nimmt ihr Leben selbst in die Hand.
Die Liebesgeschichte zwischen Indris und Miriam entwickelt sich weiter und die Liebe zwischen den beiden wirkte für mich einfach sehr authentisch und absolut nicht kitschig.

Alles in allem konnte mich auch der letzte Teil der Trilogie begeistern. Es gelingt dem Autor die entstandenen Konflikte logisch aufzulösen und verbindet alles zu einem sehr authentischem Ende. Die Trilogie ist aber definitiv nichts für Einsteiger, da sie einfach zu verworrene und komplex ist.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 11.02.2017

Guter Start

Die Blausteinkriege 1 - Das Erbe von Berun
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Berun ist ein großes und mächtiges Kaiserreich, doch wo es Macht und Reichtum gibt herrscht Neid und Gier und so streben die Nachtbarländer von Berun nach dessen Macht. Es gibt kaum einen besseren Zeitpunkt, ...

Berun ist ein großes und mächtiges Kaiserreich, doch wo es Macht und Reichtum gibt herrscht Neid und Gier und so streben die Nachtbarländer von Berun nach dessen Macht. Es gibt kaum einen besseren Zeitpunkt, denn der neue Kaiser von Berun ist eitel und schwach. Während Berun unerbittlichen gegen die Magie des Blausteins kämpft und nur im Verborgenen eigensetzt wird, setzten die Feinde des Reiches den Blaustein offen ein. In dieser schweren Zeit sind drei Menschen mit der Zukunft des Reiches unwiderruflich verbunden. Zum einen das Mädchen Sara, der Schwertkämpfer Marten und der Spion Henrey.

Der Roman „Blausteinkriege“ fängt zunächst sehr klassisch an, da die Feinde des Kaiserreichs Berun nach der Macht des Reiches streben und die Ära des Kaiserreichs beenden möchten. Mittlerweile reagiert der Sohn des verstorbenen Kaisers, dieser kann absolut nicht in die Fußstapfen seines Vater treten, da er vor allem eine schwäche für Prunk und Luxus hat und wie so oft findet die Politik eher im verborgenen statt. Den Autorin gelingt es die politischen Ränke, Intrigen, Hass, Aberglaube und Diskriminierung gekonnt zu einer wirklich tollen Geschichte zu verbinden, sodass ich den Roman einfach nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Zudem schafft es das Autoren Duo klassische Elemente mit neuen und interessanten Ideen zu verbinden. So gibt es in dieser Welt begabte Menschen, die ein bestimmtes magisches Talent besitzen. So können sie sich z.B. vor den Blicken andere verbergen, andere Menschen töten, ohne dass diese schmerzen empfinden oder sie können sogar das Wasser beherrschen. Durch Einnahme von Blaustein können die Begabten ihr Talent für kurze Zeit verstärken. Der Blaustein ist also praktisch eine Droge für Begabte. Blaustein ist jedoch sehr selten und es wird immer weniger von der kostbaren Substanz gefunden, sodass er sehr begehrt ist, da Blaustein einfach Macht bedeutet und einen Vorteil gegenüber seinen Gegnern bedeutet. Jedoch weist das Kaiserreichs Berun eine wirklich große Doppelmoral, bezüglich der Begabten, auf, denn die Begabten sind innerhalb des Kaiserreiches sehr verrufen und werden von der Kirche gejagt und vom Volk verstoßen und diskriminiert, dennoch scheut sich Berun nicht, die Talente für eigene Pläne einzusetzen und zu gebrauchen.

Durch die verschiedenen Perspektiven der Protagonisten, die sich stellenweise wirklich temporeich abwechseln, erhält der Roman eine angenehme Dynamik. Zudem steigt man sofort in das Geschehen ein und ist schon im ersten Kapitel mitten in einer gefährlichen Verfolgungsjagd. Des Weiteren trumpft das Autoren Duo mit humorvollen und sehr witzigen Textpassagen auf, sodass ich das ein oder andere Mal herzhaft lachen musste. Trotz der humorvollen Textpassagen schaffen sie es jedoch auch, eine dunkle und bedrückende Atmosphäre aufzubauen. Der Schreibstil lässt sich als wunderbar bildhaft, locker und leicht beschreiben und es wurden auf zu fremdartige Wörter verzichtet, sodass es keine Stolpersteine gibt. Obendrein gelingt es dem Duo die perfekte Mischung aus Beschreibung und Handlung zu finden, sodass es einfach nie langweilig wird und man dennoch genügend Informationen über die Umgebung etc. erhält.

In dem Roman habe ich sage und schreibe ca. 65 Figuren kennengelernt, dies ist wirklich eine beachtliche Zahl, dennoch habe ich nie den Überblick verloren, da die Autoren neue Figuren in einem angemessenen Tempo vorstellen und nie zu viele verschiedenen Namen auf mich eingeprasselt sind. Manche Figuren wahren mir wirklich sympathische, andere eher nicht so und wiederum andere konnte ich einfach nicht einschätzen, da ich den genauen Plan, den die Person verfolgt nicht genau erkennen konnte, dies hat mir vor allem Raum gelassen um eigene Vermutungen anzustellen.
Die Protagonisten könnten unterschiedlicher nicht sein, denn Marten ist ein wirklicher Lebemann und liebt den Genus. Er denkt oft zu spät über mögliche Situationen nach, sodass er oft in brenzliche Situationen gerät. Sara hingegen hat ein sehr entbehrungsreiches Leben, da sie aufgrund ihres Talents von der Bevölkerung verstoßen und verachtet wird und so muss sich für einen bekannten Verbrecher arbeiten, um nicht zu verhungern. Henrey, oder auch der Puppenspieler, ist eine sehr undurchsichtige Person und er hegt viele Geheimnisse. Er unterstützt die Mutter des Kaisers und ihm ist so ziemlich jedes Mittel recht, um Informationen zu erhalten und Berun zu schützen.

Alles in allem konnte mich der Auftaktband wirklich begeistern und ich hoffe, dass die Vorsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt. Vor allem die witzigen uns spritzigen Dialoge haben es mir angetan.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Atemberaubend

Die Worte des Lichts
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Mittlerweile ist es sechs Jahre her, dass ein Attentäter den König von Alethkar ermordete und die Welt in ein dunkles Zeitalter gestürzt hat, denn das Attentat hat verhindert, dass der Friedensvertrag ...

Mittlerweile ist es sechs Jahre her, dass ein Attentäter den König von Alethkar ermordete und die Welt in ein dunkles Zeitalter gestürzt hat, denn das Attentat hat verhindert, dass der Friedensvertrag mit den Parshendi unterzeichnet wird. Die beiden verfeindeten Völker liefern sich fast täglich einen erbitterten Kampf und auch innerhalb der Völker gibt es dunkle Intrigen und so wird jeder zum gejagten, denn wer ist in dieser düsteren Zeit noch wirklich ehrlich?

Die ersten beiden Bände konnten mich restlos Begeistern und so hatte ich eher zwiespältige Gefühle, als ich mit dem dritten Teil ,,Die Worte des Lichts“ begonnen habe. Einerseits konnte ich es nicht abwarten wieder in die komplexe und faszinierende Welt abzutauchen und mit den vielschichtigen Charakteren mitzufiebern anderseits hatte ich Angst, dass meine Erwartungen nicht erfüllt werde und ich schlussendlich einfach nur enttäuscht bin und mir die Fortsetzung die ersten beide Bände madig macht. Ich konnte jedoch schon nach den ersten Seiten mit großer Erleichterung feststellen, dass mich auch der dritte Roman schon nach wenigen Seiten gepackt hat und meine Ängste vollkommen umsonst waren.

Ich kann einfach nicht aufhören von der wirklich glaubhaften und detaillierten Welt zu schwärmen und Brandon Sanderson dafür zu bewundern, denn er schafft es eine so komplexe Welt, voller neuen Ideen, Leben einzuhauchen ohne sich dabei in Beschreibungen zu verlieren. Erneut zieht der Autor das Tempo an und die Wendungen werden dramatischer und auch tragischer. Das ein oder andere mal war ich über die Wendungen wirklich geschockt, da ich einfach auf alles vorbereitet war nur nicht auf dass, was sich Brandon Sanderson ausdenkt, um Spannung zu erzeugen. Zudem schafft es der Autor den Spannungsbogen konstant auf einem Level zu halten, sodass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen wollte.

Nach dem dritten Band kann ich mittlerweile behaupten, dass der Autor mittlerweile zu meinen absoluten Lieblings Autoren zählt und mich sein hohes Erzähllevel, dass er während den verschieden Bänden (und auch bei seinen anderen Romanen) hält, tief beeindruckt. Er schafft es einfach Spannung aufzubauen, viele verschiedene Erzählstränge miteinander zu kombinieren ohne sich dabei zu verzetteln.

Vor allem Shallan erhält in diesem Roman Raum um sich zu entwickeln. Zudem erfährt man einige wichtige Aspekte aus ihrer Vergangenheit, sodass ich noch besser nachvollziehen konnte warum sie ihre Entscheidungen trifft. Von Seite zur Seite wird Shallan mir immer sympathischer, denn sie entwickelt sich immer mehr zu einer selbstbestimmten und starken Persönlichkeit, selbst ausweglose Situationen scheint sie zu meistern. Schnell wird klar, dass ihre Entscheidungen und ihre Entwicklungen das Schicksal aller beeinflussen wird.

Alles in allem kann ich jedem die Reihe nur ans Herz legen, denn sie zählt jetzt schon zu meinen absoluten Lieblingen.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Unglaublich

Das Lied des Blutes
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Der Name Vaelin Al Sorna ruft bei seinen Feinden einen Schauer der Angst hervor, denn er ist skrupellos und gefährlich. Mit noch nicht einmal dreißig Jahren hat Vaelin es geschafft zu einer Legende zu ...

Der Name Vaelin Al Sorna ruft bei seinen Feinden einen Schauer der Angst hervor, denn er ist skrupellos und gefährlich. Mit noch nicht einmal dreißig Jahren hat Vaelin es geschafft zu einer Legende zu werden und so hängen ihm mehr oder weniger schmeichelhafte Namen an, wie z.B. „Schwert des Königs“ für seinen wahnsinnigen Herrscher, der Vaelins Talente für seine Visionen ausnutzt oder auch „Rabenschatten“ für die geheimnisvollen Stämme des großen Nordwaldes. Doch der Plan des wahnsinnigen Königs scheitern und der berühmte Vaelin wird von seinen Gegnern gefangen genommen und so kommt es, dass er auf einem Schiff unterwegs ist, das ihn zu dem Ort bringen soll, an dem es für ihn um Leben und Tod geht. Zudem trifft er dort auf einen Geschichtsschreiber, dem Vaelin die Geschichte seines Lebens anvertrauen kann.

,,Das Lied des Blutes“ hört sich zunächst nach alt Bekannten an und ich glaube tatsächlich, dass Anthony Ryan nicht versucht hat, eine unfassbare neue und nie dagewesene Idee zu ersinnen, sondern sich auf altbewährtes zu stützen und vor allem gut umzusetzen. Der Roman steckt voller Kriege, Schlachten, Intrigen und dramatischen Wendungen.

In Königslande gibt es sechs verschiedene Orden, die versuchen die Religion des Landes zu schützen und zu ehren. So gibt es beispielsweise den Orden der Heiler oder auch den sechsten Orden, der für die Verteidigung des Glaubens zuständig ist. Der Gebrauch von Magie wird als Blasphemie angesehen und Magiebegabte werden vom sechsten Orden gejagt und beseitigt.
Vaelin wird schon in jungen Jahren zum sechsten Orden gebracht und so wird vor allem die erste Hälfte des Romans durch das Akademieleben und durch die Ausbildung von Vaelin und seinen Gefährten geprägt. Ich konnte daher die Entwicklung, die Vaelin durchmacht sehr gut verfolgen und auch verstehen. Man erlebt, wie Vaelin sich durchschlägt und nach und nach sein Talent entwickelt und ausbaut, dabei empfand ich als sehr positiv, dass Vaelin nicht in jeder Disziplin der Beste ist, sondern auch seine Freunde und Weggefährten ihre eigenen speziellen Fähigkeiten haben. So ist Vaelin besonders gut im Schwertkampf, aber im Reiten ist er höchstens Mittelmäßig und auch das Bogenschießen beherrscht er eher schlecht als recht.
Aufgrund der starken Verfolgung von Magiebegabten spielen magische Elemente zunächst eine eher untergeordnete Rolle und in nur wenigen Textabschnitten wird Magie wirklich thematisiert . Jedoch wird grade im letzten Drittel mehr auf ,,Das Lied des Blutes“, das Vaelin hören kann eingegangen und erklärt, da ich euch jedoch nicht spoilern möchte werde ich nicht näher auf Vaelins Talent eingehen.
Es gelingt Anthony Ryan ein perfektes Erzähltempo anzuschlagen, da nie zu viele Informationen auf mich eingeprasselt sind, sodass ich der Geschichte ohne Probleme folgen konnte und auch Zeit hatte Luft zu holen. Zudem verbindet der Autor verschiedene Zeitebenen miteinander, da Vaelin zum einen seine Geschichte erzählt, jedoch auch in der Gegenwart noch einiges passiert. Auch der gradlinige Schreibstil des Autors passt perfekt zudem eher düsteren Roman und rundet alles zu einem wirklich gelungenen Werk ab.
Wie schon zuvor erwähnt, erfindet der Autor das Rad nicht neu und dennoch war ich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, denn vor allem der Protagonist Vaelin hat mich wirklich beeindruckt und zum nachdenken angeregt. Durch den ständigen Zwiespalt von Vaelin gelingt es dem Autor Spannung aufzubauen, da ich einfach nie einschätzen konnte, wie Vaelin sich schlussendlich entscheidet. Auch das durchaus fulminante Ende des Romans hat mich wirklich überrascht, da ich einfach etwas komplett anderes erwartet habe und ich vom Ende durchaus berührt war.

Mich hat Vaelin sehr fasziniert, da ich seine wirklich authentische Entwicklung einfach von Anfang an mitverfolgen konnte und ich am Ende des Romans absolut verstehen konnte, warum Vaelin zu diesem Mann wurde. Vaelin hat sich, als er dem Orden frisch beigetreten ist, fest vorgenommen, niemals einen Menschen zu töten und besinnungslos zu morden, es wird jedoch schnell klar, dass er im sechsten Orden nicht ohne Mord auskommt, da sie dazu einfach erzogen werden und es schlussendlich seine Aufgabe ist Ungläubige zu beseitigen. Ich fand es einfach unfassbar interessant, den Zwiespalt von Vaelin mit zu erleben und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob es ihm dennoch gelingt sich treu zu bleiben und seine moralischen Vorsätze auch wirklich umzusetzen. Ich habe stellenweise stark an Vaelin gezweifelt, doch er überraschte mich immer wieder mit unvorhersehbaren Entscheidungen. Vaelin vereint einfach alle ambivalenten Gefühle, die eine Figur in sich vereinen kann. Ich bin zudem fest davon überzeugt, dass, wenn ich den inneren Kampf von Vaelin nicht verfolgt hätte, ich ihn absolut unsympathisch finden würde und er einfach der perfekte Bösewicht wäre, denn seine Taten und seine Gefühle stimmen oftmals nicht überein. Er tötet Menschen, überfällt fremde Länder, die nie eine Bedrohung für seine Heimat waren und verletzt die Menschen, die ihm am Herzen liegen. Vaelin hasst es jedoch diese Menschen zu töten und verachtet den König sogar teilweise für seine brutalen und moralisch absolut fraglichen Aufträge, doch er führt sie trotz zaudern immer aus. Auch sein Regiment, das er zum Ende hin befehligt, hält er nur durch Angst zusammen, da seine Soldaten alle vor ihm und seiner brutal wirkenden Art eingeschüchtert sind.

Alles in allem steht und fällt der Roman mit dem Protagonisten, denn es ist äußerst wichtig, dass man einen Zugang zu ihm findet und auch Sympathie empfinden kann. Ich glaube es ist einfach unheimlich schwierig den Roman zu schätzen, wenn es einem nicht gelingt sich auf Vaelin einzulassen. Mich hat Vaelin vor allem fasziniert und ich fand es einfach unheimlich spannend, seine Entwicklung zu beobachten und zu verfolgen. Sicherlich, der Roman trumpft nicht mit einer unglaublich neuen Idee auf. Mich konnte die Geschichte dennoch überzeugen.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Intrigen, Macht und Verrat

Flammendes Erwachen
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Der Blutkönig hat seinem Namen alle Ehre gemacht und durch eine blutige und brutale Schlacht Auranos und Paelsia erobert. Die junge Prinzessin und Thronfolgerin von Auranos Cleo ist fortan die Gefangene ...

Der Blutkönig hat seinem Namen alle Ehre gemacht und durch eine blutige und brutale Schlacht Auranos und Paelsia erobert. Die junge Prinzessin und Thronfolgerin von Auranos Cleo ist fortan die Gefangene und Spielfigur des blutrünstigen Königs. Sie wird gezwungen sich mit dem gefühlskalten Magnus zu verloben. Cleo muss mit ansehen, wie ihr Volk versklavt und belogen wird. Doch Cleo weigert sich aufzugeben und schmiedet mit ihrem einstigen Feind, dem Rebell Jonas einen Plan, um ihr Volk von der Schreckensherrschaft zu befreien.

,,Brennende Schwerter“ knüpft inhaltlich nahtlos an den Vorgängerband an. Erneut stehen vor allem politische Intrigen im Vordergrund, denn nun muss es dem Blutkönig gelingen an der Macht zu bleiben . Es gibt nur wenige Kampfszenen, aber dafür viele Pläne und geheime Bündnisse.
Im zweiten Band nimmt die Magie eine wesentlich wichtigere Rolle ein. So werden in ,,Brennende Schwerter“ die Geheimnisse rund um die Wächter nach und nach gelüftet. Erstmalig erhält man Einblicke in die Lebenswelt der Wächter und schnell wird klar, dass sich die Wächter nicht unbedingt einig sind und jeder sein eigenes Ziel verfolgt. Auch auf Lucias magisches Talent wird deutlich mehr eingegangen und man erkundet zusammen mit der Protagonistin ihre magischen Fähigkeiten.

Wie schon im Vorgängerband wird das Geschehen aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten wie z.B. Jonas geschildert. Jedoch gibt es auch wenige Kapitel aus der Sicht eines Wächters, diese Perspektive gab mir die Möglichkeit mehr über die Magie und die Welt der Wächter zu erfahren. Durch die verschiedenen Perspektiven erhält man einen vielfältigen Einblick in die Intrigen und Pläne der einzelnen Parteien. Zudem überschneiden sich die einzelnen Handlungsstränge der Protagonisten stellenweise und der Autorin gelingt es, die Ereignisse und Situation wirklich gelungen aus verschiedenen Perspektiven darzustellen.

Geschickt führt Morgan Rhodes neune Charakter ein und man erfährt durch die neuen Figuren noch mehr über die gefährliche Zeit in den Königreichen. So wird durch die neue Figur Lysandra verdeutlicht, wie grausam der Blutkönig ist und was passiert, wenn man sich weigert seine Befehle zu befolgen und sich seinem Streben nach Macht in den weg stellt.
Der Blutkönig Daius nimmt in ,, Brennende Schwerter“ einen deutlich größeren Part ein und so herrscht im zweiten Band eine wesentlich düstere Atmosphäre als im ersten Teil, da der König seinem Namen alle Ehre macht. Er scheut nicht davor hunderte von Menschen qualvoll sterben zu lassen um sein ehrgeiziges Ziel zu erreichen und auch seine Familie muss stark unter dem Tyrannen leiden.
Die Protagonisten sind allesamt dazu gezwungen sich unter extremen Bedingungen zu verändern und vor allem erwachsen zu werden. Cleo macht eine deutliche Veränderung durch und wirkt wesentlich erwachsender, auch wenn stellenweise der jugendliche Trotz aus ihr spricht.
Gerade in diesem Band wird deutlich, wie sehr Magnus seinen Vater verachtet und er die Entscheidungen seines Vaters nicht gut heißt. Er traut sich jedoch nicht gegen seinen Vater offen zu rebellieren, da er Angst vor den Konsequenzen hat. Auch Lucia verändert sich stark. Sie wird von dem netten und naiven Mädchen zu einer sehr ambivalenten jungen Frau. Einerseits hat sie Angst vor ihrer eigenen Macht und andererseits genießt sie es ihre Magie auszuüben und andere damit zu verletzten oder zu demütigen.
Leider habe ich mich in diesem Band etwas schwer mit Jonas getan, da er einfach zu oft wirklich sehr naive und nicht nachvollziehbare Entscheidungen getroffen hat. Er hat damit das Leben vieler Menschen riskiert und hätte durch einige logische und taktischen Entscheidungen wesentlich mehr erreichen können. Er wirkt teilweise einfach wie ein kleiner Junge, der mit der ungerechten Welt hadert und am liebsten mit dem Fuß aufstampfen würde.

Alles in allem konnte mich auch der zweite Teil der ,,Falling kingdoms“ Reihe begeistern. Endlich habe ich tiefere Einblicke in die Magie der Wächter erhalten und die neuen Hintergrundinformationen verleihen der Welt endlich einen magische Note. Jedoch ist ,,Brennende Schwerter“ etwas schwächer als der Vorgänger, da ich Jonas als wirklich sehr anstrengend empfunden habe und ich mir bei ihm etwas mehr tiefe gewünscht hätte.